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hohleborn
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Floh-Seligenthal

Bewertungen

Insgesamt 290 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2022
Curly, Jen

Sherbrooke - Recent Love (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Geschichte hat mir vom Beginn an gut gefallen. Harvey, ein kleiner Hund, erobert die Herzen von Payton, einer jungen Tierärztin und uns Lesern sehr schnell. Das Buch punktet mit einer tollen Kulisse, Sympatischen Charakteren und dem Herz-Schmerz-Faktor Tier. Die Hintergründe der Geschichte z.B. zur Tiermedizin sind gut recherchiert und verständlich dargestellt.

Nach anfänglichem utem Start fand ich den Fortgang der Geschichte etwas zu rasant und konnte das schnelle Ende nicht ganz nachvollziehen. Das scheint aber in letzter Zeit üblich. Ich hatte es bei 4 von 5 der zuletzt gelesenen Liebesgeschichten. Dafür ein Punkt Abzug.

Zusammenfassend eine schöne Liebesgeschichte im Umfeld einer Tierarztfamilie und der Rocky Mountains.

Bewertung vom 01.11.2022
Skretting, Gudrun

Vilma zählt die Liebe rückwärts


ausgezeichnet

Danke für dieses wundervolle Buch. Damit hatte ich nicht gerechnet. Selten habe ich bei einem Buch so viel gelacht aber auch geweint wie bei diesem Buch.
Die vier Hauptprotagonisten sind durch das Schicksal und das Leben stark beeinträchtigt:
Vilhelm ist durch eine Hasenscharte gezeichnet, wird bereits in der Kindheit gehänselt und fühlt sich als Außenseiter.
Maria verliert früh ihre Eltern und wird von ihrer strengen Tante erzogen.
Vilmas Mutter stirbt als sie 4 Jahre alt ist, ihren Vater kennt sie nicht und wird mit dem Glauben, den Tod ihrer Mutter verschuldet zu haben, erzogen.
Robert hat mit der seltenen Krankheit Tourette zu kämpfen. Von der ich übrigens noch nie gehört hatte, ich wußte gar nicht, dass es so etwas gibt.
Vilma ist durch die strenge, realitätsferne Erziehung durch ihre Großtante zu einem neben dem Leben stehenden Menschen geworden. Durch ihre skurrile Betrachtung der Dinge sowie durch Roberts krankheitsbedingten Ausbrüche muss man trotz der oft traurigen Ereignisse auch oft lachen. So kommt es, dass man ständig zwischen lachen und weinen schwankt.
Und langsam, sehr langsam wird die im Abseits stehende Vilma durch den kleinen ausländischen Jungen Amdi und den liebevollen Umgang seitens Robert zurück ins Leben geholt. Herzerwärmend!

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Bewertung vom 27.10.2022
Ries, Tammy

Hugo abzugeben!


sehr gut

Diese kurze, moderne Liebesgeschichte ist in Form eines Schriftverkehrs zwischen den beiden Hauptprotagonisten geschrieben und zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Mir hat es jedoch sehr gut gefallen und es liest sich sehr flott.

Durch den umzugsbedingten Verkauf eines Sessels lernen sich die beiden, in Berlin Mitte lebenden Protagonisten kennen. Armin steht kurz vor seiner Hochzeit und dem damit verbundenen Umzug nach Südfrankreich. Die etwas hippiemäßig anmutende Juli steht vielem zunächst kontra gegenüber. Nach dem flüchtigen Kennenlernen durch den Tausch des Sessels Hugo bleiben sie in einem lockerem Schriftverkehr per WattsApp oder einem anderem modernen Medium in Kontakt und tauschen sich zu den unmöglichsten Sachverhalten aus. Lustig zu lesen, wie unterschiedlich ihre Meinungen zunächst sind, wie einer den anderen immer besser kennenlernt und auch in den Meinungen immer mehr toleriert.

Sehr interessant übrigens die Ergüsse zu Ostwestfalen. Diese Gegend müsste man dringend mal anschauen, um das zu überprüfen!

Ich möchte dem Ende der Geschichte nicht zu weit vorgreifen. Eine schöne Liebesgeschichte mit einigen Turbulenzen und einem Fast-Happy End. Das Ende hätte nach meiner Auffassung etwas ausgebaut werden können.

Bewertung vom 24.10.2022
Römer, Lotte

Herbstzeitleuchten


sehr gut

Jassy und Kenneth können gegensätzlicher kaum sein. Sie- eine moderne Influencerin, die sich modisch in Szene setzt und vermarktet, insgesamt ein sehr oberflächliches Leben führt. Er- nach der Trennung von seiner Ex-Freundin und einem Burn Out, geerdet, ein Zuhörer und Naturliebhaber, der beste Freund- Esel Momo.

Gemeinsam gehen sie beide mit Esel Momo auf Tour in der wunderschönen Ammergauer Bergwelt und kommen sich allmählich näher, sehen den wahren Menschen im Anderen und verlieben sich allmählich ineinander.

Jassy entwickelt sich langsam wieder in Jasmin. Das Kennenlernen von Kenneth und Momo sowie das Aufeinandertreffen mit ihrer kleinen Schwester Leni bringt langsam alle Verletzungen der Vergangenheit zu Tage und zeigen die unsichere, verletzbare Jasmin.

Das Buch zeigt im leichten, lockeren Ton einer kleinen Liebesgeschichte einige ernste Probleme der heutigen Welt auf: die oberflächige Art der modernen Welt des Internets, die fehlende Offenheit untereinander selbst in der Familie, die ständig anwachsende Gefahr der Überreizung eines jeden Einzelnen durch die tagtäglichen Anforderungen der modernen Welt...

Lotte Römer zeigt nicht nur die Probleme auf sondern bietet in locker leichtem Ton auch Lösungsvorschläge.

Das alles im herbstlichen Flair der Ammergauer Berge, das erweckt Sehnsüchte.

Bewertung vom 10.10.2022
Guttenson, Pia

Ein Kilt macht noch keinen Schotten


sehr gut

Schon ab der Leseprobe lässt sich der Fortgang der Geschichte von Mackenzie und Aidan vermuten und so tritt er auch ohne viele Überraschungen ein.

Insgesamt ein schöner kleiner Liebesroman mit viel schottischem Lokalkolrit, was dem Buch seinen eigenen Charme gibt.

Mackanzie und Aidan sind beide recht selstbewußte Zeitgenossen, die etwas kratzbürstig, in Aidans Fall auch etwas überheblich daherkommen, aber jeder ein persönliches Schicksal zu tragen hat. Über die Dauer ihrer "Zweckehe" lernen sie einander kennen und lieben, wie es ja oft im Leben ist.

Die Entwicklungen ab Kapitel 16-19 konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Da ist mir einiges nicht ganz plausibel. Wennes nur dazu dient, das Happy End noch etwas hinauszuziehen, hätte es andere Lösungen gegeben.

Der Argwohn Aidans, dass Mac die Scheinehe nur eingegangen ist, um die Probleme der familieneigenen Destillerie wie z.B. die Nutzung der Wasserwege zu lösen, könnte dazu führen, dass Aidan abreist und verschwindet, sie ihn suchen und finden muss.

Nun das schöne Happy End tröstet mich über diese kleinen Unstimmigkeiten hinweg.

Bewertung vom 09.10.2022
Port, J.M.

Ein richtig guter Jahrgang


sehr gut

Ein Klassentreffen an der Mosel entwickelt sich zum Desaster. Andi, der erfolglose Fast-Journalist aus der fernen Hauptstadt, ermittelt im Mord an seinem besten Jugendfreund und Blutsbruder. Er muss einigen seiner Schulfreunde etwas auf die Füsse treten und erfährt dabei nicht nur einiges Neue und teils auch weniger Erfreuliches über diese sondern auch viel Enttäuschendes über seinen besten und jetzt toten Freund.

Das Buch wartet mit viel Regionalkolorit bis hin zum moselfränkischen Dialekt auf und macht es dadurch besonders authentisch und sympatisch. Bis zum Schluss bleiben einige der Klassenkameraden hoch verdächtig. Es bleibt spannend bis fast zum Ende.

Ich würde mich freue, wenn es weitere Kiefer-Fälle geben würde und werde auf alle Fälle Teil 1 der Serie, den ich noch nicht kenne, nachholen.

Bewertung vom 05.10.2022
Schmölzl, Lydia

Was nicht war, kann ja noch werden


sehr gut

Als ich das Buch in der Hand hielt und nochmals die Einleitung aus dem Cover gelesen habe und anfing zu lesen, dachte ich zunächst „okay, da habe ich mich wohl vergriffen, das ist doch nichts für mich“.
Ich werde demnächst 64. Die Protagonistin des Buches wird gerade 30 und wird mit ihrer Vergangenheit vor 11 Jahren konfrontiert. Also, dachte ich, das Buch ist mehr für diese Zielgruppe der 30 – 40-Jährigen. Da ich das Buch rezensieren musste, habe ich aber tapfer weitergelesen und wurde positiv überrascht.
Plötzlich wurde ich selbst wieder in die Zeit meines Abiturs katapultiert. Ich glaube, in jeder Abiturklasse gab es solche Fälle wie Freya. In meiner Klasse hatten wir zum Ende der Abiturzeit zwei schwangere Mädchen. Ich glaube, egal wie man sich in solch einer Situation entscheidet, das ursprünglich geplante Leben wird nicht mehr so eintreten wie gewünscht.
Meine eine, damals betroffene Schulkameradin stand nach dem Abitur schwanger aber ohne Partner allein da. Sie konnte ihr Studium nicht antreten, hat aber trotz Schwangerschaft und Kleinkind noch einen Berufsabschluss gemacht und später den Mann ihres Lebens gefunden und weitere Kinder bekommen.
Die andere schwangere Schulkameradin hat zwar den Vater ihres Sohnes umgehend geheiratet und später ein zweites Kind bekommen. Ihr Medizinstudium hat sie aber nicht antreten können. Sie hat später stark unter Depressionen gelitten, die meiner Einschätzung nach darauf zurückzuführen waren, dass sie mit ihrer persönlichen Entwicklung nicht zufrieden war. Sie hat sich unmittelbar nach der Geburt des 2. Kind tragischerweise das Leben genommen.
Freya, die Protagonistin des Buches, hatte wieder ein anderes Schicksal. Ich will es hier nicht vorwegnehmen. Das Buch ist sehr gut geschrieben. Da es größtenteils aus dem Blickwinkel von Freya geschrieben ist, geht sie nach meiner Einschätzung etwas zu hart mit sich ins Gericht. Wären Chris, Jan und Mara damals in allen Punkten offen gewesen, hätte sie bestimmt erkannt, was sie ihnen mit ihrem Verhalten antut und teilweise anders gehandelt.
Das Buch zeigt, welchen großen Stellenwert die Zeit von Abitur und Studium in unserem Leben einnimmt und wie schwer unerfüllte Träume, ohne dass man es selbst bemerkt, uns belasten können. Ein sehr schönes Buch zum Erinnern an diese schöne Zeit im Leben, egal ob man heute 30, 60 oder 80 Jahre alt ist. Die Erinnerungen sind trotz der verschiedenen gesellschaftlichen Epochen ähnlich.

Bewertung vom 27.09.2022
Mason, Susan Anne

Ein Heim voller Liebe


sehr gut

Die drei Hauptfiguren des Romans tragen jeder tiefe Wunden mit sich:

Jane hat nach mehreren Fehlgeburten die Diagnose, dass sie keine Kinder bekommen kann. Ihre Ehe ist daran zerbrochen.

Garrett ist als Invalide aus dem Krieg zurück, lebt nun mit dem Glauben in ständiger Lebensgefahr zu sein, auf Grund seiner beschränkten Lebenserwartung keine Familie gründen zu können und keiner Frau körperliche Liebe geben zu können.

Der kleine Martin wurde immer wieder von Pflegeeltern abgewiesen und glaubt, niemand könnte ihn lieben.

Über einige Umwege finden diese drei Menschen einander und aus drei kaputten Menschen wird eine heile Familie. Nebenbei zeigt das Buch, dass Menschen in solch ausweglosen Situationen der Glaube an Gott eine große Stütze sein kann.

Ein schönes Buch, das zu Herzen geht.

Bewertung vom 17.09.2022
Aramburu, Fernando

Die Mauersegler


gut

Toni, ein vom Leben enttäuschter Mann in der Mitte seines Lebens, hat einen Entschluss gefasst. Er wird seinem Leben ein ende setzen nach einer Frist von einem Jahr. Dieses Jahr braucht er, um seine Angelegenheiten zu regeln.
Das Buch erzählt in Rückblicken von seinem Leben. Beginnend mit den gefühlten Zurückweisungen der Eltern gegenüber seinem Bruder über das Scheitern der Ehe seiner Eltern, seine eigene Ehe, das Auseinanderbrechen dieser Ehe bis hin zum schwierigen Verhältnis mit seinem Sohn.
Kein leichter Lesestoff, aber wunderbar geschrieben, teilweise recht derb. Die Idee für jeden Tag des verbliebenen Jahres ein Kapitel zu verfassen, finde ich gut. Trotzdem ist mir alles etwas zu langatmig. Ich denke 500 Seiten hätten auch gereicht.
Ich denke, für Spanier ist das Buch ein Bestseller. Für den gewöhnlichen Mitteleuropäer doch eher schwere Kost, aber lesenswert.

Bewertung vom 13.09.2022
Brandner, Michael

Kerl aus Koks


gut

Selten hat das Cover eines Buches so gut zum Inhalt gepasst wie in diesem Fall. Der Roman des bekannten Schauspielers Michael Brandner mit autobiografischen Zügen zeichnet vor allem in der Kindheit des Titelhelden Paul genau jenes Bild des glücklichen, dreckverschmierten Jungen. Paul muss als Kind im Nachkriegsdeutschland viel mit machen. Nach einer unglücklichen Zeit im Kinderheim, lebte er in einer Pflegefamilie und war hier bei Onkel und Tante sehr glücklich. Schließlich wurde er von seiner Mutter aus dieser glücklichen Familie im ländlichen Bayern wieder herausgerissen und in den Ruhrpott gebracht. Besonders die Nähe zu seinem Stiefvater ist sehr berührend, währenddessen die Mutter schon äußerst speziell dargestellt wird. Der heranwachsende Paul hat mir vor allem wegen seiner Mutter sehr oft leid getan, um so beeindruckender mit welchem Optimismus er sein Leben meisterte. Stellenweise ist dieses Buch auch eine Ode an den Ruhrpott und seine Menschen in den 50er und 60er Jahren. Wie bestimmt auch in anderen Gegenden Deutschlands war diese Zeit geprägt von Armut und dem Zusammenhalt der Menschen, wie es ihn so heute nicht mehr gibt. Paul, ein Junge aus einfachsten Verhältnissen, probiert viel aus und geht seinen Weg. Dieser positive Grundton beherrscht den Roman. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und gut zu lesen. Ich habe v.a. im ersten Teil der Geschichte mich beim Lesen oftmals köstlich amüsiert, obwohl es wie gesagt nicht unbedingt ein einfaches Leben war, welches Paul meistern musste. Vor allem die Tatsache, dass es das Leben oftmals nicht gut mit Paul meint, lehren ihn mit allem was das Leben bietet gut auszukommen und für sich das Gute daraus zu ziehen. Beeindruckend!

Das Buch umfasst insgesamt den Zeitraum von 1951 bis 1997. Den Zwischenteil - so zwischen 1967 und 1991 - fand ich nicht so gut. Es war eigentlich eine Aneinanderreihung von Sex, drugs and Rock´n Roll... unzählige Frauengeschichten, unzählige Tätigkeiten und unzählige Wohnungen, in denen Paul lebte. Freunde kamen und gingen, eine gescheiterte Ehe und immer noch keinen Plan, was genau er eigentlich beruflich machen wollte. Ich weiß nicht, ob ich das SO genau wissen wollte. Schöner wurde es wieder gegen Ende des Buches , als Paul seine 2. Ehefrau kenne und lieben lernte.

Es ist für die Generation, welche damals schon gelebt hat, ein Stück weit Erinnerungen an eine friedvolle Kindheit und wilde Jugend und für die jüngeren Leser ein gutes Beispiel zur deutschen Geschichte im Nachkriegsdeutschland.