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san1

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Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2019
Röschli, Dolly

Hallo, Jenseits


sehr gut

Zuerst muss ich anmerken, dass ich mich weder zuvor großartig mit dem Jenseits oder aber der Arbeit eines Mediums beschäftigt habe. Auf das Buch bin ich mehr aus Zufall gestoßen und es hat mich aus einem unbestimmten Grund angezogen, so dass ich es lesen musste.

Die Autorin, Dolly Röschli, belichtet in diesem Buch unterschiedlichste Bereiche ihres bisherigen Lebens, sowie ihrer Begabung als Medium. Somit haben wir es hier mit einem Mix aus Biographie und Sachbuch zu tun, worauf die Autorin auch letztendlich hinaus wollte.

Am Anfang erfährt man vor allem viel über Dollys bisheriges Leben. Ihre Begabung, ins Jenseits "zu sehen", zeigte sich nämlich bei ihr bereits als Kind, was natürlich, wie man sich denken kann, große Auswirkung auf sie und auch ihre Wahrnehmung auf andere hatte. Je nach erzählten Lebensabschnitt, erzählen auch andere Personen, wie etwa ihre Mutter oder ihr jetziger Mann, über Dolly. Für mich persönlich wurde es sehr interessant, als Dolly aktiv ihre "Gabe" schulte und sie dadurch mehr unter Kontrolle hatte.
Nach und nach sind immer mehr Informationen zu ihren Sitzungen mit eingestreut. Dadurch erfährt man auch, wie sie nun arbeitet. Es ist erstaunlich zu lesen, von wem sie alles aufgesucht wird und wie stark die Nachfrage nach Terminen bei ihr ist. Auch äußerst interessant empfand ich die Information, dass sich Dolly auf einfachste Weise "ein- und ausklinken" kann.
Wie bereits erwähnt, habe ich mich noch nie mit der Arbeit oder Gabe eines Mediums beschäftigt. Natürlich wird man über Filme mit einigen Infos gefüttert, doch ob dies nun wirklich so der Realität entspricht, wusste ich natürlich nicht. Die Autorin stellt auch hier einiges klar, was man vielleicht als Unwissender alles vermuten könnte.

Beeindruckend fand ich auch die Aussage, dass letztendlich jeder die Möglichkeit hätte, Kontakt mit dem Jenseits aufzunehmen. Sie stellt es eher als eine Art Kenntnis oder auch Fähigkeit dar, die man einfach nur üben müsse. Letztendlich sei aber einer begabter als der andere.

Die "Sachbuch-Seite" des Buches beschäftigt sich dann eher damit aufzuklären. Aufzuklären, was nach dem Sterben passiert. Zu wem kann man überhaupt Kontakt aufnehmen? Gibt es Engel und was sind eigentlich Geistführer? Dolly stellt dies alles sehr einfach und verständlich dar.

Sehr informativ empfand ich auch den Abschnitt über die Medialität an sich. Wie funktioniert das Ganze und welche Bereiche gibt es. Letztendlich sind alle Sinne betroffen, vom Hören bis zum Schmecken.

Ich persönlich empfand das Buch nicht als esoterisch, sondern eher sehr informativ. Ob man nun an ihre Gabe glauben will oder nicht, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich bin diesbezüglich eher eine skeptische Person, bin nun aber von Dollys Ausführungen schon beeindruckt und muss mir dazu noch einige Gedanken machen.
Was für mich dann etwas zu "abgehoben" war, ist der Abschnitt mit den Meditationsübungen. Hierzu müsste ich mich wohl erst überwinden. Ich ging auch beim Lesen der Buchinfo nicht davon aus, dass "aktive" Übungen mit inbegriffen sind.

Mich persönlich würde viel mehr interessieren, wie es noch mit Dolly weitergeht und wie sie den Menschen weiterhin helfen kann. Ich würde mir wünschen, dass sie sich noch einmal dazu überwinden kann, ein weiteres Buch zu schreiben. Ich werde wohl weiterhin die Augen nach ihr offen halten. Vielleicht werde ich irgendwann selbst einmal einen Termin bei ihr buchen, wenn mir mein persönliches Wissen zu beschränkt erscheint.

Bewertung vom 26.10.2019
Astner, Lucy

Kalle Körnchen - Ein kleiner Sandmann greift nach den Sternen


ausgezeichnet

Kalle Körnchen, ein Traumwichtel, richtet mit seinem Freund Flick, einem (Frech-)Dachs, ganz enormen Schlamassel an. Sie legen nämlich mit ganz viel Missgeschick den Sandmann flach, so dass dieser keine Ahnung mehr davon hat, was er eigentlich tagtäglich so zu leisten hat, sondern nur noch denkt, er sei eine Nachtigall. Man kann natürlich nicht die Arbeit des Sandmanns ausfallen lassen, denn die ganzen Kinder hätten gar keine schönen Träume mehr, somit muss Ersatz her. Wer den Schlamassel ausgelöst hat, muss ihn nun auch wieder hinbiegen, somit machen sich Kalle und Flick nun auf zur Arbeit und erleben hierbei einige sehr interessante Sachen.

Wir kannten Kalle Körnchen bisher nicht und wussten dementsprechend auch nicht, dass es sich hierbei um den 2. Band handelt. Dies war jedoch nicht schlimm, denn die Geschichten scheinen in sich abgeschlossen zu sein und mein Sohn musste zu diesem Buch kein Vorwissen haben.

Das ganze Buch ist in mehrere, relativ kurze Geschichten eingeteilt, die sich um die Arbeit von Kalle und Flick drehen. Die Arbeit vom Sandmann ist natürlich kein Kinderspiel, so dass sie gut ins Schwitzen kommen. Die Geschichten sind berührend, lustig und auch voller Phantasie, so dass die Kinderaugen meines Sohnes nur so gestrahlt haben. Er fand es ganz toll, mehr vom Sandmann und seiner Welt zu erfahren. Man erfährt sogar, wer das Licht im Mond jeden Abend anknipst.

Die Geschichten sind auch so kurz gehalten, dass man locker jeden Abend eine erzählen kann. Auch sie sind in sich abgeschlossen, so dass man jeden Abend zwar wieder Abenteuer mit den zweien erlebt, jedoch kein großartiges Vorwissen vom Vortag oder 50 Seiten davor haben muss.
Die zwei sind ein super Team und ergänzen sich gut. Sie helfen anderen, da der Komplettausfall vom Sandmann einige Probleme mit sich bringt und vor allem Kalle hat dabei sehr clevere Einfälle.

Die Illustrationen dazu sind wirklich toll gestaltet. Sie sind vor allem sehr ausdrucksstark, was uns besonders gefallen hat. Man kann die Emotionen sehr gut an den Gesichtern ablesen. Zudem sind sie auch sehr liebevoll gestaltet und gefielen meinem Sohn sehr gut. Es waren auch genug Bilder vorhanden, dass er nicht nur vom Vorlesen gelangweilt war.

Sprachlich gesehen konnte mein Kleiner gut folgen. Man kann beim Vorlesen auch sehr expressiv werden und verhaspelt sich nicht, da die Sätze nicht zu verschachtelt sind.
Ein weiterer Band mit Geschichten von den beiden kann gerne folgen.

Bewertung vom 23.10.2019
Fletcher, Tom;Fletcher, Giovanna

Die letzte Frau / Eve of Man Bd.1


ausgezeichnet

Die Natur hat sich gegen die Menschheit gerichtet. Plötzlich werden nur noch männliche Babys geboren, bei den Mädchen kommt es nur noch zu Abgängen. Auch schlimme Naturereignisse häufen sich und machen die Welt immer unbewohnbarer. Die Menschheit - fast nur noch Männer - verzweifelt immer mehr. Frauen halten sich nur noch versteckt auf. Bis nach langen 50 Jahren wieder ein Mädchen geboren wird. Sie nannten sie Eve.

Als Weltretterin gefeiert wird sie von den Massen weggesperrt, in einen Turm. Hoch oben, unzugänglich für fast alle, wird sie aufgezogen und auf ihre Pflicht vorbereitet: die Menschheit zu sichern. Mit nun 16 Jahren soll sie ihre Aufgabe erfüllen.

Ich war schon vom Klappentext von Anfang an begeistert und erwartete unbewusst viel von diesem Buch. Ich bin sehr froh, dass es meinen Erwartungen gerecht geworden ist.

Das Thema, dass die Natur sich plötzlich komplett gegen die Menschheit wendet ist doch aktueller denn je! Auch wir können immer heftigere Wetterphänomene feststellen. Dementsprechend empfand ich das Buch auch gar nicht so extrem als Dystopie, da mir vieles vom Erzählten sehr möglich erschien; somit eher als Zukunftsprognose als pure Phantasie.

Eve war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist kein "Naivchen", versucht immer mal wieder schon auch ihre eignen Gedanken zu äußern, jedoch hat sie einen andauernden Kampf bereits aufgegeben. Sie weiß, dass sie auch manipuliert wird, jedoch fügt sie sich ihrer enormen Aufgabe und weiß, dass sie sich letztendlich für die Menschheit und deren Rettung "opfern" muss. Ich empfand sie als sehr tapfer. Genauso zeigen sie die Autoren auch sehr schlau und an der Welt interessiert. Das fand ich besonders spannend an ihr. Sie hätte sich auch ihrer Opferrolle komplett hingeben können, jedoch hat sie so viel Leben in sich. Auch wenn sich das vielleicht blöd anhören wird, jedoch ich fand sie richtig inspirierend in ihrer verzwickten Situation.

Der "Turm" beschützt Eve und ist in diesem Buch vorrangiger Ort der Szenen. Von "Außen" bekommt man eher wenig mit, was jedoch in den weiteren Bänden bestimmt nachgeholt wird. Mich hat es somit nicht gestört, dass ich nicht von der ganzen Welt intensive Einblicke bekommen habe, denn diese "beschränkte" Sicht gehört meiner Meinung nach auch zur Geschichte. Genauso wie Eve anfangs extrem eingeschränkt ist, so wird auch der Leser etwas im Wissen eingeschränkt. Im Laufe dieses Bandes erfährt man jedoch immer mehr, was mir sehr gut gefallen hat.

Bram gehört auch zu den Hauptpersonen. Etwas älter als Eve ist sein Arbeitsplatz im Turm und das sehr nah an Eve dran, ohne jedoch als er selbst jemals Kontakt mit ihr gehabt zu haben. An dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten, denn dieses Detail hat sich im Buch erst aufgebaut und ist super spannend zu lesen, so dass man selbst etwas grübeln muss. Es kommt jedoch zu einem Treffen - ungeplant, jedoch passiert es. Es verändert die ganze Geschichte drastisch.

Auch Bram ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er hat einen sehr individuellen, aber definitiv liebenswerten Charakter. Er ist richtig "korrekt" und als Leser wünschte ich ihm nur das Beste, denn sein Leben schien bisher nicht so rosig zu sein. Sein Vater gehört zu den "großen Köpfen" im Turm und hat sehr viel zu sagen, da er durch technische Neuerfindungen das Leben aller stark verbessert hat. Auch mit Eves "Gefängnis" hat er einiges zu tun.

Auch wenn im Buch oftmals die Geschichte nicht wirklich voranzukommen scheint, fand ich keinen Teil davon langweilig. Es gehört alles zum großen Ganzen und fügt sich langsam zusammen. Blatt für Blatt deckt sich schrittweise auf und trägt auch dazu bei, dass man als Leser die ganzen Situationen besser versteht. Meiner Meinung nach haben die Autoren einige sehr schlaue Szenen eingebaut, deren Bedeutung mir erst später im Buch wirklich klar wurde.

Bewertung vom 21.10.2019
Weber, Anne-Katrin

Frühstück & Brunch


sehr gut

Normalerweise bin ich immer richtig begeistert von den GU Küchenratgebern, jedoch dieses Mal eher zwiegespalten.

Aber zuerst einmal von Anfang an. Auch mit diesem Buch kann wieder die "GU Kochen Plus"-App genutzt werden, wer z.B. die Rezepte auf dem Handy sammeln möchte oder sich Einkaufslisten zusammenstellen möchte.
Anmerkungen, wie etwa, dass die Backzeit je nach Herdmodell variieren kann, finde ich super und auch vor allem für Kochlaien hilfreich.
Auch auf vegetarische Gerichte wird gesondert durch das "Schwarze Blatt"-Symbol hingewiesen.

Insgesamt gefällt es mir sehr, dass auf unterschiedlichste Frühstücks-Typen eingegangen wird. Ob herzhaft oder eher süß, deftig oder aber auch etwas leichter, man findet passende Rezepte.

Die Zutaten sind meiner Meinung nach recht leicht zu bekommen. Man bekommt den Großteil ganz normal im Supermarkt oder aber vieles auch im Discounter.
Auch wenn ich noch nicht jedes Rezept ausprobiert habe, erscheinen mir die Mengenangaben der Zutaten recht passend für die angegebene Personenanzahl. Das stört mich nämlich oft bei anderen Kochbüchern, dass die Portionen extrem variieren, egal ob zu viel oder zu wenig für den "normalen" Hunger.
Genauso sind auch die Zeitangaben realistisch gewählt. Vor allem ist es mir auch wichtig, wenn gesonderte Zeiten, wie etwa Quellzeiten, mit angegeben werden! Wenn ich etwas bereits am Abend zuvor herrichten muss, möchte ich auch, dass mir das in der Hektik nicht zu spät auffällt.

Es werden auch "modernere" Zutaten in den Rezepten aufgegriffen, wie etwa Mandelmilch oder allgemein Milchersatzprodukte.

Wer gerne zum Frühstück nur etwas trinkt, bekommt auch hierzu Vorschläge.

Wie von den GU Ratgebern gewohnt, sind die Kochanleitungen kurz und prägnant gehalten. Sie sind sehr gut verständlich und gut nachvollziehbar.

Von den Küchenutensilien her sollte man wohl doch etwas mehr als die gewöhnliche Studentenküche besitzen. Man benötigt Auflaufformen, einen Pürierstab und auch bestenfalls eine Küchenmaschine die mit Teig klar kommt. Kochanfänger könnten diesbezüglich vielleicht Probleme haben.

Mich persönlich stört etwas, dass sehr viele Rezepte eher aufwendiger ausgelegt sind. Oftmals muss man die Ruhezeiten eines Teiges mit einberechnen. Ich kann somit diese Rezepte sowieso nur am Wochenende ausprobieren, da unter der Woche hierzu einfach die Zeit fehlt.
Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich z.B. Marmeladenrezepte im Buch erwartet hätte; eher nicht. Es gehört für mich irgendwie nicht so zum alltäglichen Frühstück-Zubereiten.
Gleiches gilt auch für das Rezept von einem Apfelkuchen. Solch ein Gericht gehört für mich eher zum Nachmittagskaffee, aber nicht auf den Frühstückstisch. Für den French-Toast-Auflauf gibt es jedoch wieder die volle Punktzahl! Ein weiteres Beispiel wären die im Buch erwähnten Suppen, die meiner Meinung nach schon eher sehr deftig und mehr für die Winterzeit daher kommen.
Manche Rezepte bzw. Gerichte sehe ich eher zwiegespalten, finde sie zwar im Allgemeinen ansprechend, aber unpassend für das Buch-Thema.

Die kurzen Infos zu Kaffee und Tee waren meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig. Die Tipps zu einem Brunch Buffet fand ich hilfreicher.

Viele der Rezepte sind für mich persönlich einfach nicht für den Alltag konzipiert. Ich werde sie vielleicht mal zu besonderen Anlässen ausprobieren, was jedoch leider nicht allzu oft der Fall sein wird. Modernere Frühstücksrezepte, die vielleicht sogar bereits am Abend davor vorbereitet werden können, hätten mir besser gefallen.

Bewertung vom 21.10.2019
Girod, Anke

Das Marzi rettet die Tortentiere


gut

Mina Winnipu backt für ihr Leben gerne und erschafft dabei das Marzi. Das Marzi, ein kleiner Marzipanmaulwurf mit dem Namen Marzipanus Maulwurfshaugus von Mawurfungshausen, konnte nur durch die Vorhersehung des Marzipan-Orakels durch eine Verkettung von Gegebenheiten das Licht der Welt erblicken. Seine neue "Besitzerin" Mina findet ihn einfach nur toll und will ihn deshalb vor allen aus Sicherheitsgründen verstecken. Da das Marzi jedoch einige, ihm eher unbekannte Aufgaben zu erledigen hat, wie etwa zu helfen, ist der Schlamassel nicht fern. Auf Mina zu hören ist definitiv nicht seine beste Stärke.

Das kleine Anhängsel bringt sich selbst und teilweise auch Mina immer wieder Ärger ein. Der kleine Maulwurf ist äußerst neugierig und auch forsch, so dass er wenig für Minas Ansagen übrig hat. Witzigerweise kommt er immer mit einem blauen Auge davon und die Szenerien werden eher zur Komödie als zur Tragödie. Wir fanden es toll, dass die Freundschaft so innig zwischen Mina, dem Marzi und dann auch noch der besten Freundin Lizzi ist. Sie sind einander nicht böse, sondern achten eher aufeinander und nehmen die Probleme einander ernst.
Jedoch hat der kleine Maulwurf auch einiges an Unruhe in die Geschichte gebracht. Wir fanden es an manchen Stellen nicht extrem spannend, sondern eher ein bisschen anstrengend, da das Marzi nur Chaos zu verursachen scheint. Seine Wortneubildungen fanden wir aber oft sehr lustig.
Auch Minas extreme Selbstständigkeit (für ein Mädchen in der 2. Klasse) fanden wir etwas unrealistisch. Sie scheint regelmäßig das komplette Umfeld mit Gebäck zu versorgen, das sie natürlich komplett selbständig herstellt. Insgesamt schienen uns die Eltern wenig präsent. Natürlich ist es eine fiktive Geschichte, trotzdem war es etwas auffällig.
Thematisch gesehen war es jedoch schön zu lesen, dass sich die Autorin das Thema Schulmobbing vorgenommen hat und auch wirklich toll umgesetzt hat. Bereits Grundschulkinder kommen mit diesem Thema in Kontakt.

Die Illustrationen waren uns etwas zu leichtfertig gestaltet. Man erkennt alles, jedoch sind viele Sachen eher "auf die Schnelle" und mit wenigen Strichen angedeutet, als detailliert ausgearbeitet. Mein Sohn bevorzugt detailliertere Bilder in den Büchern, weshalb er diese hier leider nicht allzu lange angesehen hat, was eher untypisch für ihn ist.

Was mich als Mutter etwas gestört hat, waren die eher englisch-basierten Namen. Dieses Problem habe ich oft bei Kinderbüchern und kann einfach nicht nachvollziehen, warum die Namen nicht leicht verändert werden. Ein Leseanfänger wird nicht wissen, wie man Lizzi oder Harriet aussprechen sollte. Ich finde, das macht es für die Kinder nur unnötig schwieriger. Auch den Familiennamen "Winnipu" fand ich stark angelehnt an die bekannte Bärenfigur und eher nicht so toll.

Bewertung vom 20.10.2019
Bohlmann, Sabine

Der kleine Siebenschläfer: Eine Schnuffeldecke voller Gutenachtgeschichten


ausgezeichnet

Der kleine Siebenschläfer bekommt heute noch Übernachtungsbesuch. Ganz aufgeregt hüpft er hin und her, denn die kleine Haselmaus bleibt heute über Nacht. Ein kuscheliges Bett wird hergerichtet, jedoch kann die Haselmaus ohne eine Gutenachtgeschichte auf keinen Fall einschlafen. Da sein Freund jedoch keine zu erzählen hat, macht er sich, wie es sich für gute Freunde gehört, auf den Weg eine zu suchen. Ob die Waldbewohner wohl die gewünschte Geschichte dem Siebenschläfer erzählen können?

Zu erst einmal möchte ich betonen, dass ich es super finde, dass auch einmal eher unbekannte Tiere die Hauptperson spielen dürfen. Mein Sohn kannte Siebenschläfer noch nicht, so dass er bereits bei den ersten Seiten eine neue Info lernen durfte.
Es ist wirklich niedlich dem kleinen Siebenschläfer durch den Wald zu folgen. Ganz selbstständig stapft er los und ist guten Mutes eine tolle Gutenachtgeschichte zu finden. Hierbei trifft er natürlich auf die unterschiedlichsten Tiere. Diesen muss er meist erst einmal helfen. Ein Igel traut sich nicht so recht einen Hügel hinunter zu rollen, ein wirklich süßer Biber hat Zahnschmerzen und bei der Vogelhochzeit wird die Hochzeitstorte geklaut. Die unterschiedlichsten Waldbereiche wurden thematisch mit aufgegriffen, seien es nun die Bäume als Szenerie, eine Waldlichtung oder aber auch ein Teich. Unsere Kinder lernen somit auch den Wald besser kennen. Gleiches gilt natürlich auch für die unterschiedlichsten Tiere.
Die Tiere helfen sich auch untereinander, was ich ganz nett fand. Auch dem Siebenschläfer muss letztendlich noch geholfen werden und das mit dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe", so wie wir es ja eigentlich auch oft mit unseren Kindern machen sollten, anstatt die Aufgabe gleich selbst zu übernehmen. So wurde unterbewusst auch auf pädagogischer Ebene dazugelernt.
Die Tiere haben auch alle ihre eigene Persönlichkeit. Auch die einzelnen Geschichten sind sehr individuell und können empathisch gut von den Kindern nachempfunden werden. Der Frosch ist etwa verliebt und dadurch wahnsinnig durcheinander und tollpatschig, sowie ein anderes Tier kommt ganz neu in den Wald gekrochen, da es sich verirrt hat und muss nun herzlich in die große Waldfamilie mit aufgenommen werden.

Ob oder auch wie der Siebenschläfer nun zu einer Geschichte oder vielleicht besser noch, einer Gutenachtgeschichte, kommt, müsst ihr selbst nachlesen.

Mein Sohn fand die einzelnen Szenarien sehr spannend und hat mit dem kleinen Siebenschläfer mitgefiebert. Auch mit den anderen Tieren hat er mit gelitten oder musste herzhaft lachen.

Zum Vorlesen sind auch die recht kurzen Abschnitte ideal. Auch wenn das Kind schon fast zu spät ins Bett kommt, ist eigentlich immer noch ein Abschnitt möglich.
Die Illustrationen haben uns auch sehr gut gefallen, da sie richtig schön bunt und ausdrucksstark sind. Zudem haben sie meinem Sohn geholfen, die Tiere sofort zuzuordnen und auch die Geschichte noch einmal vertieft wahrzunehmen. Über ein paar mehr Bilder hätten wir uns jedoch auch sehr gefreut.

Sprachlich war es für meinen Sohn auch ganz gut nachzuvollziehen. Da sehr viele Dialoge im Buch sind, lassen sich diese auch super vorlesen und machen auch dem Vorlesenden Spaß.

Bewertung vom 15.10.2019
Regensburg, Mirja

Im nächsten Leben werd ich Mann!


ausgezeichnet

Zuerst einmal muss ich wohl zugeben, dass mir Frau Regensburg bis zu diesem Buch als Komikerin leider gar nicht bekannt war. Das liegt wohl aber daran, dass ich viele Comedy Sendungen meide, da mir diese oft zu plump ausfallen. Frau Regensburg hat mich nun aber definitiv ködern können, so dass ich wohl auch die Comedy Welt mal nach ihr scannen werde.

Frauen tendieren ja oft zu den "was wäre, wenn..." Fragen. Ich gehöre da definitiv dazu. Frau Regensburg hat es jedoch in ihrem Buch eindeutig perfektioniert. Ganze 15 Themen, die aus dem Leben gegriffen sind, werden angesprochen und auch irgendwie bewertet, ob sich Männer in diesen "Disziplinen" nicht doch etwas besser anstellen beziehungsweise das Leben einfach leichter angehen.

Besonders lachen musste ich etwa beim wunderbar beschriebenen Bikini-Shopping von Mirja Regensburg, das sich über quälende Stunden, unzählige Anproben und auch nicht so kompetente Beratungen hinzog, bis sie letztendlich genau den nahm, den sie im ersten Laden natürlich zu allererst anprobiert hatte. Genauso sah ich mich bildlich vor mir, umgeben von Schubladen voller Duschgel und Shampoos, und trotzdem am mit mir selbst reden, dass ich wohl bald wieder eine Fahrt zum Drogeriemarkt unternehmen sollte.

Mirja beschreibt diese alltäglichen Szenen wirklich toll und auch realistisch. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass sie absichtlich übertreibt um die Pointen noch mehr hervorzuheben. Mir fielen eigentlich immer wieder Frauen, die ich kenne, ein, die wirklich so oder zumindest so ähnlich leben oder eben reagieren. Bei den teils gegenübergestellten Aktionen der Männer musste ich auch oft sehr schmunzeln und Frau Regensburg zustimmen.

Ihr Humor ist nicht gewollt, sondern wirkt ganz natürlich. Man hat nicht schon viele Zeilen davor das Gefühl, dass sie jetzt auf genau das hinaus will, wie es bei einigen anderen Comedians der Fall ist. Genau das wäre nämlich eher das Gegenteil von unterhaltsam und witzig und auf Dauer einfach nur anstrengend. Bei Mirja scheint das eher natürlich zu kommen und oft packt sie die Pointen in kleine Nebensätze, ohne diese mit einem Paukenschlag hervorzuheben. Genau dann lacht man doch aber oft am lautesten.

Sie spricht auch Themen an, die eher ernster sind. Ihren Appell, dass sich Frauen im Job definitiv mehr zumuten und nicht immer nur das herausheben sollten, was sie denn angeblich nicht können, fand ich ganz toll! Hier sollten wir uns definitiv eine Scheibe von den Männern abschneiden.

Sie zeigt auch, wie z.B. andere Leute Frauen wahrnehmen. Gehen wir etwa alleine essen, sind Kellner & Co. mehr als nur verwirrt. Andere Restaurantgäste bemitleiden einen regelrecht. Bei einem Mann würde man wohl eher denken, dass es sich um einen Geschäftsmann handle, der sich ein nettes Abendessen gönnt.

Es ist toll, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und zudem auch nicht wertend vorgeht. Sie schildert wunderbar die irrwitzigsten Situationen und beleuchtet auf ganz tolle Art und Weise unseren Alltag.

Ich muss zugeben, dass ich eher nicht sehr viel von diesem Buch erwartet habe. Es hat mich aber vollkommen überzeugt und mich so viel lachen lassen wie schon seit langem nicht mehr. Wer mal wieder genüsslich lachen möchte, egal ob über sich selbst oder vielleicht auch die Aktionen anderer, der sollte sich das Buch gönnen oder es auch einer Freundin schenken.

Bewertung vom 11.10.2019
Benecke, Mark

Mein Leben nach dem Tod


sehr gut

Mark Benecke war mir bisher nur durch interessante Fernsehauftritte bekannt. Bereits da stach er für mich immer aus der Masse an Wissenschaftlern und beratenden Personen, wohl vor allem durch sein Erscheinungsbild, heraus und zusätzlich hat mich sein fundiertes Wissen auch immer stark beeindruckt. Als ich nun erfahren habe, dass ein Buch zu seinem Leben bzw. Werdegang herauskommt, war ich definitiv angetan.

Vorerst muss man erwähnen, dass das Buch in Zusammenarbeit mit Andi Hock entstanden ist, der nach vielen Gesprächen mit Benecke den Entwurf für das Buch lieferte. Mir ist die Erwähnung dadurch so wichtig, weil ich das Gefühl habe, dass dadurch eine ganz andere Biographie entstanden ist. Es werden Bereiche angesprochen, die man wohl selbst nie ausgewählt hätte, was das Ganze natürlich noch interessanter macht.

Das Buch beginnt somit mit dem noch sehr kleinen Mark, der trotz sozialen Kontakten trotzdem damals wohl schon ein Sonderling war. Chemiebaukasten, Comicbücher und Ausprobieren nicht ganz ungefährlicher Experimente haben ihm damals schon gefallen.
Man kann sich den Jungen richtig gut vorstellen. Zu dieser Zeit konnte man als Kind auch noch öfter das machen, was einem wirklich Spaß machte ohne sich andauernd vergleichen zu müssen. So ging es mir zumindest auch in meiner Kindheit größtenteils.
Weitestgehend chronologisch wird dann fortgefahren. Ich konnte nicht immer alles exakt zeitlich einordnen, die grobe Richtung ist aber in etwa vorgegeben und ersichtlich.
Mir gefiel es extrem gut, wie berichtet wird, die Herr Benecke so an das Studium heran ging. Eigentlich mit wenig Plan, kurz gesagt. Und meiner Meinung nach zeigt sich da schon, dass der Mann auch einfach viel Glück in seinem Leben hatte. Hiermit meine ich nicht, dass er mit Geld überschüttet wurde oder so etwas, sondern eher, dass er irgendwie immer in die richtige Richtung geschubst wurde, auch wenn er es vorher vielleicht noch nicht so geahnt hat.
Seine beschrieben Charaktereigenschaften haben mich sehr beeindruckt. Ich finde es toll, wenn jemand das macht, was er wirklich auch gerne tut und sich nicht vom großen Geld locken lässt. Die Forschung ist hierbei ein Bereich, der ganz sicher nicht die dicken Geldscheine regnen lässt, was mir auch aus meiner Unizeit bekannt ist. Ich habe auch das Gefühl, dass Herr Benecke diese Eigenschaft und Einstellung, größtenteils das zu tun, was er wirklich tun möchte, bis heute so beibehalten hat.

Natürlich dreht es sich bei einer Biographie nicht darum, ob mir das Geschriebene als Leser wirklich zusagt, seien es nun Charaktereigenschaften oder Denkweisen. Ich wurde jedoch äußerst positiv überrascht und sehe so auch Zusammenhänge mit seiner Arbeit. Seine Distanziertheit zu den oft grausamen Bildern, die er oft genug zu sehen bekommt, konnte ich nun nur durch den Text verstehen und nachvollziehen. Auch der Text ist in relativ nüchternen Ton verfasst, was jedoch zu seiner Person zu passen scheint. Das machte es auch für mich leichter, seine persönliche Einstellung zu einigen Dingen besser zu verstehen oder nachzuvollziehen.

In seiner Biographie werden auch einige Fälle mit eingeflochten, was natürlich sehr interessant zu lesen ist. Gerne würde man das eine oder andere Mal Fragen dazu stellen, dazu muss man sich jedoch wahrscheinlich eher seine anderen Bücher oder Veröffentlichungen zu Gemüte führen.
Auch seine Forschungsfelder und die damalige Entwicklung haben mich beeindruckt und gleichzeitig geschockt. Wie weit man nun schon mit DNA-Bestimmung etc. gekommen ist, mag man gar nicht glauben in Vergleich zu vor den Jahrzehnten davor. Diese Infos werden einem erst wirklich klar, wenn er seinen Werdegang beschreibt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2019
Roeder, Annette

Hetty Flattermaus fliegt hoch hinaus / Hetty Flattermaus Bd.1


ausgezeichnet

Die kleine Hetty Flattermaus, eine haselnussgroße Hummelfledermaus, kann es gar nicht erwarten den großen Park von La Rondine zu erforschen. Ihr Entdeckerdran scheint sie ununterbrochen zu erforschen, nur mit einer Mama, die stark auf Sicherheit bedacht ist, wird das wahnsinnig schwer. Gut behütet bleibt sie vorerst mit ihrer besten Freundin Fidelia im gewohnten und sicheren Gebäude, bis sie letztendlich ihre Chance kommen sieht und dann diese natürlich auch ergreift. Fidelia hält für sie die Stellung, nur wie geht es weiter, als Hetty nicht zum vereinbarten Zeitpunkt wieder zurück ist? Sie hätte den Schlamassel kommen sehen müssen.

Wir fanden die Geschichte (bzw. den 1. Band) von den kleinen Hummelfledermäusen richtig toll. Man merkt von Seite zu Seite immer mehr, was für ein Drang hinter Hettys Abenteuerlust steckt und man hofft auch, dass ihr nichts Böses geschieht. Vor lauter Aufregung tappt sie natürlich ganz naiv in einige problematische Situationen. Ich, als Mutter, konnte natürlich auch die Seite der Fledermausmutter Hulda sehr gut verstehen. Auch ich will mein Kind nichts mehr als beschützen, nur greifen wir hierbei immer zu den richtigen Mitteln? Hat ihre letzte Aktion Hetty vielleicht dann erst recht dazu gebracht, in den Park zufliegen?

Dementsprechend empfand ich die Geschichte als sehr nachvollziehbar und auch realistisch, nur halt mit tierischen Charakteren. Ich empfand aber auch nicht so, dass man absichtlich auf Stereotypen zurückgegriffen hat. Alles gemäßigt, aber jede Figur im Buch hat ihren bestimmten und individuellen Charakter.

Was ich erst beim Lesen herausgefunden habe, ist die Tatsache, dass sich die Autorin eigentlich auch sehr genau an das Leben der Fledermäuse gehalten hat. Mein Sohn hat z.B. nach dem "Herrn Flattermaus", also Hettys Vater, gefragt. Fledermausweibchen ziehen in Gruppen ihre Jungen groß, also ohne die Männchen. Ich finde es super, dass, obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt, trotzdem auf diese Details geachtet wird.

Die Wortschöpfungen im Buch fanden wir persönlich sehr witzig. Es kann jedoch durchaus sein, dass sich jemand anderes daran stört, denn die komplette Geschichte ist durchzogen davon. Da ich meinem Sohn das Buch vorgelesen habe, hat das jedoch nichts ausgemacht, weil wir immer viel über den Buchinhalt reden, egal um welche Geschichte es sich handelt. Da kann er jederzeit nachfragen, oder ich erkläre von mir aus bestimmte Begriffe. Kinder die alleine lesen, könnten vielleicht Probleme haben. Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder seine Kinder aktiv dazu auffordern sollte, jederzeit Fragen zu stellen, seien sie auch noch so banal. Nur so können sie ihren Wortschatz und Horizont erweitern sowie die Geschichten auch richtig verstehen.

Die Illustrationen helfen aber beim Textverständnis auch ungemein. Hier wurde wahnsinnig gut ins Detail gegangen und die Textbausteine auch richtig umgesetzt. Ein Lob somit auch definitiv für die Illustratorin, denn das ist nicht bei allen Kinderbüchern der Fall. So kann man seinem Kind z.B. auch zeigen, dass die kleinen Fledermäuse von Muschel-Tellern essen. Die Bilder sind auch sehr farbenfroh und perfekt über die Seiten verteilt. So müssen auch ungeübtere Leser Angst vor zu viel Text auf einer Seite haben.

Ein weiterer Pluspunkt geht an die kurz gehaltenen Kapitel. Ist es an einem Tag etwas spät abends geworden, kann man trotzdem noch ohne Problem ein Kapitel weiterlesen und erspart sich eine Diskussion mit seinem Kind. So kann man es vermeiden, einige Tage gar nicht ins Buch zu sehen und die Geschichte vielleicht wieder von vorne beginnen zu müssen.

Auch den Preis empfinde ich als vollkommen gerechtfertigt. Auf den nächsten Band freut sich mein Sohn schon sehr. Spätestens dann, werden wir den ersten Band erneut lesen.

Bewertung vom 06.10.2019

No Plastic!


gut

Plastik-Verzicht ist derzeit ja in aller Munde. Es werden zig TV-Sendungen hierzu gezeigt und auch Social Media, wie etwa YouTube, beschäftigt sich enorm mit diesem Thema. Ich fand es jedoch ganz toll, ein Buch in den Händen zu haben und immer wieder Tipps nachlesen zu können, so dass ich an diesem Buch sehr interessiert war.

Kurz zum Buchaufbau:
Zu Beginn erfährt man relativ kurz gehalten, was eigentlich so schlimm an unserem Plastikkonsum ist. Es ist sehr beeindruckend die Zahlen direkt niedergeschrieben zu sehen, genauso wie auch z.B. die Zerfallszeiten einiger Produkte.
Was mir auch sehr gefallen hat, ist der Überblick über die gängigsten Kunststoffarten und was davon überhaupt recycelt oder vielleicht wiederverwendet werden kann. Dieses Wissen war mir bisher ganz neu. Man weiß zwar so ganz naiv, dass nicht alle Kunststoffe recycelt werden können, jedoch welche das genau sind und wie diese meistens verarbeitet sind, also in welchen Produkten stecken, das wusste ich persönlich so genau eben nicht. Hier also definitiv Daumen hoch!
Danach folgen die einzelnen Tipps, sortiert nach Lebensbereichen.

Zusätzlich muss man noch erwähnen, dass es in diesem Buch wirklich rein um die Plastikvermeidung geht. Die Tipps können somit auch nicht ganz so ideal für die Umwelt sein, jedoch wird vorrangig Plastik vermieden. Das sollte man beim Lesen immer im Hinterkopf haben.

Nun also zu den Tipps:
An dieser Stelle war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Es handelt sich nicht um ultra innovative Neuigkeiten, sondern um langjährig bekannte Infos.
Ich persönlich sehe z.B. das Waschen mit fester Seife anstatt mit Duschgel nicht als adäquate Handhabe für lange Zeit. Natürlich kann man es machen, meine Haut bedankt sich dann jedoch auf lange Sicht nicht (ich habe es nämlich schon einmal mit ganz sanfter und pflegender Seife ausprobiert, trotzdem wurde meine Haut immer trockener und angegriffener). Baden mit Badebomben anstatt flüssigem Badezusatz ...puhhh das könnte den Geldbeutel des einen oder anderen sprengen, wenn man vor allem noch auf unbepackte Produkte zurückgreifen will. Wattestäbchen ohne Plastikstiele ist wohl nun auch keine Neuigkeit mehr. Es soll kompostierbare Binden geben? Wer auch nur eine Marke kennt, die das wirklich anbietet, soll sich bitte bei mir melden! Das wäre wirklich toll! Waschnüsse stellen auch für mich persönlich (als Mama) keine wirkliche Alternative zu gewöhnlichem Waschmittel dar. Kleidung flicken...hier musste ich wirklich schmunzeln.

Ich möchte auf keinen Fall alle Tipps verteufeln, denn einige lassen sich wirklich auch gut durchführen und auch in den Alltag integrieren. Mir ist auch klar, dass eine Umstellung nicht ganz ohne Kosten erledigt werden kann. Bambuszahnbürsten sind nunmal im Schnitt teurer als die gewohnte Plastikvariante.

Das Kapitel "Upcycling" fand ich eigentlich gut, jedoch sind die Anleitungen meiner Meinung nach ohne Bilder teilweise nicht ganz nachvollziehbar. Mir persönlich ging es zumindest so.

Wer wirklich keine Ahnung hat, wie er seinen Plastikkonsum einschränken kann und einfach auch nicht weiß wo er starten soll, der soll unbedingt zu diesem Buch greifen.
Wer sich schon sehr viel informiert hat, der wird eher enttäuscht werden.