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Europeantravelgirl

Bewertungen

Insgesamt 456 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2024
Rämö, Satu

Die Spur im Fjord / Hildur Bd.1


sehr gut

Leben und Sterben auf der rauen Insel

Isafjörður ist ein abgelegener Außenposten Islands, an den sich der finnische Polizist Jakob versetzen lässt im Rahmen seiner Ausbildung. Dort hofft er nach aufwühlenden familiären Problemen auf einen ruhigen Dienst in der wilden Landschaft der Westfjorde und viel Zeit, um isländische Pullover zu stricken. Vor Ort trifft er auf die surfende Kriminalbeamtin Hildur. Bald ist es vorbei mit der scheinbaren Ruhe, und eine Mordserie erschüttert ganz Island. Dabei wird auch an einem tragischen alten Fall gerüttelt, der Hildur ganz persönlich betrifft.

Die Autorin dieses Kriminalromans ist eine Finnin, die vor rund zwanzig nach Island gezogen ist und heute dort mit ihrer Familie lebt, und zwar genau in Isafjörður. Dadurch gewinnt der Roman für mich eine äußerst hohe Authentizität. Vieles habe ich von meiner eigenen Reise nach Island wiedererkannt, und die Geschichte bietet zusätzlich großartige und überzeugende Einblicke in die isländische Gesellschaft und das Leben auf der Insel hoch im Norden. Eine kleine Note von Übersinnlichem, die ich an der isländischen Kultur und Literatur so sehr schätze, würzt die Geschichte zusätzlich. Einzig der Kriminalfall selbst konnte mich nicht voll und ganz überzeugen. Mir kam da zu wenig Spannung auf, auch das Tempo blieb eher überschaubar, und die Auflösung des Falls bot keine zusätzlichen Überraschungen.

Da mich jedoch das Setting und die Charaktere so überzeugt haben, werde ich diese Reihe gerne weiterverfolgen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2024
Brand, Martin;Kalimullin, Robert

Reise Know-How CityTrip Krakau


ausgezeichnet

Streifzüge durch Krakau

Auf unserem weihnachtlichen Kurztrip nach Krakau hat uns der „CityTrip Krakau“ begleitet. Wenn man nur wenige Tage vor Ort verbringt, ist es besonders hilfreich, wenn man gut durch die Stadt geleitet wird. Zum Konzept der Reihe gehören immer sogenannte Stadtspaziergänge, und dieses Mal konnten wir die beiden vorgeschlagenen Routen perfekt übernehmen. Auf dem Stadtplan war die Tour jeweils übersichtlich eingezeichnet, und im Reiseführer selbst sind die Sehenswürdigkeiten aufgeführt, denen man unterwegs begegnet.

In unserem Fall führte uns der erste Spaziergang vom Hauptmarkt durch die Altstadt zum Wawel, und wir wurden unterwegs bestens mit Informationen über die Universität und verschiedene Kirchen versorgt. Vor allem war die Strecke mit Sinn und Verstand gewählt, so dass sich uns ein lockerer und abwechslungsreicher Ausflug bot.

Am zweiten Tag hat uns Spaziergang Nummer 2 ins Kazimierz-Viertel geführt. Auch hier fanden wir im Reiseführer interessante Zusatzinformationen und wertvolle Tipps. Aber vor allem war es hilfreich, in den kleinen gepflasterten Gassen eine sinnvolle Route vorgeschlagen zu bekommen.

Wie immer war uns der „CityTrip“ ein wertvoller Begleiter!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2024
Scott, Lia

Das Versprechen einer neuen Zeit / Sturmjahre Bd.2


sehr gut

Wenn die Erinnerungen übermächtig sind

Es könnte so schön sein, nun da Archie aus dem Krieg zurück nach Schottland gekehrt ist. Der Pub in Foxgirth läuft wieder prächtig, und auch die Geschäfte der Whiskey-Destillerie florieren. Dennoch kann Archie nicht zur Ruhe finden. Auch wenn in der Welt wieder Frieden herrscht, in seinem Inneren tut er dies nicht.

Bereits im ersten Band der Reihe hatten wir Archie kennengelernt, da jedoch vor allem von seiner rauen Seite. Nun gewinnen wir tiefe Einblicke in sein Herz, das für Vika schlägt. Sie und ihre Schwester hatte er vor vielen Jahren aus dem übelsten Viertel Glasgows nach Foxgirth geholt. Auch Vika hat starke Gefühle für Archie, aber nach einer Beinah-Katastrophe wird ihr klar, dass es keine Zukunft mit Archie geben kann, und in einer Nacht- und Nebelaktion verlässt sie mit ihrem kleinen Sohn Foxgirth und kehrt nach Glasgow zurück.

Besonders gut gefiel mir die Entwicklung von Vika, die in der Not lernt, selbst für sich und ihren Sohn zu sorgen. Gerade die Schilderung der Gorbals war wirklich erschütternd, wo eine ganze Familie in einem winzigen Zimmer zusammenwohnt, es Kohlen nur zum Kochen, aber nicht zum Heizen gibt, die Armut ständig spürbar ist. Und dennoch gibt es genau dort unter den Bewohnern dieses ärmsten Viertels von Glasgow den größten Zusammenhalt und selbst das Wenige wird geteilt. Das waren wirklich bewegende Passagen in der Erzählung. Im Gegensatz zum Vorgängerband hatte diese Geschichte jedoch leider ein paar Längen, da hätte ich mir persönlich eine Straffung der Handlung gewünscht. Insgesamt hat mich der Roman aber wunderbar unterhalten und ich freue mich bereits auf die bald erscheinende Fortsetzung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2024
Neeb, Stefanie

Escape Room: Der neue Gatsby


sehr gut

Dem neuen Gatsby auf der Spur

Die Weihnachtsferien haben wir für einen gemütlichen Mutter-Tochter-Spiele-Nachmittag genutzt und uns das neue Escape-Room-Buch von Stefanie Neeb vorgeknöpft. Der Titel deutet es bereits an, es geht in der dem Spiel zugrundeliegenden Story um ihn: „Der neue Gatsby“. Inspiriert von dem Klassiker hat die Autorin die Geschichte weitergesponnen mit spannenden Elementen: Geheimnisvolle Einladungen werden verschickt, es gab einen tragischen Autounfall, und persönliche Rachegefühle stehen im Raum. Vor diesem Hintergrund gilt es verschiedene Rätsel zu lösen. Wir haben festgestellt, dass diese im Schwierigkeitsgrad von äußerst einfach bis durchaus knifflig variieren. Als Hilfsmittel genügt ein Bleistift, was den Aufwand angenehm niedrig hält. Besonders schön fanden wir, dass die Auflösung eines jeden Rätsels im jeweils nächsten Kapitel folgt. Das Spielebuch ist nämlich in Kapitel aufgeteilt, bei denen jeweils die Seiten noch aufgetrennt werden müssen. Man sollte sich bewusst sein, dass es kein reines Escapespiel ist, sondern es einiges zu lesen gibt.

Wir hatten jedenfalls einen vergnüglichen Nachmittag!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2024
Lion, Kiki

Tödlicher Smoothie (eBook, ePUB)


sehr gut

Augen auf beim Kirschenkauf!

Eigentlich hatten die drei agilen Ladys Leah, Ruth und Betty sich auf ein spannendes Promi-Event in Old Alley Town gefreut, doch dann wird dieses von einem Mord überschattet. Wieder einmal verdächtigt Inspector Dowling eine Unschuldige, zudem eine Freundin des Trios, und das können sie nicht auf sich sitzen lassen. Daher ermitteln sie – zum Leidwesen des Inspectors – wieder einmal auf eigene Faust.

Der Cozy Crime vereint auf wunderbare Weise alle Elemente, die man sich für dieses Genre wünscht: Ein kleines englisches Dorf in den Cotswolds mit allerlei schrulligen Bewohner:innen, einen spannenden Fall und ein unwiderstehliches Ermittlungstrio, denn die drei Damen tragen ihr Herz auf der Zunge und glänzen auch mit frechen Sprüchen. Besonders Betty habe ich da sehr ins Herz geschlossen! Dazu kommen die putzigen Wellensittiche von Leah, die mir beim Lesen so manches Schmunzeln entlockt haben.

Eine echte Wohlfühllektüre zum Mitraten. Einzig das Ende und die Auflösung konnten mich nicht ganz abholen, aber insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, vor allem weil mir die Charaktere und ihre liebenswerten Eigenheiten schon aus dem ersten Band vertraut waren. Nur einen Smoothie werde ich wohl so schnell nicht mehr trinken!

Bewertung vom 14.01.2024
Hennen, Bernhard;Valentin, Mira;Feuerbach, Sam

Der Formbrecher / Minen der Macht Bd.2


ausgezeichnet

Die Ungeheuerlichen Fünf

Kaum ist die Gefahr durch den Unheiler gebannt, zieht weiteres Ungemach über der schützenden Kuppel von Grubenstedt auf. Ein grausamer Mord geschieht und bringt damit das Haus Feehlenwerk in diplomatische Bedrängnis. Wieder einmal müssen der Hauptmann Gunter, der Aschling Rami, die adlige Zauberin Nasiima, der rotbärtige Wirt Woulf und die unerschrockene Schlammkriecherin Kröte ihren Mut und ihre Fähigkeiten zusammenwerfen, um die Ehre des Hauses wiederherzustellen. Doch bald müssen sie erfahren, dass es um so viel mehr geht.

Auf diese Fortsetzung hatte ich sehnsüchtig gewartet, denn bereits der Auftaktband hatte mich mit seinem außergewöhnlichen Worldbuilding und den genialen Charakteren in seinen Bann gezogen. Der Folgeband kann sich nun, nachdem die Parameter bereits eingeführt sind, direkt aufs Geschehen konzentrieren, was die Geschichte für mich nochmal um einiges spannender gemacht hat. Es geht nämlich um nichts anderes als eine höchst komplexe Mordserie, die es aufzuklären gilt.

Den ganz besonderen Reiz dieser Reihe liegt für mich in dem rabenschwarzen und stellenweise durchaus deftigen Humor, der aber haargenau zu dieser Story und der Welt von Grubenstedt passt. Der Geschichte merkt man nicht an, dass sie aus fünf Federn, pardon von den fünf Federn stammt, sondern sie liest sich hervorragend wie aus einem Guss.

Ich kann die weiteren Bände der wohl vierteiligen Reihe kaum erwarten, denn bereits jetzt steht fest, dass es noch so einige Rätsel zu lösen gilt! Diese Reihe kann ich allen nur ans Herz legen, weise jedoch darauf hin, dass die Bände zwingend in der erschienenen Reihenfolge und keineswegs unabhängig voneinander zu lesen sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2024
Mackintosh, Clare

Spiel der Lügner / Ffion Morgan Bd.2


ausgezeichnet

Das grausame Spiel mit der Wahrheit

Eine Reality-Show in einem abgelegenen Waldgebiet in Wales. Sieben Kandidaten, die alle ein dunkles Geheimnis haben. Ein skrupelloser TV-Produzent ohne Gewissen.

Wie sehr habe ich mich auf den zweiten Band rund um die walisische Ermittlerin FFion Morgan gefreut, und was soll ich sagen: Ich wurde positiv überrascht! Der Kriminalroman konnte mich vorbehaltlos begeistern und überzeugen.

Der Fall an sich ist herrlich knifflig und lädt zum Raten und Spekulieren ein. Wieder sorgen walisische Sprachsprengsel für Lokalkolorit. Im Gegensatz zum ersten Band ist der Kreis der agierenden Personen nicht unbedingt kleiner, aber wesentlich übersichtlicher und besser zuzuordnen, was das Lesevergnügen definitiv erhöhte. Ffions schnodderige Schnauze und Sprüche sorgen für den unverwechselbaren Humor, und dieses Mal bekommt sie mit Dave einen tierischen Sidekick. Der Hund aus dem Tierheim ist ein Alptraum auf vier Pfoten für Ffion und sorgt für herrliche Situationen.

Bei der Auflösung des Falls wendet die Autorin erneut den Kniff an, Szenen zu wiederholen, dann jedoch aus anderen Blickwinkeln. Dies verschafft neue Erkenntnisse und Einsichten und bringt allmählich auch für die Lesenden Licht in die Angelegenheit. Ich konnte das Buch kaum noch vor Spannung aus den Händen legen. Und tatsächlich schaffte es die Autorin, mich am Ende mit der Auflösung völlig zu überraschen.

Klare Leseempfehlung für diese Buchreihe, die ich garantiert weiterverfolgen werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2024
Kelly, Julia

Weil du meine Tochter bist


gut

England während des 2. Weltkriegs

Eine Jugendsünde sorgt dafür, dass Joshua die junge Viv sozusagen heiraten muss, um die Ehre für sie und ihr ungeborenes Kind zu retten. Doch Viv stammt aus einer streng katholischen Familie, und diese bietet Joshua lieber Geld, damit sich der junge Musiker nach New York verzieht, anstatt ihn als Schwiegersohn zu akzeptieren. So kommt es, dass Viv zwar auf dem Papier verheiratet ist, ihre Tochter Maggie aber unter dem Dach ihrer strengen Eltern aufziehen muss. Da bricht der 2. Weltkrieg aus und verändert alles. Richtig schlimm wird es, als der Priester der Kirche ihrer Eltern Viv nötigt, die kleine Maggie im Rahmen der Kinderverschickungen zu einer Familie aufs Land zu geben. Viv versucht verzweifelt, den Kontakt zu ihrer geliebten Tochter zu halten, spürt jedoch den immer stärker werdenden Einfluss der reichen und kinderlosen Pflegeeltern. Dann kommt es zu einer Bombardierung des Hauses dieser Familie, und Viv muss sich mit Maggies Tod abfinden.

Mich hatte die Geschichte wahnsinnig gereizt, weil das Kapitel der Kinderlandverschickung in England an sich so unglaublich und mit soviel Hoffnung, Bangen und Leid verbunden ist. Als Mutter kann man noch nicht einmal hypothetisch ohne Schmerzen über diese Frage nachdenken. Es waren brutale Entscheidungen, und so manches Mutterherz und auch Kinderherz ging dabei zu Bruch, wobei es auch viele glückliche Fälle gab.

Leider konnte der Roman meiner Erwartung nicht gerecht werden. Die Charaktere waren teilweise für meinen Geschmack zu eindimensional böse gestrickt. Da wurde nicht über Motive oder Gründe nachgedacht, sondern etwa Vivs Mutter oder die Pflegemutter Mrs. Thompson waren recht oberflächlich als niederträchtig beschrieben, ohne den Figuren Tiefe und Charakter zu geben.

Zum anderen ist der Klappentext irreführend formuliert und stimmt nicht wirklich mit dem Fortgang der Handlung überein. Und nicht zuletzt konnte mich das letzte Viertel des Romans kaum überzeugen. Da gab es viele Ungereimtheiten, die sich auch zum Ende hin nicht auflösen ließen oder unglaubwürdig blieben.

Gut hingegen hat mir die Entwicklung von Viv gefallen, die einen beeindruckenden Weg geht vom gefallenen Mädchen zur selbständig für sich und ihre Tochter sorgenden jungen Frau während des Krieges.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2024
Bach, Tabea

Winterliebe auf der Kamelien-Insel


sehr gut

Wer zieht die Bohne?

Jede der wunderbaren Buchreihen von Tabea Bach hat auch einen kleinen Weihnachtsband. Nach schon zwei Ausflügen in die Bretagne zur Kamelien-Insel habe ich mich noch einmal dorthin entführen lassen für eine Weihnachtsepisode. In deren Mittelpunkt steht nicht nur Töpferin Rozenn, sondern vor allem auch das Fest der Heiligen Drei Könige, also der heutige Tag!

Das Fest der Drei Könige wird in Frankreich ganz besonders groß gefeiert und traditionell gibt es eine Galette des Rois. Dieser Dreikönigskuchen ist eine köstliche Tarte mit einer Mandelfüllung. Was diesen Kuchen so einzigartig macht, ist die kleine Figur, die vor dem Backen darin versteckt wird. Manchmal ist dies eine getrocknete Bohne, manchmal aber auch wie im Buch eine kleine Tonfigur, die in Anlehnung an die ursprünglich verwendeten Bohnen Fève genannt wird.

Wir leben hier in unmittelbarer Nähe zur französischen Grenze, und da finden diese Traditionen natürlich auch ihren Weg zu uns. Im Kindergarten und in der Grundschule gibt es immer am 6. Januar eine Galette des Rois. Jedes Jahr ist es wieder spannend, wer „den König zieht“, also die Bohne findet und für einen Tag König wird. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem dies meiner jüngsten Tochter gelungen ist. Sie bekam dann eine goldene Papierkrone als Königin, durfte sich aus dem Kreis ihrer Freunde einen König aussuchen und brachte die Bohne wie eine Trophäe nach Hause!