Benutzer
Benutzername: 
Ste

Bewertungen

Insgesamt 215 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2020
Baron, Adam

Freischwimmen / Cyms Geschichte Bd.1


ausgezeichnet

Ein emotionales Jugendbuch
Inhalt: Auf dem Stundenplan der 4. Klasse steht „Schwimmen“ an. Der sonst sportliche Cymbeline Iglu ist noch nie zuvor schwimmen gewesen, da seine Mutter immer irgendwelche Ausflüchte hatte, warum es nicht möglich ist, schwimmen zu gehen. Als Cym am ersten Schwimmtag von einem Jungen ins Wasser geschubst wird, tobt seine Mutter und ist am nächsten Tag verschwunden. Cym kann sich die ganze Situation nicht erklären, doch gemeinsam mit einer neuen Freundin, einem alten Feind und seinem besten Freund begibt er sich auf die Suche nach Antworten, die in der Vergangenheit seiner Familie schlummern.
Persönliche Meinung: „Freischwimmen“ liest sich sehr flüssig. Klasse fand ich, wie es Baron gelingt, die Perspektive des 9-jährigen Cym darzustellen: Es gibt unzählige Situationen voller Komik, in denen der kindlich-naive Cym versucht, die Welt und seine direkte Umgebung zu verstehen – für ihn macht das alles Sinn, die (erwachsenen) Leser*innen können darüber allerdings oft nur schmunzeln. Ebenfalls gelingt es Baron, Schicksalsschläge (Verlust, Trennung, Tod etc.) einfühlsam in Worte zu fassen. Bei aller Komik ist der Roman sehr tiefgründig und bisweilen auch tragisch. Aufgrund der Tiefe der Handlung, der Tragik der Thematik und der speziellen Komik einzelner Situationen denke ich allerdings nicht, dass der Roman für kleinere Kinder geeignet ist. Dafür ist er stellenweise zu tiefschürfend. Jugendliche Leser*innen und Erwachsene werden allerdings ihre Freude an „Freischwimmen“ haben.

Bewertung vom 12.01.2020
Krepinsky, Karsten

Blutroter Schleier (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein unheimlich spannender Psychothriller!

Inhalt: Alljährlich verlost der Weltkonzern Global Companion einen Luxusurlaub auf einer Yacht an sechs Mitarbeiter. Doch dort werden sie nie ankommen: Ihr Hubschrauber gerät in ein Unwetter, muss notlanden und die sechs finden sich auf einer Bohrinsel wieder, auf der nichts so ist, wie es scheint...

Persönliche Meinung: Der Thriller ist sehr gut durchdacht und aufgebaut. Cliffhanger folgt auf Cliffhanger und immer wieder findet man kleine Hinweise, die zum Miträtseln einladen. Die Handlung bleibt dadurch durchweg spannend und bis zum Schluß muss man mit überraschenden Wendungen rechnen. Auch die Gestaltung der Figuren trägt zur Steigerung der Spannung bei: Jede Figur hat ihre eigene Geschichte und Geheimnisse, die es zu erkunden gilt. Die Bohrinsel nimmt zum Teil alptraumhafte, zum Teil surreale Züge an. Insgesamt handelt es sich bei "Blutroter Schleier" um einen stimmigen und spannenden Thriller, den ich jedem empfehlen kann, der sich mal gruseln möchte!

Bewertung vom 09.12.2019
Hennig von Lange, Alexa

Die Weihnachtsgeschwister


gut

Eine schrecklich nette Familie

Weihnachten steht vor der Tür. Die Geschwister Elisabeth, Tamara und Ingmar fahren mit ihren Familien zur ihren Eltern, um dort das Fest zu feiern. Bereits beim alljährlichen Kartoffelsuppenessen vor den Weihnachtstagen kommt es zu Misstimmigkeiten. Tamara fühlt sich von den anderen abgewertet, Ingmar möchte nicht ständig Kritik an seiner Familie hören und Elisabeth versucht die Situation irgendwie zu retten. Als die drei am nächsten Tag mit ihren Eltern über das Desaster am Vortag reden wollen, sind diese aber nicht zu Hause. Die drei befürchten das schlimmste. Es beginnt eine (kleine) Reise in ihre Kindheit.

Persönliche Meinung: Der Sprachstil ist sehr schön. Er ist sogar bisweilen lyrisch. Die nostalgischen Rückblicke in die scheinbar so unbeschwerte Kindheit gefielen mir auch gut. Die Charaktere sind teilweise überspitzt dargestellt und es fällt einem manchmal auch schwer, ihre Perspektive gänzlich nachzuvollziehen. Allerdings steckt in der Überzogenheit auch immer ein authentischer Kern. Auch die Grundidee des Buches finde ich Klasse: Drei erwachsene Geschwister kommen mit ihren Familien zu ihren Eltern, wobei Missmut und Neid vorprogrammiert sind. Die Handlung ist allerdings meiner Meinung nach zu kurz: Insgesamt hat das Buch ca. 145 Seiten, der einleitende Teil nimmt allerdings bereits 90 Seiten ein, sodass die eigentliche "Reise in die Vergangenheit" vergleichsweise kurz war. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben. Die Idee ist super, der Schreibstil auch, allerdings bleibt die Handlung für mich eher in den Kinderschuhen stecken und endet zu schnell.

Bewertung vom 08.12.2019
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Draußen


sehr gut

Der erste Thriller des Autorenduos
Stephan und die beiden Jugendlichen Cayenne und Joshua leben seit jeher im Wald, versteckt vor einer unbekannten Macht, immer auf der Flucht, allzeit bereit sich zu verteidigen. Lange funktionierte dieses Zusammenleben der drei, doch das Vertrauen zwischen Stephan und Cayenne bröckelt. Die siebzehnjährige junge Frau möchte ihr eigenes Leben verwirklichen, will als Frau auch ihre eigene Privatssphäre haben. Dazu kommt: Die Macht, vor der Stephan sie immer gewarnt hat, zeigt sich einfach nicht. Existiert sie überhaupt? Doch da wird Cayenne von einem unbekannten Mann im Wald überwältigt und entgeht nur knapp dem Tod. Die Gefahr ist wieder aktuell. Wer will den Tod des Mädchens? Vor wem verstecken sich die drei? Und was haben die Auszüge aus dem Tagebuch eines Fremdenlegionärs damit zu tun?

Persönliche Meinung: "Draussen" ist der erste Roman, den ich von Klüpfel/Kobr lese. Dementsprechend kann ich keine Vergleiche zur Kluftinger-Reihe ziehen. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Man konnte das Buch leicht lesen und wurde gut unterhalten. Auch der Spannungsgrad ist gut - allerdings würde ich nicht von einem nervenkitzelnden Thriller sprechen. Auch die lebensechte Darstellung der Figuren fand ich toll. Die Handlung ist in sich schlüssig und alle losen Fäden wurden zum Ende hin aufgerollt. Was mir an der Handlung allerdings fehlte, war die Originalität der Handlung. Diese folgte für mich einem zu offensichtlichen und oft genutzten Schema. Insgesamt ist es für mich ein "handwerklich" sehr gut gelungener Thriller, den ich gerne gelesen habe. Von der Handlung hätte ich mir allerdings mehr (irgendeine autorspezifische Zutat, die das bekannte Schema unvorhersehbarer macht) erhofft.

Bewertung vom 02.12.2019
Cogman, Genevieve

Das tödliche Wort / Die unsichtbare Bibliothek Bd.5


sehr gut

Ein Mord auf der Friedenskonferenz
Paris zur Zeit der Belle Époque; in einer Parallelwelt. Eine Friedenskonferenz steht an: Die verfeindeten Lager der Drachen und Elfen möchten sich zusammenraufen und einen Frieden vereinbaren. Die Bibliothekare sollen als neutrale Zeugen fungieren. Doch plötzlich geschieht ein Mord: Ein hochrangiger Vertreter der Drachendelegation wird hinterrücks ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Dies führt zu einer Gefährdung des Friedensschlusses. Waren es die chaosliebenden Elfen? Was hat es mit dem Zettel auf sich, der beim Drachendeligierten gefunden wird und der auf Herodots "Die Mythen" verweist? Welche Rolle spielt eine gewisse Gräfin und wer sagt überhaupt die Wahrheit? Durch dieses Labyrinth an Fragen muss sich Irene Winters, ihres Zeichen Bibliothekarin und Kopf eines eigens zusammengestellten Ermittlerteams (bestehend aus einem Elfen, einem Drachen und einem menschlichen Detektiv), finden.

"Das tödliche Wort" ist der 5. band der Reihe "Die Bibliothekare". Die Vorgängerbände habe ich nicht gelesen. Ich brauchte daher etwas, bis ich in die Handlung hineingekommen bin. Nach den ersten 50 Seiten hat man aber alle nötigen Hintergrundinformationen (Charaktere, Konstellation dieser etc.) erhalten, sodass man in die Handlung eintauchen kann. Nur bei einzelnen Sachverhalten hatte ich das Gefühl, die gesamte Tragweite nicht gänzlich fassen zu können. Man kann das Buch also einzeln lesen. Allerdings würde ich zur vollen Auskostung des Lesegenusses raten, mit Buch 1 (Die unsichtbare Bibliothek) zu starten.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Actionreiche Sequenzen, die Aufdeckung von Geheimnissen wechseln sich mit eher langsameren Gesprächsszenen ab. Diese hatten teilweise ihre Längen. Es war allerdings interessant zu sehen, wie Irene in dieser hitzigen Atmosphäre lavieren und überlegen, um einerseits niemanden vor den Kopf zu stoßen, andererseits aber auch ihr Ziel, die Überführung des Mörders, zu erreichen. Auch die Ausgestaltung der Charaktere gefiel mir sehr gut. Jede Figur hatte etwas Eigenes, etwas Originelles, dass die von den anderen Figuren unterschied.

Fans der Reihe werden das Buch wahrscheinlich ohnehin mögen. Für mich, der die Reihe noch nicht kannte, hat sich ein neues Buchuniversum geöffnet, das ich in der nächsten Zeit durch "nachlesen" der Vorgängerbände gerne weiter erkunden möchte. Wer sich für diese Buchreihe interessiert, sollte aber meiner Meinung nach die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen. Dann ist das Leseerlebnis einfach größer :)

Bewertung vom 28.10.2019
Gernhäuser, Susanne

Mein schönstes Sachen suchen


ausgezeichnet

Ein Best of der Ravensburger Wimmelbilder
In dem Buch "Mein schönstes Sachen suchen" finden sich 15 sehr unterschiedliche und abwechslungsreiche Wimmelbilder. So "bereist" man u.a. einen Bauernhof, den Wald, das Schwimmbad, Spielplätze, einen Bahnhof und die Innenstadt. Durch die Vielzahl. Hier findet garantiert jedes Kind seine Lieblinge finden! In jedem Bild sind 5 bis 8 unterschiedlich schwer zu findende Gegenstände/Lebewesen versteckt. Schön sind auch die Texte, die jedes Suchbild einleiten und kontextualisieren. So lädt das Buch auch zu einem Gespräch über die Bilder ein, das über ein reines "Wo ist XY?" hinausgeht. Je älter die Kinder sind und je mehr Wörter sie kennen, können außerdem noch Sachen gesucht werden, die nicht vorgegeben sind. Die Bilder sind sehr bunt und kindgerecht gestaltet. Die Ecken sind abgerundet und die Seiten aus Pappe, sodass sie auch für Kinderhände geeignet sind.
Meiner fast zweijährigen Sucherin hat das Suchen jedenfalls viel Spaß gemacht. Sie wollte es gar nicht weg legen. Mir hat es ebenfalls Freude bereitet, zu sehen, wie sie konzentriert sucht und sich über das Finden freut. :)

Bewertung vom 27.10.2019
Gieseler, Corinna

Die fantastischen Abenteuer der Christmas Company


ausgezeichnet

Ein weihnachtlicher Fantasy-Roman
Inhalt: Freda ist eigentlich ein ganz normales Kind. Sie spielt gerne Computer, hat keine Lust auf Hausaufgaben und besitzt einen Kater, Mr. Livingstone. Doch auf einmal ruft ein Unbekannter an, der mit ihrem Kater reden möchte. Es offenbart sich, dass der Kater reden kann. Nach dem Anruf läuft Mr. Livingstone weg, Freda folgt ihm und plötzlich findet sie sich inmitten der Christmas Company, dem Ort, wo die Weihnachtsgeschenke für die Kinder hergestellt werden, wieder. Hier trifft sie auf Eisbären, Kobolde, Weihnachtsengel und singende Christbaumkugeln. Doch das weihnachtliche Winterwunderland ist in Gefahr: Der Weihnachtsmann hat eine Delegiertenversammlung (ein Treffen der Weihnachtsmänner aller Länder) einberufen, denn jemand hat sich in den Hauptrechner der Geschenkeversteilung gehackt, das Passwort geändert und eine mysteriöse Rätselnachricht hinterlassen. Keiner weiß des Rätsels Lösung, sodass Freda und Mr. Livingstone gemeinsam mit einem Weihnachtsengel und einem Kobold zu dem seltsamen Myrkur Farandi und seinem hellsehenden Raben geschickt werden. Das Problem ist nur: Dieser sitzt mit seinem Schiff seit Jahren im Eis fest und keiner, der das Schiff betreten hat, ist jemals zurückgekehrt. Es beginnt eine Reise durch das ewige Eis, auf der Frede viele Weihnachtswesen kennen lernt. Doch welchem Wesen kann sie trauen? Wer ist der Hacker? Wer arbeitet für, wer gegen die Christmas Company?

Erzählstil: Der Erzählstil ist spannend und anschaulich. Die Spannung wird besonders dadurch erzeugt, dass Freda und ihre Freunde immer neue Weihnachtswesen treffen, die man schwer einschätzen kann. Auch die Hauptfrage, wer den Hauptrechner der Christmas Company lahmgelegt hat, erzeugt durchweg Spannung. Auch ist die Handlung, obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, durch die vielen potentiellen Antagonisten und Aufdeckungen vergleichsweise komplex.

Persönliche Meinung: Eigentlich beziehe ich selten Cover in meine Bewertung des vollständigen Romans mit ein, aber hier muss ich eine Ausnahme machen: Die farbliche Gestaltung, die Ornamente und die Scherenschnitte in den Vignetten sind sehr schön. Das Cover ist sehr dekorativ. Nun aber zur Bewertung der Handlung: Es handelt sich um keinen typischen Weihnachtsroman. Am Anfang findet sich Freda zwar in der Christmas Company wieder, die eine Weihnachtswunderwelt ist. Hier bleibt Freda allerdings nicht lange und auch die Handlung des Romans nimmt eher die Richtung eines spannenden Fantasy-Abenteuer-Romans an, der vor einer weihnachtlichen Kulisse spielt. Zwerge, Feen und Elfen sind hier Kobolde, Krampusse und Weihnachtsengel. Insgesamt ist dieses Abenteuer sehr gut ausgestaltet, wer aber eine Geschichte erwartet, die allein im Dorf des Weihnachtsmannes spielt, könnte enttäuscht sein. Sehr schön fand ich auch das Einflechten von unterschiedlichen Weihnachtstraditionen bzw. -bräuchen in die Handlung (Knecht Ruprecht, der Lord of Misrule, Julenisse, Calenigg etc.), sodass wirklich viel „Weihnachten“ im diesem Buch vorkommt. Toll ist auch, dass man eher unbekannte Bräuche im Glossar am Ende des Buches nachlesen kann. Von mir gibt es also fünf Sterne und ich kann den Roman jedem ans Herz legen, der sich auf eine Fantasy-Geschichte im weihnachtlichen Gewand einlassen möchte – die kommende Vorweihnachtszeit lädt jedenfalls dazu ein ;)

Bewertung vom 16.10.2019
James, Anna

Matilda und das Geheimnis der Buchwandler / Pages & Co. Bd.1


sehr gut

Eine Liebeserklärung an Bücher und das Lesen

Inhalt: Die elfjährige Matilda Pages, genannt "Tilly", wächst bei ihren Großeltern auf, die eine große Buchhandlung haben. Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt spurlos verschwunden; ihr Vater zuvor gestorben. Tilly liest sehr gerne und träumt sich in die Geschichten hinein, wofür die Buchhandlung der perfekte Ort ist. Nachdem Tilly in der Buchhandlung Personen trifft, die unmöglich Kunden sein können, beginnt für sie ein buch-tastisches Abenteuer. Dabei wandelt sie auf den Spuren ihrer Mutter und trifft neben Figuren aus der Weltliteratur auch auf den mysteriösen Enoch Chalk.

Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr detailliert, anschaulich und metaphernreich, sodass man sich gut in die Handlung hineinversetzen konnte. Die Kapitel sind vergleichsweise kurz und die Lektüre war insgesamt kurzweilig.

Persönliche Meinung: "Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" ist eine Liebeserklärung an das Medium "Buch" und das Lesen. Es ist durchzogen von Referenzen, die Bücher/das Lesen thematisieren. So sind die Handlungsorte u.a. eine Bibliothek und eine Bücherei. In der Bücherei werden buchspezifische Partys gefeiert (Motto: "Alice im Wunderland") und in ihr existiert eine Café, das Köstlichkeiten, die in verschiedenen Romanen aufgetischt werden, anbietet. Auch das Layout ist besonders: Wenn z.B. eine Figur flüstert, ist die Schrift kleiner. Jede Figur ist in irgendeinerweise vom Lesen oder Büchern beeinflusst - mehr soll hier nicht verraten werden. Insgesamt sind dies alles sehr schöne Ideen der Autorin. Gleichzeitig geht damit ein Problem einher: Das "Mathilda und das Geheimnis der Buchwandler" ist aufgrund der Fülle der Referenzen eher ein Buch für echte Bücherkenner. Zwar werden viele Klassiker der Kinderliteratur anzitiert, doch wirklich bekannt sind diese eher im englischsprachigen Raum. Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Tiefe des Antagonisten, der insgesamt eher ein Scherenschnitt bleibt (dies kann aber auch Kalkül der Autorin sein, um Spannung für den Folgeband zu erzeugen). Zuletzt empfand ich die ersten 100 Seiten als anstrengend zu lesen: Die Handlung ging nicht wirklich voran, man war fast nur an einem Handlungsort und bekam keine wirklichen Antworten. Nach diesen 100 Seiten nahm die Handlung aber Fahrt, war spannend und das Lesen hat Spaß gemacht. Insgesamt vergebe ich daher 4 Sterne. Es war aber trotz der Kritikpunkte eine spannende und schöne Lektüre, sodass ich das Buch jedem Bücherwurm ans Herz legen kann!

Bewertung vom 05.10.2019
McPartlin, Anna

Die Furchtlosen Fünf


ausgezeichnet

Eine traurig-schöne Geschichte über Freundschaft
Inhalt: Die Handlung spielt in Dublin und Umgebung zur Fußballweltmeisterschaft 1990. Alle sind ganz aus dem Häuschen über die WM-Erfolge des irischen Nationalteams. Die Freude der später sog. „furchtlosen Fünf“, (Sumo, Walker, Charlie, Johnny J und Jeremy) ist allerdings getrübt, da die Mutter von Johnny J an Krebs erkrankt ist und die Chemotherapie nicht mehr greift. Daher versuchen die Fünf auf unterschiedlichen Wegen Geld für Johnny Js Mutter aufzutreiben, damit sie nach Amerika fliegen kann. Denn dort, so sagt man, könne man den Krebs viel besser heilen. Da ihre Versuche aber zu wenig Geld einbringen, überlegen die Fünf sich einen Coup: Da alle im WM-Fieber sind und daher die lokale Tankstelle nur von einer Großmutter besetzt ist, wollen die Fünf diese überfallen, um das nötige Geld für den Flug zu bekommen. Doch wie sollen sie vorgehen? Wie soll es nach dem Überfall weitergehen? Kommen Sie damit durch, können sie flüchten oder müssen sie ins Gefängnis?

Erzählstil: Die Handlung ist aus der retrospektiven Ich-Perspektive von Jeremy verfasst. Daher sind die Sätze auch vergleichsweise leicht, kurz und umgangssprachlich verfasst. Eine Besonderheit des Buches sind 80 Fußnoten mit dem Namen „Drei Dinge, die man wissen sollte“, die interessante und lustige Informationen bieten. Diese haben eher weniger mit der Haupthandlung zu tun. Daher kann es sein, dass andere Leser*innen sie als den Lesefluss störend empfinden. Mich haben sie aber weniger gestört, da sie nicht überhandgenommen haben

Persönliche Meinung: Wie in der Einleitung schon beschrieben, hat das Buch mit der Krebserkrankung der Mutter einen ernsten Hintergrund. Es finden sich dementsprechend im Buch auch viele Szenen, bei denen einem die Tränen in den Augen stehen. Gleichzeitig schafft Anna McPartlin es andererseits aber auch, Szenen zu schreiben, bei denen man laut auflachen möchte, ohne dass diese deplatziert wirken. Mir gefiel diese Mischung sehr gut. Zudem lässt sich das Buch schlecht in gängige Genres einordnen. Es hat etwas von einer Tragikkomödie, von „Heist“-Handlungen und von Coming-of-Age-Fiktion. Der retrospektive und nostalgische Blick des Erzählers erinnerte mich zudem häufiger an den Film „Stand by Me“. Dabei vermittelt es gleichzeitig die Botschaft, dass nach schlimmen Momenten, die das Leben ausmachen, auch wieder etwas Schönes folgen kann. Es handelt sich jedenfalls nicht allein um ein Jugendbuch, sondern viel mehr um All-Age-Literatur. Erst hatte mich das Ende aufgrund seiner Vagheit etwas enttäuscht, allerdings passt es doch: Die Geschichte der furchtlosen Fünf ist erzählt, alles Weitere, alles Zukünftige, eröffnet eine neue Geschichte. Und diese Zukunft, die die Fünf noch vor sich haben, werden sie nach den Ereignissen des Buches gemeinsam durchstehen.