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Benutzername: 
Nicky
Wohnort: 
Karlsruhe

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
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Bewertung vom 03.01.2022
Wenn die Faust des Universums zuschlägt
Wimmer, Johannes

Wenn die Faust des Universums zuschlägt


ausgezeichnet

Das dunkel gehaltene Cover und der tieftraurige Ausdruck auf dem Gesicht Wimmers lassen erahnen, was den Leser im Buch erwartet.
Es handelt sich um ein schonungslos ehrliches Buch über den Verlust eines Kindes und den vorgelagerten Kampf voll zerbrechlicher Hoffnung um dessen Leben.
Aufgelockert werden die Beschreibungen Wimmers durch Rückblenden auf sein eigenes Leben und Wirken.
Da ich selbst mehrfach um das Leben meines Kindes bangen musste, kann ich die Zeiten des Kampfes und die Gefühle, die damit verbunden sind, absolut nachvollziehen. Auch mit dem Tod habe ich mich im Zuge dessen oft beschäftigt. Ich bin mehr als dankbar, dass meine Tochter leben darf und ich nicht mit dieser unbeschreiblichen Trauer konfrontiert wurde. Der Autor hat sie mir dennoch näher gebracht und verständlich gemacht.
Dr. Wimmer erzählt seine eigene Geschichte, gibt seine Gefühle schonungslos und ehrlich preis, nimmt den Leser an der Hand - bei dem Versuch, uns das Unsägliche zu erklären.
Es gab viele berührende, todtraurige Momente, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Am eindrucksvollsten finde ich jedoch den Umgang der verwitweten Eltern miteinander.

Bewertung vom 12.10.2021
Keine Panik, ist nur Technik
Ait Si Abbou, Kenza

Keine Panik, ist nur Technik


ausgezeichnet

Das Cover mit der Autorin Kenza Ait Si Abbou hat mich sofort angesprochen. Es unterstreicht die Leichtigkeit und Authentizität, die sie auch im Buch vermittelt. Das @, das das "a" in Panik ersetzt, passt perfekt zum Thema und lockert das Wort "Panik" auch optisch auf. Auch ein kleiner Auszug des Inhaltes ist bereits in den Untertitel integriert.

Zum Buch kann ich ohne zu spoilern sagen, dass recht komplexe Sachverhalte in IT und Technik sehr einfach und verständlich vermittelt werden. Die Autorin arbeitet viel mit praktischen Beispielen und alltäglichen Fragestellungen, was mir sehr geholfen hat, mich einzudenken.

Aus meiner Sicht ist es ein rundum gelungenes Sachbuch. Es vermittelt viel Wissen und schafft es dabei dennoch, alle Leser (mit unterschiedlichen Backgrounds) abzuholen und einzufangen. Und vor Allem schafft es die Autorin, auch weniger technikaffine Menschen von Technik zu begeistern.

Wir leben in einer zunehmend digitalisierten Welt und Technik ist schlichtweg nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Daher braucht es meines Erachtens Bücher wie diese, die allen Zielgruppen das nötige Wissen auf leichte, verständliche Art vermitteln.

Mehr davon!

Bewertung vom 12.10.2021
Die zehn Lieben des Nishino
Kawakami, Hiromi

Die zehn Lieben des Nishino


ausgezeichnet

Das Cover hat mir sehr gefallen, die orangefarbenen Kois im azurblauen Wasser muten sehr japanisch an. Zudem fallen die knalligen Farben sofort ins Auge.

Kawakami erzählt von Nishino, dem perfekten Liebhaber und seinen zehn Eroberungen. Genau genommen erzählen die betreffenden Frauen ihre ganz eigenen Geschichten. Die zehn sehr unterschiedlichen kleinen Stories spiegeln auch immer die Gefühlswelt und das Erlebte der Frauen wieder. Gerade diese Erzählweise macht das Buch abwechslungsreich und lässt den Leser immer wieder Neues entdecken.
Offen bleibt die Frage, ob Nishino tatsächlich der große Verführer ist, der allen Frauen die Wünsche von den Augen ablesen kann oder ob er vielmehr sehr unsicher und bindungsunfähig ist.

Hiromi Kawakami schreibt ähnlich nüchtern wie Haruki Murakami - und diesen Schreibstil liebe ich. Vor Allem, wenn er mit einer nicht ganz nüchternen Story gepaart ist. Die Nüchternheit verleiht dem Thema noch mehr Tiefe.

Mein Resümee: absolut empfehlenswert für Leser, die auch Murakami lieben.

Bewertung vom 12.10.2021
Hard Land
Wells, Benedict

Hard Land


sehr gut

Das - wie ich finde Diogenes-typische - Cover hat mich sofort angesprochen, vor Allem weil ich den klaren und minimalistischen Stil liebe. Es mutet verträumt-melancholisch an, was sich im Roman durchaus wiederfindet.

Nach "Vom Ende der Einsamkeit" kann ich nur von "Great Expectations" bezüglich des neuen Wells-Romans sprechen. Mich hat zugegebenermaßen zunächst die Tatsache abgeschreckt, dass die Handlung im Süden der USA und nicht in Wells' Heimatstadt (oder irgendwo in Deutschland) spielt. Aus Allem, was ich über das Schreiben gehört und gelesen habe, habe ich geschlossen, dass der Autor mit einer vertrauten Umgebung gut beraten ist.
Wells beschreibt Umgebung und Charaktere allerdings so glaubwürdig, dass mich diese Tatsache nach kurzer Zeit schon nicht mehr gestört hat.
Ich brauchte eine Weile, um in die Handlung einzutauchen und mich von der Idealvorstellung des Vertrauten zu lösen. Nach ca. 50 Seiten gelang es mir aber und ab diesem Zeitpunkt war ich nur noch begeistert.

Mein Resümee: ich mag Wells' Schreibstil, seine Charaktere und den Plot sehr gerne und kann das Buch nur wärmstens weiterempfehlen.

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