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WrittenArt

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2019
Deine Stimme in meinen Träumen
Martin, Joanna

Deine Stimme in meinen Träumen


weniger gut

Wenn eine Reise plötzlich alles in Frage stellt

Das Buch:
„Die Stimme in meinen Träumen“ ist ein Liebesroman von Joanna Martin, welcher am 27. November 2018 als Taschenbuch und E-Book im FeuerWerke Verlag erschienen ist.

Der Inhalt:
Als Christine in ihre alte Heimat Schutzingen zurückzieht, scheint sie endlich angekommen zu sein. Mit ihrem Freund Stefan muss sie endlich keine Wochenendbeziehung mehr führen und sie kann regelmäßig ihre geliebte Großmutter Elisabeth besuchen, auf deren Hof sie einen Großteil ihrer Kindheit verbracht hat. Doch als bereits am zweiten Tag ihre Großmutter stirbt, wird Christines Welt komplett auf den Kopf gestellt. Elisabeth hinterlässt ihr einen Stapel alter Liebesbriefe, etwas Reisegeld und ihren größten Wunsch, die Briefe nach Kanada zu ihrer großen Liebe Wilhelm zu bringen. Nach kurzem Zögern beschließt Christine ihrer Großmutter ihren größten und letzten Traum zu erfüllen. Auf der Reise lernt sie Robert, Wilhelms Enkel, kennen und begibt sich kurzerhand mit ihm auf einen Roadtrip nach Vancouver. Christine erfährt jede Menge Dinge über Elisabeth, die sie niemals gedacht hätte und muss sich auch mit ihren eigenen Zukunftsplänen auseinandersetzen. Und dann ist da auch noch ihr Freund Stefan, der von der ganzen Reise scheinbar gar nichts hält.

Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir zwar gut, würde aber auch zu zig anderen Büchern passen. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und flüssig zu lesen. Die Idee der Geschichte fand ich gut und spannend, auch die Umsetzung mit den Briefen zwischen den normalen Kapiteln fand ich toll. Die Briefe waren für mich immer an den richtigen Stellen gesetzt. Die Charaktere fand ich anfangs teilweise unsympathisch, aber das hat sich im Laufe des Buches gelegt. Wenn man es bis dahin betrachtet, wäre es ein gutes, solides Buch. Leider bleibt es aber nicht dabei, denn für mich gab es zu viele Ungereimtheiten und „Zufälle“. Zum einen hätte das Buch an manchen Stellen gern etwas detaillierter sein können, denn teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Autorin viel mehr wusste, als sie dann tatsächlich niedergeschrieben hat und man musste sich den Rest als Leser selbst vorstellen. Natürlich kann man ein Auge zudrücken und sagen, ja bestimmt ist dann noch dies und jenes passiert, wäre zumindest an der Stelle logisch, aber ich finde, dass sollte der Autor auch beschreiben. Für mich war auch die Zeiteinteilung im Buch nicht immer gut zu erkennen. Manchmal hatte man das Gefühl es wären schon Tage vergangen und da sie nur 2 Wochen bleiben wollte und gefühlt noch 10 mal so viel vorhatte, war es schwierig das nachzuvollziehen, an welchem Punkt man gerade ist. Was mich allerdings am meisten gestört hat, waren die viel zu vorhersehbaren und aufgesetzten Situationen und Zufälle. Vieles wirkte für mich schlichtweg aus der Luft gegriffen und in die Geschichte gequetscht und auch wenn es theoretisch so passiert sein könnte, war es mir einfach an manchen Stellen zu viel. Vielleicht wäre mir das nicht so aufgefallen, wenn das Buch von Grund auf detaillierter gewesen wäre. Aber wenn das Buch schon so dahinrast und sich die Zufälle so krass häufen ist es schwierig das Ganze dauerhaft ernst zu nehmen. Die Beschreibungen zu Kanada wiederum haben mir sehr gut gefallen.

Fazit:
Im Grunde ist es eine sehr vorhersehbare romantische, aber auch dramatische Liebesgeschichte über Generationen hinweg, die jede Menge Potenzial hatte, was sie leider nicht ausgeschöpft hat. Es ist kein schlechtes Buch, wenn man auf Kitsch steht, nicht jede Situation in Frage stellt und sich vielleicht einfach von der Stimmung durch das Buch tragen lässt. Wenn man wiederum sehr auf nachvollziehbare Situationen wertlegt, dann würde ich nicht zu diesem Buch raten.

Bewertung vom 26.02.2019
I can see U
Morgenroth, Matthias

I can see U


sehr gut

Ich sehe dich und alles was du sehen willst

Das Buch:
„I can see u“ ist ein Jugendbuch von Matthias Morgenroth, welches als Hardcover und E-Book im Februar 2019 im Coppenrath Verlag erschienen ist.

Der Inhalt:
Als Ben neu in die Klasse kommt, ist Marie hin und weg. Er sieht nicht nur toll aus, er sieht vor allem sie. Marie, die sich vorher immer wieder fast unsichtbar vorkam, hat das Gefühl endlich gesehen zu werden. Endlich ist da jemand, der sie wahrnimmt und durch diese rosarote Brille kann sie nur schwer die Gefahren erkennen, die direkt auf sie zusteuern. Erst als Fakebilder und Geheimnisse unter mysteriösen Umständen im Klassenchat auftauchen, überkommen auch Marie erste Zweifel. Doch wer steckt hinter den ganzen Ungereimtheiten? Wer könnte daran interessiert sein die ganze Klasse so gegeneinander aufzuhetzen und wie konnte das Ganze eigentlich so schnell eskalieren?

Meine Meinung:
Das Cover ist toll und sieht real noch deutlich besser aus. Vor allem die Schrift vom Titel und den Kapitelüberschriften passt perfekt zum Buch. Ich finde solche kleinen Details toll. Ich empfinde die Haptik des Buches und die Schriftgröße im Buch als sehr angenehm und finde sie vor allem für ein Jugendbuch sehr passend. Der Schreibstil ist einfach und jugendlich gehalten, was Erwachsene aber unter keinen Umständen davon abhalten sollte, dieses Buch zu lesen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und handeln schlüssig, denn selbst das naive Verhalten von Marie ist absolut nachvollziehbar. Sie ist ein Teenager und natürlich verliebt man sich dann mal so derart schnell und sieht durch die rosarote Brille nun mal deutlich schlechter. Im Laufe der Geschichte waren einige Dinge natürlich schon vorhersehbar, was dem Buch aber meiner Meinung nach nicht schadet. Es soll ein Jugendbuch sein, kein hochkomplexer Thriller und das ist meiner Meinung nach auf jeden Fall gelungen. Die Themen Social Media, Digitalisierung und Mobbing wurden gut aufgefasst und jugendgerecht im Buch untergebracht. Es macht deutlich, wie sehr das ganze Moderne auch nach hinten losgehen kann bzw. viel komplexer ist als wir eigentlich vermuten. Gleichzeitig deutet es an, was in Zukunft noch alles passieren könnte. Natürlich hätte man alle diese Themen noch viel ausführlicher einbringen können, aber meiner Meinung nach war es für ein Jugendbuch genau die richtige Menge. Einziger Kritikpunkt ist für mich das Ende, was mich leider etwas enttäuscht zurückgelassen hat.

Fazit:
Aktuelle Themen wurden in diesem Roman modern und jugendgerecht eingebracht. So macht es bestimmt auch jugendlichen Lesemuffeln Spaß über die Folgen der Digitalisierung zu lesen und sich in der ein oder anderen Szene vielleicht auch selbst wiederzuerkennen.

Bewertung vom 07.02.2019
Lange Beine, kurze Lügen
Buchinger, Michael

Lange Beine, kurze Lügen


gut

Ab wann ist Lügen legitim?

Das Buch:
„Lange Beine, kurze Lügen“ ist ein humoristisches Buch von und über Michael Buchinger, welches als Taschenbuch und E-Book am 9. November 2018 im Ullstein Verlag erschienen ist.

Der Inhalt:
Das Buch ist eine Anekdotensammlung des Wiener Youtubers Michael Buchinger. In den vielen kleinen Geschichten, schildert er ehrlich, wie sehr Lügen sein Leben bestimmt haben und auch noch bestimmen. Dabei hat er in der Vergangenheit vor fast nichts halt gemacht und munter drauf los gelogen, was ihm in der ein oder anderen Situation nicht nur Vorteile verschafft hat.

Meine Meinung:
Ich kannte Michael Buchinger auch vorher schon von Youtube, habe seinen Content aber nur sporadisch verfolgt. Die Videos fand ich okay, aber ihn als Person konnte ich nie wirklich einschätzen. Dieses Buch hat ihn mir, vor allem als Person wirklich deutlich näher gebracht. Im ersten Moment dachte ich mir – unsympathisch! Und das aus einem ganz einfachen Grund: Warum muss man immer und überall lügen? Aber wie so oft im Leben sollte man nun mal nicht vorschnell urteilen. Ich finde seine Lügen zwar immer noch nicht richtig, aber ich kann sein Handeln teilweise nachvollziehen. Ich möchte an der Stelle schlichtweg nicht spoilern, deswegen sei nur gesagt, dass ich einige Situationen vollkommen nachvollziehen kann, in manchen anderen musste ich wiederum schmunzeln und in einigen natürlich auch nur den Kopf schütteln. Nichtsdestotrotz ist das Buch für mich positiv, da er selbst einsieht, dass manche Lügen einfach unnötig sind, oder auch einfach nur Probleme mit sich bringen. Kein Mensch ist perfekt, aber wenn man Fehler einsieht und an sich arbeitet, ist das meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung. Und in seinem Fall hat er es auch noch öffentlich zugegeben, was meiner Meinung nach extrem mutig ist, da man heutzutage, gerade im Internet ja direkt für jeden Fehler verurteilt wird.

Fazit:
Wenn man gerne mal die ein oder andere lustige Alltagsanekdote liest, kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen. Es ist kein super tiefgründiges Buch, aber es wurde auf verschiedene mehr oder weniger alltägliche Dinge und Probleme humorvoll eingegangen. Man muss ihn auch nicht als Youtuber kennen, um das Buch lesen zu können.

Bewertung vom 06.02.2019
Tödlich ist die Versuchung
Jacobsen, Gina

Tödlich ist die Versuchung


weniger gut

Das Cover ist ok, aber im Laden wäre es mir wahrscheinlich nicht aufgefallen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er ist einfach verständlich und sie weiß wie man Spannung aufbauen kann. Leider lässt die Geschichte, an vielen Stellen zu wünschen übrig und auch die Charaktere sind nicht gut ausgearbeitet. Der Anfang der Geschichte ist unglaublich fesselnd und macht Lust auf mehr. Nach dem krassen Prolog wird dem Leser die Protagonistin als eine intelligente, vernünftige, aber vor allem auch zurückhaltende Person vorgestellt. Sie ist dementsprechend auch Bernhard Retts Methoden gegenüber skeptisch und bis zu dem Zeitpunkt der Geschichte passt für mich alles noch zusammen. Dass sie bereit ist die Methoden zu testen mag auch noch in Ordnung sein, aber ab der ersten Minute, wo sie diese testet, geht sie komplett darin auf, als hätte sie nie etwas anderes gemacht, obwohl sie vorher fast schon abstoßend darauf reagiert hat. Sie durchlebt die krassesten Situationen, ist in sexuellen Situationen teils das Opfer, was sie aber auch noch anmacht, während sie kurz darauf wieder komplett anders in ihrer Art ist. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass so etwas auch an einem Trauma liegen kann, oder dass die sexuellen Momente nichts mit dem Rest zu tun haben, aber dann hätte man darauf meiner Meinung nach besser eingehen können. Die Autorin ist selbst Psychologin und Beziehungscoach, das heißt sie müsste nicht mal recherchieren, sondern einfach ihr Themengebiet, in dem sie sich auskennt besser nutzen können für die Geschichte. Mit mehr Details, unter anderem zu Emanuelas Trauma, Gefühlen und Blackouts, hätte die Geschichte dann auch deutlich mehr Tiefe bekommen. So wirkt es leider oft an den Haaren herbeigezogen. Auch auf Emanuelas besondere Wahrnehmung der Menschen, wird nicht detailliert eingegangen. Alles was wir erfahren ist, dass sie Menschen beim ersten Blick eine Farbe zuordnet. Ein interessantes Thema, welches deutlich mehr Aufmerksamkeit gebraucht hätte, denn ohne Hintergrundinfos, was es mit einer solchen Wahrnehmung auf sich hat, wirkt das Ganze auch nur wie ein oberflächlich genutztes Füllelement.
Die Erotikszenen waren gut geschrieben, was es wiederum vielmehr zu einem Erotikroman macht, denn auch wenn Spannung aufkam und man sich gefragt hat, wer nun Dreck am stecken hat, würde ich es unter keinen Umständen als Thriller bezeichnen. Ich kann nachvollziehen, dass das Ende für einige überraschend kam, für mich war es das aber nicht unbedingt, da die Andeutungen alles andere als subtil gestreut wurden. Mir wurden viel zu offensichtlich Leute verdächtigt, die es eben nicht gewesen sein konnten. Als positiv zum Ende ist anzumerken, dass das zumindest nicht einfach aus den Fingern gesogen wurde, sonder das Ganze schon Sinn ergab.
Was mich persönlich noch sehr gestört hat waren die ständigen Verallgemeinerungen. Männer ticken so und man muss sie so behandeln, um dies und jenes von ihnen zu bekommen. Selbst wenn es auf einen Großteil der Männer zutreffen würde, wäre mir das alles zu oberflächlich. Jeder Mensch tickt anders, egal ob Frau oder Mann und gerade in einer Therapie sollte auf den Charakter und alles was den Menschen sonst noch ausmacht eingegangen werden. Und welcher seriöse Therapeut oder Coach würde zu irgendwelchen (teils sogar gefährlichen) Sexspielchen raten, wenn eigentlich offensichtlich ein Trauma im Vordergrund steht? Leider wirkt die Story, die eigentlich den Thriller darstellen soll, dadurch einfach unpassend in einen Erotikroman reingequetscht, ein bisschen zu vergleichen mit der unglaublich tiefgründigen Handlung in billigen Pornos.
Fazit:
Die Story an sich wäre durchaus interessant, wurde aber leider viel zu schlecht ausgearbeitet. Potenzial wäre definitiv vorhanden gewesen. Vielleicht wäre das Buch für Leute was, die sich fast ausschließlich für den Erotikpart interessieren, aber an sich kann ich für das Buch keine Empfehlung geben, da es zu viele Logikfehler und Oberflächlichkeiten gab.

Bewertung vom 14.01.2019
Cole & Autumn / A San Francisco College Romance Bd.2
Bößel, Christiane

Cole & Autumn / A San Francisco College Romance Bd.2


gut

Eine Collegeromanze zwischen Oberflächlichkeit und Tiefsinn

Das Buch:
Cole & Autumn – A San Francisco College Romance ist ein Liebesroman von Christiane Bößel, der als E-Book am 3. Dezember 2018 im Forever Verlag erschienen ist. Das Taschenbuchformat folgt im Februar 2019. Es ist der zweite Teil der College-WG-Reihe.

Der Inhalt:
Cole hat den ersten Schritt in eine erfolgreiche Sportlerkarriere geschafft. Neben seiner großen Leidenschaft, dem Football, studiert er, verbringt jede Menge Zeit mit seinen besten Freunden und hat seinen Spaß mit lockeren Frauengeschichten. Bis er eine ganz besondere Frau trifft. Autumn wurde von Männern bisher nur enttäuscht, insbesondere Sportler hält sie für oberflächlich. Sie weist Cole ab. Dieser will sich aber nicht so schnell geschlagen geben, denn er spürt eine Verbindung zu Autumn.

Meine Meinung:
Die Gestaltung des Covers gefällt mir an sich zwar gut, aber dennoch ist es mir ein wenig zu langweilig. Den Schreibstil finde ich super, da es für mich ein Buch ist, was zur leichten Lektüre zählt und da freue ich mich immer über eine einfach gehaltene Schreibweise. Man kann die Geschichte perfekt mal nebenbei lesen. Als ich das Buch begonnen habe, hat es mir extrem gut gefallen. Ich mochte den Einstieg und vor allem die Charaktere. Sie wirkten auf mich gut ausgearbeitet und interessant. Leider muss ich sagen, dass sich das im Laufe der Geschichte ändert. Bestimmte Charaktereigenschaften werden ganz plötzlich über Bord geworfen und durch nicht passende Kommentare oder Aktionen zunichte gemacht. Das finde ich sehr schade, da die Charaktere wirklich gut ausgearbeitet wirkten und dann im Laufe der Geschichte doch mehr in 0815-Personen abgedriftet sind. Dennoch ist die Geschichte gut für nebenbei geeignet.
Den dritten Band werde ich mir wahrscheinlich noch anschauen, da mich das Thema auf jeden Fall interessiert.

Fazit: Eine gute Geschichte, die ihr Potential leider nicht ausschöpft. Wer gerne seichte Liebesromane liest macht hier mit dem E - Book nichts verkehrt. Als Taschenbuch wäre es mir persönlich zu teuer.

Bewertung vom 03.01.2019
Bad Boy by Banana / 3Bee by Banana Bd.1
Furisto, Alva

Bad Boy by Banana / 3Bee by Banana Bd.1


gut

Ein alternder Sandmann zwischen einer Bärin, einer Señora und jeder Menge Vögelchen

Das Buch:
Bad Boy by Banana ist ein Liebesroman von Alva Furisto, der als Taschenbuch und E-Book am 18. November 2018 im Selbstverlag erschienen ist. Der Roman ist der Auftakt der 3Bee Reihe.

Der Inhalt:
Tom Sandmann rauscht in vollem Tempo in eine Midlifecrisis und nach Silvester auch direkt noch in das Schaufenster eines Nachtklubs. Sein Kanzleipartner und bester Freund Richard zwingt ihn daraufhin zu einer Auszeit. In der finnischen Einöde soll Tom nun endlich entspannen und zu sich selbst zurückfinden. Statt der geplanten Entspannung und Selbstfindung, findet sich Tom jedoch im absoluten Chaos wieder. Durch eine Doppelbelegung muss er sich die Hütte plötzlich mit der 21-jährigen Nancy teilen, die ihn so in Schach hält, dass sogar seine Bad Boy Fassade bröckelt.
Nach anfänglichem Hass entwickelt Tom Gefühle, doch ihm ist klar, dass Nancy eindeutig zu jung ist. Zurück im Alltag, treten neue Frauen in sein Leben, doch seine Zeit mit Nancy überschattet seine Gedanken.

Meine Meinung:
Das Cover ist schrill, bunt und sticht damit definitiv aus der Masse heraus, allerdings leider nicht positiv, denn es sagt mir nicht zu und passt für mich auch gar nicht zum Buch.
Den Schreibstil finde ich gut. Er ist einfach und verständlich, aber dennoch an einigen Stellen mit einer teils poetischen Wortwahl. Die eigentliche Geschichte finde ich durchwachsen. Ich hatte etwas komplett anderes erwartet und wurde dadurch wirklich positiv überrascht. Die Spannung wurde durchgehend hochgehalten, weil die Story sich ständig in eine andere Richtung entwickelte. Soweit so gut. Doch ab einem bestimmten Punkt wurde es mir zu viel. Die eigentlich gut ausgearbeiteten Charaktere haben nicht mehr so gehandelt, wie man es erwartet hätte. Die verschiedenen Stränge der Geschichte wirkten irgendwann viel zu überzogen. Ich habe damit normalerweise kein Problem, denn in einem Buch darf es gerne auch mal anders und verrückter zugehen, als vielleicht im Alltag. Hier wirkte es irgendwann wirklich nur noch unnötig an den Haaren herbeigezogen. Durch die ständigen Wechsel in der Story, kamen die einzelnen Handlungsstränge auch viel zu kurz und alles wirkt im Nachhinein gesehen sehr gehetzt, das hätte man anders umsetzen können. Weniger ist da manchmal eben doch mehr. Nichtsdestotrotz hat mich das Buch unterhalten.
Mir hat gefallen, dass sich die Geschichte mit Themen, wie dem Altersunterschied einer Beziehung auseinandersetzt, aber die Umsetzung war für mich nicht ausreichend, so dass es leider doch wieder zu sehr in die Vorurteile und gesellschaftlichen Normen abgerutscht ist.

Fazit: Das Buch war durchweg interessant und unterhaltend, nur die Handlungsstränge und Wechsel wurden irgendwann zu viel und wirkten dadurch surreal. Wem das egal ist und wer viel Handlung sucht, sollte sich die Geschichte mal genauer anschauen. Auch wenn mich das Buch nicht unbedingt überzeugen konnte, würde ich nicht direkt davon abraten. Und davon abgesehen würde ich durchaus die Autorin im Blick behalten, denn da ist meiner Meinung nach definitiv noch viel mehr Potenzial vorhanden.

Bewertung vom 09.12.2018
Flucht in die Schären / Thomas Andreasson Bd.9 (eBook, ePUB)
Sten, Viveca

Flucht in die Schären / Thomas Andreasson Bd.9 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Thriller startet von Beginn an spannend, verliert im Laufe der Geschichte kaum an Spannung und baut gegen Ende eine unglaubliche Geschwindigkeit auf, so dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere fand ich alle super ausgearbeitet. Auch die Naivität von Mina passt super zum Charakter bzw. der Situation von Mina und ist absolut nachvollziehbar. Der Schreibstil ist angenehm und einfach gehalten, nur an den schwedischen Straßennamen bleibt man manchmal echt hängen. Die relativ kurzen Kapitel und damit verbundenen Szenenwechsel haben mir gut gefallen, da sie das Geschehen von allen Seiten spannend beleuchtet haben. Nur die Rückblicke auf Andreis Kindheit tragen meiner Meinung nach nichts zur Geschichte bei, denn den einzigen Schluss, den man daraus ziehen konnte war, dass er eine aufreibende, traurige Kindheit hatte und das wiederum rechtfertigt es ja nicht zum Arschloch zu werden. Auch wenn ich die Kapitel über Andreis Vergangenheit wirklich spannend fand, hätte der Geschichte nichts gefehlt, wenn sie nicht da gewesen wären. Die Handlung der Geschichte war für mich durchgehend schlüssig und nachvollziehbar, auch wenn sie natürlich meist recht vorhersehbar war.
Da ich es als E-Book gelesen habe, kann ich zur Qualität des gedruckten Buches nichts sagen. Es war das erste Buch was ich aus der Thomas Andreasson - Reihe gelesen habe, man braucht also nicht unbedingt Vorkenntnisse, um alles zu verstehen.

Fazit:
Für mich ein empfehlenswerter Thriller, der es einem durch die kurzen Kapitel einfach macht, auch zwischendurch mal kurz weiterzulesen. Die Thematik von misshandelten Frauen wurde super und vor allem interessant und nachvollziehbar umgesetzt.

Bewertung vom 07.12.2018
Das Leuchten unserer Träume
Atkins, Dani

Das Leuchten unserer Träume


ausgezeichnet

Und plötzlich wusste ich, welchen Weg ich einschlagen wollte.

Das Buch:
„Das Leuchten unserer Träume“ ist ein Liebesroman von Dani Atkins, der als broschierte Ausgabe und E-Book am 01. Oktober 2018 bei Knaur erschienen ist.

Der Inhalt:
Für die 15-jährige Sophie Winter bricht eine Welt zusammen, als sie ihren großen Bruder durch einen Motorradunfall verliert. Das Leben des einst so glücklichen Teenagers, ändert sich schlagartig und sie verschließt ihr Herz immer mehr, aus Angst vor dem Verlust. Auch als erwachsene Frau hat sich das nicht geändert. Einzig ihrer besten Freundin Julia kann sie sich vollkommen öffnen.
Als in der Halloweennacht ein Feuer in dem Haus ausbricht, in dem Sophie wohnt, wird sie in letzter Sekunde von einem fremden Passanten gerettet. Die Situation alles verloren zu haben und die Dankbarkeit dennoch überlebt zu haben, sorgen dafür, dass Ben, ihr Retter, sich Stück für Stück in ihr Leben schleichen kann. Es dauert nicht lange und Sophie ist nicht abgeneigt, den positiven Ben Teil ihres Lebens werden zu lassen und sich ihre Gefühle einzugestehen. Wäre es doch nur nicht so schwer, all die Ängste außer Acht zu lassen, wo doch hinter jeder Ecke die erneute Enttäuschung warten könnte. Doch Ben ist bereits viel zu weit in ihr Herz eingedrungen, um einen Rückzieher zu machen. Umso schmerzhafter wird es für Sophie, als sie seine Geheimnisse herausbekommt.

Meine Meinung:

„Wir waren wie Tag und Nacht.
Er war mutig, ich war ängstlich.
Er war ein Optimist, ich war eine Pessimistin.
Er war impulsiv, ich plante stets alles bis ins kleinste Detail.
Es war, als stünden wir an einer Weggabelung – Ben im Jetzt und
die mir unbekannte Sophie im Damals.
Und plötzlich wusste ich, welchen Weg ich einschlagen wollte.“

Es ist ein typisches Liebesdrama, mit jeder Menge Liebe, Drama, Tränen und vorhersehbaren Ereignissen. Nichts desto trotz kommt die Spannung keinesfalls zu kurz. Ich habe mitgefiebert, geflucht und geweint. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und es war mal was anderes, plötzlich mitten in der Erzählung in einer Erinnerung zu stecken. Es mag für einige vielleicht verwirrend sein, für mich war aber alles klar verständlich und somit wurde es nie langatmig. Die Charaktere waren für mich gut ausgearbeitet und von Anfang an sympathisch. Besonders toll fand ich, dass die Themen sich auf alltägliche, menschliche Probleme bezogen, mit denen voraussichtlich jeder Mal in irgendeiner Form konfrontiert wird, anstatt überdramatisierte „Möchtegernprobleme“ unnötig aufzubauschen. Das hat es für mich einfach realitätsnaher werden lassen und hat dadurch auch mehr Emotionen von mir gefordert. Für mich war die gesamte Handlung schlüssig und nicht überzogen, wie es in Liebesromanen öfter vorkommt.
Das Cover finde ich klasse, da es modern und romantisch, aber nicht kitschig ist. Der Einband ist optisch und haptisch Top und ich bin froh, es als gedrucktes Buch zu haben.

Fazit:
Für Menschen, die nicht davor zurückschrecken, sich auch auf die unangenehmen Themen des Lebens, in einem Buch einzulassen, ist es definitiv empfehlenswert. Wer lieber durchgehend Freude, Romantik und Kitsch lesen möchte, ohne Tränen zu vergießen, sollte lieber die Finger davon lassen. Für mich war es eines der besten Liebesdramen, welches ich in den letzten 2-3 Jahren gelesen habe und somit eine absolute Leseempfehlung. Ich werde mir noch weitere Bücher der Autorin ansehen.

Bewertung vom 07.12.2018
Oberons blutige Fälle
Hearne, Kevin

Oberons blutige Fälle


ausgezeichnet

Ermittelnde Hunde, größenwahnsinnige Eichhörnchen und die besten Tacos der Stadt

Das Buch:
„Oberons blutige Fälle: Der Hund des Eisernen Druiden“ ist ein Fantasyroman im Kriminalstil von Kevin Hearne, der als broschierte Ausgabe, E-Book und Hörbuch im August 2018 bei Klett-Cotta erschienen ist.

Der Inhalt:
Das Buch besteht aus zwei separaten Geschichten, die aber zeitlich aufeinanderfolgen und somit doch wieder zusammengehören. Im ersten Fall des Druiden Atticus und seinem tierischen Begleiter Oberon ermitteln die beiden, weil mehrere Rassehunde entführt wurden. Da sie durch verzauberte Bäume reisen können, schreiten ihre eigenen Ermittlungen schnell voran. Für die Polizei wirft das Ganze allerdings Fragen auf und bringt prompt Probleme für die beiden Hobbyermittler mit sich.
Auch im zweiten Fall von Oberon und Atticus, kommt es zu Problemen mit der Polizei. Zum einen wollen die beiden bei der Aufklärung des Falls helfen, zum anderen aber auch eine Freundin von Atticus schützen, die in die ganze Geschichte involviert ist. Detective Ibarra möchte Atticus zwar glauben, bekommt von ihm aber zu wenig Infos und muss sich in erster Linie auch an die polizeilichen Regeln halten.

Meine Meinung:
Ich finde, dass dieses Buch mal etwas ganz anderes ist. Zum einen erfährt man alles aus der Sicht eines Hundes und da Menschen und Hunde manche Dinge oder Situationen gänzlich unterschiedlich wahrnehmen, sorgt das für einige lustige Bemerkungen. Zum anderen ist das Buch eine gelungene Mischung aus Fantasy- und Kriminalroman, so etwas habe ich in der Form vorher noch nicht gelesen. Keines der beiden Genres kam dabei zu kurz, es hat sich vielmehr perfekt zusammengefügt. Der Schreibstil ist einfach und humoristisch gehalten, so dass man das Buch in kürzester Zeit verschlingen konnte. Trotz der lockeren Erzählweise kam die Spannung dabei nicht zu kurz.
Das Cover hat mich so gar nicht angesprochen, da es viel zu sehr nach einem uraltem Krimi aussieht und irgendwie gar nicht zu der durch und durch modernen Geschichte passt.

Fazit:
Es ist meiner Meinung nach mal etwas vollkommen anderes und gerade wenn man Hundeliebhaber ist und dazu neigt die eigenen Tiere zu vermenschlichen, kann man über einige Dinge sicherlich schmunzeln. Wenn man nicht gerade nach einem ernsten, verworrenen Krimi sucht, ist man mit dem Buch gut beraten, denn es eignet sich perfekt, um es mal eben nebenbei zu lesen. Ein lockerer, leichter Krimi mit Humor, der den absoluten Hundebonus hat. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.09.2018
Mit der Faust in die Welt schlagen (eBook, ePUB)
Rietzschel, Lukas

Mit der Faust in die Welt schlagen (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn Langeweile zu Hass wird

Das Buch:
„Mit der Faust in die Welt schlagen“ ist ein Roman von Lukas Rietzschel, der als gebundenes Buch, E-Book und Hörbuch im September 2018 bei Ullstein erschienen ist.

Der Inhalt:
Die beiden Brüder Philipp und Tobias wachsen kurz nach der Wende in der Provinz Sachsens auf. Anfänglich scheint sich alles zum Guten zu wenden. Die Familie baut ein Haus und die Eltern haben gute Jobs. Doch die Nachwirkungen der DDR und das neuaufkeimende Europa sorgen für unsichere Zeiten und das lässt vor allem die Perspektivlosigkeit der Jugend immer weiter anwachsen. Während die Geschwister mitbekommen, was in der Welt alles schief geht, müssen sie auch hilflos mit ansehen, wie ihr nahes Umfeld langsam zerbricht. Die Brüder sind oft sich selbst überlassen und sowohl zuhause, als auch in der Schule, bekommen sie keine Antworten auf ihre Fragen. Die Langeweile tut ihr übriges und die beiden suchen sich ihre Bestätigung bei anderen Halbstarken und geraten dort in die falschen Kreise.

Meine Meinung:
Der Zeitraum der Geschichte zieht sich über 15 Jahre, wodurch man die Entwicklung der Brüder sehr gut mitverfolgen kann. Man lernt sie als Kind kennen und muss miterleben, wie ihr Leben Stück für Stück aus den Fugen gerät. Der Autor hat das meiner Meinung nach unglaublich gut eingefangen. Die unbeantworteten Fragen, die Langeweile, die Perspektivlosigkeit und der langsam voranschreitende Zerfall. Die Geschichte läuft nicht auf einen spannenden Höhepunkt hinaus, wir beobachten lediglich zwei Brüder auf ihrem Weg durchs Leben. Das Buch lebt von der Thematik, den Infos zwischen den Zeilen und dem Nachdenken, nach dem Lesen. Durch die Geschichte wird klar, dass man durch geeignete Aufklärung einiges zum Positiven verändern könnte und vor allem sieht man deutlich, wie viel Negatives ausgelöst werden kann durch Vernachlässigung. Aus Frustration werden dann Schuldige gesucht und aus Langeweile wird Hass.
Der Schreibstil hat für mich gut gepasst und die Handlung war durchgehend schlüssig. Obwohl keine extreme Spannung aufgebaut wurde, fand ich es durchgehend interessant. Einzig das Ende hat mich enttäuscht, daraus hätte man mehr machen können.

Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen. Die Thematik wurde glaubwürdig und realitätsnah umgesetzt. Ich könnte es mir gut auch als Buch für den Schulunterricht vorstellen, gerade damit durch fehlende Aufklärung nicht das Gleiche passiert wie in der Geschichte von Philipp und Tobias. Das Thema ist so aktuell, dass es wichtig ist darauf aufmerksam zu machen, was mit dem Buch meiner Meinung nach gut gelungen ist.

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