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SimoneF

Bewertungen

Insgesamt 512 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2024
Dusse, Karsten

Achtsam morden durch bewusste Ernährung / Achtsam morden Bd.5


sehr gut

Seit dem ersten Band von "Achtsam morden" bin ich ein großer Fan der Reihe, auch wenn Band 4 nach meinem Empfinden etwas schwächer war. Nun folgt mit "Achtsam morden durch bewusste Ernährung" Band 5. Björn hat dank Joschka Breitners Hilfe inzwischen sein inneres Gleichgewicht gefunden. Auch beruflich läuft alles wie am Schnürchen. Doch das geruhsame Leben wirkt sich nachteilig auf seine Fitness aus. Das zeigt sich, als seine Tochter beinahe Opfer einer Entführung wird und Björn diese aufgrund beachtlichen Übergewichts erst im letzten Moment verhindern kann. Ihm wird klar: Der Speck muss weg. Hier kommt nun wieder sein Achtsamkeitscoach Joschka Breitner ins Spiel, der ihn in die Geheimnisse von bewusster Ernährung und Heilfasten einweiht.

Der Ernährungsteil nimmt einen sehr großen Raum im Buch ein, und das ein odere andere Detail von Björns Darmreinigung hätte ich nicht unbedingt wissen müssen. Stellenweise wirkt das Buch eher wie ein Ernährungsratgeber als ein Krimi, da dem Verbrechen deutlich weniger Gewicht zukommt als in den vorigen Bänden.

Dennoch habe ich mich wieder hervorragend amüsiert, und das liegt vor allem an dem herrlichen Schreibstil von Karsten Dusse. Er nimmt den aktuellen Zeitgeist und seine teils kuriosen Auswüchse gekonnt scharfzüngig aufs Korn und schreibt so wortgewandt und pointiert, dass es einfach ein Genuß ist.

Fazit: Reine Krimifans werden hier eher nicht fündig. Wer Dusses Erzählweise schätzt, Björn Breitner und Joschka Diemel inzwischen ins Herz geschlossen hat und sich für gesunde Ernährung und Fastentechniken interessiert, wird viel Freude mit diesem Buch haben.

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Bewertung vom 01.02.2024
Zang, Tina

Ein Schuljahr voller Zauberei (Ein Schuljahr voller Zauberei 1)


sehr gut

Elena zieht aus der Großstadt aufs Land und ist allles andere als begeistert, zukünftig im einem "Kaff" leben und auf eine alte Dorfschule gehen zu müssen. Doch an ihrem ersten Schultag muss sie sich nicht nur in einer neuen Klassengemeinschaft zurechtfinden, sondern es geschehen auch seltsame Dinge, die sich nicht auf natürliche Weise erklären lassen...

Die Geschichte ist kurzweilig und wirklich humorvoll geschrieben, und mein neunjähriger Sohn hat sich teilweise gekringelt vor Lachen. Lustige schwarz-weisse Illustrationen ergänzen den Text perfekt. Als Erwachsene fand ich die Handlung stellenweise noch etwas unrund und manche Figuren eher stereotyp, mein Sohn hat das allerdings nicht so empfunden. Wir haben das Buch gemeinsam an einem einzigen Tag gelesen, und hätten am liebsten gleich mit dem nächsten Band weitergemacht. Da sich die Geschichte erst langsam entwickelt, kommt das Ende nach 144 Seiten doch etwas abrupt, gerade als die Handlung Fahrt aufnimmt. Ein Blick in die Verlagsvorschau zeigt, dass nach Band 2 im März im Herbst die finalen Bände 3 und 4 erscheinen werden. Wir sind gespannt, wie sich die Geschichte um Elena und Felix weiterentwickelt und freuen uns auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 30.01.2024
Parvela, Timo

Schatten - Die Macht des Lichts (Schatten 3)


sehr gut

Nachdem mein Sohn und ich die beiden ersten Bände der Schattentrilogie regelrecht verschlungen hatten, waren wir nun sehr gespannt auf den abschließenden Teil. "Die Macht des Lichts" setzt nahtlos dort an, wo Band 2 endete, und es ist unbedingt ratsam, die Bände 1 und 2 zuerst zu lesen, bevor man sich Band 3 widmet, da alle drei direkt aufeinander aufbauen und das Wissen aus den beiden anderen Bänden vorausgesetzt wird.

In Band 3 kehren Pete und Sara aus Auroria zurück und müssen sich den beängstigenden Veränderungen in der Welt der Menschen stellen. Timo Parvela greift die Themen Rassismus und Xenophobie auf und setzt Kälte und Hass Mitgefühl und Liebe entgegen. Die Geschichte ist äußerst düster, und nach meinem Empfinden ist die Altersempfehlung von 10 Jahren mit Vorsicht zu genießen. Mein Sohn ist 10 Jahre alt, und allein hätte ich ihn dieses Buch noch nicht lesen lassen. Die Handlung in Verbindung mit den teilweise recht unheimlichen Illustrationen ist sicher nicht für jedes Kind geeignet.

Insgesamt konnte uns der dritte Band nicht so sehr begeistern wie die beiden Vorgänger. Die Handlung wirkt etwas unrund und es fehlt ein roter Faden. Der Schluss kam nach unserem Empfinden zu abrupt. Es bleiben einige lose Enden und vieles erscheint nicht logisch. Die Figuren in der Menschenwelt sind zudem sehr eindimensional, es gibt Gut und Böse, aber keine Abstufungen. Hier hätte ich mir mehr Ambivalenz und Tiefgang gewünscht. Parvela entwickelt mit Auroria, der Schattenthematik und den Seelenglöcken ein äußerst spannendes Setting, das sehr viel Potential verspricht. Auch in den ersten Bänden blieben Fragen offen, und wir hatten erwartet, dass diese im letzten Teil beantwortet werden würden. Aufgrund der Komplexität der entworfenen Welt hätte die Trilogie seitenmäßig gerne noch detaillierter und umfangreicher ausfallen dürfen.

Ein schaurig-schönes Highlight sind auch in diesem Teil die fantastischen Illustrationen von Pasi Pitkänen. Diese verleihen der Schattentrilogie einen ganz besonderen, sehr düsteren Touch und suchen im Jugendbuchbereich seinesgleichen.

Fazit: Auch wenn Band 3 unsere Erwartungen nicht ganz erfüllte, hat uns die Schattentrilogie insgesamt sehr gut gefallen, nicht zuletzt aufgrund der herausragenden Illustrationen. Für alle jugendlichen Leser, die tolle Grafiken schätzen, sich gerne gruseln und in fantastische Welten abtauchen möchten, eine empfehlenswerte Reihe!
Band 3 bekommt von uns knappe 4 Sterne.

Bewertung vom 24.01.2024
Lee, Jonathan

Joy


ausgezeichnet

Schon nach wenigen Seiten wusste ich, dass ich dieses Buch lieben würde. Lees Sprachgefühl, sein trockener, typisch britischer Humor und sein wirklich außergewöhnlicher Schreibstil haben mich sofort gepackt. Dennoch benötigte ich mehrere Tage, um das Buch zu lesen, da die Erzählweise recht komplex und sprunghaft ist. So musste ich mehrfach innehalten und auch bereits Gelesenes nachschlagen, um alles detailliert nachvollziehen können.

Lee erzählt abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven. Da ist zum einen Joy, deren Schicksalstag der Partnerernennung aus der Sicht eines personalen Erzählers in der Dritten Person geschildert wird. Dieser Strang wird unterbrochen durch Kapitel, in denen ihr Ehemann Dennis, ihr Kollege Peter, der Fitnesstrainer Samir und die Persönliche Assistentin Barbara als Ich-Erzähler zu Wort kommen. Diese Kapitel sind besonders raffiniert aufgebaut: Sie sind immer einer festen Figur gewidmet und als Einzelgespräche dieser Person mit einem psychologischen Berater konzipiert, den die Firma nach Joys Sturz für die Belegschaft und Dennis zur Verfügung gestellt hat. Hierbei werden jedoch nur die Gesprächsanteile von Peter, Dennis, Samir und Barbara wiedergegeben, nicht die Worte des Psychologen, der als stummer Zuhörer fungiert und nur gelegentlich lenkend in die Monologe der Charaktere eingreift. Diese Eingriffe sind aber nicht textlich aufgeführt, sondern nur an der Reaktion der Figuren erkennbar.

Dieser Stil ist ungewöhnlich und sehr reizvoll. Lee gelingt es hervorragend, die Wesenszüge der einzelnen Charaktere herauszuarbeiten, indem er Wortwahl und Sprachstil variiert. Ich habe mich immer ganz besonders auf die Kapitel zu Barbara gefreut, die vom Leben und 40 Arbeitsjahren als PA desillusioniert und verbittert ist. Ihr unverblümter, herrlich bissig-boshafter Blick auf die Kanzlei und ihre scharfzüngige Art waren einfach grandios, und ich sah sie lebhaft in allen Einzelheiten vor mir. Anstrengender zu lesen waren die Kapitel des Literaturwissenschaftlers Dennis, der in komplexen Satzstrukturen spricht, mit vielen Parenthesen und Fußnoten, und sich als intellektueller Geist gefällt.

Mit jedem Kapitel kommt ein Puzzleteil zum anderen, zeigen die Figuren neue Facetten, und es bleibt bis zum Schluss spannend. "Joy" ist sicher kein Buch, das man nebenbei liest, da es viel Konzentration erfordert. Ich möchte es auf jeden Fall noch ein zweites Mal lesen, da ich glaube, dass man hier noch einige Details entdecken kann.

Mich hat Lees Roman begeistert, da er durch seine Eloquenz, einen raffinierten dramaturgischen Aufbau und seinen kreativen Stil heraussticht, und ich kann ihn nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 24.01.2024
Klein, Anja

Kleiner Garten - so viel drin


ausgezeichnet

Da ich in unserem kleinen Garten zukünftig gerne etwas Kräuter, Obst und Gemüse anbauen möchte, hat mich dieses Buch sehr interessiert. Anja Klein hat einen angenehmen lockeren, aber dennoch sachlichen Schreibstil, der mir auf Anhieb gefiel, und es macht Spaß, in dem Buch zu schmökern. Die Autorin beginnt zunächst mit der grundsätzlichen Anlage eines Gartens, zu dem auch die richtige Ausrichtung bezüglich Sonne und Schatten und die Bodenbedingungen gehören. Dann werden Gemüsebeete anglegt und Kräuter, Obstbäume und Beerenobst angebaut. Auch Stauden und Sommerblumen erhalten ein eigenes Kapitel. Sehr ausführlich und gut bebildert wird hierbei das Anlegen eigener Hochbeete beschrieben. Besonders interessant fand ich die Ausführungen zu den "essbaren Zäunen", das möchte ich unbedingt bei mir umsetzen. An den Gartengrenzen den Sichtschutz mit der Aussicht auf eine reiche Ernte zu kombinieren, klint einfach verlockend. Zum Schluss folgt noch ein sehr interessantes Kapitel mit hilfreichem Gärtnergrundwissen zum Säen, Auspflanzen, Düngen und Ernten. Erfahrene Gärtner werden das Meiste bereits kennen, doch für Garten-Neulinge, die auf begrenztem Raum Blumen, Obst und Gemüse anbauen möchten, bietet das Buch tolle Tips und Anregungen. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings: Ich finde es ganz toll, dass die Autorin darauf hinweist, den Boden vor dem Obst- und Gemüseanbau auf Schadstoffe analysieren zulassen. Umso bedenklicher finde ich es, dass sie Essbares in alten Metallkübeln aus dem Flohmarkt anpflanzt (hier können sich Schwermetalle lösen), Bauschutt in ihre Kräuterspirale verbaut (Gefahr von Schadstoffen und Altlasten) und PVC-haltige Teichfolie im Heidelbeer-Hochbeet nutzt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass zu PET- oder PP-Folien geraten wird.

Ansonsten konnte ich aus diesem Buch tolle Inspirationen mitnehmen, die ich im Frühjahr unbedingt umsetzen möchte, und ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!

Bewertung vom 24.01.2024
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


weniger gut

Da die Leseprobe sehr interessant und originell klang, wollte ich "Das Mörderarchiv" unbedingt lesen. Leider konnte der Roman meine hohen Erwartungen letztlich nicht erfüllen. Die Charaktere blieben seltsam blass und eindimensional, und ich konnte mit keinem wirklich warm werden. Die Personen und der gesamte Plot wirkten arg konstruiert und künstlich. Ab der Mitte verlor ich zunehmend das Interesse an der Lösung des Falles und war eher genervt von der immer unlogischer und unglaubwürdiger erscheinenden Handlung. Auch sprachlich ist der Krimi eher enttäuschend, wobei ich nicht weiß, ob dies auch an der Übersetzung liegt. Wortwahl und Satzbau sind sehr einfach und stellenweise unbeholfen ("Behutsam setzt er mich auf dem Beifahrersitz von Beths Auto ab, und, hinter uns Walt und Crane in ihren Wagen, sie fährt mich zurück zu Frances’ Anwesen."). Die Romanhandlung um Annie Adams als Ich-Erzählerin wird immer wieder durch kursiv geschriebene Passagen aus dem Tagebuch ihrer Großtante Frances unterbrochen. Diese wirken auf mich nicht authentisch, da ihr Schreibstil zu angeblichen Tagebuchaufzeichnungen passt. Auch der Erzählduktus unterscheidet sich kaum von dem ihrer Großnichte Annie und die Wortwahl ist für für das Jahr 1966 nicht glaubhaft. Hinzu kommen einige inhaltliche Fehler. So ist im Buch etwa von einem Foto die Rede, das Rutherford und Frances im Juni 1966 zusammen zeigt, während anderseits mehrfach erwähnt wird, dass sich beide zwischen April und November 1966 gar nicht gesehen haben. An anderer Stelle spricht Rutherford von seiner toten Frau, obwohl diese nicht verstorben ist, sondern ihn verlassen hat, in direkter Rede werden die Sprecherinnen Jenny und Annie verwechselt, aus einer verunglückten Ehefrau des ältesten Sohnes des Lords wird versehentlich eine verunglückte Frau des Lords selbst usw.

Fazit: Die Idee des Krimis klingt vielversprechend, doch leider verschenkt der Krimi sein Potential und bleibt inhaltlich und sprachlich Mittelmaß.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2024
Rosslow, Barbara

Jimmy und der Club der dicken Brummer


ausgezeichnet

Bei diesem Buch stach mir zuerst die tolle Coverillustration ins Auge, und auch das Buchinnere ist sehr farbenfroh umd reichhaltig illustriert. Es gibt auf den teils ganzseitigen Bildern für die Kinder viele Details zu entdecken, und die warmen Farben wirken sehr heimelig und freundlich.

Jimmys Geschichte greift wichtige Themen wie Anderssein, Diversität, Freundschaft, Ausgrenzung, Zusammenhalt und Mobbing auf. Auf wunderbare Weise zeigt sie, dass jeder und jede sein ganz persönlichen Stärken hat und wertvoll ist. Mit 184 Seiten ist das Buch für die Altersgruppe ab fünf Jahren eher umfangreich und hat so genügend Raum, um eine tiefgehende Geschichte zu entwickeln. Besonders gut gefällt mir, dass es der Autorin gelingt, gleichzeitig altersgerecht und sprachlich wortgewandt zu schreiben, so dass es auch als Erwachsene große Freude macht, das Buch vorzulesen. Ganz nebenbei wird auch noch allerlei Lehrreiches über Bienen, Hummeln und andere Lebewesen auf der Blumenwiese vermittelt.
Fazit: Ein rundum gelungenes Kinderbuch zum Vorlesen ab fünf Jahren oder für junge Erstleser, das ich unbedingt weiterempfehlen möchte!

Bewertung vom 16.01.2024
Nöldeke, Renate;Wolfmeier, Melanie;Ormo, Nadine

DUMONT Bildband Orte zum Staunen in Deutschland


ausgezeichnet

Urlaub in Deutschland - klingt langweilig? Dass das ganz sicher nicht der Fall sein muss und es hierzulande wahrhafte Perlen zu entdecken gibt, beweist der DuMont Bildband "Orte zum Staunen" auf eindrucksvolle Weise. 52 Reiseziele in ganz Deutschland stellt das Buch vor, die große Lust darauf machen, sofort aufzubrechen und diese zu erkunden. Und der Titel ist perfekt denn gewählt, denn allein beim Betrachten der wunderschönen Fotografien wähnt man sich in diversen fernen Erdteilen, und staunt immer wieder, dass diese Orte quasi direkt vor der Haustüre zu entdecken sind. In der Infobox "Hin und weg" findet man eine kurze Beschreibung der Route, unterteilt in "Hinkommen", "beste Reisezeit", "Dauer & Strecke" und "Ausrüstung". Diese Informationen hätten gerne etwas ausführlicher sein dürfen, insbesondere hätte ich mir Hinweise für Menschen mit Kinderwagen, Kleinkindern oder Rollstuhlfahrer gewünscht. Positiv ist, dass sämtliche Karten und GPX-Daten zum Herunterladen zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist eine OutdoorApp wie beispielsweise KOMPASS. Zu jedem Ort gibt es noch eine Seite mit fünf weiteren Ausflugstips in der Umgebung - perfekt, um einen Urlaub oder ein verlängertes Wochenende zu planen. Ich habe brim Schmökern viele Inspirationen bekommen und mir schon einige Ziele vorgemerkt, die ich unbedingt einmal bereisen möchte. Wer Deutschland abseits der üblichen Touristenziele entdecken möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig.

Bewertung vom 10.01.2024
Lloyd, Chris

Paris Requiem


ausgezeichnet

"Paris Requiem" ist nach "Die Toten vom Gare D‘Austerlitz" der zweite Band um den Ermittler Eddie Giral und spielt in Paris im Jahr 1940 während der deutschen Besatzung. Ich habe den ersten Band noch nicht gelesen und bin ohne Schwierigkeiten in die Geschichte reingekommen.

Eddie Giral ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, psychisch gezeichnet durch seine Erlebnisse während des ersten Weltkrieges, der trotz seiner Abneigung und seines Widerstandes gegen die Besatzer gezwungen ist, beruflich mit ihnen zusammenzuarbeiten. Er ist eine eigenwillige, vielschichtige und interessante Figur, die als Ich-Erzähler durch den Roman führt und den Leser die Geschichte aus seinem Blickwinkel erleben lässt.

Ich lese besonders gerne Krimis, die einen starken historischen Bezug haben und mir gleichzeitig ein Gefühl für die damalige Zeit vermitteln. Dies gelingt dem Autor Chris Lloyd hier hervorragend, der historische Hintergrund wirkt sorgsam recherchiert und die düstere Atmosphäre des Romans spiegelt die damalige Situation des teilbesetzten Frankreichs eindrücklich wider. Auch der abwechslungsreiche und sprachgewandte Stil hat mir auf Anhieb gefallen.

Freunden historischer Kriminalromane möchte ich dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, und ich werde sicherlich auch Band 1 noch lesen.

Bewertung vom 10.01.2024
Niessen, Susan;Rose, Barbara;Dreller, Christian

Klassikerschätze


sehr gut

Wer seinem Kind vorliest, stößt oft immer wieder auf dieselben Märchen von Grimm und Co, so dass mich die Idee, andere Geschichten für die Allerkleinsten zu adaptieren, sofort begeistert hat. Von Heidi über Ali Baba und die 40 Räuber, von Peter Pan bis zum Zauberer von Oz ist ein breites Spektrum dabei. Das wunderschön gestaltete Cover lädt sofort zum Lesen ein, und auch die zahlreichen Illustrationen der Geschichten sind hervorragend gelungen. Sie sind detailreich, lebendig und farbenfroh, aber nicht knallig.

Die teils im Original sehr umfangreichen Geschichten auf wenige Seiten und kleinkindgerecht runterzubrechen, ist sicherlich schwierig und zwangsläufig muss der Plot gestrafft und vereinfacht werden. Das ist leider nicht bei allen Erzählungen gleich gut gelungen, wodurch manche Geschichten etwas von ihrem ursprünglichen Zauber verlieren. Bei Heidi geht etwa die Annäherung zwischen Heidi und dem Öhi viel zu schnell, und bei Pinocchio wird - im Unterschied zu Originaltext - nicht klar, warum Gepetto plötzlich im Bauch des Hais sitzt.

Trotz gewisser Schwächen in der inhaltlichen Bearbeitung ein sehr schönes, hervorragend bebildertes Kinderbuch, das für Abwechslung beim Vorlesen sorgt.