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eule2206
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oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 263 Bewertungen
Bewertung vom 06.07.2021
Mank, Ute

Wildtriebe


gut

Das Cover ist sehr schön. Der Schreibstil allerdings teilweise etwas langweilig und ich habe mich schwer getan, das Buch zu lesen.

Der Lebenssinn der Großbäuerin Lisbeth besteht in dem Erhalt ihres Bethches-Hofes. Ihr Sohn verliebt sich in eine Frau, die keineswegs ihre Verwirklichung in der Hofarbeit sieht. Viel lieber wollte Marlies in einem Modehaus arbeiten, wie vor ihrer Hochzeit. Zumal sie Lisbeth sowieso nichts recht machen kann. Marlies bekommt eine Tochter namens Joanna. Diese verlässt nach dem Abitur den Hof, um sich zu verwirklichen und sich ihren Traum zu erfüllen. Konrad, der Mann von Marlies spielt eine zurückhaltende Rolle.

Fazit: Hätte man mehr miteinander geredet, wären viele Probleme und Generationenkonflikte aus der Welt geschaffen.

Ein Buch ohne Höhen und Tiefen, das mich nicht wirklich überzeugt hat.

Bewertung vom 01.07.2021
Roos, Sonja

Der Windhof


ausgezeichnet

Das Cover spiegelt den rauen Westerwald wieder und passt von daher hervorragend. Die Schreibe ist flüssig und mit Herz. Ein sehr gelungenes Buch, das viel Unvorhersehbares bereit hält.

Mel findet nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr ins Leben. Die Notlage ihrer Großmutter zwingt Mel dazu, in den Westerwald zu reisen, um ihre Großmutter Lene zu pflegen. Lene war immer sehr zurückhaltend und wortkarg, was Mel in Angst versetzte. Die beiden Frauen nähern sich an und Lene erzählt Mel ihre Geschichte. Der hervorragende Hausarzt von Lene, Noah, schafft es dann auch noch Mel aus ihrer Starre herauszuholen.

Wenn man die ersten Seiten liest, denkt man an ein verkorkstes Leben. Doch das Buch überrascht mit viel Tiefgang. Das Buch und ich wurden eins. Eine tolle Geschichte, die spannend ist, grübeln lässt und ich will nicht verhehlen, mich auch zum Weinen brachte.

Eingangs bringt die Autorin dem Leser das Leben von Mel nahe. Man kann regelrecht spüren, wie schlecht es ihr ging. Einfühlsam und mit viel Herz schildert Sonja Roos das Leben von Mels Großmutter Lene mit vielen Überraschungen.

Das Buch kann ich nur wärmstens empfehlen. Es ist eines der tollsten Bücher, die ich jemals gelesen habe. Danke Sonja Roos!

Bewertung vom 21.06.2021
Janek, Ella

Die Frau im Park


sehr gut

Ein Buch für entspannte Stunden. Es lässt sich wunderbar lesen. Das Cover suggeriert harmonischem ruhige Stunden im Park.

Die Schauspielerin Eva kümmert sich nach einem schweren Unfall um ihre Tochter, die seitdem im Rollstuhl sitzt. Nun aber wird Alisa flügge. Dieser Auszug hinterlässt bei Eva eine große Lücke. Verzweifelt versucht sie, ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben. Evas Mann Johannes führt sein Dasein so weiter wie bisher. Mit langen Spaziergängen im Park versucht Eva ihr Leben wieder in Lot zu bekommen. Ben, den sie im Park kennenlernt, wird zu einem wichtigen Wegbegleiter. Viele Überraschungen hält das "neue" Leben für Eva bereit; Erkenntnisse, Trauer und Freude pflastern den Pfad.

Das Buch hat mir gut gefallen. Ein Thema, das sicherlich viele betrifft und mitten aus dem Leben kommt, prima geschrieben.

Bewertung vom 15.06.2021
Grünig, Michaela

Stürmische Zeiten / Palais Heiligendamm Bd.2


ausgezeichnet

Das Cover des Buches gibt eindeutig Aufschluss über den Handlungsort. Toll! Das Buch ist wundervoll geschrieben und lässt sich prima lesen. Schon der erste Teil hat mir sehr gut gefallen, der zweite schließt nahtlos an.

Sehr schnell ist man wieder im Geschehen um das Palais Heiligendamm. Das Leben von Elisabeth und Julius hält viele Überraschungen bereit. Elisabeth ist mit Leib und Seele Generaldirektorin des Palais Heiligendamm und kämpft für den Erhalt.

Paul, ihr Bruder, in einer unglücklichen Ehe gefangen, trauert Robert nach. Auch sein Leben hält einiges Unvorhergesehenes in petto. Bis hin zu der Tatsache, dass er sich im Dunstkreis der NSDAP bewegt.

Luise, die Schwester von Elisabeth, muss sich nach der Scheidung ihrer kurzen Ehe, neu behaupten und strebt eine Filmkarriere an.

Johanna, die ältere Schwester von Elisabeth, verheiratet mit einem jüdischen Arzt, sieht sich vielen Turbulenzen gegenüber.

Das Leben von Minna, der späteren Köchin vom Palais Heiligendamm, verläuft ebenfalls ereignisreich.

Es hat mir große Freude bereitet, in das Leben rund um das Palais Heiligendamm einzutauchen. Es ist ein tolles Buch, das einfach nach "mehr schreit". Mit großer Freude habe ich gelesen, dass es einen dritten Teil geben wird. Danke Michaela Grüning!

Bewertung vom 06.06.2021
Lambert, Karine

Die Pension der gebrochenen Herzen


gut

Das Cover ist nett. Der Titel verspricht viel Liebenschaos.

Fünf Männer werden - einer nach dem anderen - von ihren Frauen verlassen. Max der mit seiner Lebenspartnerin eine alte Schule gekauft hatte, sieht sich damit konfrontiert, dass Louise ihn verlässt und das, nachdem der Umbau der alten Schule fast fertig ist. Damit Louise in aller Ruhe die Beziehung überdenken kann, zieht Max in die alte Schule.

Sehr schnell bekommt er Zuwachs. Denn auch Paul, Simon, Fabrizio und Theo sind von ihren Frauen verlassen worden und suchen eine Unterkunft, die Max ihnen wider Willen bietet. In vielen Gesprächen und Unternehmungen der fünf Männer, ändert sich das Beziehungsbild. Aber gelingt es Ihnen auch, diese neuen Erkenntnisse umzusetzen?

Ich habe mich mit dem Lesen ein wenig schwer getan, weil mir zeitweilig die Spannung gefehlt hat. Dennoch finde ich es toll, dass ein Buch die Sichtweise der Männer im Beziehungsleben beschreibt, was häufig genug vernachlässigt wird.

Bewertung vom 27.05.2021
Kornberger, Ruth

Frau Merian und die Wunder der Welt


sehr gut

Das Cover ist exotisch, allerdings kein Schmetterling zu sehen, was angesichts der Geschichte schon seltsam anmutet. Der Schreibstil von Ruth Kornberger ist angenehm und gut zu lesen.

Maria Sibylla Merian - eine Frau, die sich im 17. Jahrhundert bereits aufmacht, sich als Malerin und Naturforscherin einen Namen zu machen und damit, für die damalige Zeit äußerst modern agiert. Sie flieht aus ihrer unglücklichen Ehe und versorgt die beiden Töchter allein ohne Unterstützung. Maria wagt in Amsterdam einen Neuanfang, der mehr als schwierig ist.

Die Passion von Maria Sibylla Merian ist die Erforschung von Schmetterlingen und die Malerei. Ihr größter Traum ist eine Überfahrt nach Surinam, um in den Regenwäldern die wunderbare Welt der Schmetterlinge zu erforschen.

Auch wenn es den einen oder anderen Stolperstein gab, Maria Sibylla Merian meistert ihr Leben und wird zu einer hoch geachteten Forscherin.

Fazit:
Ein historischer Roman, von einer interessanten Frau, gut recherchiert, nach wahren Begebenheiten. Tolle Erklärungen und Beschreibungen, die dazu herausfordern mehr zu erfahren. Wer sich für Geschichte und Natur interessiert, ist mit dem Buch bestens unterhalten.

Bewertung vom 17.04.2021
Miralles, Francesc;Doñate, Ángeles

Jenseits des Abgrunds


ausgezeichnet

Was für ein wunderbares Buch! Mir persönlich gefallen Erzählungen, die Lebensweisheiten bereit halten. Sehr gern lese ich Bücher, die etwas zu sagen haben, ohne direkt in wissenschaftliche Abhandlungen zu verfallen.

Zum Inhalt: Toni, gerade von einem persönlichen Schicksal heim gesucht, hadert mit seinem Leben. Es kommen Zweifel an dem Miteinander mit seinem verstorbenen Bruder. Nun will er wenigstens die Asche seines Bruders in den Bergen verstreuen, wie der es gewollt hatte. Auf dem Weg dorthin geschehen allerlei Begegnungen, die wegweisend sein werden. Toni wird mit Schicksalen konfrontiert, die ihm am Ende dem Sinn des Lebens ein Stück näher bringen.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Das Buch hat auch mich zum Nachdenken über den Sinn des Lebens angeregt.

Der Schreibstil ist angenehm. Das Buch lässt sich prima lesen.

Bewertung vom 22.03.2021
Waldis, Angelika

Die geheimen Leben der Schneiderin


ausgezeichnet

Das Buch ist gespickt voller Geheimnisse, Leiden und Alltäglichkeiten, eingebettet in liebevollen Erinnerungen und schmerzlichen Rückblicken.

Jolie, Inhaberin einer Änderungsschneiderei, kümmert sich geduldig um ihre Mutter, was sich wegen deren Demenz-Erkrankung als schwierig und leidvoll gestaltet. Im Stich gelassen von den Geschwistern, die sich ein völlig falsches Bild vom Erkrankungszustand der Mutter machen. hält Jolie unermüdlich daran fest, die Mutter regelmäßig zu besuchen und bei ihr zu sein.

Ihren verschollenen Bruder Franz hat Jolie über alles geliebt. Seinen tragischen Tod will sie nicht wahrhaben. Jolie ist überzeugt davon, dass Franz am Leben ist und versucht ihn zu finden. Denn die Leiche von Franz, der in einem See ertrunken sein soll, wurde nie gefunden. Immer wieder gehen die Gedanken von Jolie zu Franz.

Weiter hat sich Jolie in den Kopf gesetzt, den 80. Geburtstag ihrer Eltern zu feiern, nicht so groß, wie ursprünglich geplant, da ihre Mutter wegen der Demenzerkrankung unberechenbar ist. Es soll eine Feier im Familienkreis werden, die Jolie in ihrer Wohnung ausrichtet.

Diese drei Schwerpunkte ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Umsäumt werden die Ereignisse von Jolies Erlebnissen mit Kunden ihrer Änderungsschneiderei.

Das Ende ist etwas abrupt.

Bewertung vom 04.03.2021
Salazar, Noelle

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls


ausgezeichnet

Bislang hatte ich noch nichts von den Flight Girls gehört. Umso bemerkenswerter finde ich diesen Roman, der teils Tatsachen entspricht. Noelle Salazar hat einen wunderbaren Erstlingsroman geschrieben.

Schon früh hat Audrey ihre Leidenschaft für Flugzeuge und Fliegen entdeckt.

Der Roman beginnt in Pearl Harbor, wo sie für die US-Armee Flugschüler zu Piloten ausbildet. Dort trifft sie auf weitere junge Frauen, die ihr zu Freundinnen werden, Ruby, Catherine und Jean. Die Freundinnen gehen mit Elan und Freude ihrer Aufgabe nach. Es ist eine herrliche, unbeschwerte Zeit. Der zweite Weltkrieg spielt sich in der Ferne ab. In Pearl Harbor geht es beschaulich zu.

Außerdem trifft Audrey auf Lieutnant James Hart. Da ihr eigentlich nicht der Kopf nach Männern steht, andererseits von Lieutnant Hart eine Faszination ausgeht, steht sie vor einer großen Herausforderung.

Im Laufe der Zeit kommen sich Audrey und Lieutnant Hart näher. Das geht allerdings nur so weit, als dass die beiden Essen gehen, miteinander reden. Mehr lassen beide nicht zu.

Dann passiert etwas, womit keiner gerechnet hat. Pearl Harbor wird von den Japanern angegriffen. Es passiert ein Inferno. Audrey und James, die beide in der Luft sind, werden beschossen. Beide haben den Tod vor Augen. Zwei Freundinnen von Audrey sterben, In dieser Situation schwören sich Lieutnant Hart und Audrey ewige Freundschaft.

Schockiert und traurig fährt Audrey wieder heim. Später bekommt Audrey das Angebot bei dem Woman Airforce Service, einer militärischen Einrichtung zu arbeiten. Die Frauen erhielten keinen militärischen Status. Sie haben reparierte Flugzeuge von Basis zu Basis geflogen, was einigen Männern auch ein Dorn im Auge war. Allerdings bargen diese Flugzeuge auch eine Gefahr. Audreys beste Freundin verbrannte in einem Flugzeug.

Während dieser Zeit wurde James nach Europa abgeordnet. Bei einem letzten Treffen vor seinem Abflug, gestanden sich Audrey und James ihre Liebe.

Irgendwann wurde das Programm Woman Airforce Service kommentarlos eingestellt. Die Pilotinnen wurden entlassen, ohne irgendeine Perspektive.

Audrey fuhr wieder nach Hause, wo sie ihrem alten Traum ein Flugplatz zu besitzen, verwirklichte.

James war vermisst und Audrey machte sich nach langem Überlegen auf den Weg nach Frankreich, um ihn zu suchen. Leider ist es ihr nicht gelungen, ihn zu finden. Dennoch, nachdem Audrey wieder zuhause war, auf ihrem Flugplatz arbeitete, tauchte James unverhofft auf. Fortan führten sie ein gemeinsames Leben.

Interessant fand ich, die Einblicke in das Kriegsgeschehen und die resultierenden Schicksale. Weiterhin finde ich es faszinierend, dass damals schon Frauen als Pilotinnen ihren "Mann" gestanden haben.