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omami
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Lannach

Bewertungen

Insgesamt 231 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2021
Que Mai, Nguyen, Phan

Der Gesang der Berge


ausgezeichnet

Eigentlich müsste man diesem Buch 6 Sterne geben, denn es ist so eindrucksvoll und blumig geschrieben, obwohl es im Grunde eine tieftraurige und schreckliche Geschichte erzählt.
Die vietnamesische Autorin Nguyễn Phan Quế Mai hat Geschichte und Geschichten aus ihrer eigenen Familie und Bekannten zu einem sehr gelungenen und sehr berührenden Roman zusammengestellt.
Kaum jemand, der das Volk, das Land, die Religion dieses Landes nicht kennt, kann sich vorstellen, was der Krieg und seine Folgen da angerichtet haben.
Der Inhalt:
Eine Großmutter erzählt ihrer Enkelin Geschichten, die davon handeln, wie das Leben vor ihrer Geburt war und wie schön es war. Doch dann kam der Krieg und alles wurde anders. Das Mädchen erfährt, wie ihre Oma ihren Vater, ihren Mann und ihre Mutter verlor. Wie sie trotz großer Gefahren ihre Kinder vor den eigenen Landsleuten verstecken musste, welche Entbehrungen sie auf sich nahm und welch weite Wege sie gegangen ist, um ihre Kinder wieder zu finden.
Und sie hofft mit dem Mädchen, daß ihr Sohn, der Vater des Kindes, nach dem Krieg wieder nach Hause kommt, die Mutter ist ebenfalls ausgezogen, um ihn zu finden.
Eine zu Herzen gehende Geschichte, die einen Blick auf das Leben in Vietnam, vor, während und nach dem schrecklichen Krieg vermittelt
Ein wunderschönes Cover lädt ausserdem zum Zugreifen und Lesen ein, man kann das Buch, wenn man es zu lesen begonnen hat, ohnehin kaum aus der Hand legen.

Bewertung vom 14.09.2021
Priedl, Wolfgang

COLLEGIUM. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im neuen Roman des Autors Wolfgang Priedl wird nicht lange gefackelt.

Holzinger ist jetzt bei der Europol und soll als Erstauftrag die Sicherung bei der zweitägigen Konferenz des " Economy-Clubs" in Schloß Laxenburg übernehmen.

Erschwert wird das Unternehmen durch einen Fast-Absturz der Maschine von Den Haag nach Wien, bei dem Holzingers Kollegin verletzt wird und für längere Zeit ausfällt.

Holzinger muß sich neui organisieren und da fällt ihm sein ehemaliger Chef ein, den er bittet, einzuspringen. Und noch neue Mitglieder im Team sind Lucas, der IT Experte, und Jasmin, eine tolle Allrounderin.

Der Economy-Club besteht aus mehreren Vorstands-Mitgliedern und vielen Firmenchefs, die sich von der breiten Vernetzung des Clubs natürlich geschäftliche Vorteile erhoffen.

Aber es gibt auch Negativ-Reklame und im letzten halben Jahr sind einige der Vorstands-Mitglieder auf nicht nachvollziehbare Weise ums Leben gekommen.

Und so geht es weiter, der Laxenburg-Job wird von extrem viel Schneefall behindert, Holzinger hat alle Hände voll zu tun, der Job erweist sich als schwieriger, als gedacht.

Eine tolle Geschichte, die sich länderübergreifend entwickelt. Viel Technik, etwas Gefühl, interessante Verzweigungen und auch Humor ergeben ein gut aufgebautes, gut lesbares und verständliches Werk.

Mich zieht es nach Sardinien, aber davor spiele ich noch eine Runde RUST.

Bewertung vom 08.09.2021
Rinke, Moritz

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García


sehr gut

Moritz Rinke, der Autor des Buches, ist ein bekannter Dramatiker, der auch Theaterstücke schreibt, von denen viele national und international aufgeführt werden und wurden.
Sein erstes Buch, " Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel ". ist ebenfalls ein Bestseller.
Sein " Der längste Tag im Leben des Pedro Fernandez Garcia " ist eine Zusammensetzung vieler kleiner Geschichten, die gesamt gesehen den Roman ausmachen. Predro, Postbote bei der Königlichen Post auf Lanzarote, sieht, dass das moderne Zeitalter mit E-Mails und Smartphones die Briefpost langsam aber sicher verdrängt. Er lebt ein kleines bisschen in der Vergangenheit mit Gedanken an seinen Vater und den Großvater, erinnert sich an viele Begebenheiten, aber nur an wenig Nähe.
Die bekommt er, als er seine Carlotta kennenlernt, und dann bekommt er auch noch einen Sohn. Den liebt er abgöttisch.
Carlotta allerdings will mehr und verläßt Pedro, sie nimmt auch Miguel, seinen Sohn mit nach Barcelona.
Pedros Freund, Tenaro, Sohn eines Fischers, allerdings ohne Boot und Job, ist meistens zur Stelle, wenn Pedro nicht mehr weiter weiß. Aber Tenaro lebt in einer anderen Welt und ist etwas realitätsblind.
Und eines Tages liegt ein großer dunkelhäutiger Mann in Pedros Haus. Amado, ein Flüchtling, kommt geradezu aus Marokko und erzählt ihm davon, wie sich die Asylsuchenden im Camp hinter dem hohen Zaun organisieren.
Aber Pedro denkt mehr an Miguel, den Messi-Fan, und wie er ihn wieder zu sich auf die Insel holen kann. Tenaro hat wie immer eine Idee.
Das Buch ist sehr tiefgründig und nicht ganz einfach zu lesen, man verliert leicht den Faden, wenn man zu lange Pausen macht.
Aber es lohnt sich, in die Sichtweise eines königlichen Postboten, eines Fischers ohne Boot, eines Messi - Fans , oder einer Hotel-Rezeptionistin einzusteigen.
Auch die Erklärung der verschiedenen Lava-Sorten hat etwas für sich, besonders, wenn sie mit Frauen verglichen wird.
Das Cover zeigt die karge Lava-Landschaft, wie sie auch im Buch beschrieben wird.

Bewertung vom 22.08.2021
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch von Christina Engel beschreibt die Schwierigkeiten, die es nach dem Krieg gab, wenn eine Frau arbeiten wollte, denn da musste der Herr Ehemann noch zustimmen.
Der Roman erzählt die Geschichte von Anne und Benno Jensen aus Lüneburg, wie sie sich kennengelernt haben, wie sich ihr Leben nach dem Krieg entwickelt hat, Hochzeit, Hausstandsgründung, Kinder.
Benno ist gelernter Tischler mit eigener Firma, Anne Hausfrau mit Zwillingen.
Benno gründet mit einem früheren Schulkameraden ein Möbelhaus, Anne würde gerne als Avon-Beraterin arbeiten. Aber Benno will das nicht.
Eine nette Geschichte der gesellschaftlichen und sozialen Entwicklung im Deutschland der Nachkriegszeit.
Vom Titel her hätte ich mehr über die Tätigkeit einer Avon-Beraterin erwartet.
Aber das Cover gefällt mit der " Knutschkugel und der hübschen Beraterin samt Koffer voller Schönheit

Bewertung vom 20.08.2021
Peter, Maria W.

Verrat in Colonia (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im vierten Buch der Reihe hat der Leser wieder Gelegenheit, mit Invita, der Sklavin, eine spannende Reise in die Vergangenheit anzutreten.

Invita begleitet ihre Herrin Marcella auf einer Reise an den Rhein, ebenfalls dabei ihr Gefährte Flavo. Die Reisegruppe wird ausserdem von einem Trupp Soldaten begleitet, führt man doch auch eine gut gefüllte Reisekasse mit.

Und bald wird die Gruppe überfallen, Invita, ihr Gefährte und ihre Herrin überstehen das Ganze dank eines sympathischen und beherzten Soldaten.

Am Ziel der Reise wird es dann aber richtig spannend, da wird aber nichts verraten, ausser daß Invita wieder ganze Arbeit leisten muß, um ihren Gefährten Flavo und ihre Herrin Marcella zu retten.

Ein schönes Cover wiest auf die historische Geschichte hin.

Bewertung vom 15.08.2021
Wlasak, Helmut

In allen Punkten


ausgezeichnet

So, dann fange ich einmal mit den " Generalien" an.
Der Autor Helmut Wlasak, Jahrgang 1960, Grazer, der zuerst als " normaler Gendarm" unterwegs war, heute aber Richter ist, der sich mit Suchtgiftlern, Dschihadisten, Mördern und Totschlägern, Dieben und vielen anderen auf die schiefe Bahn geratenen Menschen befassen muß und dabei auch die Hintergründe der Taten erfragt, hat aus seinen Erfahrungen ein äußerst lesenswertes Buch geschrieben.
In 30 Geschichten aus dem Alltag eines Richters berichtet er durchaus humorvoll von allen möglichen Delikten, sieht aber immer auch den Menschen hinter allem.
Da ist die Mutter, alt und selbst pflegebedürftig, die ihre Tochter mit Hilfe eine 24 Stundenpflegerin betreut und keinen Ausweg sieht, als der Turnus der Pflegerin zu Ende geht.
Da ist Bojan, der Arbeit sucht, um seinen Eltern Geld für die Heizung zu geben, und Igor mit seinem wundervollen Würstelstand und noch ganz viele andere, die in die Fänge der Justiz geraten. Vielleicht, weil sie naiv sind, oder nicht an die Folgen ihres Tuns denken, weil sie ihre Begierden stillen wollen, oder einfach etwas Gutes tun, aber auf dem glatten Parkett der Gesetze ausrutschen.
Der Autor bringt Beispiele dafür, dass eigentlich jeder Mensch in Situationen geraten kann, die zu Gesetzesbrüchen führen, wenn sich die Umstände im Leben ändern, man in falsche Gesellschaft gerät, oder einfach nur benutzt wird, und es zu spät bemerkt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2021
Loschütz, Gert

Besichtigung eines Unglücks


ausgezeichnet

Gert Loschütz, der Autor dieses Romans, hat es sich nicht einfach gemacht und einen an Spannung und Wendungen nach allen Seiten kaum zu überbietenden Roman vorgelegt.

Es gibt einen Erzähler, Thomas, der sich durch Berge von alten Akten, Briefen und Berichten arbeitet, um ein grauenhaftes Zugunglück zu rekonstruieren.

Bei seinen Recherchen trifft er auf persönliche Schicksale der Verunglückten und verknüpft sie gleichzeitig mit Privatem.

Besonders berührend stellt sich das Schicksal der in einem der Züge verunglückten Carla Fink dar, die sich nach dem Unglück einen anderen Namen gegeben hatte. Es verwundert allerdings nicht, denn Carla war Halbjüdin und mit einem Volljuden, Richard Kuiper verlobt, den sie anscheinend schützen wollte.

Der Erzähler, Thomas, hat herausgefunden, daß es eine Verbindung zwischen Carla und Thomas´ Mutter gegeben haben könnte, denn diese war zum Zeitpunkt des Unglücks in einem Geschäft tätig, das Carla persönliche Dinge ins Krankenhaus geliefert hat, die Botin war offensichtlich Lisa, Thomas´ Mutter.

Alles in allem ein sehr herausfordernder Roman, den man nicht einfach so nebenbei lesen sollte, denn da gibt es viele tiefgreifende Dinge, die einem sonst entgehen könnten.

Bewertung vom 01.08.2021
Livia Keltis

Der böse Augustin. Historischer Kriminalroman


ausgezeichnet

Der Einstiegsroman zur Serie ist auf jeden Fall gelungen. Die Autorin Livia Keltis hat Personen, die tatsächlich zu dieser Zeit in Wels gelebt haben, mit erfundenen Personen kombiniert und so ein faszinierendes Bild der damals üblichen Lebensart gezeichnet.

Sehr sympathische Protagonisten werden in einen Strudel von keinesfalls humorfreien Ereignissen verwickelt, deren Auflösung immer knapp unter der Oberfläche köchelt, aber man kann sie nicht fassen.

Historische Figuren werden mit erfundenen Figuren kombiniert und in eine spannende Handlung verwickelt.

Überraschungen sind daher immer möglich

Lesenswert und sehr unterhaltend.

Auch das Cover läßt keine Wünsche offen.

Bewertung vom 25.07.2021
Imre, Thomas

Der Himmel über den Menschen


sehr gut

Der Autor Thomas Imre hat sich für sein neues Buch ein sehr aktuelles Thema ausgesucht.

Sein Roman liest sich wie eine gut erfundene Fantasy-Geschichte, aber da steckt viel mehr dahinter.

Seine Hauptperson, der Astrophysiker und Wirtschaftswissenschaftler Dr. Steven Thaillor macht ganz schnell große Karriere, aber er entdeckt auch etwas, das sein Leben bald völlig auf den Kopf stellt.

Nebenbei arbeitet Steven mit zwei Freunden an einem neuen Computerspiel, das mit künstlicher Intelligenz ausgestattet werden wird. Bei Versuchen und Tests stellt sich so manche aussergewöhnliche Fähigkeit der Software heraus.

Und dann wird es wirklich ernst.

Kann die Software das, was sich Steven wünscht?

Und spielt der Himmel über den Menschen mit?

Ein gut gelungenes, manchmal verwirrendes Buch, das aber sehr viele Wahrheiten bloßlegt.

Ein schönes, sehr passendes Cover rundet das Geschehen ab.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.