Benutzer
Benutzername: 
Isa.Literature.Love
Wohnort: 
Hamburg
Über mich: 
Read more review's on my #bookstagram Account and let's get in touch ◡̈

Bewertungen

Insgesamt 206 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2022
Wagner, Gernot

Stadt, Land, Klima


gut

Ein Plädoyer für das Leben in der Stadt (u. a. mit einigen Klimaschutz-Gründen)
Inhalt:
Klimaökonom Gernot Wagner stellt in seinem Buch ‚Stadt, Land, Klima: Warum wir nur mit einem urbaneren Leben die Erde retten‘ sehr anschaulich und mit vielen verschiedenen Argumenten die Vorzüge eines Lebens in der Stadt gegenüber eines auf dem Land dar.

Das Buch ist nach den Leitfragen WARUM; WO; WAS; WIE in vier Teile gegliedert. In diesen Teilen schreibt er u. a. einen ‚Liebesbrief an die Stadt‘ (S. 5) und erklärt, warum in der Stadt das wahre Klimapotential zu finden sei (Teil II).

Ich habe als Kernbotschaft vor allem mitgenommen, dass das Leben in der Stadt effizienter ist (weil alles schneller erreichbar ist, meist in einem 15min-Radius; besseres Verkehrsnetz; weniger Pendeln (und damit Verkehr und CO2-Emissionen), etc.) und Menschen weniger (Wohn-) Raum einnehmen als auf dem Land und damit dem Klima weniger schaden. Stadt wird nach Gernot mit Resilienz und Effizienz gleichgesetzt und als besser für das Klima eingestuft.

Meine Meinung
Das Buch ist vom Cover über das hochwertige Papier und den zweifarbigen Druck (schwarz-orange Schrift) wirklich sehr schön und ansprechend gestaltet. Auch der Aufbau des Buches gefällt mir grundsätzlich sehr gut.

Leider hat der Inhalt des Buches mit der Gestaltung für mich nicht mithalten können. Der Autor schreibt kurzweilig und persönliche Erfahrungsberichte in diesem Buch vor allem über das sehr gelobte Stadtleben (Stadt = Effizienz und Lebenseinstellung). Für mich fehlt vor allem ein kritischer Diskurs und auch die Vorteile des Landlebens. Im Übrigen gibt es für mich auch keine Entweder-Oder-Entscheidung zwischen Land und Stadt (diese Entscheidung ist meiner Ansicht nach von vielen individuellen und subjektiven Faktoren abhängig), die mit diesem Buch aber suggeriert wird. Der Untertitel „Warum wir nur mit einem urbanen Leben die Erde retten“ bleibt auch nach der Lektüre für mich mehr eine These als eine Fragestellung, der im (wissenschaftlichen) Diskurs nachgegangen werden würde. Zudem wiederholen sich im Buch Passagen und Argumente (z. B. die Effizienz der Stadt oder die Waschmaschinen-Situation des Autors) immer wieder und es gibt daher einige Redundanzen. Zudem nehme ich die subjektive Perspektive des Autors (er l(i)lebt Stadt) sehr stark wahr und diese zeigt sich meiner Meinung nach darin, dass die Nachteile der Stadt und die Vorteile des Landes wenig bis gar nicht erwähnt (= fehlender faktenbasierter, umfassender Diskurs).
Fazit
Mein Fazit fällt leider enttäuschend aus: Die Aufmachung des Buches verspricht deutlich mehr, als der Inhalt liefert (u. a. fehlender faktenbasierter Diskurs) und bei diesem so wichtigen Thema liefern sollte.

Bewertung vom 31.12.2021
Carstens, Christiane

Mauergeschichte(n)


weniger gut

Interviews zu Erlebnissen aus der ehemaligen DDR, Berlin und der Mauer (Zeitzeug:innen-Berichte)

Das Buch ‚Mauergeschichte(n)‘ von Christiane Carstens enthält 8 Interviews mit Zeitzeug:innen zu deren Erlebnissen, Lebensgeschichte und Wahrnehmung des Mauerbaus bzw. -falls, der ehemaligen DDR sowie der WDR. Für das letzte dieser 8 Interviews hat die Autorin ihre Fragen selbst beantwortet (Anmerkung vom Verlag auf Nachfrage in der Leserunde), es gab hier keine:n weitere: n Interviewer:in. Die Interviews selbst sind vereinfacht transkribiert und vollständige Sätze gebildet. Ich hätte mir hier insgesamt eine ‚rundere‘ Aufbereitung gewünscht.

Insgesamt habe ich mir von diesem Buch mehr erhofft: Mehr Informationen rund um die Mauer und ihre Geschichte, wie bspw. Durch zusätzliche historisch (belegte) Informationen, die die Zeitzeug:innen-Berichte ergänzen. Zudem fehlt mir eine Erläuterung, warum genau diese Personen interviewt worden sind. Auch, dass die Autorin sich am Ende quasi selbst interviewt, ist für mich überhaupt nicht passend. Hier hätte ich mir eine anderen Methodik sowie Einbettung in Informationen / Anmerkungen der Redaktion o.ä. gewünscht.

Die Interviews sind interessant, die Lebensgeschichten spannend, aber für mich ist dies kein abgerundetes Buch zu dieser Thematik, sondern wirkt sehr ‚roh‘.

Ich weiß selbst, wie aufwändig Interviewführung und -Bearbeitung ist, da ich dies aufgrund meines Berufs wissenschaftlich regelmäßig mache und gebe daher für diese Sammlung an Interviews 2/5 Sterne.

Bewertung vom 23.12.2021
Coel, Michaela

Misfits


sehr gut

Ein Manifest für das ‚NOT-Fitting-In‘ - lasst uns Misfits celebrieren!
Michaela Coel ist eine gefeierte britische Poetin, Produzentin, Regisseurin und Schauspielerin ghanasicher Abstammung. Aufgewachsen in London, hat sie nach ihrem Theaterstück Chewing Gum die gleichnamige Fernsehserie (2015-2017) kreiert. Für ihre großartigen künstlerischen Leistungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet (u. a. Mit dem Emmy 2021). Mit ihrem sehr persönlichen Buch MiSF!TS (Ein Manifest) hat Michaela Coel ein leidenschaftliches Plädoyer für ‚against fitting in‘ und das Leben als Außenseiter:in (M.C.s Begriff: Misfits) geschrieben.

Misfits ist die Publikation von Michaela Coels viral gegangener Rede ‚MacTaggart Lecture‘ und stellt das Debüt der Autorin dar. In der Einleitung und im Epilog schreibt die Autorin über die Hintergründe, die Entstehung sowie weitere ihrer Gedanken zur Rede und damit zu ihrem Buch. Die Rede selbst ist noch etwas ausführlicher und weiterentwickelter abgedruckt, plädiert für mehr radikale Ehrlichkeit und ermutigt alle Misfits.

In dem Buch ziehen sich das Bild der Motte und insbesondere des Totenkopfschwärmers als Vergleiche und Ankerpunkt durch das Buch hindurch. Besonders gefallen hat mir zudem die Gestaltung, mit den hervorgehobenen und fett-gedruckten Zitaten und die Definition von Michaela Coel von Misfits: „Misfits sehen die Welt anders; manche von uns werden zu Misfits, weil sie von der Welt als anders gesehen werden.“ (siehe S. 69) ! (Auch wenn es natürlich noch viele weitere sehr zitterfähige Aussagen von ihr in diesem Buch gibt!)

Ein sehr authentisches, persönliches Buch, das schmal daher kommt, aber viel Tiefgang hat, für dessen Lektüre Leser:innen sich Zeit nehmen sollten, da vieles zwischen den Zeilen steht … Lasst uns Misfits celebrieren!

Bewertung vom 11.12.2021
Lindgren, Astrid

Astrid Lindgrens Märchen


ausgezeichnet

Wunderschöne Märchen von Astrid Lindgren für Klein & Groß
In dem Buch ‚Märchen‘ von Astrid Lindgren aus dem Oetinger Verlag mit Illustrationen von Katrin Engelking sind 15 Märchen der berühmten schwedischen Autorin enthalten. Alle Märchen haben eine sehr gute Vorleselänge und sind mit zahlreichen, liebevoll gestalteten Bildern illustriert.

Astrid Lindgrens Märchen und Märchen-Abenteuer sind ganz anders als ‚klassische Märchen‘ und genau das macht sie wunderschön! Sie zeichnen sich durch den wundervollen Erzählten Lindgrens, den Protagonist:innen sowie deren persönliche ‚Themen‘ aus. Es werden dabei auch schwere Themen aufgegriffen und verarbeitet, wie beispielsweise in dem Märchen über ein Geschwisterpaar in Armut oder der Prinzessin Lise-Lotta, deren Leben zu perfekt war. Die Erzählweise ist dabei so liebevoll, dass man alle Geschichten sehr gerne liest oder hört und mitfühlen kann. Es sind spannende Geschichten für Kinder, die auch Erwachsene berühren und uns alle spiegeln.

Ich kann dieses wunderschön geschriebene und gestaltete Märchenbuch sehr empfehlen - sowohl als Vorlesebuch für Kinder als auch für Märchenliebhaber:innen jeden Alters. Ein tolles Buch - dessen Haptik (wertige Seiten und Umschlagsdesign) ebenfalls überzeugt.

Bewertung vom 30.11.2021
Sadhguru

Karma


gut

Interessantes Wissen über Karma & Karma-Yoga
Sadhguru (Jaggi Vasudev) ist ein indischer Yogi, Mystiker und Bestsellerautor - auch wenn er sich selbst so nicht bezeichnet, weil es ihn nicht ausmache (dies erklärt er in diesem Buch ‚Karma‘ ebenfalls). Der Sanskrit-Begriff Karma beutetet wörtlich übersetzt ‚Handlung‘ und wird heute populär und umgangssprachlich häufig mit einer Art moralischer Lebensbilanz gleichgesetzt. Sadhguru erklärt in seinem Buch sehr umfangreich, was Karma wirklich ist: „Karma bedeutet, dass du dein Schicksal verändern kannst und ihm nicht einfach unterworfen bist.“ (S.61)

Das Buch gliedert sich in drei Teile: Im ersten theoretischen Teil wird Karma und im zweiten praktisch-orientierten Teil Karma-Yoga erläutert. Im dritten Teil greift Sadhguru an ihn gestellte Fragen zur Thematik Karma auf und erklärt diese. In den einzelnen Kapiteln (aufgeteilt in Stures) gibt es immer wieder Fabeln von einer indischen Figur, in Boxen Sadhana (= begleitende Tipps) und Inhalte vom Autor zum jeweiligen Themengebiet rund um Karma. Abschließend gibt es ein Glossar, dass wichtige Begriffe übersichtlich zum Nachschlagen zusammenfasst.

Meine Meinung:
Ich habe viele neue Perspektiven zum Thema Karma aufgezeigt bekommen und auch, wenn ich nicht alle Ansichten teile und zum Teil nicht ganz nachvollziehen kann, ist es eine interessante und spannende Lektüre. Für alle Menschen, die Interesse haben, mehr über das Konzept Karma zu lernen und dieses besser zu verstehen, ist dies ein geeignetes Buch. Mir persönlich ist es an der ein oder anderen Stelle zu spirituell und für mich zu lang ausgeführt. Nichtsdestotrotz teile ich den Grundgedanken von Karma: Wir sind für unser Leben und Schicksal selbstverantwortlich und es war spannend, darüber zu lesen.

Bewertung vom 24.11.2021
Wenzel, Eike

Das neue grüne Zeitalter


ausgezeichnet

In seinem Sachbuch ‚Das neue grüne Zeitalter‘ schreibt der renommierte Zukunftsforscher Dr. Eike Wenzel über u. a. über den New Green Deal, Wirtschaft, Gesellschaft, Klimakrise, Artensterben und wie, wir mit all dem umgehen können. Dabei ist das Buch in 10 Handlungsfelder eingeteilt (siehe Inhaltsverzeichnis) und zeigt die Notwendigkeit auf, neue Lebensstile zu entwickeln, um auf all die Veränderungen, Challenges und Trends zu reagieren. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die jeweiligen ‚Key Learnings‘, die am Ende jeden Kapitels die Kernaussagen zusammenfassen und Leser:innen so die Lektüre und das Mitdenken erleichtern und auch zum Nachschlagen sehr geeignet sind.

Meine Meinung zum Buch:
Der Autor schreibt sehr sachlich, veranschaulicht viele Argumente mit Grafiken und erläutert diese sehr gelungen in seinem Text, gibt Quellen an und führt das Themengebiet sehr umfassend, interessant und spannend aus! Das Buch liest sich dabei wie ein wissenschaftlichen Diskurs und ich befürworte die große Sachlichkeit, mit der an diese wichtigen und richtungsweisenden Themen herangegangen wird sowie die großartigen Key Learnings! Ein großartiges Sachbuch, bei dem ich wirklich viel gelernt habe und viele weiterführende Quellen genutzt habe! Ich kann jeder:m die Lektüre dieses Buches empfehlen! Denn das sich etwas ändern muss, ist unumstritten, wie das gehen kann, hierfür zeigt das Sachbuch viele gute Handlungsoptionen auf! MUST READ!

Bewertung vom 24.11.2021
Martin, Nick;Vetter, Anita

Die geilste Lücke im Lebenslauf


ausgezeichnet

Das Buch ‚Die geilste Lücke im Lebenslauf: 6 Jahre Weltreisen.‘ ist das erste Buch des Weltreisenden und Entrepreneur Nick Martin. Der gebürtige Würzburger hat 2010 seinen Büro-Job aufgegeben, um auf Weltreise zu gehen und lebt seitdem in der Welt. In diesem Buch berichtet er von all seinen Abenteuern, Erlebnissen, Begegnungen und Erinnerungen seiner Weltreisen mit all den Highs, aber auch den Downs. Das macht dieses Buch sehr authentisch und ehrlich! Von Sprachschule, über Couch Surfing Erlebnisse, Trampen und Harpunen-Attaken auf den Fidschis die Weltreisen von Nick werden nie langweilig! Der Beginn des Buches geht darum, wie alles mit Neuseeland und Fernweh begonnen hat und erzählt bis zu seinem ersten Auftritt seiner Show über seine Weltreise. Im Buch erfahren die Leser:innen unter anderem auch, wie aus Nick ein Entrepreneur geworden ist und, wie sein Buch aus Reise-Tagebüchern entstanden ist.

Meine Meinung zum Buch:
Nick Martin hat sein 1. Buch gemeinsam mit seiner Co-Autorin Anita Vetter sehr authentisch und spannend geschrieben! Viele private Fotos illustrieren Nicks Stories seiner Reisen und nehmen Leser:innen auch bildlich mit. Großartige Reiseliteratur, die das Fernweh befeuert und mich sehr beeindruckt zurücklässt! Insgesamt eine sehr abgerundete, spannende und interessante Lese-Reise und ich kann das Buch sowie sein zweites Buch zu seinen Weltreisen jedem absolut empfehlen! Lieber Nick: Continue to have a great ride!

Bewertung vom 09.11.2021
Homer, Karen

Little Book of Gucci / Die kleine Modebibliothek Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Darstellung der Historie und Entwicklung der Luxusmarke Gucci
‚Little Book of Gucci‘ ist eine kleine Modefibel über die Luxusmarke Gucci, die 1921 von Guccio Gucci in Florenz gegründet worden ist und als Familienunternehmen zunächst fortgesetzt worden ist. Von der Patentieren des GG-Logos (1930er) über den Horsebit Loafer, den Flora-Print (1950er/60er) bis zu Tom Ford’s schmalen GG-Gürtel und Michele’s Soho-Disco lesen Leser:innen die Geschichte und Entwicklung der Marke Gucci, die sehr eng mit der Geschichte ihrer Designer:innen wie Gucci Sr. & Jr., Tom Ford, Frida Giannini und Alessandro Michele verbunden ist. In 8 Abschnitten wird die Historie der Marke vorgestellt und ergänzend dazu enthält das Buch viele Fotos von Kreationen und Personen mit den passenden Bildtiteln. Teilweise hätte ich mir mehr Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Marke sowie zur Biografie der einzelnen Personen gewünscht, ABER es handelt sich hier um ‚Litte Book of’ und daher kann dies natürlich nicht der Anspruch sein, sondern vielmehr die Anregung dazu, bestimmte Biografien (in meinem Fall die von Tom Ford) zu recherchieren und zu lesen. Insgesamt ein sehr stimmiges Buch über die Marke, das sich hervorragend eignet um einen Überblick über die Luxusmarke zu erhalten und Eindrücke zu deren Designs.

Bewertung vom 01.11.2021
Schweizer, Jochen

Die Begegnung. Eine Geschichte über den Weg zum selbstbestimmten Leben


gut

Eine Geschichte über zwei Kanuten und deren Lebenswege
Darum geht es in ‚Die Begegnung‘:
Bereits in seinem ersten Buch ‚Der perfekte Augenblick‘ (2017) schreibt Jochen Schweizer über die Thematik richtige Entscheidungen zu treffen und sein Leben selbst zu bestimmen. In seinem neuen Roman ‚Die Begegnung‘ (2021) schreibt der innovative Extremsportler und erfolgreiche Unternehmer einen Roman über zwei Männer, deren Entscheidungen und Lebenswege und damit wieder über das Thema eines selbstbestimmten Lebens, wie bereits der Untertitel verrät.

Sverir, ein 16-jähriger Norweger und Kanute, der durch die norwegische Wildnis irrt wird Mitten in einer stürmischen Nacht von Hakon, einem über 90-jährigen Mann, in seine kleine ‚Hytte’ eingeladen. Hakon fragt Sverir nach seiner Herkunft und Geschichte, die dieser ihm gerne erzählt. Das Buch teilt sich in fünf Teile, die jeweils von einem Zwischenspiel unterbrochen werden. Im Laufe dieser fünf Teile erfahren die Leser:innen die Lebensgeschichte von Sverir und Hakon. In den Zwischenspielen geht es um ‚Jetzt‘ und den Dialog der beiden, welcher von Zitaten wie dem folgenden geprägt ist:

„Du musst nur dein Ziel kennen, Sverir. Wenn dein Ziel ist, frei und selbstbestimmt zu leben, dann darfst du dieses Ziel nie aus den Augen verlieren, dann wirst du den Weg dorthin von ganz allen finden.“ Hakon, S. 119

Beide Protagonisten haben viele Gemeinsamkeiten, wie beispielsweise ihre Familienkonstellation, ihre Leidenschaft für Kajaks und Extremsport. Während ihres Austauschs kommen sie sich dadurch näher.

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch lässt sich aufgrund des angenehmen Schreibstils sehr gut und schnell lesen. Das Cover ist wunderschön gestaltet. Die Story klingt sehr vielversprechend, allerdings ist mir die Ausgestaltung zu wenig authentisch und zu oberflächlich. Das Leben von Hakon scheint sich da fortzusetzen, wo Sverir gerade ist. Keine Frage, es ist beeindruckend, wie Hakon seinen Lebensweg gegangen ist (hier erinnert das ein oder andere an den Autor selbst) - nichtsdestotrotz passen die Message und die teilweise sehr ‚Kalenderspruch-artigen‘ Passagen im Zwischenspiel für mich nicht. Natürlich möchten die meisten Menschen ein selbstbestimmtes Leben leben - aber was heißt das eigentlich konkret? Und wie genau gestaltet man dies? Hier hätte ich mir deutlich mehr Tiefgang gewünscht und auch so etwas die Aufarbeitung von Sverir harter Kindheit. Auch das Ende ist für mich nicht rund und wirft viele Fragen auf, bzw. Steht in einem starken Kontrast zu den vorherigen Lebensweisheiten, die mitgegeben werden.

Kurz: Mich konnte das Buch nicht überzeugen, auch wenn es eine angenehme Lektüre ist.

Bewertung vom 23.10.2021
Bitzer, Andrea Juliane

Green Rebels - Frauen und ihr Traum von einer besseren Welt


ausgezeichnet

Wir brauchen mehr Green Rebels!

Darum geht’s in ‚Green Rebels‘:
In ‚Green Rebels‘ werden insgesamt 13 Green Startups von 14 GründerINNEN (und einem männlichen Co-Founder) vorgestellt in 13 Kapiteln vorgestellt. Abgerundet wird das Buch mit einem sehr spannenden Vorwort, Nachwort und 10 Tipps für grünere Unternehmensführung von der Autorin sowie den Unternehmerinnen-Porträts am Ende des Buches. Mit dabei sind Louisa Dellert, Milena Glimbowski, Joana Breidenbach und viele weitere.

In den jeweiligen Kapiteln geht es um das jeweilige Startup, Geschäftsidee, (Aus-)Gründung, Erfolge und Misserfolge, Produkte und Services sowie Hintergründe zur jeweiligen Branche, Produkt o.ä. durch die Autorin recherchiert und ergänzt.

Ein Buch, das Mut macht, den Schritt zum eigenen Startup zu gehen, aber dabei auch die Schattenseiten beleuchtet und vor allem zeigt, dass Nachhaltigkeit Grundlage für unser Leben ist bzw. sein sollte und welche Vorbilder hier bereits eine ganze Menge tun!

Meine Meinung zum Buch:
Autorin Andrea Juliane Bitzer hat die Stories der Founderinnen bzw. Green Rebels, sehr interessant, informativ, authentisch und nahbar dargestellt. Als Wirtschaftswissenschaftlerin interessiere ich mich sehr für Entrepreneurship, Gründer:innen und deren Erfolgsgeschichten - und für mich sind alles Erfolgsgeschichten, weil auch Fehler und Aufgabe von Ideen dazu gehören, wie das Buch auch sehr schön aufzeigt und verdeutlicht. Klasse finde ich, dass die Autorin mit jeder Green Rebel ein Interview geführt hat und wirklich viele Hintergrundinformationen liefert. Es ist Andrea J. Bitzer stilistisch sehr gut gelungen, ihre eigenen Erfahrungen mit den Infos aus den von ihr geführten Interviews zu verküpfen. Die jeweiligen Kapitel über die Gründerinnen waren sehr angenehm zu lesen und auch die Erwähnung von Fakten oder Statistiken empfand ich als angemessen.

Eine meiner Lieblingsstellen ist definitiv die folgende:

„Was ist ‚scheitern‘? […] Nein, ich kenne das Wort nicht.“ - Franci. Ich übersetze es auf Englisch, und Franciska Császár (von Daily Greens) winkt ab. „Ach, dann weiß ich, warum ich das Wort nicht kannte. […] Das habe ich bis jetzt nicht gebraucht.“ (S. 112)

Insgesamt hätte ich mir mehr Infos, Zitate aus den Interviews und Einsichten in die einzelnen Gründungsgeschichten und weniger persönliche Erfahrung von der Autorin gewünscht. Zudem interessiert mich, warum genau diese Frauen als Green Rebels präsentiert werden und ich hätte mir ein kurzes Unternehmensporträt und auch das Gründerinnenporträt zu Beginn jedes Kapitels gewünscht.
Kurz: Ein klasse Buch über starke, mutige, selbstbewusste Gründerinnen und ihre Green Businesses!