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Normanfips
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München

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Insgesamt 277 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2022
Baumeister, Jens

Der Sturm auf die Rietburg / Andor Junior Bd.2


ausgezeichnet

Kann die Rietburg gerettet werden?

Eara, Chada, Thorn und Kram leben im Königreich Andor unter der Herrschaft des Königs Brandur. Sie befinden sich auf der Rietburg und üben sich gerade im Kämpfen und Verteidigen, als sie erfahren, dass sich Abgesandte aus Tulgor angekündigt haben. Unter anderem reist auch das Mädchen Ach mit. Auch die Hexe Reka ist anwesend und bringt schlechte Nachrichten. Der böse und gefährliche Magier Varkur hat sich mit den Skralen verbündet und Andor befindet sich in Gefahr.
König Brandur und seine Mannen brechen sofort auf, um das Land zu verteidigen. Zurück bleiben die Kinder und der hochnäsige Prinz Thorald, der wenig Lust verspürt, Kindergärtner zu spielen. Er bürdet den vier Freunden lieber sinnfreie Arbeiten auf, wie den Keller aufzuräumen oder den Dachboden zu fegen.
Während dieser Strafarbeiten kommen sie allerdings einer Verschwörung auf die Spur. Die Burg befindet sich in höchster Gefahr. Können sie die Rietburg retten?
Das Kinderbuch ist spannend geschrieben und an den richtigen Stellen mit einer Prise Humor versehen. Band 1 hatte ich nicht gelesen, konnte aber wunderbar auch mit Band 2 starten. Am Anfang und Ende des Buches werden die wichtigsten Protagonisten dargestellt, was ich als sehr hilfreich empfinde.
Die Illustrationen sind passend und gefallen mir gut, die Charaktere wurden in Wort und Bild sehr gut dargestellt.
Für mich eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.05.2022
Roenne, Konrad H.

Hoch Mittag


gut

Schräg und grotesk

Die Bewohner einer Seniorenresidenz unternehmen einen Ausflug mit ihrer Ergotherapeutin Lena. Es soll zu einem Reiterhof gehen.
Die Aufregung ist groß. Allerdings ist das erst der Anfang, denn der Ausflug artet immer mehr aus. Plötzlich taucht der ehemalige Leiter des Seniorenheims mit zwei bulligen Typen auf und entführt mehr oder weniger die „Alten“. Nun geht die Reise weiter im Pferdewagen Richtung Polen.
Ich muss sagen, dass ich noch nie so ein Buch gelesen habe. Sowohl vom Inhalt als auch von der Sprache. Der Schreibstil ist auf Dauer anstrengend. Ich habe mich durch das Buch gekämpft. Der Autor kommt vom Hundertsten ins Tausendste, dies geschieht mithilfe von vielen Klammern, Einschüben und Doppelpunkten. Die Gedankengänge zu einem Vorgang sind ausufernd. Ein bizarres, schräges Buch mit einem durchaus vorhandenen Humor und einer feinen Beobachtungsgabe des menschlichen Gebarens.
Die Kapitelunterteilung hat es schon in sich, auch diverse Exkurse sind innovativ und besonders. Trotz allem traf es leider nicht meinen Geschmack. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass andere Leser an diesem extravaganten Gedankengängen und der speziellen Schreibart ihre Freude haben können.

Bewertung vom 17.05.2022
Fischer, Franziska

In den Wäldern der Biber


gut

Anders als erwartet

Alinas Leben geht gerade in die Brüche. Der Freund wirft sie aus der gemeinsamen Wohnung, ihren Job kann sie nicht leiden und kündigt ihn spontan. Wohin soll sie gehen? Was soll sie tun?
Sie beschließt zu ihrem Großvater nach Spechthausen zu fahren. Zu dem Großvater, den sie seit fast zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hat.
Aus einem geplanten Kurzaufenthalt wird ein längeres Bleiben. Sie genießt die Natur, macht sich ans Renovieren des Hauses und lernt die Nachbarn kennen.
Das Buch hat alle Zutaten, die mir im Grunde genommen gefallen. Die Umsetzung war leider enttäuschend.
Die Heilkraft der Natur kommt mir viel zu kurz, ebenso die Biber - ich hatte erwartet, dass bei diesem Buchtitel mehr in dieser Richtung passiert.
Weiterhin dachte ich, dass Alina durch die Verbindung zu ihrem Großvater eine Entwicklung durchmacht, eine Aufarbeitung der Vergangenheit und der Beziehung stattfindet.
Fehlanzeige, denn es geht eher um To-Do-Listen, Renovierungsarbeiten und Kontakte zu den Nachbarn.
Alina empfinde ich als übergriffig und aufdringlich, ich konnte daher mit ihr nicht warm werden.
Der Schreibstil ist sehr schön, manchmal vielleicht zu bemüht. Die Geschichte konnte mich nicht berühren, da fehlt es für mich an Entwicklung der Protagonistin.
Positiv hervorheben möchte ich das wunderschöne Cover und die tolle Haptik des Buches.
Ich bereue es nicht, dieses Buch gelesen zu haben, aber die Beschreibung hat mich in die Irre geführt und falsche Erwartungen geweckt. Daraus erfolgte unweigerliche eine Enttäuschung. Die Geschichte an sich ist solide, aber wird mich nicht nachhaltig beschäftigen. 3 von 5 Sternen von mir für den Roman von Franziska Fischer.

Bewertung vom 12.05.2022
Taschler, Judith W.

Über Carl reden wir morgen


sehr gut

Gelungener Familienroman

Judith W. Taschler hat mit „Über Carl reden wir morgen“ einen sehr schönen Familienroman geschrieben. In dem Buch wird die Geschichte der Familie Brugger aus dem Mühlviertel erzählt. Beginnend in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts bis nach dem ersten Weltkrieg erfahren wir in alternierenden Erzählperspektiven über das Leben, Leiden und Lieben dieser Familie.
Die Autorin schreibt sehr schön, sie ist in der Tat eine Geschichtenerzählerin und konnte mir die Menschen, die Szenerien und auch die historischen Hintergründe großartig nahe bringen.
Besonders gefallen hat mir das geschickte Verweben der einzelnen Handlungsstränge. Wie ein Kaleidoskop, das sich langsam zusammensetzt.
Der Roman ist gut recherchiert und die Figuren sind detailliert herausgearbeitet. Am beeindruckendsten fand ich die Szenen im Krieg, die haben bei mir noch nachgeklungen.
Bei all dem Lob, habe ich auch noch Kritikpunkte. Ab der Hälfte des Romans wurden es mir zu viele Figuren, die alle ihre Geschichte bekamen, aber in meinen Augen nicht zum Fortgang der Handlung beigetragen haben. Also das unstimmige Verhältnis zwischen der Wichtigkeit der Figur und ihrer Ausschmückung hat den Roman etwas zerfasert.
Und leider hadere ich auch mit dem Schluss. Er ist für mich nicht ganz stimmig und hat am Ende ein nicht so gutes Gefühl hinterlassen.
Aufgrund des Klappentextes ging ich davon aus, das Carl mehr im Vordergrund steht und finde daher die Beschreibung etwas irreführend.
Insgesamt aber ein lesenswertes Buch. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher der Autorin lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2022
Lucas, Lilly

A Place to Love / Cherry Hill Bd.1


ausgezeichnet

Eine etwas andere Liebesgeschichte

Juniper lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern auf einer Obstfarm in Colorado. Als der Vater überraschend vor drei Jahren starb, musste Juniper die Leitung der Farm übernehmen. Seither plagen sie Geldsorgen, und sie hat im Grunde genommen kein Privatleben mehr. All ihre Energie steckt sie in das Familienunternehmen, das sie unbedingt retten möchte.
Vor dem Tod ihres Vaters hatte Juniper ein völlig anderes Leben. In diesem Leben nahm Henry, der charmante Waliser, einen großen Platz in ihrem Herzen ein. Sie gab ihm damals den Laufpass, wobei sie ihm nicht die Wahrheit über den Trennungsgrund nannte.
Und plötzlich steht Henry wieder vor ihr und Juniper ist nicht nur emotional völlig überfordert.
Das Setting ist sehr schön gewählt, die Familie der Protagonistin ist liebenswert und auch Juniper und Henry mag ich sehr. Die Idee dieser Liebesgeschichte gefällt mir, da sich beide ja schon kennen und lieben und nun erneut aufeinander treffen.
Der Schreibstil liest sich flüssig und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Es hinterlässt ein schönes und angenehmes Gefühl und man würde noch gerne dort verweilen…zwischen Pfirsich- und Pflaumenbäumen.
Das Cover und die Aufmachung des Buches möchte ich noch positiv hervorheben, die Gestaltung ist mit viel Liebe gemacht.
Ein rundum gelungener Auftakt zu einer neuen Serie von Lilly Lucas.

Bewertung vom 12.05.2022
Newman, T. J.

Flug 416


gut

Konnte mich nicht überzeugen

Kapitän Bill Hoffman, verheiratet und Vater von zwei Kindern, ist für den Flug 416 mit 149 Menschen an Bord verantwortlich. Als das Flugzeug Los Angeles verlässt, bekommt er eine schreckliche Botschaft. Ein Entführer hat Frau und Kinder in seine Gewalt gebracht. Entweder stirbt seine Familie oder die 149 Seelen an Bord. Die Entscheidung liegt bei Bill.
Bill lässt sich aber zu keiner Entscheidung zwingen und schafft es eine Flugbegleiterin und Freundin einzubeziehen. Allerdings ist Bill darüber informiert worden, dass es noch einen Komplizen an Bord gibt. Wem kann Bill vertrauen? Und was soll er tun? Die Zeit drängt!
Klingt an sich spannend, leider hat mir die Umsetzung nicht besonders gut gefallen. Ich kam mir vor wie bei einem typisch amerikanischen Blockbuster. Es geht viel um Heldentum und Patriotismus. Allerdings hat mir die Spannung hier komplett gefehlt, Nichtigkeiten wurden aufgebauscht und vieles ist überzogen und absolut unglaubwürdig dargestellt. Das Motiv der Täter ist für mich schwer nachvollziehbar und wirkt konstruiert.
Anhand des Klappentextes hatte ich mir deutlich mehr von diesem Thriller erwartet.

Bewertung vom 05.05.2022
Below, Christin-Marie

Café Meerblick


gut

Nett für zwischendurch

Mona und Sophie gab es nur als Zweiergespann. Bis Sophie an einer Krankheit verstarb. Mona ist untröstlich und steckt in ihrer Trauer fest. Doch Sophie hat in weiser Voraussicht einen Plan für Mona gefasst. Mona soll nach Norderney reisen. Die Insel war jahrelang ihr gemeinsamer Lieblingsurlaubsort.
Und Sophie hatte recht, denn die Reise reißt Mona aus ihrer Trauer und beschert ihr positive Bekanntschaften und eine wunderbare Herausforderung. Ein Neuanfang als Konditorin in einem eigenen Café erscheint am Horizont der Möglichkeiten.
Der Roman über einen Neuanfang von Christin-Marie Below konnte mich leider nicht abholen. Norderney ist schön beschrieben, die Menschen dort sind anscheinend durchgehend nett und freundlich, Mona ist aufgeschlossen und ebenfalls ein liebenswerter Charakter. Mir ging das allerdings alles zu glatt und war mir dementsprechend zu flach.
Die Geschichte konnte mich zu keinem Zeitpunkt berühren. Eine leichte Lektüre für zwischendurch, mehr aber auch nicht für meinen Geschmack.

Bewertung vom 05.05.2022
Xia, Da

Bu Tian Ge - Die Ballade von den Himmelsstürmern - Band 1


ausgezeichnet

Chinesische Mythologie wunderschön dargestellt

"Die Ballade von den Himmelsstürmern" erzählt die Geschichte von Zwillingsgeschwistern, die bei der Geburt getrennt werden.
Das Mädchen Ating wird mit 6 Fingern geboren, was als schlechtes Zeichen gilt. Daher wird sie ausgesetzt. In der Wildnis findet Schwertkampfmeister Chen sie und nimmt sie auf. Ating wächst zu einem mutigen und allseits kampfbereiten Mädchen heran.
Ihr Bruder Quchen, mit einem zinnoberrotem Muttermal auf der Stirn geboren, kommt hingegen zu Meister Phönixbaum auf die magische Insel der Seligen und lernt dort die daoistische Magie.
Trotz der räumlichen Trennung gibt es eine Verbindung zwischen den Zwillingsgeschwistern.
Als dann dämonische Mächte auftreten, nehmen sie zusammen den Kampf gegen diese auf.
Die Autorin Xia Da hat hier ein wunderschönes Werk geschaffen. Der Manhua ist durchgehend farbig gestaltet, mit einem Schutzumschlag versehen und sehr hochwertig. In den Zeichnungen kann man viele Details erkennen.
Die Bilder haben mich wirklich fasziniert, wie auch die Geschichte, die hier erzählt wird. Am Ende des Bandes werden noch einmal die Figuren, die Territorien, magische Gegenstände und Wesenheiten in Wort und Bild dargestellt. Dazwischen gibt es auch immer wieder Fußnoten für nähere Erklärungen. Diese finde ich sehr hilfreich.
Ich freue mich sehr auf den zweiten Band und kann Band 1 wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 05.05.2022
Krause, Roland

Garmischer Mordstage


sehr gut

Schräg, witzig und typisch bayerisch


Ben Wiesegger kehrt nach 20 Jahren in seinen Heimatort Garmisch zurück. Willkommen ist er nicht so richtig. Und kaum hat er einen Fuß in die elterliche Pension gesetzt, geht es auch schon los mit dem Ärger. Seine Schwester wird von der Polizei verdächtigt, mit dem Todesfall eines Gastes etwas zu tun zu haben. Ben will seiner Schwester helfen und bekommt
Unterstützung von der Tierärztin Laura, die den Toten auf der Weide eines Bauern fand. Der Schuldige soll Stier Attila gewesen sein, woran Laura zweifelt.
Zu den privaten Ermittlungen kommt noch die alte Geschichte, wegen der Ben damals aus Garmisch quasi geflohen ist. Denn der Vergangenheit muss er sich wohl oder übel stellen.
Die Figuren sind sehr eigen, aber dabei immer glaubwürdig. Menschen mit Ecken und Kanten. Manchmal schon ziemlich schräg drauf, aber das macht den Charme dieses Krimis aus. Der Fall an sich war für mich nicht so spannend, aber das Drumherum hat mir gefallen. Die Beschreibungen von Garmisch und dem Umland, die Wirtshäuser, das typische Essen, und ganz besonders sehr viele bayerische Ausdrücke geben ein wunderbares Lokalkolorit ab.
Roland Krause schreibt ironisch und mit trockenem Humor. Ich musste beim Lesen sehr oft schmunzeln und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Wer die bayerische Lebens - und Mundart schätzt, auf schräge und kantige Protagonisten steht, der ist hier bestens aufgehoben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.