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Buchkathi

Bewertungen

Insgesamt 277 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2023
Oliver, Sophie

Neuanfang in Traumlage / Das Haus am Walchensee Bd.1


ausgezeichnet

Spannung, Liebe, Freundschaft, Abneigung – ein toller Emotions-Cocktail

Eine Geschichte mit einem großen Heimatgefühl und dem Duft nach einem aufregenden, vielversprechenden Neuanfang. So kann man Das Haus am Walchensee beschreiben.
Denn Freya kehrt nach vielen Jahren an den Ort ihrer Kindheit zurück, um sich von ihrem verstorbenen Vater zu verabschieden. Niemals hätte sie gedacht, wie gefangen sie der Ort und die Menschen dort in kürzester Zeit nehmen würden. Doch ihr Vater schien dies zumindest geahnt zu haben, denn in seinem Testament verpflichtet er seinen Sohn Niklas und seine Tochter Freya, das Gasthaus am Walchensee gemeinsam fortzuführen. Erst ist sich Freya nicht sicher, doch dann ist die alte, vertraute Nähe zu ihrem Bruder wieder da. Und mit diesem Gefühl auch die Heimatverbundenheit und die besondere Anziehung, die der Walchensee auf sie ausübt. Über all dem schwebt aber noch ein dunkles Geheimnis aus Freyas Kindheit, das sie beschäftigt und das sie unbedingt lösen will.
In dem Buch lesen wir abwechselnd Kapitel aus Freyas und aus Niklas Perspektive, wodurch man sich sehr gut in die Geschwister hineinversetzen kann und direkt von Anfang an beide mag. Dabei könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein: Freya mutig und aufgeschlossen, weltoffen und durchaus bereit, etwas zu wagen, wogegen Niklas eher heimatverbunden und beständig ist, aber sich dennoch von den Ideen seiner Schwester begeistern und mitziehen lässt.
Das Besondere an dem Roman war für mich dieses spezielle Dorfgefühl: Man hält zusammen, aber man tratscht auch übereinander und gefühlt weiß jeder noch ein bisschen mehr über den anderen. An manchen Stellen wirkte das beklemmend und an anderen Stellen sorgt das Heimelige und die schönen Naturbeschreibungen für dieses Wohlfühl-Zuhause-Gefühl beim Lesen. Darüber hinaus mochte ich auch die Spannung, während Freya herausfindet, was in ihrer Kindheit passiert ist. Dies steht in krassem Kontrast zu den Schmetterlingen, die sich zwischen Freya und der Männerwelt anbahnen. Aber gerade all diese verschiedenen Aspekte sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will und den Emotionscocktail selbst miterlebt. Der Walchensee bietet dadurch einen wirklich schönen und kurzweiligen Leseurlaub.

Bewertung vom 04.07.2023
Asllani, Etrit

What the Fake!


ausgezeichnet

Schütze dich durch Wissen vor Falschmeldungen

Was genau sind eigentlich Fake News, welche Arten gibt es und warum verbreiten sie sich so schnell? Das alles sind Fragen, die man sich stellen sollte, wenn es einem wichtig erscheint, sich vor Falschmeldungen zu schützen. Und ganz ehrlich, die Wahrheit sollte uns ja allen am Herzen liegen.
Mit diesem Buch lernen wir das Wichtigste über Fake News und Verschwörungstheorien und bekommen das nötige Handwerkszeug mitgeliefert, wie wir diese falschen Informationen entlarven können, um ihnen nicht aufzusitzen. Besonders begeistert hat mich der Schreibstil dieses Sachbuchs, denn es war wirklich keine Zeile langweilig. Zudem erscheinen die präsentierten Informationen sehr gut recherchiert und mit Quellen belegt, was Vertrauen schafft. Für kurzweilige Unterbrechungen sorgen die Einschübe zum Beispiel mit dem Hashtag #Mehrinfos oder dem Hashtag #Keinefakenews, in denen zusätzliches Wissen aus der Psychologie einfach verständlich erläutert wird oder wo mit echten Falschmeldungen aufgeräumt und sie einem Faktencheck unterzogen werden. Ebenso mochte ich die viele Grafiken, die das Erklärte weiterführend erklären und dafür sorgen, dass es so gut wie möglich im Gedächtnis bleibt. Mein Lieblingskapitel war jenes, wo die gängigsten Verschwörungstheorien beschrieben werden. Denn irgendwie übt es eine Faszination auf mich aus, welche abstrusen Theorien manche Menschen glauben.
Alles in allem kann ich dank dieser Punkte und vor allem auch wegen der guten Kapiteleinteilung meine vollste Empfehlung aussprechen. Denn hier handelt es sich um ein kurzweiliges, interessantes Sachbuch mit einem Thema, das so aktuell ist, wie es nur sein kann.

Bewertung vom 04.07.2023
Page, Sally

Das Glück der Geschichtensammlerin


ausgezeichnet

Selbst Geschichten sammeln, um die eigene zu überdecken

Als Putzfrau erzählen all ihre Kunden Janice ihre Geschichten. Ganz nebenbei, wenn sie saubermacht, fangen die Leute an zu plaudern und so taucht Janice in jedes einzelne Leben ein. Doch ihre eigene Geschichte, die hält sie verborgen und spricht nicht darüber. Bis sie eines Tages bei einer alten Frau – Mrs B, wie Janice sie nennt – anfängt zu putzen. Denn die alte Dame interessiert sich für Janice und lässt nicht eher locker, bis sich Janice öffnet und von ihrer ganz eigenen Geschichte erzählt.
Janice ist eine Frau, die man nur mögen kann. Sie ist nett und freundlich und sieht in allen Menschen nur das Gute. Und selbst, wenn sie nichts Gutes findet, nimmt sie die Personen so an, arbeitet klaglos für sie und geht ihren Pflichten nach. Das Putzen ist mehr als ein Job für sie und sie ist stolz auf das, was sie tut. Auch in ihrem Leben hat sie eine beneidenswerte Pack-an-Mentalität und man kann von ihr lernen, wie man sich auch über die kleinen Dinge freuen und die nicht so Guten übersehen kann. Im Verlauf der Geschichte lernen wir sie immer besser kennen, wobei es eine Freude ist, zu sehen, wie gut ihr die alte Mrs B tut. Denn Janice befreit sich von dem, was ihr nicht guttut und beginnt, ihr eigenes Glück zu suchen.
In dem Hörbuch bin ich anfangs etwas durcheinander gekommen mit den ganzen Personen. Doch das ist gar nicht schlimm, denn das legt sich nach den ersten Kapiteln. Wenn dann erstmal die alte Mrs B auftaucht und von Becky erzählt, ist man gefangen und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Das ist eigentlich ganz lustig, denn so wie uns Hörern geht es ja auch Janice. Neben der Spannung und den vielen schönen Lebensgeschichten, die eingebettet sind in der eigentlichen Geschichte, bietet das Hörbuch eine tolle Sprecherin, die die Stimmlage und Betonung ganz wunderbar wechselt. Mein Highlight war die Art, wie sie Mrs B spricht. Und obwohl ich die Geschichte schon während des gesamten Hörens mochte, war ich am meisten vom Ende begeistert, weil es so rundherum perfekt ist – viel perfekter als man erwartet.
Ein perfektes Hörerlebnis für alle, die sich gerne Lebensgeschichten von anderen Menschen anhören und ihrer Neugier ungebremst freien Lauf lassen wollen.

Bewertung vom 26.06.2023
Levin, Angela

Königsgemahlin Camilla


gut

Die Königsgemahlin in allen Facetten vorgestellt, aber nicht ganz einfach für Königsanfänger

Wer steckt hinter dem großen Namen Camilla? Was zeichnet sie aus und wie ist sie eigentlich als Mensch? All diese Fragen und noch viele mehr beantwortet die Biografie Königsgemahlin Camilla von Angela Levin.
Sie erzählt nicht nur von der Camilla heute, sondern geht zurück in die Zeit, als Charles und sie sich kennenlernten und zeichnet ihren Weg weiter bis zu ihrer jetzigen Stellung. Dabei ist diese Biografie so besonders dadurch, dass die Meinungen und Perspektiven vieler bekannter Persönlichkeiten aber auch von engen Weggefährten Camillas zu Wort kommen. So bekommt man als Leser einen ausgezeichneten Rundumblick auf die Camilla, die wir selbst nur aus dem Fernsehen und Hochglanzblättern kennen.
Wer sich für die Royals interessiert und ein gewisses Verständnis für Camillas Umfeld mitbringt, wird mit dieser Biografie noch mehr Details erfahren und dabei bestens unterhalten werden. Für mich als Königs-Laien allerdings war es zunächst etwas anstrengend, mich in den Schreibstil einzufinden und mich zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten, die zu Wort kommen, zurechtzufinden. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten mochte ich aber besonders die Erzählungen zu Camillas Kindheit und zu ihren Eltern. Ebenso waren die Fotografien im Mittelteil des Buchs ein besonderes Highlight für mich, da ich bedingt durch mein Alter keine Erinnerungen an die frühen Jahre von Charles und Camilla habe.
Alles in allem ein Buch, das uns Camilla so vorstellt, als würde man sie danach wirklich in allen Facetten kennen.

Bewertung vom 25.06.2023
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Eine Freundschaft wie unter Schwestern

4 Freundinnen, 1 ambitionierte, weltoffene Lehrerin, 2 unglückliche Lieben und die allgegenwärtige Suche nach dem eigenen Glück zur Zeit der Jahrhundertwende. Das klingt nach Durcheinander? Nein, das lässt auf eine wunderschöne Geschichte hoffen, in deren Mittelpunkt 2 Frauen stehen.
Eine der beiden ist die Grafentochter Nora, die von ihrem Bruder Henry auf das Pensionat am Holstentor geschickt wird, um sie auf die Gesellschaft und ein späteres Leben als Ehefrau vorzubereiten. Dort findet sie nicht nur 3 gute Freundinnen, die für sie wie Schwestern sein werden, sondern auch die junge Lehrerin Gesche Petersen. Sie ist die zweite Hauptperson in dem historischen Roman, die sich für Frauenbildung und Mitbestimmung für die Mädchen einsetzt. Gemeinsam mit den beiden Protagonistinnen erleben wir, wie die damaligen Konventionen die Möglichkeiten der Mädchen und Frauen einschränkten und wie sehr sie in ihren eigenen Träumen beschnitten werden. Denn die beiden träumen jeweils von einem Mann, der so gar nicht ihrem Stand entspricht, den sie aber über alles lieben. Während es bei Gesche der Graf Henry – Noras Bruder – ist, der für sie unerreichbar bleibt, auch wenn er ihre Gefühle erwidert, so liebt Nora ihren Kindheitsfreund Karl, der zunächst als Stallbursche und dann als Werftarbeiter seinen Lohn verdient.
Die Sprecherin des Hörbuchs, Jana Kozewa, schafft es mit ruhiger Stimme und Betonungswechseln sofort eine Verbindung zwischen Hörer und Protagonisten herzustellen. Die Mädchen eher heiter, schnell und hektisch und Gesche eher ruhig und bedacht, so kann man jederzeit erkennen, um wen es gerade geht und findet leicht Zugang zu der Geschichte. Ich mochte es besonders, dass sowohl Nora als auch Gesche versuchen, die Rechte der Frauen zu stärken und sich nicht von den Konventionen unterkriegen lassen. Und es ist eine Freude zuzuhören, auf wie unterschiedliche Weisen sie das tun, wobei mal die eine und mal die andere mit ihren Methoden erfolgreicher ist. Und das alles ist passend zu der damaligen Zeit. Denn das Buch schafft es perfekt, den Zeitgeist zur Jahrhundertwende einzufangen, in der Frauen ohne jegliche Aufklärung in die Ehe eingingen und deren Bildung als reine Zeitverschwendung angesehen wurde. Doch weil das die vier Freundinnen und ihre Lehrerin so ganz anders sehen, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel und unterstützen sich, wo es nur geht, sodass es eine wahre Wonne ist, dieser Freundschaft zuzuhören.
Ich bin restlos begeistert von dieser Geschichte und hoffe auf weitere tolle Freundschaftsgeschichten und mehr Happy Ends für die Liebe über gesellschaftliche Schichten hinweg. Daher freue ich mich schon auf Band 2 und kann bis dahin den ersten Teil hier nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 23.06.2023
Lüftner, Kai

Jessi, die Raubhäsin (Klein, aber oho!)


ausgezeichnet

Hasenräuberin mit Botschaften für die kleinen Leser

Die Macher von Furzipups haben ein neues Lieblingstierchen für die kleinen Leser erschaffen: Die kleine Raubhäsin Jessi. Nun stellt man sich im allgemeinen einen Hasen in einer Geschichte eher klein, lieb, süß und brav vor. Doch auch Hasenmädchen können anders, wenn es ihnen zu einsam wird. So begleiten wir Jessileinchen, die aus ihrem Käfig ausbricht, um Gesellschaft zu finden. Und dennoch schlägt sie sich zunächst allein durch den Wald, wobei sie ganz vergisst, dass man es mit Freunden doch viel schöner und leichter hat.
Niemand ist nur so, wie er aussieht: Das Lernen die Leser in diesem süß gestalteten Kinderbuch und natürlich auch, dass jeder alles sein kann, was er möchte. Denn auch ein kleiner Hase kann ein wilder Räuber sein. Doch bei all den Wünschen, was man sein will, darf man die Freundschaft nicht vergessen. Das lernt auch der kleine Hase am Ender der Geschichte.
Besonders begeistert war ich von dem gereimten Text, der nur vor Kreativität strotzt. Man könnte es glatt auch als Musical aufnehmen! Untermalt wird dies von bunten, detailreichen Bildern, die die kleine Raubhäsin zum Leben erwecken. Mit den großen Augen aller Tiere, hat man direkt das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein und von ihnen betrachtet zu werden. Der heimliche Star der Geschichte bleibt aber das Wehrschein – oh mein Gott, wie lustig ist denn dieser Name – das sich letztendlich durchsetzt.
Von mir gibt es ein großes Lob und eine megamäßige Empfehlung, denn mir hat die kleine Raubhäsin ganz besonders gut gefallen.

Bewertung vom 23.06.2023
Engel, Cornelia

Polarlichtzauber


ausgezeichnet

Süße Liebesgeschichte mit Gefühlen und Schmunzelmomenten

Wenn man schon fliegen muss, dann doch gerne ohne nervigen, lauten Sitznachbarn. Doch dieses Glück hat Jezz zu Beginn der Geschichte nicht, als sie alle Zelte abbricht, um ein neues Leben auf Shetland zu beginnen. Denn Magnus ist all das und schläft zusätzlich noch an ihrer Schulter ein. Doch Jezz ist sich sicher, dass sie ihn nach dem Flug nie wiedersieht und so diese nervige Bekanntschaft aus ihrem Leben verschwindet. Leider – oder für uns Gott sei Dank – trifft das nicht zu und mit Magnus gibt es immer wieder Begegnungen, die die Luft zum Flirren bringen.
Bei Polarlichtzauber handelt es sich um ein rundum gelungenes Liebesabenteuer auf Shetland vor traumhafter Kulisse. Die Liebegeschichte zwischen den beiden hat etwas von Enemies to Lovers und bietet witzige Dialoge und viel Gefühl. Lustigerweise mochte ich von Anfang an beide Protagonisten, auch Magnus, der eine wirklich gutmütige, weiche Seite hat, die bei Jezz am Anfang jedoch nicht ankommt. Das ändert sich aber im Verlauf der Handlung und es macht Spaß zu lesen, wie Jezz langsam feststellt, wie sehr sie Magnus mag.
Die Geschichte ist eine super Urlaubslektüre, die sich perfekt zum Lesen in der Sonne eignet. Wer allerdings auf viele unvorhersehbare Wendungen hofft, dürfte hier nicht fündig werden. Doch das macht für mich einen guten Liebesroman auch gar nicht aus. Man muss mitfühlen können, schmunzeln und auch mitleiden und das schafft dieses Buch definitiv. Ich mochte auch den Erzähl- und Schreibstil sehr und fand die eingestreute Wikingergeschichte rund um das Fest wirklich interessant. Daher gibt es von mir einen dicken Daumen hoch für Polarlichtzauber!

Bewertung vom 23.06.2023
Glausch, Janet

Pflanzen-Lovestory


ausgezeichnet

Leicht verständlich, gut bebildert und auch für Anfänger

Wie schön es doch ist, wenn man viele Pflanzen um sich herumhat! Und noch schöner, wenn man sie selbst gezüchtet hat. Doch für die meisten von uns sind das wahrscheinlich böhmische Dörfer. Mit diesem Buch jedoch wird es ganz leicht erklärt und wir Leser werden in die hohe Kunst der Pflanzenvermehrung eingeführt.
Dabei gibt es neben einem leicht verständlichen Schreibstil auch für Anfänger zunächst einen einleitenden Teil, der uns in die Pflanzen-Vermehrungswelt hinein holt und uns die Grundlagen mitgibt. Danach werden die unterschiedlichen Vermehrungsarten von Samen und Stecklingen detaillierter beschrieben und in einzelnen Schritten erklärt. Im weiteren Verlaufe geht es dann an verschiedene Pflanzen von Gemüse und Obst, über Kräuter und essbare Blüten, hin zu mediterranen Sträuchern. Wer darüber hinaus noch mehr zu diesem Thema lesen möchte, bekommt am Ende des Buches noch Tipps für weiterführende Literatur.
Besonders gut hat mir die Kombination aus Erklärungen, Bildern, Schaubildern und zusätzlichen Hinweisen gefallen. Das macht es zu einem sehr kurzweiligen Leseerlebnis und ich habe Seite für Seite gemerkt, wie viel ich daraus mitgenommen habe. Das ist wirklich ein gelungenes Sachbuch, was es schafft, das Wissen an seine Leser zu transportieren.
An alle, die also Garten, Pflanzen und das Grüne lieben: Lest dieses Buch und macht es noch grüner um euch herum!

Bewertung vom 23.06.2023
Ehmann, Simone

Fritzis Welt. Das magische Armband


ausgezeichnet

Eine Geschichte über Freundschaft und den eigenen Mut

Den mutigen gehört die Welt, so sagt man zumindest. Da sich aber alle Menschen und schon Kinder in besonders Mutige und in eher Zögerliche aufteilen lassen, scheint die Welt nur der ersten Gruppe zu gehören. Doch eigentlich kann jeder so mutig sein, wie er möchte. Und genau da setzt Fritzis Welt – Das magische Armband an.
Denn Fritzi, selbst sehr mutig, hat eine zögerliche Freundin, die sich nicht viel zutraut und darunter leidet. Also bastelt Fritzi ein magisches Armband, dass ihre Freundin Flo mutig macht. Und siehe da, es funktioniert: Plötzlich traut sich Flo allerhand Sachen, vor denen sie vorher noch ängstlich zurückgeschreckt ist. Als dann das Armband plötzlich verschwindet lernt Flo, dass sie selbst entscheidet, wie mutig sie ist und das gar nicht von einem magischen Armband abhängt.
Diese Geschichte erzählt mit tollen großen Bildern, dass Freunde sich bei allem helfen können und dass Mut nicht von außen kommt, sondern man sich selbst dazu entscheiden kann. Außerdem spürt man richtig die Begeisterung von Flo, die über sich selbst hinausgewachsen ist, und die neu gewonnene Freiheit genießt.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Texte fast komplett in der direkten Rede geschrieben sind, so fühlt man sich besonders gut in die Geschichte hineinversetzt. Auch die große Schrift und die hervorgehobenen Wörter ermöglichen selbst Leseanfängern einen guten Lesefluss. Ein weiteres Highlight ist die Bastelanleitung für ein magisches Armband am Ende des Buches, mit dem Eltern mit schüchternen Kindern, ein eigenes Mutmach-Armband basteln können.
Alles in allem eine tolle Idee mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und ganz besonders geeignet für Bastelgruppen nach dem gemeinsamen Lesen des Buches!

Bewertung vom 23.06.2023
Layh, Sabine

Der kleine Kakapo sucht die große Liebe


sehr gut

Vorlesebuch mit einem Vogel, der sich verlieben möchte

Wie einsam fühlt man sich, wenn sich alle Freunde um einen herum verlieben und nicht mehr allein, sondern immer zu zweit unterwegs sind? Ziemlich einsam! Und diese Erfahrung macht der kleine Kakapo Balsa, als im Frühjahr all seine Freunde der Liebe begegnen. Doch ihm hilft ein anderer Freund, seines Gleichen zu finden und bringt den kleinen Kakapo dorthin, wo Balsa schließlich auf Umwegen eine Freundin findet.
Die Geschichte erzählt ganz spielerisch, dass man sich auch unter vielen Freunden noch einsam fühlen kann. Denn die Liebe ist noch ein ganz anderes Gefühl, dass den Kindern hier nähergebracht wird. Dabei wird alles aufgelockert durch die lustigen und spannenden Situationen, die die Vögel erleben. Die Figuren sind süß und lustig überzeichnet in ihren Eigenschaften. Auch die Abenteuer sind sehr kreativ und ausgefallen, aber äußerst detailreich beschrieben, sodass Kinder sich sicherlich gut in die Geschichte hereindenken können. Das Ganze wird dann wunderbar ergänzt durch bunte Bilder, die den Lesefluss auflockern.
Das Buch empfehle ich vor allem als Vorlesebuch, da der Text relativ klein geschrieben ist. Weil es in Kapitel unterteilt ist, eignet es sich gut, um in Etappen vorgelesen zu werden. Einziger minimaler Kritikpunkt: Am Anfang braucht man etwas, um in die Geschichte zu finden, da relativ viele Figuren mit fremdklingenden Namen, die ich mir nicht gut merken konnte, auftauchen. Vielleicht wären hier einfachere sprechende Namen wie zum Beispiel Susi Sittich hilfreicher gewesen. Wenn man sich beim Vorlesen aber Zeit nimmt, gerade am Anfang, dann werden Kinder die Geschichten des kleinen süßen Vogels sicherlich lieben.