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Ingrid
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Hürth

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Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2025
Bach, Tamara

Jakob und Jelena


ausgezeichnet

Das Buch erzählt die Geschichte von Jakob und Jelena, die nach einem Schulwechsel in eine neue Klassengemeinschaft hineinfinden müssen. Jelena vermisst ihre beste Freundin, die nun zu einer anderen Schule geht; Jakob zieht sich lieber in seine Bücher zurück. Doch ein gemeinsames Referatsprojekt führt sie zusammen – und eröffnet eine respektvolle Annäherung, bei der sich Schritt für Schritt Verständnis und Freundschaft entwickeln .

Die Erzählung wechselt einfühlsam zwischen den Perspektiven der beiden – eine stilistische Stärke, mit der Tamara Bach junge uns direkt in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Protagonisten holt. Unterstützt wird die Atmosphäre durch zarte Aquarell-Illustrationen in Blautönen, die die Kapitel visueller Tiefe verleihen und den Ton der Geschichte unterstreichen.

„Jakob und Jelena“ hat uns diesen Sommer auf besondere Weise begleitet. Meine beiden Töchter stehen gerade selbst vor einem Schulwechsel, und natürlich ist das mit vielen Gefühlen verbunden – Vorfreude, aber auch Unsicherheit. In den Ferien haben sie dieses Buch gelesen und waren sofort mittendrin in den Gedanken und Sorgen der beiden Hauptfiguren.

Die Geschichte zeigt sehr feinfühlig, wie schwer es sein kann, sich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden, Freundschaften zu knüpfen und den eigenen Platz zu finden. Gleichzeitig macht sie deutlich, dass es immer Wege gibt, Brücken zu bauen – auch wenn man anfangs denkt, man sei ganz allein.

Was mich besonders berührt hat: Meine Töchter haben beim Lesen gespürt, dass sie mit ihren Gefühlen nicht allein sind. Das Buch hat ihnen Mut gemacht und Hoffnung gegeben, dass auch ihr neuer Start gelingen wird. Für mich als Mutter war es schön zu sehen, wie sehr sie sich mit Jakob und Jelena identifizieren konnten und wie sie das Buch ermutigt hat, offen und neugierig auf das Neue zuzugehen.

„Jakob und Jelena“ ist ein stilles, warmherziges Buch, das Kinder in einer sensiblen Lebensphase stärkt – und auch uns Erwachsenen zeigt, wie wichtig es ist, zuzuhören und kleine Schritte ernst zu nehmen. Für uns war es genau zur richtigen Zeit ein wunderbarer Begleiter.

Bewertung vom 29.08.2025
Lewis, Caryl

Wilder Honig


ausgezeichnet

Das Cover passt perfekt zum Setting, ich habe einen Hügel bei Dolgellau vor Augen, der dafür Modell gestanden haben könnte. Ich liebe die Landschaft von Wales, rau und lieblich zugleich - das perfekte Setting für einen Roman mit Tiefgang.

„Wilder Honig“ ist ein stiller, poetischer Roman, der mit atmosphärischer Tiefe und sprachlicher Feinfühligkeit überzeugt. Caryl Lewis gelingt es, mit klarer, eindringlicher Sprache die Natur so lebendig zu beschreiben, dass man den Duft des Honigs, das Summen der Bienen und die Wärme eines Sommertages beinahe selbst spüren kann. Die ruhige, bildhafte Erzählweise lädt zum Innehalten ein – sie ist nicht laut, aber eindrucksvoll.

Inhalt & Figuren
Im Zentrum der Geschichte stehen drei Frauen: Hannah, deren Ehemann John gestorben ist, ihre Schwester Sadie und Megan – Johns Tochter aus einer früheren Beziehung, von der Hannah bislang nichts wusste. Die drei begegnen sich im alten Obstgarten von Hannahs Kindheitshaus – ein Ort voller Erinnerungen, Geheimnisse und ungesagter Gefühle. John hat elf Briefe hinterlassen, in denen er die Welt durch die Sprache der Bienen beschreibt. Diese Briefe eröffnen einen neuen Blick auf sein Leben und seine Liebe und helfen den Frauen, sich selbst und einander besser zu verstehen.

Atmosphäre & Symbolik
Der Roman lebt von seiner dichten, sinnlichen Atmosphäre. Die Natur – besonders Bienen, Obstbäume und Honig – ist weit mehr als Kulisse. Sie wird zum Spiegel für menschliche Beziehungen, für Fürsorge, Verlust und Neuanfang. Die Struktur eines Bienenvolks dient als berührende Metapher für Verbundenheit, Loyalität und das stille Wirken im Hintergrund – genau wie es auch in zwischenmenschlichen Beziehungen oft der Fall ist.

Fazit
„Wilder Honig“ ist ein berührendes, poetisches Buch über Trauer, Heilung und die Kraft der Natur. Ohne große Dramatik, aber mit viel Gefühl und Tiefe erzählt Caryl Lewis eine Geschichte über das, was uns im Innersten zusammenhält – Familie, Erinnerung und die Sprache der Liebe, die manchmal erst im Rückblick vollständig hörbar wird.

Ein ruhiger, fein komponierter Roman, der lange nachwirkt

Pure Poesie - eine klare Kaufempfehlung von mir!

Bewertung vom 03.08.2025
Weber, Judith

Sherlock Holmes & Dr. Watson. Die Jagd nach dem Geisterzug (Band 1)


ausgezeichnet

Am Kinder-Comic „Sherlock Holmes & Dr. Watson: Die Jagd nach dem Geisterzug“ von Judith Weber hatte die ganze Familie viel Spaß:

In Crazy London geht es hoch her: Ein geheimnisvoller Geisterzug prescht durch die Stadt, während ein übler Dieb spezielle Basketballbälle stiehlt – wer steckt dahinter? Sherlock Holmes (als Spürhund!) und Dr. Watson (als cleveres Technik-Huhn) nehmen gemeinsam die Spur auf. Schnell verschmelzen kurioser Humor, interaktive Mini‑Rätsel und die rasante Grafik zu einem einmaligen Lesevergnügen.

Der Comic ist farbig, lebendig und detailverliebt gestaltet, beinahe wie ein Wimmelbild voller Überraschungen auf jeder Seite. Die kleinen Rätsel sind nicht einfach Beiwerk, sondern clever ins Geschehen eingebaut – perfekt für Kinder ab etwa 8 Jahren, oder alle, die gerne mitdenken wollen.

Das Duo Holmes & Watson begeistert mit viel Charme und Humor – und zeigt, wie vielseitig und witzig Detektivgeschichten für junge Leser*innen sein können. Das Buch weckt Neugier und lädt zum gemeinsamen Rätseln ein.

Für mich ein idealer Einstieg in eine neue Reihe, die definitiv Lust auf mehr macht. Ein großer Spaß für kleine und große Spürnasen.

Bewertung vom 13.07.2025
Gravel, Elise

Angriff der Killerunterhosen


ausgezeichnet

Ein unfassbar wertvolles Buch für diese Altersstufe!
Ein großartiges Buch: Ich hatte das Buch einfach auf den Tisch gelegt und abgewartet. Außen kommt es ganz harmlos daher und wurde sofort von allen drei Kindern spontan in die Hand genommen. Der Anfang war gemacht und wir haben es gemeinsam angesehen.
Die Große berichtet, dass ihr Klassenlehrer grade erst vor den Ferien einige Stunden zu diesem Thema gemacht hat und sie entsetzt war, wie viel im Internet gelogen und gefaked wird.
Die beiden jüngeren sind irritiert und bemerken, dass sie bislang fast alles geglaubt hatten, was ihnen von Erwachsenen vorgegaukelt wurde.
Allen drei Kindern ist anzumerken, dass sie die Aufarbeitung als Comic großartig finden. Dieses komplexe Thema, das sie auch bei ihren Ängsten packt, ist heruntergebrochen auf einfache Zeichnungen und klare Aussagen.
Verblüffend! Ich hätte eine Ein-Stern-Bewertung abgeben, nachdem ich es angesehen hatte, aber die Kinder lieben es und wollen es nach den Ferien ihren Lehrern zeigen. Also wurde die Zielgruppe erreicht und der Zweck des Buchs war ja genau dies: Kinder sensibilisieren für Fake News, Deep Fakes und deren fiese Verwandtschaft.

Bewertung vom 13.07.2025
Kitz, Volker

Alte Eltern


ausgezeichnet

Nein, das Cover hat mir nicht gefallen. Es hätte auch ein Roman sein können, der von einem Umzug mit einer riesigen Topfpflanze beginnt.

Aber der Inhalt gefällt mir umso mehr. Das ist ein wichtiges Thema. Für mich privat, aber auch für die Gesellschaft. Bei vielen Textpassagen kann ich nicken, weil ich es auch so kenne. Die Frage, wann es begann. Die Überforderung. Das Unverständnis.

Grob gesagt berichtet Volker Kitz in diesem Buch über die Demenz-Erkrankung seines Vaters. Das ist an keiner Stelle, wie ich es sonst oft erlebe (traurig, wehklagend, vorwurfsvoll, selbstmitleidig oder medizinlastig). Ich komme mir beim Lesen vor, als würde mir ein guter Freund erzähle, das eine Thema führt zum nächsten, es gibt nachdenkliche Momente und Anekdoten, über die man lachen und weinen kann.

Demenz wird nicht so sehr als Krankheit thematisiert. Vielmehr erfahre ich viel darüber, wie Erinnerung funktioniert - und was das Erinnern und Vergessen im Alltag mit uns macht. Widersprüchliche Gefühle benennt er offen und steht zu ihnen. Besonders dankbar bin ich ihm für die Frage, wann der Punkt gekommen ist, an dem ich als Tochter einschreiten muss, was ich meiner Mutter abnehmen kann/soll/darf/muss und wie ich damit umgehe, wenn sich die Rollen verkehren und Kinder und Enkel möglichst dezent und würdeerhaltend auf die Oma aufpassen, die vor zwei Jahren noch auf die Enkel aufgepasst hat.

Bewertung vom 13.07.2025
Pélissier, Jérôme

Das Erwachen des Drachen / Kleine Hexe Nebel Bd.1


ausgezeichnet

"Die kleine Hexe Nebel" ist der Auftakt zu einer neuen Buchreihe aus dem Carlsen Verlag. Sie verspricht einen ganz besonderen Lesespaß für Kinder.

Der Inhalt zog meine Kidner sofort in seinen Bann: Ein kleines Mädchen wird am Waldesrand gefunden und erhält den Namen Nebel. Sie wird adoptiert und bekommt Hexenkostüm und Zauberbuch geschenkt. Natürlich geht beim Üben der Hexerei einiges schief und die Dorfbewohner fürchten, von Drachen heimgesucht zu werden...

Ja, es gibt viele Comics auf dem Markt, aber nur wenige sind wirklich kindgerecht. Die kleine Hexe Nebel zählt in jedem Fall dazu. Zu den bezaubernden Illustrationen kommen ansprechende Texte. Der Comicstil führte in unserer Familie dazu, dass selbst die beiden Kinder mit LRS-bedingter Buchallergie sich gestritten haben, wer es als erstes lesen darf. Wir werden in jedem Fall auch die Folgebände anschaffen.

Bewertung vom 13.07.2025
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


sehr gut

Dieses Buch handelt von schwierigen Themen (lebensmüde 15-Jährige und dementer Senior). Wie schön, dass dies aus der Sicht des jungen Mädchens erzählt wird und damit die nötige Leichtigkeit erhält, die das Lesen erträglich macht. Schmunzeln und Nachdenklichkeit liegen beim Lesen oft sehr nah beieinander.

Der 86-jährige Hubert ist dement, lebt zu Hause und wird von Ewa, einer polnischen Pflegekraft, betreut. Die 15-jährige Linda kommt mehrmals die Woche, um die Pflegekraft zu entlasten, obwohl sie selbst ihr Päckchen zu tragen hat. Nichts läuft rund, sie hat Probleme in der Schule und im Elternhaus. Am liebsten wäre sie tot.

Die beiden Nebenfiguren sind gut gewählt: Lindas Freund Kevin ist jünger als sie, sehr intelligent und davon überzeugt, dass die Welt auf eine Katastrophe zu steuert. Ewa , die polnische Pflegekraft macht ihren Job aus Überzeugung und hat das Herz am rechten Fleck.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist das Verhältnis zwischen Linda und Hubert. Sie begegnet ihm mit Geduld, Verständnis und Respekt, wie es für dieses Alter keinesfalls selbstverständlich ist.

Bewertung vom 13.07.2025
Kessel, Carola von

Umweltschutz / Wieso? Weshalb? Warum? - Erstleser Bd.13


ausgezeichnet

Unser neues Lieblingsbuch!

Meine beiden kleinen Lesemuffel mögen keine Geschichten mit Dinos, Einhörnern oder Ausflügen in den Zoo. Aber durch dieses Buch haben sie sich Seite für Seite durchgearbeitet.

Das Thema Umweltschutz liegt den Kindern sehr am Herzen. Wir waren deshalb sehr glücklich über ein Buch, das in leicht verständlichen Sätzen so viele komplizierte Phänomene erläutert, vor denen manch ein Erwachsener ratlos steht: Umweltschutz, Klimawandel, schrumpfende Gletscher, steigende Meerwasserspiegel, Korallensterben,...

Wichtig ist, dass dabei den Kindern keine Angst gemacht wird. Rätsel, Klebebilder und Tipps zur Müllvermeidung, regionale und saisonale Ernährung lassen die Kinder aktiv und wach werden.

Uneingeschränkte Weiterempfehlung!

Bewertung vom 13.07.2025
Graw, Theresia

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null


ausgezeichnet

Aus dieser Zeit hatte ich noch nicht viel gelesen. Sehr schade, denn es war eine aufregende Zeit, in der es für junge Frauen nicht sehr leicht war, mit den ständig wechselnden Realitäten und Anforderungen klar zu kommen.

Das Cover ist so ansprechend und fröhlich, ich könnte es mir als Poster aufhängen!

Der Titel ließ vermuten, dass es um eine Liebesgeschichte geht. Doch der Roman bietet wesentlich mehr: Nämlich eine anschaulich beschriebene Lebensgeschichte zweier junger Frauen, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg im britisch besetzten Bad Oyenhausen lebten

Annes Familie hatte vorher gut von ihrem Hotelbetrieb gut gelebt und muss jetzt eine Baracke außerhalb der Stadt beziehen. Rosalie hat keine Familie mehr, schlägt sich alleine durch und freundet sich mit den Briten an, um ihr Leben freudvoller zu gestalten.

Der Schreibstil ist fesselnd und macht das Buch zu einem echten Pageturner. Abwechselnd wird das Leben von Anne und Rosalie beschrieben. Die beiden Frauen sind stark und geben trotz aller Widrigkeiten nie auf und kämpfen für ein besseres Leben.

Von der Autorin hatte ich vorher noch nichts gelesen, das wird sich aber in der Zukunft ändern.

Bewertung vom 13.07.2025
Johnson, Pete

Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1


gut

Noch vor dem ersten Wort habe ich mich maßlos über die Anpreisung "Das ideale Geschenk alle Jungs zwischen 10 und 14 Jahren" geärgert. Warum nur für Jungs ???

Meine Tochter ist ein echter Gregs Tagebuch-Fan und mochte auch dieses Buch.

Luis hat es nicht leicht. Er muss mit seinen Eltern umziehen und die Schule wechseln. In der Schule freundet er sich mit Theo an, dessen Eltern stets Höchstleistungen von ihren Kindern verlangen. Angespornt durch Theos Eltern, verlangen nun auch Luis' Eltern viel mehr Leitung. Aber wozu? Er will doch gar nicht Karriere machen, sondern nur Spaß haben und Komiker werden...

Meine Tochter hat sich mit der ersten Hälfte etwas schwer getan. Es ging ihr zu viel um Noten, Hausaufgaben, doofe Lehrer, das alles zog sich in die Länge und zog sie (als nicht besonders leidenschaftliche Leserin) etwas runter. Oft sehnte sie sich nach den witzigen Illustrationen in "Gregs Tagebüchern". Als Luis dann aber endlich sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen nimmt das Buch Fahrt auf und endet großartig. Leider hat der langatmige Anfang aber meiner Tochter den Spaß an einem Fortsetzungsband verdorben.

Unser Fazit: Ganz nett und eine Abwechslung zu "Gregs Tagebücher". Aber leider nichts, was nach Wiederholung schreit.