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Buchkathi

Bewertungen

Insgesamt 277 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2022
Matkovits, Sophie;Lenhard-Backhaus, Brigitte

Hunger auf Leben


ausgezeichnet

Essstörungen von der Entstehung bis zur Gesundung

Essstörungen sind mir bisher immer vorgekommen wie etwas, das da ist. Ich habe es als eine Art Zustandsbeschreibung verstanden, die inkludiert, dass die Erkrankung einfach da ist. Doch mit diesem Buch beginnt man zu verstehen, dass sie immer eine Entstehungsgeschichte und eine Leidensgeschichte hat, die eben nicht einfach da ist.
Besonders an diesem Buch hat mir gefallen, dass Sophie Matkovits so persönlich von ihrer Essstörung berichtet. Sie lässt den Leser ganz tief in ihre Geschichte eintauchen und teilt mit uns, was bis zur Essstörung passiert ist, wie sie begonnen hat und wie es dann weiterging. Sie beschreibt alles dabei sehr sachlich und dennoch so, dass man mitfühlen und es sich ganz genau vorstellen kann. Anekdoten und persönliche Erlebnisse machen die Erzählung dabei nahbar. Ergänzt werden die Erzählungen von Sophie dann von ihrer ehemaligen Therapeutin Brigitte Lenhard-Backhaus. Sie generalisiert die Beschreibungen und geht näher auf Erkenntnisse zu diesem Krankheitsbild ein. Das fasst sie je Kapitel noch einmal in kurzen Stichwortlisten zusammen, die vor allem Angehörigen von Essstörungs-Erkrankten helfen sollen.
Sehr aufschlussreich fand ich auch die Kapitel, die die Therapieansätze und den Weg bis zur Gesundung beschreiben. Einerseits habe ich unheimlich viel gelernt, andererseits hat mich dieses Buch und Sophies persönliche Geschichte unheimlich berührt. Und auch als nicht erkrankter Mensch kann man aus ihrer Geschichte viel lernen: Zum Beispiel, dass man auf den eigenen Körper hören sollte, sich selbst gut behandeln und sich selbst eine gute Freundin sein sollte.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen, der sich informieren möchte und der vielleicht auch eine Stütze für einen erkrankten Freund oder Angehörigen sein möchte.

Bewertung vom 05.12.2022
Wittwer, Tara-Louise

Dramaqueen: Frauen zwischen Beurteilung und Verurteilung


ausgezeichnet

Gleichberechtigung beginnt im Kopf der Gesellschaft

Na, schon mal einen Mann getroffen der von sich behauptet, er wäre so genervt von dem Gehabe anderer Männer und wäre lieber mit Frauen zusammen, weil die so unkompliziert sind? Nein? Ich auch nicht, aber bei Frauen kommt das gar nicht so selten vor. Und man denkt sich noch nicht einmal etwas dabei – ja nicht einmal, wenn man selbst eine Frau ist.
Wie so etwas zustande kommt und was das mit internalisierter Misogynie zu tun hat, legt Tara-Louise Wittwer in ihrem Buch Drama Queen offen. Sie beschäftigt sich damit, wie Frauen in der Gesellschaft gesehen werden, wie sie beurteilt und auch verurteilt werden.
Nun könnte man aufgrund des Fremdwortes schon im Klappentext meinen, es würde zäh, langweilig und schwer verständlich. Allerdings ist genau das Gegenteil der Fall: Denn die Autorin schreibt so, dass man das Buch nicht mehr weglegen will. Wie sie das macht? Sie mischt ernste Themen mit Sachlichkeit, einer Prise Sarkasmus, Humor und lebensnahen Geschichten in einem lockeren, leicht verständlichen Schreibstil.
Ich habe unheimlich viel gelernt in diesem Buch und es war stellenweise fast erschreckend, wie sehr das Beschriebene zutrifft. Und dabei sind die Ansichten keines Falls so, dass sie nur von Männern vertreten werden und das ist das besonders interessant. Man beschäftigt sich als Frau viel zu wenig damit, wie man gesehen wird, und das ist doch die Basis, wenn man für sich eintreten will. Ich kann das Buch jedem und jeder empfehlen – denn hier gibt es etwas zu lernen für alle, die eine moderne und gleichberechtigte Gesellschaft wollen.
Dieses Buch ist wirklich lesenswert und erhellend!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2022
Schwarzhuber, Angelika

Die Weihnachtsfamilie


ausgezeichnet

Süßer Roman mit weihnachtlichem Kuschelfaktor
Manchmal beurteilt man eine Situation nicht mehr sachlich aufgrund der Erfahrungen, die man selbst gemacht hat. So geht es Emily, die als Personenschützerin ausgerechnet an Weihnachten einen Auftrag erfüllen soll. Sie wird von einem geschiedenen Pärchen engagiert, um deren siebenjährige Zwillinge von ihrem Vater zu ihrer Mutter in die Berge zu bringen. Doch die Kinder haben da ganz andere Pläne und wünschen sich nichts mehr, als ihre Eltern beide an Weihnachten bei sich zu haben und sie wieder als Paar zusammenzubringen. Als jedoch alles nicht so recht klappen will, ringen sie Emily das Versprechen ab, ihnen zu helfen. Denn Emily kann das besser verstehen als sie denken. Schließlich haben sich ihre Eltern damals an Heiligabend getrennt und nie wieder einen Draht zueinander gefunden.
Emily bringt den besonderen Weihnachtsglanz in diese Geschichte. Anfangs wirkt sie zwar noch professionell und abgeklärt, doch ganz schnell schleichen sich die Zwillinge in ihr Herz und sie fühlt sich in die Vergangenheit versetzt. Wir als Leser erhalten immer wieder Einblicke in ihre Kindheit und in vergangene Weihnachtserlebnisse. Dabei schließt man sie direkt in ihr Herz und erkennt in ihr das erwachsen gewordene Kind, das sich damals auch nichts sehnlicher als eine glückliche Familie gewünscht hat. Doch dieses Buch ist keineswegs eine Ode auf die traditionelle Bilderbuchfamilie, sondern zeigt, dass man mit Kreativität, Menschlichkeit und Wohlwollen auch als Patchwork-Familie ganz wundervolle Weihnachten haben kann, an dem alle glücklich sind. Und dabei gibt’s Happy Ends an jeder Ecke. Das macht es zu einem wunderschönen, kuscheligen Weihnachtsleseerlebnis!
Die heimlichen Stars in dieser Geschichte sind allerdings die Zwillinge Stella und Joshi, die nicht nur Emily zum Auftauen bringen, sondern auch mit ihren Plänen für viel Aufregung und Spaß sorgen. Sie sind süß und stur zugleich und passen perfekt in diese Geschichte.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen für einen kuscheligen Leseabend unter dem Weihnachtsbaum!

Bewertung vom 18.11.2022
Stahl, Karlotta

Verbrechen sind mein Job


ausgezeichnet

Einfach nur mega geschrieben!

Als ich dieses Buch begonnen habe, hatte ich zunächst Angst, ob ich mich wohl zu viel gruseln würde. Komisch eigentlich, weil ich mich ja selbst dafür entschieden hatte. Was ich dann aber für ein Leseerlebnis hatte, stellt alle Erwartungen auf den Kopf. Um es einleitend zusammenzufassen: Es war schlicht und ergreifend mega!
Karlotta Stahl wird uns als junge Jura-Absolventin vorgestellt, die uns in die Ehre einweiht, die es bedeutet, in den Staatsdienst berufen zu werden. Sie macht ein unerwartet ausgezeichnetes Staatsexamen und wird Staatsanwältin. Doch wer jetzt mit einer Aneinanderreihung von brutalen echten Kriminalfällen rechnet, liegt falsch. Denn das Buch ist so klug aufgebaut, dass es in seinen Kapiteln dem Vorgehen einer Ermittlung und dann eines Strafprozesses folgt. In diesen einzelnen Kapiteln lernen wir interessante Details zur Arbeit in der Staatsanwaltschaft und bekommen dabei immer wieder echte Fälle vorgestellt. Diese Mischung aus Fakten und Kriminalfällen ist sehr facettenreich geschrieben: Mal ist es fast humoristisch, wie beispielsweise von der ersten Obduktion berichtet wird, dann wieder ist es spannend, weil man an dem Fall nicht ablesen kann, wer es war oder warum. Und abwechselnd ist man voller Entsetzen und Abscheu gegenüber dem Täter, aber kann sich dann auch wieder in seine Lage hineinversetzen und verstehen, wie es vielleicht dazu gekommen sein mag. Auch wenn natürlich niemals etwas gutgeheißen wird, was dort an Straftaten passiert.
Gerade diese facettenreiche Sprache kombiniert mit den Perspektivwechseln und den Fakten haben das Buch für mich absolut empfehlenswert gemacht. Ich habe mich keine einzelne Seite gelangweilt, sondern habe mich immer gefreut, wenn ich endlich weiterlesen durfte. Das Buch hat die Anmutung wie ein wirklich interessanter Vortrag, der seine Zuhörer ganz in den Bann zieht. Ganz große Klasse!

Bewertung vom 18.11.2022
Sahler, Martina

Die Hoffnung auf ein neues Morgen


ausgezeichnet

Ausgrabungen in Ägypten fürs Sofa

Manchmal hat man einen Plan, wie es laufen soll. Doch irgendwie will sich bei allen rational positiven Aspekten einfach kein gutes Gefühl einstellen. So ähnlich könnte man wohl Victorias Lage im England der 1920er Jahre beschreiben.
Doch als Victorias geliebter Adoptiv-Vater stirbt und mit seinem letzten Willen verfügt, dass Victorias kleiner Bruder Jamie bei Onkel Oscar, der als Archäologe in Ägypten arbeitet, leben soll, wird Victorias Lebensplan sowieso unterbrochen. Sie bringt ihren Bruder allein dorthin und eine erlebnisreiche Reise beginnt, die keinen Stein auf dem anderen lässt.
Victoria ist für ihre Zeit eine sehr moderne Frau: Mit eigenem Willen, eigenem Lebensplan und Mut, zeigt sie ihrem Verlobten deutlich, dass sie sich nicht nur nach ihm richten wird. Dabei konnte ich mich mit Victoria sehr gut identifizieren, weil sie eher wie jemand meiner Generation denkt, als jemand der 1920er Jahre. Im Verlauf der Geschichte nimmt sie ihr Leben richtig in die Hand und blüht auf, als sich ihr Chancen auftun, die ihr ein ganz anderes Leben ermöglichen. Dabei ist sie wie im echten Leben manchmal schnippisch und frech, manchmal überaus liebenswert, manchmal mutig und manchmal verletzlich. Diese Vielschichtigkeit zeigt der Roman bei nahezu allen Personen und ich glaube, dass die Protagonisten dadurch so greifbar und authentisch wirken.
Das Setting des Romans hat mich ebenso überzeugt, denn man lernt so im Vorbeilesen ganz viel zur Archäologie und zum Leben in Ägypten während der Ausgrabungen. Ich persönlich hatte vorher weder Ahnung von dem einen noch von dem anderen und war unheimlich fasziniert davon. Dabei hilft natürlich die bildreiche Sprache und die Spannung, die die Figuren bei den Ausgrabungen transportieren.
Besonders mochte ich neben Victoria auch den kleinen Jamie, der manchmal wie ein kleiner Junge und manchmal wie ein erwachsener Archäologe daherkommt, sich aber in seinen Träumen nie beirren lässt. Genau wie er glaubt auch die Reisejournalistin Samantha nur an das Gute im Menschen, sodass diese beiden eine Art Klebstoff zwischen allen zwischenmenschlichen Beziehungen zu sein scheinen.
Ein ganz wunderbarer Roman, der mir wirklich ganz tolle Lesestunden und ein neugewonnenes Wissen über Archäologie und Ägypten beschert hat. Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen!

Bewertung vom 18.11.2022
Schocke, Sarah

Gesund essen durchs Jahr


ausgezeichnet

Gesunde, saisonale Ernährung leichtgemacht

Dieses Buch vereint alles in sich, was man für eine gesunde Ernährung braucht. Die gesunde Ernährung wird quasi leichtgemacht, weil man zunächst mit Wissen angefüttert wird, dann kurz zusammengefasste, nützliche Tipps und Tricks mitbekommt und nach einer Vorstellung der saisonalen Gemüse und Obstsorten noch mit Rezepten versorgt wird – und das auch noch monatsweise. Man könnte fast sagen, dass dieses Buch alle Ausreden abschafft, warum man sich nicht gesund ernähren sollte.
Besonders gut gefällt mir an dem Buch seine logische und zugleich simple Aufteilung. Je nach Monat findet man immer, was man sucht. Dabei bestechen die fröhlichen Farben und bunten Bilder, genauso wie der leichtverständliche Sprachstil und die logische Untergliederung der Texte. Ebenso mochte ich auch die eingestreuten Tabellen und Stichwortlisten, die geradezu schreiend vermitteln „Es ist nicht schwer, sich gesund zu ernähren und es macht auch Freude“. Mein Highlight waren jedoch die Rezepte, ohne die das Buch nur halb so lebensnah gewesen wäre. Schließlich hilft die beste Erklärung und die netteste Aufzählung der saisonalen Gemüse nichts, wenn man nicht erfährt, wie man sie in Gerichten umsetzen kann.
Definitiv ein Must-Have für jede Küche, die einen Anspruch darauf erhebt, gesund genannt zu werden!

Bewertung vom 18.11.2022
Bücker, Teresa

Alle_Zeit


ausgezeichnet

Ist die Lesezeit wert

Wie oft hört man in sich selbst den Satz „Dafür habe ich keine Zeit“, „Hätte ich doch mehr Zeit“, aber wer macht dann wirklich etwas mit diesen Gedanken? Haben wir schon mal eine wissenschaftliche oder politische Perspektive auf die Zeit eingenommen?
Das dürfte wohl auf die wenigsten von uns zutreffen. Die meisten akzeptieren diese Überlegungen ein Leben lang, ohne den Blick auf die Hintergründe. Wer nicht zu dieser breiten Masse gehören möchte, sollte sich Teresa Bückers Buch „Alle Zeit – eine Frage von Macht und Freiheit“ vornehmen.
Besonders überzeugend ist das Buch dabei mit seinem einfachen, gut verständlichen Sprachstil. Der dennoch Texte mit überzeugenden Fakten, gut recherchierten Quellen und einleuchtenden Argumenten transportiert. Neben der Perspektive der Zeit auf die Arbeit, werden auch Zeiten für Care, Kinder oder auch die freie Zeit thematisiert und von allen Seiten beleuchtet. Ebenso zeigt das Buch auf, wie es anders gehen kann.
Ein sehr lesenswertes Sachbuch mit einem interessanten Thema, was auf jeden Fall den Horizont zum Thema Zeit erweitert.

Bewertung vom 13.11.2022
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Malala Yousafzai


ausgezeichnet

Tolle kindgerechte Biografie im Comic-Style

Wie viele Kinder lieben den täglichen Gang in die Schule nicht wirklich? Viele! Dieses Buch ist mal ein ganz anderer Ansatz, ihnen zu zeigen, dass die Schule keineswegs eine Last ist. Denn Malala hat sie als Privileg kennengelernt, für das sie hart gekämpft hat.
Das Bilderbuch „Ich bin Malala Yousafzai“ ist eine wunderbar kindlich aufbereitete Biografie von der einzigartigen Malala im Comic-Style. Es erklärt nicht nur, wer sie ist und wofür sie einsteht, sondern zeigt auch, wie viel auch Kinder schon bewegen können. Sie hat für ihren Traum gekämpft und ihn sich und vielen anderen Mädchen, die zur Schule gehen wollen, ermöglicht.
Die Bilder und Dialoge zeigen in lebendigen Szenen Malalas Heimat, ihren Mut und wie sie sich für ihren Traum eingesetzt hat. So verstehen schon die Kleinsten, dass es toll ist, lernen zu dürfen, die Schule zu schätzen und einen Traum zu haben. Und Malala lehrt noch mehr: Nämlich, dass man alles erreichen kann, was man will, wenn man sich nur stark genug einsetzt, an sich glaubt und dranbleibt.
Dieses Buch hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen und auch wir Erwachsenen sollten uns bei der nächsten Herausforderung oder Krise daran erinnern, dass man alles schaffen kann, wenn man nur an sich und den eigenen Traum glaubt.

Bewertung vom 01.11.2022
Bergmann, Renate

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!


ausgezeichnet

Ein Hoch auf die Hausmannskost!

Kannst Du Grünkohl kochen? So einen richtig ehrlichen Grünkohl mit Mettwurst? Oder einen Kartoffelauflauf ohne Schischi? Und Eierlikör selber machen kannst Du auch nicht? Perfekt, ich nämlich auch nicht, zumindest nicht, bis ich das Kochbuch der Online-Omi Renate Bergmann bekommen habe.
Das Kochbuch könnte auch Sammelsurium der ehrlichen Hausmannskost heißen und das meine ich nicht negativ, sondern positiv im besten Sinn. Von schnellen Gerichten, über Suppen bis hin zu Sonntagsgerichten und dem dazugehörigen Kuchen für nachmittags ist alles vertreten, was man von einer Oma lernen kann. Die Gerichte sind dabei gut und leicht verständlich in ihrer Zubereitung beschrieben, mit einer übersichtlichen Auflistung der Zutaten und einer Portionsanzahl versehen – da kann auch für uns Küchenneulinge nicht viel schiefgehen. Die ansprechenden Bilder zu jedem Rezept sorgen dann für das nötige Wasser im Mund, damit man so richtig schön Appetit und Lust zum selberkochen bekommt.
Oma Renate führt uns luftig leicht an die Geheimnisse der Hausmannskost heran und hat dabei noch den ein oder anderen nützlichen Tipp parat, der uns zu den Rezepten serviert wird.
Ein rundherum gelungenes Kochbuch, das niemandem fehlen darf, der früher gerne bei Oma gegessen hat und sich die Gerichte nun in die heimische Küche holen möchte!

Bewertung vom 01.11.2022
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


sehr gut

Zwei starke Schwestern zwischen Beruf und Familie

Manchmal läuft es richtig gut und man schwebt so durch den Tag. So geht es zu Beginn unseren Schwestern Emma und Marlene. Emma, die gerade erst ihren Erfolg der Beförderung zur Oberschwester feiert und sich mit ihrer kleinen Familie nun eine schicke, größere Wohnung leisten kann, und Marlene, die als Ärztin erfolgreich im gleichen Kinderkrankenhaus wie ihre Schwester arbeitet und die Medizin genau wie ihren Mann über alles liebt.
Doch die Welle des Erfolgs und Glücks ebbt auch für die beiden nach schicksalshaften Begegnungen und unerfüllten Wünschen ab und wir begleiten die Schwestern auf ihrem Alltag, durch die alltäglichen Probleme und durch Sorgen und Nöte, die wir auch in der heutigen Zeit gut nachvollziehen können.
Auch in Band 3 der Reihe Kinderklinik Weißensee, sind wir als Leser ganz nah dran an Emma und Marlene, deren Familien und ihrem Alltag. Auch hier ist man wahnsinnig schnell drin in der Geschichte und kann die beiden einfach nur lieben. Mir hat das Buch aber nicht nur wegen der beiden Schwestern so gut gefallen, sondern vor allem auch wegen des Perspektivwechsels zwischen den beiden aber auch zu Emmas Sohn Theo hin, der einen schönen Einblick in die damalige Zeit aus verschiedenen Blickwinkeln ermöglicht. Zudem mag ich den Schreibstil sehr, der es ermöglicht, sich alles bildhaft vorzustellen und der einen eintauchen lässt, fast, als wäre man wirklich dort. Außerdem bleibt an der ein oder anderen Stelle Raum für Vermutungen, wie es wohl weitergehen mag, weil es gewisse Andeutungen gibt, was mich sehr im Weißensee-Fieber gehalten hat.
Wer historische Romane mit starken Frauen mag und sich gerne mit in die Zeit der 30er Jahre und von ein bisschen Medizingeschichte mitziehen lassen möchte, ist hier genau richtig!