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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2022
Sörensen, Imke;Andersen, Hans Christian;Grimm, Jacob

Meine schönsten Weihnachtsmärchen


ausgezeichnet

Diese Märchensammlung hat mich und meine Kinder völlig überzeugt.

Das Buch ist aufgebaut wie ein Adventskalender, es bietet sich an jeden Tag in der Vorweihnachtszeit eine Geschichte gemeinsam zu lesen.

Die Illustrationen sind sehr passend und ansprechend, richtige Kunstwerke.

Das Wichtigste sind natürlich die Geschichten. Und diese sind ganz wunderbar ausgewählt.
Es gibt die bekannten Märchen der Gebrüder Grimm, bekannte und weniger bekannte Geschichten von Hans Christian Andersen und viele weitere Geschichten und Legenden.
Ich finde es großartig, dass auch weniger bekannte Märchen hier ihren Platz finden, zum Beispiel von Hermann Löns. Es gefällt mir diese „Straßennamen-Namen“ mit Inhalt zu füllen.

Sehr gut finde ich auch, dass die Geschichten in ihrer Drastigkeit belassen worden sind, es muss nicht alles weich gespült werden!

Dieses Buch ist ein Schatz und wird uns noch viele Jahre durch die Weihnachtszeit begleiten.

Bewertung vom 05.10.2022
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


sehr gut

Die Kinderklinik Weißensee in den Jahren vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten:

Dieses Buch knüpft wunderbar an seine Vorgänger an und ist auch sehr angenehm zu lesen, der Schreibstil ist fesselnd, die Charaktere altbekannt und auch die neuen sehr ansprechend dargestellt.

Die Entwicklung der Charaktere macht meiner Meinung nach den größten Reiz dieser Reihe historischer Romane aus. In diesem Buch hat sie mir allerdings weniger gefallen, ich konnte teilweise nur den Kopf schütteln, weil ich es so unstimmig und mitunter unnötig empfand.
Insgesamt hat sich dann aber doch alles zu meiner Zufriedenheit entwickelt und das Buch hat mir sehr gefallen.

Besonders bemerkenswert finde ich, wie die Autorin medizingeschichtlichen Entwicklungen Leben einhaucht, hier vor allem der Entdeckung des Penicillins.

Ich freue mich auf den nächsten Band und finde es sehr gut, dass der Zweite Weltkrieg übersprungen wird, ich bin gespannt, wie es in der Nachkriegszeit mit den Charakteren weitergeht und bin froh, mit ihnen nicht die Gräuel des Nationalsozialismus durchleidend zu müssen.

Bewertung vom 05.10.2022
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Mich hat selten ein Roman so sehr berührt wie dieses Buch von Lilly Bernstein.

Ich hatte während des Lesens schlaflose Nächte, die aufgegriffenen Themen sind absolut schrecklich. Und das in Verbindung mit dem angenehmen Schreibstil, der mich mitten in die Geschichte hat eintauchen lassen, war das Ganze definitiv schwere Kost.
Ich hätte mir vielleicht zu Beginn eine Triggerwarnung gewünscht: Kindesmisshandlung, Vergewaltigung, Suizid. Und einfach diese unglaubliche Hilflosigkeit, in der sich eine junge Frau in den Nachkriegszeiten befand, völlig entmündigt. Ganz schrecklich!

Die Protagonistin ist sehr sympathisch, das macht das Ganze noch viel berührender und schwerer zu ertragen.

Und die damaligen Zustände, der alte Muff in den Köpfen der Menschen, die selben Menschen auf den alten Positionen.
Waisenkinder, ledige Mütter, ohne jegliche Fürsprecher, was für eine schreckliche Situation!

Das Buch war von Anfang an spannend, ganz hervorragend geschrieben und mit einem stimmigen Ende.

Wie gut, dass es heute anders ist und Kinder und Frauen Rechte haben und diese geschützt werden.

Bewertung vom 30.09.2022
Fölck, Romy

Die Rückkehr der Kraniche


sehr gut

Romy Fölck kannte ich bisher nur aus anderen Genres, aber mit „Die Rückkehr der Kraniche“ hat sie mich auch hier vollkommen überzeugt.

Drei Generationen, vier verschiedene Frauen. Die Hansens treffen sich in ihrem Elternhaus wieder, als Wilhelmine, die Älteste, krank wird.

Konflikte werden gelöst, Geheimnisse gelüftet.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und dadurch ganz besonders interessant. Sie sind wunderbar ausgestaltet und es ist spannend ihre Entwicklung und ihren Facettenreichtum zu verfolgen.

Der Schreibstil ist sehr eingängig, die Kapitel kurz und die Perspektiven zahlreich. Sehr abwechslungsreich und fesselnd.

Manches war ein wenig vorhersehbar, aber im Großen und Ganzen hat mich das Buch durchaus überzeugt.

Sehr schade fand ich, dass es keine Rezepte im Anhang gab. Wilhelmines Apfelkuchen und Gretes Roggensauerteigbrot hätte ich sehr gerne nachgebacken, diese haben meinen Appetit schon beim Lesen geweckt.

Bewertung vom 30.09.2022
Atmaca, Aylin

Ein Alman feiert selten allein


ausgezeichnet

Die türkischstämmige Ich-Erzählerin berichtet von ihrem ersten Weihnachtsfest in der Familie ihres Freundes.

Es ist sehr gelungen, sehr lustig, aber auch nachdenklich. Interessant fand ich auch die Erinnerungen der Protagonistin an ihre Kindheit und deren Umgang mit dem Weihnachtsfest.

Ich konnte ihre Gefühle sogar sehr gut nachvollziehen, die ganze Geschichte hat mich wahnsinnig an das erste Weihnachtsfest bei meinem katholischen Jugendfreund erinnert, auch dort prallten verschiedene Kulturen aufeinander.

Ich hoffe, das Ganze ist sehr überspitzt und nicht allzu autobiografisch, es gibt schließlich nicht nur die Almans und das Brimborium der Familie Neubauer dürfte auch eher die Ausnahme als die Regel sein.

Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert, es ist unterhaltsam und hält ein wenig den erhobenen Zeigefinger vor die deutschen Spießbürger.

Bewertung vom 30.09.2022
Caudill, Craig

Die verborgenen Zeichen der Natur


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein tolles Sachbuch für Kinder, das ihnen dabei helfen möchte, die Natur ein bisschen besser zu verstehen.

Die Grundsätze sind Wissen weitergeben, besser beobachten, neugierig bleiben, aufmerksam sein und dazulernen.

Das Buch ist ganz wundervoll gestaltet, es macht Freude es anzuschauen und anzufassen.

Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz, lediglich eine Doppelseite lang, vermitteln aber viele Informationen und animieren zum weitergehenden Auseinandersetzen mit den Themen!

Ich bin ganz und gar begeistert von diesem Buch und finde es auch sehr wichtig, denn je genauer die Natur erlebt und kennengelernt wird, umso mehr wird sie auch als wichtiges, schützenswertes Gut wahrgenommen.

Ich kann dieses Buch für Kinder ab dem Kindergartenalter uneingeschränkt weiterempfehlen. Es ist hübsch, informativ und im Gesamtpaket einfach gelungen!

Bewertung vom 20.09.2022
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles


ausgezeichnet

Dieses neue Buch vom Regenbogenfisch ist wunderschön! Es glitzert und die Illustrationen sind wie immer zauberhaft!

Die Geschichte um den schuppigen Lügenbaron Humbrecht ist sehr nett vorzulesen.
Ich hätte gedacht, dass das Thema vielleicht ein bisschen zu abstrakt ist um von Vorschulkindern verstanden zu werden, aber meine Mädels waren schon beim ersten Lesen sehr gebannt und fanden die Geschichte toll!

Es folgten etliche weitere Durchgänge und jetzt musste das Buch mit ins Bett - eine volle Empfehlung würde ich sagen.

Für mich war das Buch ein bisschen eine Reise in meine eigene Kindheit und ich trällere fröhlich vor mich hin:

Bunter Regenbogenfisch
Du leuchtest wunderschön
Stolz zeigst du dein Glitzerkleid
Und jeder will es seh'n
Und jeder will es seh'n


Also: Volle Punktzahl, die Kinder lieben es, es wird noch oft gelesen werden und auch ich habe meine Freude dabei!

Bewertung vom 20.09.2022
Korn, Carmen

Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe schon den Vorgänger dieses Buches geliebt und wurde auch hier in keiner Weise enttäuscht.

Dieses Buch begleitet drei Familien in drei Städten: Köln, Hamburg und San Remo durch die Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
Die Figuren sind altbekannt, entwickeln sich weiter, ihre persönliche Entwicklung und die ihrer Beziehungen ist hochinteressant und sehr stimmig ausgeführt.

Die wichtigen Geschehnisse dieser Jahre werden dargestellt, stehen nicht im Vordergrund, beeinflussen aber die Familien.

Ich denke, dieses Buch macht nur Freude, wenn man bereits den ersten Teil gelesen hat. Aber dann verspricht es höchsten Lesegenuss und es ist wie ein Nachhause kommen nach Hamburg, nach Köln, nach San Remo.

Das Lebensgefühl der Sechziger Jahre ist ganz wunderbar dargestellt, man kann das Leben in dieser Dekade nachfühlen, die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nachspüren.

Ich schätze auch den Schreibstil der Autorin sehr, er ist kurz und prägnant, beinhaltet kein Geschwafel.

Vollste Leseempfehlung, wie schade, dass diese Saga jetzt abgeschlossen ist.

Bewertung vom 12.09.2022
Weinberg, Juliana

Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1


weniger gut

Dieser historische Roman ist für mich eher eine Schmonzette im historischen Gewand.

Das Buch spielt 1919 in einem kleinen Dorf bei Kiel. Margareta Lamprecht lebt dort bei ihrer Familie auf Gut Erlensee.
Der zweite Weltkrieg ist vorüber und das Land und die Menschen kämpfen mit den Folgen, wirtschaftlich wie psychosozial.

Dieses Thema gibt durchaus den Stoff für einen fesselnden, lehrreichen Roman her.
Allerdings spricht mich die Umsetzung in diesem Falle überhaupt nicht an.
Das Buch trieft vor Herzschmerz, die romantischen Verwicklungen sind absolut vorhersehbar und lassen mich mit den Augen rollen. Margareta ist ein höchst pubertärer Charakter, ihre Familienmitglieder erfüllen jegliche Klischees. Der Schreibstil ist meinem Empfinden nach sehr platt, die Entwicklungen der Charaktere keinesfalls subtil und überraschend.

Dieses Buch hat mich sehr gelangweilt, schon das Cover ist keinesfalls passend, ich kenne keine Kieler Berge, unsere Landschaft machen ganz andere Dinge aus.

Erhofft habe ich einen fesselnden Roman, der in meiner Heimat spielt und mir „meine“ Vergangenheit näher bringt, bekommen habe ich einen platten, vorhersehbaren Liebesroman.

Bewertung vom 12.09.2022
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


sehr gut

Dieser Zweite Teil der Freundinnen vom Strandbad war für mich ein bisschen weniger überzeugend als der erste.

Das Buch beginnt in Ost-Berlin im August 1961. Martha und Betty sind dort weiterhin im und um das Strandbad Müggelsee zu finden, Clara allerdings ist nach West-Berlin geflohen.

Auch in diesem Band spielt die Stasi wieder eine große Rolle, das damalige Zeit- und Lebensgefühl ist ganz wunderbar eingefangen.
Die Charaktere sind weiterhin sehr überzeugend, sehr detailreich dargestellt, das ist ein großer Pluspunkt dieses Buches.

Das erste Drittel des Buches hat mich noch sehr gepackt, danach wurde es verhältnismäßig seicht. Und die Rennerei durch die Zeit zum Ende hin hat mir gar nicht gefallen. Ich hätte dieses Buch lieber in drei Teilen gelesen und wäre dafür gerne tiefer in die Geschichte eingetaucht.

So bleiben für mich doch viele Fragen offen, auch wenn die Reihe jetzt abgeschlossen ist.