Benutzer
Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 231 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2021
Schleifer, Christian

Perchtoldsdorfer Schweigen


ausgezeichnet

Nach Christian Schleifers " Tod in Perchtoldsdorf " liegt nun das " Perchtoldsdorfer Schweigen" vor.

Der Roman ist zwar der zweite Teil einer Serie, ist aber in sich abgeschlossen. Alles Wichtige aus dem ersten Buch erfährt man aus Andeutungen, die aber völlig ausreichend sind.

Zum Inhalt

Charlotte Nöhrer , ehemalige Polizistin, Tochter eines Winzers , will nun alles modernisieren, womit sie sich nicht nur Freunde macht.

Und so liegt eines Tages eine Leiche im Hof, mit einem Zettel auf der Brust, dies sei alles die Schuld der Charlotte.

Nun brennt der Hut, denn der Hiataeinzug, ein traditionelles Winzerfest steht für den nächsten Tag auf dem Programm.

Leo, Charlottes Cousin beginnt mit den Ermittlungen, aber dann kommt ein Unfall dazwischen, der Zaitler, einer von Charlottes Gegnern, wird von der Pritschn, einem Gestelll, das mit Gurten innen von einem Mann getragen wird, erdrückt, er stirbt auf dem Weg ins Spital.

Robert, der Sohn des Toten kann auch nicht benachrichtigt werden, er ist wie vom Erdboden verschluckt.

Bleibt nur noch seine Frau, die Marianne, die nimmt die Nachricht aber recht gefasst auf.

Flora, die jüngere Schwester von der Charlotte, geht noch aufs Gymnasium und kommt mit der Aufgabe nach Hause, zu erforschen, ob jemand etwas über ein Weingut Goldmann weiss.

Da kann nur die Omama helfen, aber die ziert sich.

Und so ergibt sich eine traurige Geschichte der Omama und ihres Vaters und auch über das Goldmannsche Weingut werden, man könnte sagen, tröpfchenweise, doch noch einige Fakten ans Tageslicht geholt. Zumindest versucht.

Denn der Tunnel, in dem diese Fakten gefunden wurden, wird durch einen Brand völlig zerstört und damit auch die auf Computern gespeicherten Fakten, die noch im Tunnel, vermeintlich sicher, aufbewahrt wurden.

Wie der Tunnel entdeckt wurde und was man alles darin gefunden hat, ergibt einen ganz speziellen, spannenden und auch berührenden Krimi aus den Perchtoldsdorfer Weinrieden.

Und weil die Geschichte noch weitergehen soll, kann man sich schon auf Teil drei freuen.

Bewertung vom 25.05.2021
Bonnet, Sophie

Provenzalischer Sturm / Pierre Durand Bd.8


ausgezeichnet

Sophie Bonnets neuester Roman um den sympathischen Kommissar Pierre Durant in der malerischen Kulisse der Provence muß man einfach gelesen haben.

Da geht es nicht nur um Mord und Totschlag, der Ärmste muß sich auch noch mit einem Filmteam in dem romantischen Hotel, das er sich für seinen Heiratsantrag an seine Charlotte ausgesucht hat, und seinem Vater und dem von Charlotte herumschlagen.

Die beiden Väter sorgen für bestes Amüsement der Lesergemeinschaft. Gegensätzlichere Charaktere sind nur noch schwer zu finden.

Pierre jedoch, der sich in Folge eines Stromunfalles von Charlotte, die freundlicherweise für eine erkrankte Köchin in der Kochshow eingesprungen ist und nun im Krankenhaus liegt, hat nun andere Sorgen.

Im Umfeld des Hotels gab es nämlich in den Tagen vor seiner Ankunft zwei Tote und er vermutet einen Zusammenhang mit Charlottes Unfall.

Obwohl er nicht zuständig ist, läßt es ihm keine Ruhe und so pendelt er zwischen der zuständigen Polizeistation, Krankenhaus und den Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Hotels , die sein zukünftiger Schwiegervater unbedingt besichtigen will, hin und her, und kommt einfach nicht dazu, seinen Ring, den er ständig in der Tasche hat, an die Frau zu bringen.

Die Romanreihe um Pierre Durant ist leseleicht und flüssig geschrieben, strotzt vor gutem Essen und guten Weinen und die Leser werden im Anhang noch mit einem hilfreichen Glossar und zwei fantastischen Rezepten belohnt.

Bon Appetite!

Bewertung vom 18.05.2021
Fröhling, Heike

Weil ich an uns glaubte


ausgezeichnet

Der erste Teil der deutsch-deutschen Familiengeschichte " Weil ich an uns glaubte" von Heike Fröhling ist aufwühlend und doch auch beruhigend, denn der Roman handelt von Frauen, die im Schatten von Ereignissen stehen.

Da ist die Gegenwart, in der Lena sich nicht entscheiden kann, sich mit Max zu verloben.

Und da ist die nicht allzuferne Vergangenheit, in der Marianne gerne mit Günther eine Beziehung eingegangen wäre, wenn nicht......

Das Leben entscheidet aber immer mit.

Ein sehr berührender Roman mit viel Tiefgang, eine Lebens- und Liebesgeschichte, deren zwei Zeitebenen am Ende doch miteinander verknüpft werden, und auch genug Potential für eine Fortsetzung vorhanden ist.

Ein schönes passendes Cover lädt zum Zugreifen ein

Bewertung vom 16.05.2021
Milewski, André

Der Choral der Hölle


ausgezeichnet

Andre Milewskis historischer Roman handelt vom Vulkanausbruch der Krakatau und von vielen Schicksalen, die sich davor, während und danach erfüllen.

Einer der Protagonisten des sehr anschaulichen Romanes ist Leonhard Mahler. Seine Eltern sind verstorben und nun hält ihn nichts mehr in Hamburg, er will seinen Onkel Ludger, der auf Java lebt, besuchen und ein neues Leben beginnen.

Er verdingt sich als Kohlenschaufler auf einem Schiff und die Reise geht los. Schon unterwegs macht er Bekanntschaft mit verschiedenen Sorten Menschen, ein ganz lieber Freund wird ihm dabei Tjurk, der ebenfalls auf dem Schiff angeheuert hat und der ihm oft aus der Patsche hilft.

Auf Java macht er die Bekanntschaft von Bimo, der ihn beklaut, er verfolgt ihn und nachdem auch Bimo seine Beute entrissen wird, freunden sich die beiden langsam an. Als sich dann herausstellt, dass Bimo für seinen Onkel arbeitet, verzeiht er Bimo.

Ludger Mahler aber ist nicht der tolle Geschäftsmann, der er zu sein vorgibt, er versucht sich in Betrügereien und Erpressungen und hat nichts Gutes mit Leonhard vor.

Es gibt aber auch den sehr gewissenhaften einheimischen Leuchtturmwärter Tuan, der alles, was sich in seinem Arbeitsbereich ereignet, in sein Logbuch schreibt. Und so führt er ein Protokoll eines bevorstehenden schrecklichen Vulkanausbruches, ohne es zu wissen.

Die Beschreibung der sozialen Beziehungen der holländischen Kolonialherren zu den eigentlichen Besitzern der Inseln, kleine persönliche Scharmützel, Intrigen und Verbrechen bis zu grausamem Mord sind aber harmlos gegenüber dem fürchterlichen Unglück, das diesen Menschen, ob arm oder reich, ehrlich oder nicht, liebend oder hassend, bevorsteht.

Der Roman ist sehr gut recherchiert und läßt die ganze Handlung im Kopf wie einen Film ablaufen.

Absolute Leseempfehlung.

Das Cover zeigt den speienden Krakatoa.

Bewertung vom 13.05.2021
Golz, Manuela

Sturmvögel


ausgezeichnet

Die Autorin Manuela Golz hat sich für diesen Roman vom Leben ihrer Großmutter inspirieren lassen.
Eine Zeitspanne von 1870 bis 1995 umfängt das Leben von Emmy Petersson, die 1907 auf einer kleinen, damals noch dänischen Insel geboren wurde.
Ihr Urgroßvater, Claas Henderson war Walfänger, ein Sturmvogel, wenn die Walfänger wohlbehalten wieder nach Hause kamen, wurde "geflaggt", d.h. die Fahne gehisst.
Emmy kommt als Tochter von Janne und Andries Peterson zur Welt, mitten in einer Masernepidemie. Darauf folgten noch drei Mädchen und ein Junge, leider eine Totgeburt.
1914 muß Andries in den Krieg, kann nur selten seine Familie besuchen. Janne stirbt mit vierunddreissig Jahren, ihr Mann ist weit weg, der Krieg dauert noch ein ganzes Jahr...........
Emmy kommt mit knapp 14 Jahren nach Berlin zu einer Familie in Dienst.
Sie sieht ihre Geschwister nie wieder.
Aber sie lernt Hauke Seidlitz, den Sohn von Bekannten ihrer Herrschaften kennen...............
Das Cover des Buches zeigt einen Sturmvogel, einen Walfänger und, angedeutet, hohe Wellen.
Für alle, die nahe am Wasser gebaut haben, " Taschentuchalarm" vom Feinsten

Bewertung vom 09.05.2021
Napolitano, Ann

Der Morgen davor und das Leben danach


ausgezeichnet

Die amerikanische Autorin :

Ann Napolitano hat diesem Roman zwei tatsächlich stattgefundene Flugzeugabstürze als Grundlage gegeben.

Das Cover:

Blauer Himmel mit weissen Wolken, ein schwarzer Vogel und in der Mitte ein Riss.

Genau das Bild, das man sich vorstellt, wenn es um Flüge, Flugangst, Absturz und Überleben geht.

Die Handlung:

Eine Familie, Vater, Mutter und zwei Söhne wollen von New York nach Los Angeles übersiedeln. Wochenlange Vorbereitungen sind unter Dach und Fach. Die Mutter, Jane hat sich einen Platz abseits der anderen Familienmitglieder gebucht, um an einem Drehbuch einige Änderungen fertig zu schreiben.

Der Vater, Bruce, Mathematiker durch und durch, hofft auf eine berufliche Verbesserung.

Jordan, der ältere Sohn und Eddie, der jüngere, tun, was alle in diesem Alter in einem Flugzeug tun.

Andere Passagiere werden beobachtet und jeder der Jungen macht sich so seine Gedanken, oft ganz präzise die selben, ohne daß sie auch nur ein Wort verlieren. Das ist die große Verbindung zwischen den Brüdern.

Es gibt schlechtes Wetter und es kommt zu Turbulenzen, einer der älteren Passagiere stirbt an Bord.

Und dann stürzt die Maschine auf dem halben Weg ab.

Einziger Überlebender: Eddie

Seine Tante Lacey und sein Onkel John sind seine nächsten Verwandten und sie nehmen Eddie, der nun Edward genannt wird, in ihrem Haus auf.

Edward, schwer traumatisiert und körperlich nicht in guter Verfassung, hat es nicht leicht, mit dem Wissen weiterzuleben, daß seine Familie nicht mehr bei ihm ist.

Da tritt Jay, die Tochter der Nachbarin in sein Leben.

Edward kann nicht schlafen, bei Jay kann er das, oder die beiden ziehen nachts heimlich um die Häuser.

Auch in der Schule ist Jay sein guter Geist.

Aber erst nach Jahren, als er in der Garage seines Onkels Briefe an sich findet, wird er aus seiner Watteverpackung wachgerüttelt. Viele der Angehörigen der verunglückten Flugpassagiere haben ihm geschrieben, um vielleicht noch einen letzten Eindruck zu bekommen, oder um ihm, dem Überlebenden, Ratschläge zu geben, oder Vorschläge, was er werden könnte.

Diese Briefe und einige Begegnungen holen Edward endgültig ins Leben zurück, als er erkennt, dass er sein Überleben als Glücksfall und nicht als Vermächtnis der Toten sehen soll.

Alles in allem ein sehr berührender, aussagekräftiger Roman, für den man sich Zeit nehmen sollte.

Bewertung vom 04.05.2021
Demme-Zech, Marion

Mörderisches aus dem Saarland


ausgezeichnet

Ein weiteres Werk der Autorin Marion Demme - Zech vermittelt ihre Liebe zum Saarland. Wer ihre anderen Romane schon gelesen hat, kennt viele der Protagonisten dieses Buches, kann aber als Erstleser der Autorin sofort einsteigen. Im vorliegenden Buch gibt es viele kurze Geschichten, in denen Leute aus den anderen Büchern eine Rolle spielen, nicht immer mörderisch, aber es fühlt sich an wie heimkommen. Dackel Günther, der seine Geschichten lieber selbst erzählt, wartet schon auf ein Leckerli, Kommissar Forsberg ermittelt, ganz viele bekannte Ausflugsziele des Saarlandes dienen als Tatorte.
Eine Geschichte hat mir aber besonders gut gefallen, da gewinnt doch eine ältere Dame ein Reise und was da alles passiert, hat mich wirklich gut unterhalten. Ich habe so viel gelacht, daß nun auch mein Mann das Buch lesen will. Danke für so viel gute Unterhaltung, liebe Marion.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.04.2021
McCreight, Kimberly

Eine perfekte Ehe


ausgezeichnet

Der Thriller " Eine perfekte Ehe" von der amerikanischen Autorin Kimberly McCreight hat mich alleine schon wegen des schönen Covers, aber auch wegen des Klappentextes sofort angesprochen.
Im Buch liest man eigentlich etwas ganz anderes, als das, was man sich erwartet.
Amanda, die Frau des studierten Juristen Zach Grayson, wird, nach einer Party bei Freunden, ermordet am Fuß der Treppe ihres Hauses von ihrem Mann aufgefunden.
Zach wird, nachdem er einen der Polizisten, die den Fall aufnehmen sollten, verletzt hat, festgenommen und nach Rikers Island gebracht.
Lizzie Kitsakis, eine ehemalige Studienkollegin von Zach, die zuerst als Staatsanwältin für Wirtschaftskriminalität gearbeitet hatte und jetzt als Anwältin bei einer renommierten New Yorker Kanzlei arbeitet, bekommt einen Anruf von Zach, in dem er sie bittet, ihn zu vertreten. Lizzie will das nicht und darf das nach den Regeln der Kanzlei auch nicht, aber Zach ist hartnäckig. Lizzie spricht mit ihrem Vorgesetzten und er erlaubt ihr, Zach zu vertreten.
Und so nimmt eine Geschichte ihren Verlauf, in der es um Lügen geht, um Besessenheit, um Hackerangriffe auf das Computersystem einer angesehenen Schule, um Frauenfreundschaft, um Trinksucht, um Sexparties und vieles mehr, was im Leben vieler Menschen eben eine Rolle spielt, oder nicht.
Und, wie sollte es anders sein, es geht um Vertrauen und Offenheit, um Liebe und Hass, oder auch Gleichgültigkeit in der Ehe.
Für das Buch sollte man sich Zeit nehmen, denn, einmal mit der Lektüre begonnen, kann man nicht mehr aufhören.
Jeder der Protagonisten des Romans hat so sein Problem, in Summe ist ein sehr spannender, teils berührender Thriller daraus geworden, der einen so schnell nicht loslässt.

Bewertung vom 10.04.2021
Rosenberger, Pia

Die Bildhauerin / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.5


sehr gut

Pia Rosenbauer beschreibt in ihrem Roman, wie es 1881 in Paris war.
Sie beschreibt, wie die Stadt kurz vor der Weltausstellung aussah, wie die Armut auch in Paris weit verbreitet war, wie die Reichen ihre Bankette feierten und einen großen Raum in ihrem Roman läßt sie für die Kunst und die Künstler frei.
Da ist der Bildhauer Rodin, der sich von ganz unten nach ganz oben gearbeitet hat, und das im wahrsten Sinn des Wortes. Da kommt auch der Komponist Claude Debussy vor, ein netter junger Mann, der sich seiner Begabung bewußt war und etwas aus sich gemacht hat.
Und da ist Camille Claudel, ein 17 Jahre altes Mädchen, das Bildhauerin werden möchte. Ihre Mutter hat nur das Ansehen der Familie, bestehend aus Vater, Mutter, Camille, ihrer Schwester Louise und ihrem Bruder Paul, im Sinn.
Der Vater ist von Camilles Begabung überzeugt und fördert sie, durch Unterricht bei Boucher und anderen, doch Camille will mehr.
Damals war es beinahe ein Skandal, eine Frau als Bildhauerin.....
bis Rodin auf Camille aufmerksam wurde und sie zu seiner Gehilfin machte.
Camille profitiert sehr vom Anschauungsunterricht, aber auch Rodin nutzt die Stunde, er verändert nach und nach unter Camilles künstlerischen Eindruck die Art seiner Werke.
Und dann kommt auch noch, wie soll es in Paris auch anders gehen, die Liebe ins Spiel.
Camille hat keinen leichten Stand..
Ein Roman, den man von Beginn an verschlingt, das Buch hat 350 Seiten, von denen man mehr vertragen würde.
Auch das Cover ist schön gestaltet, es zeigt eine Ansicht aus Paris