Titel, Cover und Klappentext hatten mich neugierig auf das Buch gemacht. Da war eine Frau, die vor 60 Jahren ihren Vater bei einem Autounfall verloren hatte. Nun machte sie sich auf die Suche nach dem Unfallverursacher, von dem Sie nur die Initialen E.T. kannte.
Der Autorin gelingt es, in leichter, fast leichtfüßiger Sprache ein schwieriges Thema zur Sprache zu bringen. Hier geht es um einen viel zu früh gestorbenen Vater und um Schuld. Der Patenonkel macht sich Vorwürfe, weil sein Auto noch keine Kopfstützen hatte und die Erzählerin überlegt, wie der Unfallverursacher mit seiner Schuld 60 Jahre leben konnte.
Leider wurde ich mitunter beim Lesen von der Autorin abgehängt. Es ist kein in einem Guss erzählter Roman mit erkennbaren Rückblenden. Vielmehr springen ihre Absätze zwischen verschiedenen Themen hin und her, so wie wahrscheinlich auch ihre Gedanken beim Schreiben sprangen.
Von Seite zu Seite wich das Mitgefühl mit dem Schicksal der Autorin und den Vorwürfen, die sich der Patenonkel machte. Die Emotionalität geht bei den plötzlichen Richtungswechseln verloren, geradewegs so, als wolle die Autorin damit verhindern, dass wir (sie beim Schreiben und ich beim Lesen) weinen.
Manchmal ist ein Gedanke nur eine Zeile lang. Das Loblied auf den Vater schreibt sie sogar als Strich-Aufzählung nieder.
Alles in allem eine sehr persönliche Aufarbeitung eines Unfalls und seiner folgen für die kleine Tochter, den Rest der Familie und den Unfallfahrer, die aber nach meinem Geschmack von einer besseren Gliederung sehr hätte profitieren können.
Die Idee dieses Buches fand ich total interessant, die Umsetzung überzeugt mich leider nicht. Das ist aber total unerheblich, denn meine beiden neunjährigen Lesemuffel haben das Buch entdeckt, darin geblättert und es zu ihrer "ersten und einzig wahren Klolektüre" erklärt!
Nun versuche ich zu ergründen, an welchen Stellen unser Geschmack auseinander driftet:
Die Aufmachung gefällt uns allen, sowohl das fröhliche Cover, als auch die kleinen farbigen Illustrationen lockern den Text angenehm auf.
Die Buchidee finde ich total witzig: Die Spinnendame Karoline Weberknecht wehrt sich dagegen, dass jemand in der Bibliothek Bücher aus dem Regal zieht - und dann auch noch liest! - schließlich wird dadurch ihr liebevoll errichtetes Spinnenwebenhaus beim Umblättern zerstört. Deshalb versucht sie die Leser davon zu überzeugen, dass Lesen nervt und ohnehin total blöd ist.
Doch mit ihrer Beweiskette scheitert sie kläglich, denn die kleinen Leserinnen sind durchaus in der Lage, je einen Text zu lesen,
- in dem einzelne Buchstaben fehlen,
- in dem Wörter durch Bilder ersetzt wurden,
- in dem verschiedene Wörter zur Auswahl stehen
Die ziemlich schräge Spinne sieht am Ende ein, dass Lesen doch gar nicht so doof ist. Meine 9-jährigen Töchter haben dieses Buch mit Begeisterung gelesen, obwohl sie auch zur Gattung der Lesemuffel gehören. Ich hatte es einfach auf dem Küchentisch "vergessen" und sie haben sich darin festgelesen.
Als "Erstlesebuch ab 7 Jahren für Mädchen und Jungen, die Bücher normalerweise doof finden“ finde ich den Inhalt aber zu schwierig und das darin enthaltene Märchen ist für Lesemuffel zu lang. Problematisch finde ich die falsche Schreibweise von "nerven", das überall mit ä zu lesen ist, wenn die Spinne spricht (närvt, närven,...). Wenn das Buch extra für leseschwache Kinder gedacht ist, sollten nicht auch noch Rechtschreibfehler enthalten sein, die sich vielleicht versehentlich einprägen.
Die Schwedin Agneta ist 49 Jahre alt und mit Magnus verheiratet. Die Kinder sind aus dem Haus, er hat nur noch Sport im Kopf und seine Essensregel ist simpel: Alles, was Spaßmacht, ist verboten. Für seine Frau interessiert er sich nicht - außer wenn er ihr wieder zeigen will, dass er der bessere Mensch von ihnen beiden ist. Die Kinder melden sich nur, wenn sie Geld brauchen.
Eines Tages entdeckt Agneta eine seltsam formulierte Anzeige in der Zeitung, mit der eine Betreuung für einen großen Jungen in Frankreich gesucht wird. Agneta lässt sich auf dieses Abenteuer ein, verliert auch noch ihr Smartphone und kommt in ein kleines Dorf mit Bar. Anstatt eines Kindes soll sie aber einen alten Mann betreuen, der seit dem Tod seines Partners Anzeichen von Demenz zeigt und dann oft nur noch seine Muttersprache Schwedisch spricht. Agneta lernt die liebenswerten Dorfbewohner kennen, die die Anzeige aufgegeben hatten, und sich um ihn kümmern.
Dieses Buch hat mich sehr berührt. Ich kann gar nicht aufhören, davon zu schwärmen und habe nach der letzten Seite sofort wieder von vorne angefangen, um die Entwicklung noch einmal genauer zu verfolgen. Wie oft habe ich gedacht, dass es gar nicht Agneta ist, die Einar hilft, sondern andersherum. Wie egal mir war, ob sie sich am Ende in den Barbesitzer oder anderweitig oder gar nicht verliebt - weil es doch erst einmal wichtig war, sich selbst zu finden!
Agneta blüht auf und nimmt ihr Leben (nicht wieder, sondern erstmals) selbst in die Hand. Sie genießt das Leben mit nächtlichem Tanz, üppigen Mahlzeiten und tiefgehenden Gesprächen - zum Teil über ein ziemlich schlechtes Übersetzungsprogramm. Das Thema Selbstliebe ist so wundervoll aufgearbeitet, dass es auf jeder Seite von innen wärmt.
Das Buch "Komm schon, Baby! (K)ein Liebes-Roman" von Ellen Berg zeigt eine witzige Illustration, die mich sofort ansprach. Leider konnte ich während des Lesens nicht herausfinden, war diese Szene mit dem Buchinhalt zu tun hat. Aber das muss ja auch nicht immer sein, Hauptsache ist doch, dass dieses fröhliche Cover mich dazu gebracht hat, das Buch zu lesen.
Der Einstieg in die Handlung ist eine Klarstellung, bei der jede Mutter zustimmend nicken wird. Ja, eine Geburt ist nicht so blumig-harmonisch, wie es in vielen Büchern zu lesen ist, sondern es geht wirklich eher um Körperflüssigkeiten aller Art. Den Mut, dies auch einmal zu schreiben, noch dazu gleich zu Beginn eines Buchs, muss man erst einmal haben!!!
Der Roman selbst ist in einfacher Sprache geschrieben, gut verständlich, auch im Gartenstuhl oder in der Badewanne. Er handelt von der 38-jährigen Hebamme Juli, die nach einem grandiosen One Night Stand schwanger ist. Das ist schon ungünstig genug, aber sie bekommt den Kerl nicht aus dem Kopf. Als er dann Partner ihrer neuen Klientin auftaucht, steigt ihr die Sache über den Kopf....
Die Handlung ist kurzweilig und unterhaltsam. Am Anfang komme ich bei manchen Drehungen und Wendungen nicht ganz mit und mir erscheint manches unlogisch. Aber wann im Leben einer schwangeren Frau ist denn schon alles logisch?!
Dieser Walter, seines Zeichens der Lebensgefährte von Oma Hilde, soll mir mal nicht ihm wahren Leben begegnen, denn dann müsste ich ihm entgegen aller Höflichkeitsregeln mal sagen, dass ich seine Sprüche nicht immer so richtig witzig finde!
Wie schon in der Leseprobe deutlich wurde, ist dies ein wundervoller Einstieg in eine lebenslange Freundschaft mit Donald Duck.
Wenn da ein missmutiger Donald auf dem Cover mit der Aufforderung "bitte lächeln“ zu sehen ist, verstehen sogar meine beiden Achtjährigen, wie das gemeint ist.
Die vielen Strips mit 2 bis 3 Einzelzeichnungen zeigen lustige Einblicke in den Alltag des armen Antihelden Donald Duck, der unter den Neckereien seiner Neffen, dem ausbeuterischen Onkel Dagobert und dem Dauerstreit mit seinem Nachbarn zu leiden hat.
Das ist so herrlich kurz, dass es sogar für Leseanfänger geeignet ist, denen die mehrseitigen Geschichten in den Micky Maus Heften und Lustigen Taschenbüchern oft noch zu lang sind.
Besonders gut hat mir die Vorstellung aller Enten, Mäuse, Kater,... zu Beginn des Buchs gefallen. Wer mit Micky und Donald aufgewachsen ist, kennt sie natürlich alle, aber für meine Kinder war es gut, die besonderen Charakterzüge von Donald, Dagobert und Daisy, aber auch von Nebenfiguren wie Gundel Gaukelei und Madam Mim vorgestellt zu bekommen.
Dass ich meine Rezension mit den Worten "Dieses Buch geht ans Herz" beginne, ist kein misslungener Kalauer zum Inhalt des Buchs, sondern mein voller Ernst. Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, das mich so bewegt hat.
Es hat ein faszinierend gestaltetes Cover, sogar der Buchschnitt wurde bedruckt! Für mich hätte es auch ein deutschsprachiger Titel getan, aber bestimmt war man der Auffassung, die englische Variante käme geheimnisvoller rüber.
"Glow Like Northern Lights" von Sarah Stankewitz ist eine bewegende ergreifende Geschichte über Verlust, Trauer und die Suche nach Hoffnung und Liebe:
Lilly, die ihren herzkranken Zwillingsbruder Luca verloren hat, begibt sich auf eine emotionale Reise nach Island, um Aron zu treffen, den sie nur aus einem Online-Forum für Angehörige Herzkranker kennt. Doch die Begegnung zwischen Lilly und Aron verläuft nicht so, wie Lilly erhofft hatte.
Die Autorin kombiniert eine fesselnde Handlung mit viel Einfühlungsvermögen und einem flüssigen, bildhaften Schreibstil. Obwohl ich noch nie in Island war, kann ich mir durch die Beschreibungen alles genau vorstellen und mein Fernweh ist geweckt. Es muss eine wirklich magische Insel sein! Eine gute Idee ist auch die Einteilung der Kapitel in die Phasen der Trauer.
Dieses Buch konnte ich kaum aus der Hand legen, obwohl oft die Tränen flossen und ich mir beim Lesen immer wieder eine solche Oma gewünscht habe.
In einer Buchhandlung würde ich dieses Buch allein wegen der gelungenen Kombination aus fröhlichem Cover und ansprechendem Titel in die Hand nehmen.
Die Leseprobe hielt, was Cover und Titel versprechen. Ein liebenswertes Setting mit einer netten Familie und typischen Problemen getrennt lebender Zwillingsmütter. Landschaft und Lebensart der Highlands sind zutreffend beschrieben, ich kenne zahlreiche Orte an der schottischen Westküste, die Pate für Appleby gestanden haben könnten.
Die Leseprobe nahm ich es als Leseempfehlung für den ersten Band dieser wundervollen Serie. Gerade, als ich mit dem ersten Band fertig war, lag der zweite im Kasten. Darum geht es darin: Beth Fraser ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Sie führt eine Gärtnerei und ist sehr skeptisch, als sie erfährt, dass gleich nebenan Outdoor-Camp für Jugendliche errichtet werden soll. Könnte die Gärtnerei dadurch Schaden nehmen? Bald lernt sie Jack MacDonald, den Leiter des Camps, kennen.
In harmonischem Wohlfühl-Schreibstil werden die sympathischen Charaktere beschrieben und das Buch lässt sich leicht lesen. Auch wenn manche Übersetzungen hölzern klingen... Die Botschaft der Autorin ist klar: Zusammenhalt ist gut, Vorurteile sind schlecht, Menschen lassen sich nicht in Schubladen stecken. Was mir allerdings vielfach fehlt, ist etwas Tiefgang und ein weniger enttäuschendes Ende.
Einen dritten Band werde ich mir wohl nicht kaufen.
Ein prächtiger Lesespaß, der schon mit dem großartig gestalteten Cover beginnt. Es ist fröhlich-bunt und der Schleim spielt schon hier die Hauptrolle.
Meine drei Kinder zwischen 8 und 12 Jahren haben dieses Buch gelesen und sich herrlich dabei amüsiert.
Bei uns kommt kein Schleim ins Haus, umso mehr haben sie sich darüber gefreut, dass mit diesem Buch sogar ein Schleimmonster und ein Schleimrezept herein flatterten.
Die Sätze sind auch für das Kind mit Lese-Rechtschreib-Schwäche gut verständlich, locker-leicht trägt der Text durch die witzige Geschichte. Beim Lesen haben sie geschmunzelt und gelacht, selbst die Kleinste musste nur bei ganz wenigen Worten nachfragen. Das angegebene Leseniveau stimmt also genau.
Nicht nur das Cover, auch die Illustrationen im Buch sind liebevoll gestaltet. Sie passen immer perfekt zum Fortgang der Geschichte. Nun hoffen alle drei auf eine Fortsetzung der Geschichte...
Das ist ein netter Versuch, Mathemuffeln Freude an der Mathematik zu schenken. In der Rahmenhandlung geht es um eine Schulklasse in den Niederlanden, in der alle (auch die Lehrer) keine Lust auf das langweilige Mathebuch haben und stattdessen Mathefragen aus dem Alltag der Schüler besprechen wollen. Diese Geschichte rund um Freundschaft, Schule und Familie lässt sich entspannt und ohne Mathe als Roman lesen. Auch in dem ansprechend gestalteten Comic lässt sich einfach nur blättern, vielleicht ergibt sich sogar das eine oder andere Aha-Erlebnis. Zum Beispiel hat meine achtjährige Tochter sich schibbelig gelacht über die Frage, ob man Wasser sparen kann, wenn man unter der Dusche pinkelt.
Und wenn Sie als Eltern ganz viel Glück haben, erkennt ihr Kind sogar, dass es ein fundiertes Mathebuch ist, das ganz praxisnah die Grundrechenarten wiederholt, an Prozent- und Wahrscheinlichkeitsrechnung heranführt und ganz einfach zum Neugierigsein ermuntert. Denn die Schüler zeigen, dass Mathe überall benötigt wird: wenn ein Rezept für vier Personen auf sieben Personen umgerechnet werden muss oder Lose gezogen werden, aber auch wenn die Rabatte für Wimpernzangen verglichen werden oder ein Weg gesucht wird, reich zu werden. Und irgendwie ist es ja auch beruhigend, wenn man weiß, dass kein Mensch in seinem ganzen Leben so viel weinen kann, dass seine Tränen eine ganze Badewanne füllen könnten...
Eigentlich hatte ich mir das Buch für meine Ausbildung zur Wildnispädagogin gekauft. Doch die Kinder haben es in die Finger bekommen und legen es kaum noch aus der Hand. Eine großartige Kombination aus kindgerecht aufgearbeiteter Information zu Naturthemen und tatsächlich funktionierenden Aktivitäten. Für die meisten werden Erwachsene gar nicht benötigt, allenfalls zum Bezahlen der Zutaten, die gekauft werden müssen.
Besonders angetan hat es uns der Tipp mit den Blumensamen-Presslingen. Wir bauen zwar schon seit Jahren Samenbomben, aber die sind nur langweilig rund. Auf die Idee, sie mit Keksausstechern in eine Form zu bringen, die zum Verschenken viel schöner ist, als eine Kugel, wären wir in hundert Jahren nicht gekommen.
Einzig die Frage, warum man das "Activity" statt "Aktivität" nennt, bleibt für die Kinder und mich offen...
So, ich muss los, Blumentöpfe kaufen, damit die Kinder heute Nachmittag Ollas bauen können.
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