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Insgesamt 376 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2021
Tramitz, Christiane

Das Dorf und der Tod


sehr gut

Das Dorf und der Tod , von Christiane Tramitz

Cover:
Das Dorf: Eine Insel für sich, im Schatten des Berges.
Sehr passend.

Inhalt:
Im Sommer 1921 verliebt sich die junge Vroni und Lenz ineinander. Doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern.
Und in der abgelegenen „Idyll“ wird so einiges entschieden und bestimmt was die Menschen dann einfach bricht. Es wird hingenommen, man gewöhnt sich an alles….
Doch der Hass lodert und wird weitergegeben, von Generation zu Generation.
Bis 1995 die Tragödie in einen Mehrfachmord endet.

Meine Meinung:
Eine traurige und tragische Geschichte, die ihren Ausgangspunkt bei eigenem Familiendrama hat und in die Vergangenheit schaut.

Es beginnt 1921 und wird mit dem Schwerpunkt von zwei Menschen erzählt.

Dazwischen gibt es immer wieder Einschübe von zwei Personen.
Des Enkels, bei der schnell klar wird, dass er der Täter sein muss. Ein bis ins tiefste Mark gedemütigter und unzufriedener junger Mann, der ohne Liebe aufgewachsen ist.
Die andere Person von der wir immer wieder Einschübe haben ist der beste Freund eines der Ermordeten, der sich eine Schuld gibt, weil er nicht genug gesagt oder getan hat, um das Unglück zu vermeiden.

Es ist schon tragisch wie sich alles aufbaut. Wie Starrsinn und althergebrachte Regeln das Leben von Menschen kaputtmachen und zerbrechen.

Ein hoch emotionaler und sehr trauriger Roman.

Was mir nicht so gut gefallen hat ist die Schreibweise, dafür zieh ich dann auch einen Stern ab.
Es ist eine sehr altertümliche Ausdrucksweise. Klar, das ist der Zeit in der es spielt vermutlich angepasst, aber mir hat es beim Lesen einfach nicht gefallen.

Autorin:
Christiane Tramitz war als Verhaltensforscherin u.a. am Max-Planck-Institut tätig, bevor sie ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte. Sie befasst sich überwiegend mit den Lebensgeschichten faszinierender Menschen, schreibt aber gelegentlich auch gerne Krimis, die auf wahren Begebenheiten beruhen.
Tramitz lebt in Berlin und in Oberbayern.

Mein Fazit:
Eine hoch dramatische und sehr zu Herzen gehende Geschichte, bei der mir allerdings die Schreibweise nicht so gut gefallen hat.
Von mir : 4 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2021
Riebe, Brigitte

Ein neuer Morgen / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.4


ausgezeichnet

Die Schwestern vom Ku`damm Ein neuer Morgen
Von Brigitte Riebe

Cover:
Das Cover passt hervorragend zu den Vorgängerbüchern, mit hohem Erkennungswert, das genau die Zeit des Inhalts spiegelt.

Inhalt:
Berlin 1966- 1971.
Eine Zeit des Umbruchs, in der Mode, der Musik, der Gesellschaft und der Politik.
Miriam Feldmann (eine der Töchter der Thalheim-Dynastie) steht im Mittelpunkt.
Beruflich wie auch in ihrem Privatleben geht es wie in einer Achterbahn auf und ab.
Vor allem die zufällige Begegnung mit einem Mann den sie im Krieg kennen gelernt hat, führt sie in ein Dilemma und lässt viele Erinnerungen an dunkelste Stunden wieder in ihr wach werden.

Meine Meinung:
Ein wunderbares Buch das mit seinen zwei Erzählebenen (1966-1971 und 12933 – 1944) und tief in Miris Leben Einblick gewährt.

Es ist einfach grandios erzählt. In der Vergangenheit bangen wir mit Miri um ihr Leben und es gib t so viele Stellen an denen ich den Atem anhalte und mir kaum vorstellen mag wie es damals gewesen ist. Und doch ist es immer wieder ein klein bisschen versöhnlich, wenn man dann liest, es gab sie auch, die kleinen großen Helden die im verborgenen Gutes getan haben.

In den 60er Jahren ist es einfach brillant wie die Autorin, all die vielen Aspekte eingewoben hat, die diese Zeit einfach einzigartig und so prägend gemacht haben ( vor allem wenn man in der Zeit selber Teenager war).
Sei es die Musik, die Mode, gesellschaftliche oder politische Ereignisse.
So viele Aha-Momente - einfach wunderschön, dadurch erlebe ich das Geschriebene direkt noch einmal mit.

Eine ausführliche Zeittafel am Ende vervollständigt das gelesenen.

Autorin:
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin. Sie hat viele erfolgreiche historische Romane geschrieben, in denen sie die Geschichte der vergangenen Zeiten wieder lebendig werden lässt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Mein Fazit:
Einfach ein grandioser Abschluss für diese tolle Reihe.
Von mir eine klare Kauf-und Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2021
Harmel, Kristin

Das Buch der verschollenen Namen


ausgezeichnet

Das Buch der verschollenen Namen, von Kristin Harmel

Cover:
Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Buch zentral in der Mitte (das hinter dem Rücken versteckt gehalten wird) schafft zusammen mit dem Titel sofort etwas Geheimnisvolles.

Inhalt:
Die junge jüdische Studentin Eva, entkommt 1942 nur knapp der Verhaftung der Nazis, als ihr in Paris Vater verhaftet wird.
Zusammen mit ihrer Mutter findet sie Zuflucht in einem kleinen Bergdorf. Dort lernt sie den jungen Widerstandskämpfer Rémy kennen und bald beginnt sie selber im Auftrag der Résistance Ausweispapiere für jüdische Kinder zu fälschen.
Zusammen mit Rémy entwickelt sie einen Code um die Namen der Kinder zu bewahren, und so entsteht das Buch der verschollenen Namen.

Doch ihre Widerstandszelle wird verraten und es folgt eine allumfassende Verhaftungswelle. Viele finden den Tod und das Buch wird geraubt und bleibt verschollen.

Meine Meinung:
Beim Lesen des Buches empfinge ich sehr widersprüchliche Gefühle, vor allem im ersten Drittel.
Einige Situationen wirken sehr unglaubwürdig und konstruiert (dabei ist das Buch inspiriert von einer wahren Geschichte.
In diesem ersten Drittel gibt es auch einige leichte und humorvolle Passagen die mich echt zum Lachen bringen.
Dann wird es immer spannender und sehr traurig, oft kaum zum aushalten.
Die ganze Palette der Emotionen wechseln sich ab und werden angesprochen: Mitgefühl, Angst, Trauer, Freude, Entsetzens.

Klar ist auch eine „Liebesgeschichte“ integriert. Aber dies wird sehr behutsam und wie ich finde realistisch gemacht.
Wird es ein Happy End geben?
Ich sag nur so viel. Mir sind auf den letzten Seiten des letzten Kapitels dann die Tränen in die Augen geschossen.

Autorin:
Kristin Harmel arbeitet als Autorin und Journalistin. Sie lebt mit ihrem Mann in Orlando, Florida.

Mein Fazit:
Ein sehr beeindruckendes Buch über einen Teil der Arbeit der Résistance im 2. Weltkrieg. Die zeigt, dass er auch trotz allem Irrsinn immer Menschen gegeben hat, die menschlich gehandelt haben.
Von mir 4,5 Sterne.

Bewertung vom 23.09.2021
Zellner, Ingrid;Dorra, Simone

Flug mit dem Wind


ausgezeichnet

Flug mit dem Wind, von Simone Dorra und Ingrid Zellner

Cover:
Ein wunderschönes Cover das perfekt zu der Reihe passt.

Inhalt:
Im Waisenhaus Dar-as-Salam in Kaschmir werden die ersten Kinder flügge und gehen ihre eigenen Wege.
Und der Leiter, Ex-Agent Vikram und seine Frau Sameera müssen sich weiterhin hinterlistigen Feinden stellen, die anscheinend einfach keine Ruhe geben und sie aus Kaschmir vertreiben bzw. ganz vernichten wollen.
Zum Glück haben sie Freunde an ihrer Seite, allen voran ihren bersten Freund Raja.

Es spielt von der Gegenwart bis in die Zukunft ca. 2025.

Meine Meinung:
Dies ist nun der 6. Band aus der Reihe der Kashmir-Saga und ich bin genauso begeistert wie von allen vorherigen.
Dem Autoren-Duo ist es wieder wunderbar gelungen mich auf eine hochdramatische und hoch emotionale Reise nach Kaschmir mitzunehmen.
Es wird überaus spannend, aber es gibt auch ruhige und zu Herzen gehende Liebesbekundungen.
Dieses wunderschöne Land wird enthusiastisch beschrieben (zum Träumen schöne Naturbeschreibungen), und die Menschen mit all ihren Problemen und auch die politische und gesellschaftliche Situation werden sehr einfühlsam und feinfühlig beschrieben.

Für alle, die die vorherigen Bände kennen ist es wie eine Reise und ein Wiedersehen mit lieben Bekannten. Und vor allem die Entwicklung der Kinder ist herrlich mitzuerleben. Aber ich denke auch für alle anderen ist es ein lesenswertes Buch, dessen Inhalt gut zu verstehen ist.

In diesem Band wird auch wieder sehr deutlich, dass echte tiefe Freundschaft ein unglaubliches Geschenk ist, das man nicht hoch genug einschätzen kann.

Jetzt heißt es für mich voller Spannung auf den letzen Band zu warten, der im Frühjahr 2022 erscheint.

Autorinnen:
Simone Dorra ist in Wuppertal geboren, gelernte Buchhändlerin, hat auch schon Radio gemacht, hat geheiratet und hat drei Kinder.

Ingrid Zellner, geboren 1962 in Dachau. Studium der Theaterwissenschaft, der Neueren deutschen Literatur und der Geschichte in München. Freiberufliche Tätigkeit u.a. als Übersetzerin (Schwedisch) sowie als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, mit einem wunderbaren Handlungsort, das zeigt was Freundschaft bedeutet, und dass jeder einzelne Gutes bewirken kann.
Es hat mir wunderbare Lesestunden geschenkt, deshalb von mir volle hoch verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 17.09.2021
Berling, Carla

Was nicht glücklich macht, kann weg


ausgezeichnet

Was nicht glücklich macht, kann weg
von Carla Berling

Cover:
Farbenfroh und witzig, hat aber überhaupt keinen Bezug zum Inhalt.

Inhalt:
Bille und ihr Mann Thilo sind aus dem Erwerbsleben ausgeschieden und lassen es sich zu Hause gut gehen.
Als ihr Sohn Jonas zu dem schon seit Jahren eine unerklärliche Funkstille besteht, sie endlich bittet zu ihm nach Köln zu kommen und für einige Monate auf den 6jährigen Enkel August (den sie ja fast überhaupt nicht kennen) aufzupassen, packen Bille und Thilo mit Freuden ihre Koffer.
Was dann alles passiert hätte sich bille nie träumen lassen.

Meine Meinung:
Ein tolles Buch.
Voller Witz, Situationskomik, Wortspielereien und ganz viel Humor.
Aber auch die ernsten Themen wie: der Respekt vor dem „anderes sein“, oder jeden so zu akzeptieren wie er ist, sind sehr gekonnt eingeflochten.
Liebe, Familie und vor allem Freundschaft spielen eine wichtige Rolle.
Genauso wird sehr deutlich gemacht, wie ein Missverständnis und falsch verstandene Rücksichtnahme ein ganzes Leben beeinflussen und vergiften kann.

Bille macht eine große Veränderung durch. Und es ist einfach köstlich den Weg dazu mit zu erleben.
Der Schreibstil ist super flüssig und sehr angenehm zu lesen. Am Ende gibt es dann noch einen tollen Knalleffekt mit einer unerwarteten Wendung.

Sehr gut gefällt mir auch, dass viele Protagonisten hier schon über 540 sind, aber voll im Leben stehen, verrückt genug sind und ganz viel Spaß am Leben haben.

Autorin:
Carla Berling, unverbesserliche Ostwestfälin mit rheinländischem Temperament, lebt in Köln, ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch das ich sehr gerne gelesen habe und das mir gute Laune macht.
Von mir 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2021
Dierks, Hannelore

Mein erstes großes Wörterbuch


ausgezeichnet

Mein erstes großes Wörterbuch

Cover:
Tolle Bilder, kunterbunt, gefällt den Kleinen auf jeden Fall.

Inhalt und meine Meinung:
Das Format mit 23 x 23 und seinen abgerundeten Ecken, und die stabile Pappe, gefallen mir außerordentlich gut.
Auf 36 Seiten sind in verschiedenen Themenbereichen, viele schöne Abbildungen, die kleine Kinder kennen, zu sehen.

Es geht u.a. ums Anziehen, Essen, die Jahreszeiten, die Kita, Farben, Geräusche, Spielsachen, Essen, Fahrzeuge und um Tiere.

Auf einigen Seiten gibt es kleine Begleittexte zu den abgebildeten Dingen.

Mein Fazit:
Meine Enkelin, die gerade mit dem Sprechen beginnt ist begeistert bei der Sache, wenn wir das Buch aufschlagen und sie oder ich auf die unterschiedlichsten Dinge zeigen um sie dann zu benennen.
Auch als „Suchspiel“ macht es ihr unglaublich viel Spaß.

Ein Buch das uns bestimmt noch eine Weile begleiten wird.

Bewertung vom 16.09.2021
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Der schwarze Winter, von Clara Lindemann

Cover:
Das Cover zeigt uns eindrucksvoll den Handlungsort, das total zerstörte Hamburg um 1946.

Inhalt:
1946 geht es den beiden Schwestern Silke und Rosemarie, so wie vielen anderen ums nackte Überleben. Sie wurden aus dem Osten vertrieben und landen nun in Hamburg. Die Stadt liegt in Trümmern und auf legalem Weg ist keine Bleibe oder Arbeit zu finden.
Mit Zufall und Glück schaffen sie es sich zu behaupten und als Silke sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnen kann, glauben sie es geschafft zu haben.
Doch der Schein trügt.
Und werden sie von dem hintergangen, dem sie am meisten vertrauen?

Meine Meinung:
Ich bin von dem Buch zu tiefst beeindruckt und bewegt. Es hat mich total in seinen Bann gezogen.
Es nimmt mich mit in eine Zeit der Entbehrungen und der gnadenlosen „Gewalt“ des Stärkeren und Gewiefteren.
Der Schreibstil ist so fesseln und emotional, dass ich ab der Mitte des Buches, atemlos durch die Kapitel fliege und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Unglaublich wie schwer die Zeit nach dem Krieg war. Wie fast unmöglich es gewesen ist ein „anständiger“ Mensch zu sein und sich auf legalem Weg nach oben zu kämpfen.
Die Autorin versteht es brillant den harten Kampf der Menschen zu schildern.
Alle Personen und Handlungen sind total realistisch und nachvollziehbar geschildert.

Ein Buch das nachwirken wird.

Autorin:
Clara Lindemann wurde 1967 in München geboren und lebt mit ihrer Familie nun auch wieder dort.

Mein Fazit:
Ein Buch das mich tief bewegt hat. Zum Zerreißen spannend und voller tiefer Emotionen.
Ein Lesehighlight und von mir eine klare Lese-und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

Bewertung vom 12.09.2021
Zedelius, Miriam

Spielst du mit, kleines Schaf?


sehr gut

Spielst du mit, kleines Schaf?

Cover:
Ein schönes Cover auf dem wir schon mal sehen dass wir es mit vielen unterschiedlichen Tieren zu tun haben.

Inhalt und meine Meinung:
Hier wird von vielen unterschiedlichen Tieren erzählt, die gerne zusammen spielen würden. Aber jeder hat andere Vorlieben, Interessen, Talente und Charaktere.
Und wie in einer Fabel wird dann erzählt, wie es den Tieren geht - dass jedes Tier was anderes will und sie am Ende doch gemeinsam spielen können.
So kann es auch bei Kindern (oder uns Menschen allgemein) funktionieren, wenn wir aufeinander hören, aufeinander zugehen und jeden so akzeptieren wie er ist.

Das große Format bringt die Illustrationen gut zur Geltung und der Text (der sich sehr zurückhält) unterstützt die Abbildungen sehr gut.

Autorin und Illustratorin:
Miriam Zedelius geboren 1977, studierte Grafik Design und Illustration in Leipzig, Halle und in Granada und lebt mit ihrer Familie in Leipzig, wo sie 2007 eine Siebdruck-Ateliergemeinschaft in einer alten Tischlerei gründete. Dort schreibt, zeichnet sie Poster, Wandbilder und Bilderbücher.

Mein Fazit:
Ein Buch das durch ruhige „Töne“ zeigt, wie es gelingen kann, miteinander zu agieren, auch wenn wir total unterschiedlich sind und jeder etwas anderes tun möchte
Von mir 4 Sterne .

Bewertung vom 11.09.2021
Metzenthin, Melanie

Als wir an die Zukunft glaubten / Die Hafenschwester Bd.3


ausgezeichnet

Die Hafenschwester (3)
Als wir an die Zukunft glaubten

Cover:
Sehr schon und mit einem hohen Erkennungswert zu der beiden Vorgänger Büchern.

Inhalt:
Dies ist nun der 3. Band der Hafenschwester Trilogie. Sie kann aber auch unabhängig von den ersten beiden Bänden gelesen werden.
Aber natürlich ist das Lesevergnügen mit Vorwissen umso intensiver und die Emotionen gehen viel tiefer, wenn man die Personen und ihre Vorgeschichte genau kennt.

Wir begleiten Martha und ihre Familie (und Freunde) über einen Zeitraum von 1923 bis 1955.

Meine Meinung:
Ich bin begeistert. Ich habe jede der 700 Seiten genossen und hätte auch nochmals 300 Seiten lesen können. Oft lässt die Intensität bei Reihen nach, aber hier ist das absolut nicht der Fall.
Wir erleben mit Martha und allen anderen Protagonisten eine unfassbar spannende, traurige, grausame, glückliche und entbehrungsreiche Zeit.
Wir erleben Menschen die zu Helden werden und über sich hinauswachsen.
Wir erleben Freundschaft und Liebe, die grenzenlos ist.
Und dies alles in einer so schrecklichen Zeit : Inflation, beginnender Nationalsozialismus und der Krieg mit al seinen Folgen.

Der Schreibstil ist so intensiv und anschaulich, dass ich mich mitten im Geschehen fühle. Die Bombennächte, die Trauer, die Entbehrungen, aber auch die Freude und das sich erfreuen am „kleinen Glück“ hautnah miterlebe.
Die Charaktere sind so differenziert und unterschiedlich, sie entwickeln sich und ändern sich, dabei bleiben sie sich immer treu und bleiben glaubhaft und realistisch.

Durch die gründliche Recherche der Autorin (was wir dann auch im Nachwort lesen) erfahren wir immer wieder die historischen Hintergründe.

Autorin:
Melanie Metzenthin lebt in Hamburg, arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie und wurde mit dem DELIA-Literaturpreis ausgezeichnet. Mit der Vergangenheit ihrer Heimatstadt fühlt sie sich ebenso verbunden wie mit der Geschichte der Medizin, was in vielen ihrer Romane zum Ausdruck kommt.

Mein Fazit:
Ein absolutes brillantes Lesehighlight das mich tief bewegt hat. Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.
Wenn ich könnte würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.