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Europeantravelgirl

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Insgesamt 456 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2024
Malungo, Brigitte Lunguieki

Meine Haut packt aus. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Heute ist der Internationale Tag gegen Rassismus, und wie immer verbinde ich mit diesem Tag die Hoffnung, dass wir nicht nur an diesem einen Tag im Jahr den Fokus und unsere Achtsamkeit darauf lenken, sondern eine starke Haltung schaffen, die das ganze Jahr über trägt und sich im Idealfall auf unsere Mitmenschen überträgt.
Und für alle, die sich noch einmal vor Augen halten möchten, was Rassismus jeden einzelnen Tag bedeutet, habe ich einen wertvollen Buchtipp für euch:

„Meine Haut packt aus“ von Brigitte Lunguieki Malungo erzählt in kurzen Kapiteln davon, was es für die Autorin bedeutet Schwarz zu sein. Wie sich das anfühlt, welche Demütigungen sie erleiden musste und muss, aber auch die kleinen, nagenden Zweifel, die sie in den unglaublichsten Situationen ereilen.

Ich konnte das schmale Büchlein gar nicht am Stück lesen, weil mich die einzelnen Episoden so aufgewühlt und wütend gemacht haben. Wütend auf die Ignoranz und Intoleranz der Menschen. Dabei sind die Geschichten gar nicht von Wut oder Anklage geprägt, sondern werben um Verständnis und Einfühlungsvermögen, was ich ganz besonders schätze.

Eine wertvolle Lektüre, die ich allen ans Herz legen möchte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2024
Herzog, Katharina

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln / Das schottische Bücherdorf Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Frühlingsgeheimnisse

„Wie zur Hölle kann es sein,
dass die schlimmste Nacht meines Lebens
zugleich auch die schönste war?“

Der Frühling führt uns zurück ins schottische Bücherdorf Swinton-on-Sea, und nicht nur wir kehren dorthin zurück, sondern auch Nate. Ihn und Shona verbindet eine Freundschaft aus Jugendtagen, als sie gemeinsam mit Alfie ein unzertrennliches Trio waren. Doch Alfie ist damals bei einem Unfall verstorben, und Nate hatte Swinton verlassen und ist ein erfolgreicher Autor geworden.
Wie immer bezaubert die Geschichte mit ihren liebenswerten und skurrilen Bewohner*innen, aber auch einer tragischen Story. Da wird nicht nur seicht in der schönen Aussicht gebadet, sondern Katharina Herzog mutet ihren Charakteren einiges zu, was diese aushalten und verkraften müssen. Dennoch bleibt ein feiner, englischer Humor nicht auf der Strecke, sondern sorgt für die genau richtige bittersüße Note.

Eine Sache hat mir allerdings den Zugang dieses Mal ein wenig erschwert: Heldin Shona haben wir im ersten Teil der Reihe als abweisend, zickig und vielleicht sogar ein wenig fies erlebt. Hier im zweiten Band wird Shona plötzlich zur Sympathieträgerin und freundet sich sogar mit ihrer Erzfeindin Vicky an, der sie im letzten Teil noch das Leben schwer gemacht hat. Diese Wandlung geschieht nicht langsam und mitfühlbar, sondern so abrupt, dass es sich beim Lesen für mich wie zwei völlig unterschiedliche Figuren angefühlt hat: Auf der einen Seite die zickige Winter-Shona, und nun plötzlich gibt es eine liebenswerte Frühlings-Shona. Diese Entwicklung war beim Lesen leider nicht nachzuvollziehen und kam zu abrupt.

Am Ende entwickelte die Handlung zudem einige dramatische Szenen, die ich in dieser Ausprägung nicht gebraucht hätte. Leider sind für mich in diesem Band die wirklichen Emotionen den sehr dramatischen Ereignissen zum Opfer gefallen, so dass der Roman seine Stärke nicht ganz ausspielen konnte.

Nachdem ich den Herbstband bereits kenne und sehr mochte, bin ich nun gespannt auf den Abschluss mit dem bald erscheinenden Sommerband.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2024
Scott, Lia

Die Melodie der Freiheit / Sturmjahre Bd.3


ausgezeichnet

Die Gangstertochter und der Einzelgänger

In den Vorgängerbänden hatten wir eine kleine Annäherung zwischen Keillan und der Lehrerin von Foxgirth erlebt. Beide eher zurückhaltend und ein wenig schüchtern. Daher hatte ich mich auf eine eher zarte, ruhige Liebesgeschichte in diesem dritten Band eingestellt.

Tja, stattdessen schickt die Autorin Isabella Mac Conallta ins Rennen, die Tochter von Edinburghs gefürchtetstem Unterweltboss, und die junge Dame mit eigenem Kopf und Willen wirbelt die ganze Geschichte ordentlich durcheinander und sorgt dafür, dass dieser Roman an die Spitze meiner Lieblingsreihe katapultiert wird! Isabella soll nämlich mit einem schnöseligen Engländer zwangsverheiratet werden, und da tritt sie lieber die Flucht an und landet ausgerechnet in Foxgirth und geradezu in den Armen von Keillan.

Es war pures Lesevergnügen für mich, denn die Spannung zwischen dem eher bedächtigen Keillan und der wilden Isabella sorgt für so viele wunderbare Situationen, Dialoge und vor allem Gefühle, das war einfach nur wunderbar zu lesen. Auch beim Setting hat sich die Autorin einen genialen Kniff einfallen lassen, der eine wahnsinnige Bereicherung für diese Reihe war. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber dieser dritte Teil hebt die Reihe noch einmal auf ein neues Level. Neben starken Gefühlen bietet die Story auch eine schöne Portion Dramatik und Spannung, und vor allem mit Isabella eine so wunderbare Protagonistin, die frischen Wind in Keillans Leben und in die Geschichte bringt.

Ganz große Leseempfehlung für die ganze wunderbare Sturmjahre-Saga und vor allem diesen dritten Band!

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Bewertung vom 16.03.2024
Bach, Tabea

Heimkehr auf die Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.3


ausgezeichnet

Krönendes Finale

Sylvia wähnt sich endlich am Ziel all ihrer Träume! Das Glück mit ihrem geliebten Maël ist perfekt und wird gekrönt von dem gemeinsamen Kind, das sie unter dem Herzen trägt. Auch der Betrieb auf der Kamelieninsel läuft hervorragend, eine neue Kosmetiklinie ist in Arbeit.

Doch dann trägt der Wind erst so ein Gefühl herbei, und schließlich bricht ein wahrer Sturm los, und zwar nicht nur ein Sturm an Ereignissen, sondern auch tatsächlich ein zerstörerisches Naturereignis, das die Kamelieninsel verwüstet.
Der Abschlussband der Reihe rund um die Kamelien-Insel in der Bretagne bringt noch einmal alle Stärken der Autorin zur Geltung: Wir haben actionreiche Szenen, dramatische Ereignisse, aufwühlende Begegnungen, einige zu überwindende Hindernisse und letztendlich einen großen Zusammenhalt. Nachdem im letzten Band Sylvia so sehr unter dem Erscheinen von Maëls Verflossener Chloe zu leiden hatte, fand ich es nun äußerst amüsant, dass nun Maël selbst in einer ähnlichen Zwickmühle steckt. Seine Mutter Fabienne ist pflegebedürftig, und während er mit ihr nichts zu tun haben will, ermutigt ihn Sylvia nachdrücklich, sich um sie zu kümmern. Diesen nun umgekehrten Zugzwang fand ich wirklich spannend zu lesen. Im übrigen begeisterten mich einmal mehr die wunderbaren Frauenfiguren in den Romanen von Tabea Bach. Die Frauen sind in ihrer Unterschiedlichkeit und ihrem Zusammenhalt so großartig geschildert, das ist eine wahre Freude beim Lesen. Gerade Solenn ist mir als Charakter sehr ans Herz gewachsen. Einzig das Ende hätte ich mir ein klein wenig anders gewünscht. Da kamen mir zu viele rettende Engel ins Spiel, die ich so nicht gebraucht hätte. Da hätte ich mir ein Herausschaffen aus der Krise aus eigener Kraft gewünscht.

Insgesamt jedoch ein würdiger Abschluss dieser wirklich großartigen Reihe, die mir sogar noch ein wenig besser gefällt als die Salzgarten-Reihe!

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Bewertung vom 14.03.2024
Tietgen, Madita

Kirschfieber


ausgezeichnet

Wirbelsturm zwischen Kirschblütenblättern und Schafen

Da kommt Violinistin Cherry einmal aus ihrem Probenalltag heraus und wagt sich mit ihrer Fiddle in die Einöde eines irischen Sees, und prompt wird sie vom Leben bestraft: Nicht nur dass bei einem Zusammenprall mit einer Schafherde ihre geliebte Violine aus Kirschholz zu Bruch geht, nein auch ihre Finger erleiden eine gefährliche Verletzung. Und als ob dies nicht genug Ironie des Schicksals wäre, geht der ganze Unfall mit Fergus Doyle und seinen Schafen versehentlich live auf Instagram!

Da sind die PR-Teams gefragt, um den Schaden gering zu halten, und die haben die grandiose Idee, Fergus und Cherry in bester Eintracht zu inszenieren. Allerdings prallen mit der temperamentvollen Violinistin und dem ruhigen CEO einer Versicherungsgesellschaft Welten aufeinander.

Es ist ein kleiner, wohliger Kosmos, in den uns die Von-Cider-bis-Liebe-Reihe immer wieder zurückbringt, und auch in diesem Band treffen wir auf viele liebgewonnene Charaktere. Dieses Mal wird jedoch alles mächtig von einem Sturm durcheinandergewirbelt, nämlich von der temperamentvollen Cherry Storm. Diese Frau ist als Protagonistin einfach eine Wucht, denn sie bringt Leidenschaft und Authentizität mit und verkörpert ein starkes und modernes Frauenbild. So wünscht man sich Protagonistinnen! Aber auch Fergus steht dem in nichts nach und bringt in die Geschichte viel emotionale Tiefe, eine tragische Vergangenheit und starke Gefühle ein.
Für mich ist der wunderbare und bildhafte Schreibstil der Autorin ein Merkmal, das die Lektüre dieser Reihe zu so einem ergreifenden und emotional aufwühlenden Lesevergnügen macht. Und vor allem mag ich es, dass inhaltlich konsequent mit Vorurteilen und Klischees aufgeräumt wird.

Von Herzen kann ich für diesen Band und die ganze Reihe eine Leseempfehlung aussprechen.

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Bewertung vom 12.03.2024
Kopka, Franzi

Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1


sehr gut

Wahrheit vs. Lüge

Es ist ein friedliches, aber streng reglementiertes Leben in Sestiby im 24. Jahrhundert. Der Staat wurde nach der großen Pandemie und dem Krieg gegründet und fußt auf dem Prinzip der absoluten Wahrheit und der Kontrolle durch eine KI und verschiedene Überwachende. Alle Menschen müssen VeriTab einnehmen, das sie zwingt, immer die Wahrheit zu sagen, und das gewisse Gefühle unterbindet.

Doch bei Mae funktioniert das nicht, irgendetwas an ihr ist „falsch“, und ihre Familie unternimmt alles, um dies zu vertuschen und sie vor etwaigen negativen Konsequenzen zu schützen. Ein neues Partnerschaftsprogramm reißt Mae jedoch aus ihrem geschützten Umfeld, und plötzlich muss sie erschütternde Wahrheiten erfahren.

Dystopie-Queen Franzi Kopka hat nach Gameshow eine neue Reihe und eine neue dystopische Welt erschaffen. Tatsächlich ist es ihr gelungen, auch hier wieder ein geniales Szenario erstehen zu lassen mit interessanten Charakteren. Besonders gelungen fand ich, dass mir lange Zeit nicht klar war, wer der Love Interest von Mae sein wird, das machte die Geschichte für mich wirklich spannend.

Am Anfang einer jeden Reihe steht natürlich das Worldbuilding. Sestiby als Staat mit strenger Hierarchie ist ein beängstigendes Setting. Allerdings hatte ich anfangs ein wenig Mühe, alle Regeln genau zu erfassen. Gerade der Katalog der zugelassenen oder unterdrückten Gefühle war nicht ganz durchschaubar, da hätte ich mir ein paar genauere Erläuterungen gewünscht.

Das weitere Ausbreiten der Handlung war tatsächlich äußerst spannend, und zum Ende gab es rasante Entwicklungen und den Cliffhanger des Todes, so dass ich nun voller Ungeduld auf die Fortsetzung dieser wirklich aufregenden Dystopie warte!

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Bewertung vom 09.03.2024
Wibberley, Emily;Siegemund-Broka, Austin

The Breakup Tour - Der Sound unserer Liebe


gut

Herzschmerz in Noten

Riley Wynn ist die Breakup-Queen, die mit ihren Trennungssongs zum Superstar geworden ist und riesige Stadien füllt. Aber natürlich sind nicht alle ihrer Trennungen einvernehmlich verlaufen. Insbesondere die zerbrochene Ehe mit einem berühmten Schauspieler hängt ihr noch nach, weil er an ihrem Ruhm teilhaben will. Genau deshalb sucht sie ein Gesicht aus ihrer Vergangenheit auf: Max war die Vorlage für „Until you“, ihren größten Hit, und gleichzeitig ist er eine Wunde auf ihrer Seele, die niemals ganz geheilt ist. Diese Wunde trägt auch Max auf seiner Seele, und plötzlich wird diese wieder aufgerissen.

Die Story beginnt wirklich goldig mit dem Wiedersehen von Max und Riley. Einst verliebte Jugendliche, nun ist sie ein Superstar und er leitet ein Altersheim. Die Dialoge fand ich witzig, die Konflikte spannend.
Vielversprechend war auch die Idee, dass Max mit Riley auf Tour geht und sie bei „ihrem“ Trennungssong auf dem Klavier begleitet. Und tatsächlich entspinnt sich eine schöne Geschichte um die Tour durch die größten und genialsten Stadien der USA, Nächte im Tourbus, Lampenfieber, nächtliche Schreibsessions und sehr viel Musik. Dieser Aspekt der Geschichte gefiel mir außerordentlich gut und war wirklich mitreißend geschildert.

Der weitere Verlauf ließ mich allerdings die Charaktere verlieren. Natürlich ist bekannt, dass Riley als Hommage an Taylor Swift konzipiert ist, aber die Geschichte und Rileys Charakter verkamen hier regelrecht zur rosaroten Fanfiction, die als eigentliche Erzählung einfach nicht viel hergab. Auch die Gefühle zwischen Max und Riley konnten nicht wirklich überzeugen oder berühren, sondern muteten streckenweise wie eine Geschichte für sehr junge Jugendliche an und erging sich nur in Glorifizierungen von Taylor, äh Riley.

Trotz schöner Ansätze konnte mich diese Geschichte leider nicht abholen.

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Bewertung vom 06.03.2024
Diemer, Sandra

Datteleis und Sternenfunkeln


ausgezeichnet

Der Wert der kleinen Dinge

Der Zwischenstopp auf dem Weg zu ihrem Traumjob in New York heißt für Isabelle Tel Aviv. Nicht dass sie wirklich viel Ahnung von Israel hätte, aber die braucht sie auch gar nicht, denn schließlich ist Tel Aviv einfach nur das Sprungbrett, das sie schließlich zu ihrem Ziel New York katapultieren wird. Immerhin hat sie lange und hart für diesen Traum gearbeitet. Eine zufällige oder eher schicksalhafte Begegnung mit dem Barkeeper Eilon lässt sie dann jedoch alles in Frage stellen, vor allem ihre eigenen Ziele im Leben. Denn Eilon lebt ein anderes Tempo, er lebt für den Moment und für die kleinen Dinge.

Diese wunderbar erzählte Geschichte pulsiert regelrecht von Gegensätzen. Hier prallen Welten aufeinander mit der deutschen Karrierefrau und ihrer inneren Leere auf der einen Seite und dem gechillten, in sich ruhenden israelischen Beachboy auf der anderen Seite. Aber dieser Zusammenprall führt nicht etwa zur Explosion, sondern zu einer ganz wundervollen Verschmelzung und gegenseitigen Bereicherung der Charaktere und der Kulturen. Isabelle und Eilon begeben sich gemeinsam auf den Weg, lernen den jeweils anderen näher kennen, und vor allem Isabelle beginnt ihre eigene Haltung zu hinterfragen – dies mit zunehmender Dringlichkeit, weil in ihrem Business ein Feierabend kaum vorgesehen ist, während das Leben direkt vor ihrer Tür stattfindet. Und es ist ein ganz wunderbares Leben in Tel Aviv mit traumhaften Genüssen, köstlichen Geschmäckern, verzaubernden Düften – und Eilon. Die Erzählung spricht wirklich alle Sinne an. Mehr als einmal ist mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammengelaufen und ich hatte Sehnsucht nach Hummus, Tahine und würde zu gerne einmal Datteleis kosten. Aber auch die Kultur wird beim Lesen nähergebracht, die einzigartige Landschaft in Israel mit dem Toten Meer. Die politische Lage wird angesprochen, aber angemessen und zurückhaltend bewertet.

Insgesamt habe ich den Roman als perfekt abgerundetes Leseerlebnis empfunden, ich konnte so großartig in diese Geschichte und ihre besondere Atmosphäre eintauchen, und vor allem hat auch diese Erzählung wie immer bei der Autorin eine wertvolle Botschaft.

Große Leseempfehlung aus tiefstem Herzen!

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Bewertung vom 05.03.2024
Joyce, Jessica

You, with a View


ausgezeichnet

Roadtrip mit Großvater

Darf ich vorab bitte festhalten, wie sehr mich dieser Roman begeistert hat?

Noelle ist gescheitert. Anders kann sie es gar nicht sehen. Arbeitslos, motivationslos, wohnt wieder bei den Eltern. Bei einer Aufräumaktion entdeckt sie im Nachlass ihrer geliebten Großmutter ein Foto mit einem fremden Mann und einen Liebesbrief. Nicht von ihrem Großvater wohlgemerkt! Noelle lädt einen Aufruf auf TikTok hoch, der überraschend viral geht. Und noch viel überraschender stellt sich heraus, dass ihr ehemaliger Klassenkamerad und härtester Konkurrent in der Schule der Enkel des Mannes auf dem Foto ist! Theo Spencer ist heute erfolgreicher CEO eines selbst gegründeten Unternehmens. Und Paul ist sein Großvater und der geheimnisvolle Mann auf dem Foto. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Völlig unerwartet findet sich Noelle auf einem verrückten Roadtrip mit zwei Männern auf den Spuren einer früheren Liebe.

Jaaa, die Handlung klingt auf den ersten Blick ein wenig gewollt, aber die Autorin erzählt die Geschichte einfach so wunderbar, dass man sich ganz und gar darauf einlassen kann. Und vor allem hat der Roman einen riesigen Joker: Grandpa Paul, den nicht nur Noelle, sondern auch ich ganz bald ins Herz geschlossen haben. Es ist ein spannender Trip zu aufregenden Orten, aber zugleich auch eine Reise in die Vergangenheit und überraschenderweise zu sich selbst.

Mich konnten die Charaktere rundum überzeugen und begeistern, auch die Nebenfiguren wie Noelles verrückte Familie, die irgendwie immer betrunken feiert, dazu gabs herrliche Landschaftsbeschreibungen und wunderbar pointierte Dialoge. Und nicht zuletzt eine ordentliche Portion Spice und noch viel innigere Gefühle.

Ein großartiges Wunderpaket von Roman, für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche!

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Bewertung vom 02.03.2024
Romes, Claudia

Helenes Träume / Die Fabrik der süßen Dinge Bd.2


ausgezeichnet

Aufziehendes Unheil

Im zweiten Band der Süßwaren-Saga rund um Fabrikantentochter Helene sind wir in den 1930er Jahren angekommen. Die Wirtschaftskrise schlägt zu und die sich stark braun verfärbende politische Landschaft hinterlässt deutliche Spuren im Alltagsleben. Auch privat geht es bei Helene turbulent zu, doch da gehe ich nicht weiter in die Details, um niemanden zu spoilern.

Mir hat dieser Fortsetzungsband noch einmal viel besser gefallen als der Auftakt. Dieser zweite Band war in seinen Emotionen, den politischen Schilderungen und den zwischenmenschlichen Beziehungen so viel stärker ausgearbeitet und emotional noch tiefer und hat mich völlig positiv überrascht. Es war ein wahres Vergnügen, den Fortgang der Erzählung zu verfolgen, und dieses Mal konnte ich mich noch viel mehr in die Protagonist*innen hineinversetzen. Ich konnte so sehr mit Helene hoffen und leiden, dieser Charakter bekam in diesem Band einen wesentlichen Zugewinn an Tiefe, ebenso wie einige Nebencharaktere. Besonders gut gefiel mir, dass die Aufteilung in Gut und Böse durchbrochen wird, indem Motivationen und Gefühle erläutert und verständlich gemacht werden.

Dazu fand ich die politischen Veränderungen wahnsinnig stark geschildert, nämlich nicht durch drastische Formulierungen, sondern das Grauen schleicht sich hier langsam ein, und man bekommt beim Lesen wirklich eine Gänsehaut, weil sich viele Vorgänge und Äußerungen ganz aktuell wiederholen.

Eine wirklich gelungene Fortsetzung der Romanreihe, die auf weitere Teile hoffen lässt!

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