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Sandhaas
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Bodenheim

Bewertungen

Insgesamt 271 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2022
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Wie bereits im ersten Fall des Donnerstagsmordclubs kombinieren sich die vielseitigen SeniorInnen Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim durch einen äußerst komplexen und schwierigen Fall. Schon allein die Vorstellung, dass rüstige Rentner sich an echten Kriminalfällen versuchen erscheint spannend. Aber „Der Mann, der zweimal starb“ bietet viel mehr. Jeder einzelne Charakter ist ein Kunstwerk für sich. Alle Hauptpersonen sind mit signifikanten und äußerst wichtigen Eigenschaften gesegnet, die durchaus sehr verschieden sind. Aber gerade das Zusammenspiel der verschiedenen Stärken und Talente macht den Donnerstagsmordclub unschlagbar. Garniert wird das von britischer Distinguiertheit und schwarzem Humor. Natürlich haben da auch die amerikanische Mafia oder kolumbianische Drogenkartelle keine Chance. Richard Osman schreibt einfach fantastisch. Er versteht es meisterhaft die vielen verworrenen Fäden Stück für Stück zu entwirren ohne es hektisch werden zu lassen. Gekonnt führt der Autor Regie und lässt den Leser an vorderster Front am Geschehen teilhaben. Dabei ist das alles so spannend, dass man das Buch, wenn man denn einmal angefangen hat zu lesen, gar nicht mehr aus der Hand geben will. Hoffentlich leben unsere Senioren noch recht lange, dass wir noch lange in den Genuss von weiteren Fällen des Donnerstagsmordclubs kommen.

Bewertung vom 29.12.2021
Holbe, Daniel;Tomasson, Ben

Strahlentod / Sabine Kaufmann Bd.6


ausgezeichnet

Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach ermitteln wieder. Und ja Gegensätze ziehen sich an, aber beide tun sich unfassbar schwer, wenn es um die gegenseitigen Gefühle geht. Aber das ist ja nichts Neues. In Strahlentod haben Daniel Holbe und Ben Tomasson reichlich Stoff zum Nachdenken verarbeitet. Da geht es zuallererst einmal um die Castortransporte, aber auch Kernenergie im Allgemeinen, Hippie-Bewegung, Studentenproteste, Hausbesetzungen und Dogenkonsum. Eine ganze Menge zusammengefasst und symbolisiert von Willy Geiger und Ralphs Vater, dem alten Gründler.
Aber natürlich gilt es wieder Licht ins Dunkel von diversen Morden zu bringen. Und wie man das von Daniel Holbe kennt wird der Leser reihenweise in ermittlungstechnische Sackgassen geführt, um die nächste Fährte aufzunehmen.
Das es sich bei Holbe und Tomasson um Meister ihres Faches handelt, braucht man deshalb eigentlich gar nicht mehr zu erwähnen.
Unterm Strich steht spannende, gut gemachte Leseunterhaltung für Krimifans. Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Veröffentlichung.

Bewertung vom 28.11.2021
Link, Eva

Tote brauchen kein Shampoo - Die letzte Brezel (eBook, ePUB)


sehr gut

Die letzte Brezel ist sicher kein Thriller der Extraklasse, der mit nervenzerreißender Spannung aufwarten kann. Das ist aber auch nicht schlimm, denn es ist eine einfache Lektüre, ohne großen Tiefgang.
In Obertanndorf in den Allgäuer Alpen kommt es beim Brezelwettbewerb zu einem tragischen Todesfall. Natürlich ist das ein Thema für das in einem kleinen Dorf unvermeidliche Ortsgespräch. Und wo werden solche Gespräche geführt? Natürlich bei Bäcker, Metzger und Friseur. Da passt es also hervorragend, dass die Friseurmeisterin bereits im ersten Buch von Eva Link den Mordfall am beliebten Ortsbürgermeister Niedegger aufgeklärt hat. Ohne das sie eigentlich ermitteln will verstrickt sich Lou immer mehr in diesem Fall. Lou ist dabei eine liebenswerte und weitestgehend Person im Dorf, der es als gebürtige Hessin nicht gerade leicht gemacht wird sich in die Dorfgemeinschaft zu integrieren.

Bewertung vom 26.11.2021
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


ausgezeichnet

Die falsche Zeugin ist ein typischer Karin Slaughter-Thriller. Hier stimmt einfach alles. Der Schreibstil ist einfach klasse und darauf ausgerichtet den Leser von Beginn an zu fesseln. Genau das gelingt Slaughter auch. Ohne jede Hektik wird der Leser ins Geschehen hineingezogen und will einfach nur weiterlesen.
Leigh und Callie sind Schwestern und ein traumatisierenden Ereignis aus ihrer Jugendzeit lässt die beiden nicht los. Andrews pädophiler Vater missbraucht, quält und benutzt junge Mädchen. Doch Callie wehrt sich und setzt ihn außer Gefecht. Währenddessen schläft Andrew kommt aber an die Videobänder, die sein Vater während der Missbräuche angefertigt hat und das Video seines Todes. Eigentlich müsste er froh über die Erlösung von einem durch und durch schlechten Vater sein, aber er trägt dessen Gene in sich und schmiedet üble Pläne. Spannung, Gänsehautfeeling, juristische Finesse, Gewalt, Liebe bis in den Tod. Dieses Buch bietet alles. So schreibt man Thriller.

Bewertung vom 05.11.2021
Ahnhem, Stefan

Meeressarg / Fabian Risk Bd.6


ausgezeichnet

Meeressarg ist ein temporeicher Thriller. Eigentlich bezieht sich der Titel nur auf die Einführung der Geschichte und zu Beginn fand ich die verschiedenen Handlungsstränge ziemlich verwirrend. Doch mit dem Weiteren Verlauf der Geschichte klärt sich das Bild und langsam kann man die einzelnen Mosaiksteine zu einem Bild zusammenfügen. Und ab diesem Moment nimmt die Story auch mächtig Fahrt auf. Rasant jagt uns der Autor Stefan Arnhem durch Kopenhagen und die Abgründe von Machtmissbrauch, Gewalt, Korruption und menschliche Abgründe. Dabei hat die Geschichte viele Wendungen im petto. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Als Fazit stelle ich fest, dass Merressarg ein gut gemachter, temporeicher Thriller ist, der absolut lesenswert ist.

Bewertung vom 23.10.2021
Winter, Madita

Mordlichter / Anelie Andersson ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Madita Winter ist ein starkes Debut gelungen! Die Hauptperson Anelie Andersson hat es genau so der Liebe wegen an den Polarkreis verschlagen wie die Autorin Madita Winter. Viele eigene Erfahrungen hat Sie dabei in der Geschichte verarbeitet. Winter lässt sich zu Recht viel Zeit die Landschaft am Polarkreis und den kulturellen und geschichtlichen Hintergrund der Menschen, die dort leben inklusive dem Volk der Sami vorzustellen und zu beschreiben. Die Liebe Winters zu all diesem lässt sie den Leser intensiv fühlen. Und trotzdem ist es ihr gelungen eine hochspannende Geschichte zu schreiben, die darüber hinaus auch noch in einem flüssigen Schreibstil abgefasst ist. Wer dieses Buch gelesen hat, wird sicherlich schon auf den 2. Fall von Anelie warten. Hoffentlich kommt dieser bald.

Bewertung vom 17.10.2021
Trost, Dirk

Blutgold


ausgezeichnet

Blutgold ist ein spannender Krimi, der absolut stimmig und flüssig geschrieben ist. Dirk Trost verarbeitet dabei aktuelle Themen wie Fleischskandal und Affären um Politiker. Und genau das macht die Story auch greifbar und nachvollziehbar. Mit viel Akribie werden die Hauptdarsteller eingeführt und dargestellt. Thyra König, die dynamische und sympathische, investigative Journalistin, die ihren ersten größeren Fall erfolgreich ermittelt oder Markus Streyer, der machthungrige, korrupte, skrupellose und gewalttätige Politiker, der im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht.

Das Buch liest sich richtig gut und macht Lust auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 12.10.2021
French, Tana

Der Sucher


ausgezeichnet

Tana French ist und bleibt eine Meisterin Ihres Faches. Einfühlsam und fast behutsam beschreibt Sie ausführlich und detailverliebt die Atmosphäre, die Personen und die Landschaft Ihrer Geschichte. Wie schon in Ihren Vorgängerromanen erzeugt sie Spannung ohne dabei das Tempo der Erzählung zu erhöhen. Ach ja, um einen Kriminalfall handelt es sich dieses Mal auch wieder, aber das ist eigentlich nur der rote Faden, der sich durch die Geschichte zieht. Faszinierend wie Tana French die Personen schildert und ich habe mich tatsächlich auch schon dabei so gefühlt, als säße ich im Sean O´gs, der Dorfkneipe in der Geschichte mit einem Pint in der Hand und die Gäste beobachtend. Und genau das macht Cal Hooper, der ehemalige Cop aus Chicago auch. Er beobachtet und findet seine Aufgabe darin, der 13-jährigen Trey, deren Familienverhältnisse ihn stark berühren auch.
Kein Buch, das hohen Thrill, dafür aber viel Atmosphäre ausstrahlt.

Bewertung vom 12.10.2021
Kuhnke, Jasmina

Schwarzes Herz


sehr gut

Aufrüttelnder Roman
Zugegebenermaßen bin ich eigentlich kein Romanleser und mehr in den Genres Krimi und Thriller unterwegs. Das Thema Rassismus hat aber mein Interesse geweckt und ich habe Jasmina Kuhnkes Debütroman "Schwarzes Herz" mit großer Aufmerksamkeit gelesen.
Geschrieben ist das Buch, das in verschieden Zeitebenen startet, im Stile eines Tagebuches. Geschildert werden die schlechten Erfahrungen mit Rassismus, frauenfeindlicher Gewalt und gesundheitlicher Probleme, die im Leben der Protagonistin von Jugend an ein fester Bestandteil sind. Das Beste daran ist, dass es sich immer lohnt für ein besseres Leben und Gerechtigkeit zu kämpfen.
Jasmina Kuhnke verzichtet auf eine langsame Einführung in die Rassismus- und Gewaltproblematik. Mit harter und aggressivem Schreiben will Sie aufrütteln, schockieren, zum Nachdenken anregen, aber auch Hoffnung vermitteln sich nicht kampflos einem Schicksal zu überlassen.
Ein Buch, dass vielen Menschen, die mit Ausgrenzungen, Erniedrigungen und Gewalt konfrontiert sind Mut machen kann.