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micra-cat
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bordesholm

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 16.01.2012
Linksaufsteher
Sachau, Matthias

Linksaufsteher


gut

Ab und zu brauche ich einfach ein lustiges Buch a la Tommy Jaud, Kerstin Gier und wie sie noch alle heißen. Da kam mir „Linksaufsteher“ von Matthias Sachau gerade recht und der witzige Titel und das Cover haben mich regelrecht angesprungen. Bei lustigen Storys greife ich bevorzugt zu Hörbüchern, vor allem wenn sie von einem guten Sprecher gelesen werden. In diesem Fall ist es Simon Gosejohann, den ich bisher nur von der TV-Show Elton & Simon kannte. Er macht seine Sache wirklich gut und holt aus der mitunter kränkelnden Story das Beste heraus.

Der Anfang gefiel mir richtig gut: Der Montag-Morgen-Muffel Oliver Krachowitz hasst seinen Job und seine Chefs und pflaumt deshalb jeden an, der es wagt, morgens seinen Weg zu kreuzen. Das erfährt auch das vermeintliche Business-Weibchen Lena, die morgens versehentlich mit ihren High-Heels Olivers Fuß martert. Zwischen den beiden entsteht ein witziges (Wort)-Gefecht. Erst später stellt Oliver fest, dass ihn die Frau nicht mehr loslässt und er beginnt sie zu suchen. Dabei gerät er in ein Internetcafe und muss sich zwangsläufig mit Dingen wie Facebook, Internetbekanntschaften, iKoffern und PC-Freaks befassen, um seiner „Flamme“ näherzukommen.

Das Buch soll wohl ein Seitenhieb auf die Werbewirtschaft, Apple-Produkte und das moderne Internetleben sein. Leider schießt Matthias Sachau dabei aber über das Ziel hinaus und die meisten der Charaktere wirken einfach nur total überzogen, ebenso wie die Jagd nach einem iKoffer (Eigenerfindung des Autors, dem Apple-Stil nachempfunden).

Olivers Werbe-Chefs Alvin und Adrian, sind am Anfang ja noch ganz lustig anzuhören, aber irgendwann nervt es einfach nur noch. Manche Sätze kann man getrost überhören, weil sie so mit hippen Englisch-Begriffen und Fremdwörtern gespickt sind, dass ihr Sinn sowieso unverständlich ist. Davon mal ganz abgesehen, ist die Hauptfigur auch nicht besonders glaubwürdig, denn eigentlich müsste es der Traumjob für Oliver als Ex-Ernie-aus-der-Sesamstrasse-Sprecher sein, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und etliche Stimmen zu sprechen, auch wenn es nur für Bier-Werbespots von „Pinkelbräu“ und ähnlichem ist. Zumal er damit auch noch Star der Werbesprecher ist und richtig Kohle macht - das ist einfach nur Jammern auf hohem Niveau.

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass dem Autor im Laufe des Buchs die Ideen ausgegangen sind und sich vieles wiederholte und sinnlos breitgetreten wurde. So z.B. Olivers besonderes Supermarkt-Einkaufs-System, wonach er jedes Produkt dort 1x kaufen wollte oder auch die Auto-Quartett-Spielerunden in der Kneipe. Das ist mal ganz witzig, aber kein Füllstoff für mehrere Kapitel.
Somit war für mich das eigentliche Highlight zum einen der 7jährige altkluge Anton mit seinen Lebensweisheiten und Simon Gosejohann, der mir bei einigen verworrenen Textpassagen einfach nur leid getan hat, aber trotzdem alles souverän und witzig gelesen hat. Das hat das Hörbuch dann doch noch etwas aufgewertet, so dass ich immerhin noch 3 Sternchen vergeben möchte. Es handelt sich zwar um eine gekürzte Fassung des Buches, aber das ist in diesem Fall sicher zu verschmerzen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2012
Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
Shaw, Ali

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen


sehr gut

Das hübsche und stimmige Cover des Buches verrät schon, dass es sich hier um eine märchenhafte und phantasievolle Erzählung handelt, die von der verträumt-melancholischen Stimmung her sehr gut in die kalte düstere Jahreszeit passt.

Ali Shaw schildert in seinem Erstlingswerk sehr bildhaft und detailreich die einzigartige Landschaft von St. Haudas Island, in dem die Geschichte von Ida, dem Mädchen mit den gläsernen Füßen spielt.
Wie Ida zu ihrer „Behinderung“ kam, die sie dazu zwingt, die viel zu großen und ausgepolsterten Stiefel ihres Vaters zu tragen und sich nur äußerst vorsichtig mit Hilfe eines Stocks vorwärtszubewegen, bleibt jedoch etwas rätselhaft. Anscheinend wurde sie während eines Urlaubs auf der Insel von der „Glas“-Krankheit befallen.

Im Wald trifft Ida auf den schüchternen Midas Crook, dessen Lebensinhalt die Fotografie ist. Er ist ständig auf der Suche nach guten Motiven und besonderen Lichtstimmungen. Obwohl Midas normalerweise die Gesellschaft anderer meidet, unterhalten sie sich angeregt und Midas scheint fasziniert von Ida zu sein. Die beiden sind zwar recht gegensätzlich (Midas sehr kontaktscheu und Ida sehr offen) doch es gelingt Ida das Herz des Eigenbrötlers Midas zu gewinnen und ihn Stück für Stück mühsam aus der Reserve zu locken. Nachdem er herausgefunden hat, was mit Ida nicht stimmt, suchen die beiden gemeinsam nach dem verschrobenen Insulaner namens Henry Fuwa, den Ida zunächst als Spinner eingestuft hatte, weil er ihr eine eigenartige Schmetterlings-Kreatur zeigte und Geschichten von gläsernen Körpern erzählte. Doch jetzt besteht die Hoffnung, dass dieser Sonderling ein Heilmittel für ihre Krankheit kennt.

Ali Shaw nimmt sich viel Zeit, um die Charaktere zu beschreiben, ihnen Tiefe zu verleihen und ihre Erlebnisse und Geschichten geschickt miteinander zu verweben. Auffällig daran ist, dass fast alle Figuren Verluste erlebt haben, gestorbene Partner/Freunde, Ehebruch, Väter die Selbstmord begangen haben etc. Also grundsätzlich schon mal nicht besonders erheiternde Themen. Die gesamte Story fließt langsam und leise vor sich hin, zwar kommt mitunter etwas Spannung auf durch die einzigartigen Wesen, die der Autor erfunden hat, z.B. ein rätselhaftes Tier, das alles um sich herum in Weiß verwandelt. Doch diese agieren allenfalls am Rande und es scheint manchmal als würde sich der Autor zu sehr an solchen Details festbeißen. Ich habe bei manchen Tieren immer drauf gewartet, dass sich etwas verzaubert/entzaubert oder sie anfangen zu sprechen oder näher auf die Figuren einwirken.

Optisch hebt sich das Buch schon mal von der Masse ab, vor allem der silbern eingefärbte Schnitt wirkt edel, ebenso die schmuckvoll eingefassten Kapitelanfänge. Aber es stimmt schon mitunter etwas depressiv, man sollte sich Zeit und Ruhe dafür nehmen und in ausgeglichener Stimmung sein. Die Ideen für dieses moderne Märchen finde ich sehr gut und auch die Umsetzung hat mir größtenteils gefallen, nur des Rätsels Lösung hat mir gefehlt (mehr will ich hier nicht verraten).

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2011
Shadowfever / Fever-Serie Bd.5
Moning, Karen M.

Shadowfever / Fever-Serie Bd.5


sehr gut

Dies ist bereits der 5. Teil und Abschluss der Fever-Reihe von Karen M. Moning. Der vorangegangene Teil endete mal wieder mit einem fiesen Cliffhanger und "Shadowfever" startet genau dort und mit einem Paukenschlag. Unfassbar, aber Jericho Barrons ist tatsächlich tot!

Nachdem Mac ihren Fehler erkannt hat, versinkt sie in Schmerz und Selbsthass. Sie kann nicht glauben, dass Barrons tatsächlich tot neben ihr liegt. Alle Wiederbelebungsversuche schlagen fehl, selbst mit Hilfe von Unseelie-Fleisch, kann Mac seinen Körper nicht heilen und zieht sogar in Erwägung sich selbst umzubringen.
Doch stattdessen verbündet sie sich mit dem Lord Master "Darroc", um sich bei passender Gelegenheit für den Tod ihrer Schwester Alina zu rächen und weil er behauptet zu wissen, wie man in den Besitz des dunklen Zauberbuchs "Sinsar Dubh" gelangen kann. Mit ihm soll sich sogar die Welt neu erschaffen lassen und genau das will Mac, um Jericho zurückzuholen. Nebenbei muss sie auch noch Christian MacKeltar, der im Spiegellabyrinth verlorenging, wiederfinden und ihre entführten Eltern befreien. Etliche Aufgaben und Gefahren warten auf Mac...

Das Buch startet schon mal anders als ich es erwartet hatte, sehr bewegend, aber trotzdem spannend und mitreißend. Als Barrons-Fan war ich ja zuerst skeptisch, wie diese Lücke gefüllt werden soll, aber das wurde glücklicherweise gut gelöst. Karen M. Moning hat für den finalen Abschluss der Reihe noch einige Überraschungen parat und ich war mehrmals richtig "baff", weil ich diese Wendungen so nicht kommen sah. Das fängt an beim Tod von Barrons geht weiter zum Mörder von Alina und endet beim Sinsar Dubh. Endlich werden die Fragen der letzen Bände aufgeklärt und etliche Puzzleteile fügen sich zusammen. Mac lernt Barrons Freunde, die derselben Spezies angehören wie er, kennen und das Rätsel um seine Identität wird endlich gelüftet. Dafür kommen aber Zweifel auf, wer Mac eigentlich ist und wo sie herkommt.

Ein paar Kapitel sind aus Sicht der 14jährigen Sidhe-Seherin Dani in Ich-Form geschrieben statt aus Sicht von Mac. Das hat mich anfangs irritiert, zumal dies nicht durch eine Überschrift kenntlich gemacht wird, aber man merkt das auch gleich am schnoddrig-aufmüpfigen Schreibstil.

Alles in allem hat der Abschlussband meine Erwartungen erfüllt und es sind keine offenen Fragen geblieben. Ein großes Lob auch noch an den Verlag, der dieses 650 Seiten starke Werk nicht noch in 2 Teile zerlegt hat, wie es ja bei manchen Serien ja leider so üblich ist (z.B. Black Dagger).

Bewertung vom 12.12.2011
Die Verborgenen / Schattenblüte Bd.1
Melling, Nora

Die Verborgenen / Schattenblüte Bd.1


sehr gut

Nachdem Luisas jüngerer Bruder überraschend an Krebs gestorben ist, will die Familie einen Neuanfang in Berlin starten, um das Geschehene zu vergessen. Doch das gestaltet sich schwierig, zu tief sitzt der Schock bei allen. Luisas Eltern sind so von Trauer überwältigt, dass sie sich um die 17jährige kaum noch kümmern. So entgeht Ihnen, dass Luisa keine Freude mehr am Leben empfindet. Sie schwänzt die Schule, isst kaum noch etwas, läuft stundenlang ziellos durch den Grunewald und befasst sich mit Selbstmordgedanken.

Als sie versucht, diese Gedanken dann auch wirklich in die Tat umzusetzen, hält ein fremder Junge sie zurück. Der merkwürdige Thursen begegnet ihr immer wieder im Wald und als Luisa ihm heimlich folgt, trifft sie auf eine Gruppe Kinder, die ein ähnliches Schicksal haben wie sie. Kinder die kein Zuhause mehr haben oder die weggelaufen sind. Die sich in Wölfe verwandeln können, um den Schmerz zu vergessen, jedoch dafür ihre Menschlichkeit Stück für Stück zu verlieren, bis sie schließlich nur noch Wolf sind. In Wolfsgestalt gehen sie auf Beutejagd (Tiere) und in Menschengestalt gehen sie in die Einkaufsstraße, um Geld zu erbetteln.

Thursen wird Luisas Halt und hilft ihr die Trauer um ihren Bruder zu bewältigen, als Gegenzug dazu versucht sie ihm zu helfen seine menschliche Gestalt nicht zu verlieren und nimmt dafür einiges auf sich. Bei dem Wolfsrudel findet sie die Wärme und Geborgenheit, die sie zu Hause verloren glaubt.

„Schattenblüte“ wird sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen. Es ist eher für sensiblere Gemüter geeignet, die sich in Luisa einfühlen können oder selbst entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Wer hier eine der üblichen Teenie-Liebesgeschichten mit strahlenden Helden oder gar einen blutigen Werwolf-Roman erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht. Stattdessen erhält man eine schöne zerbrechlich-zarte Liebesgeschichte zwischen Romantik und Verzweiflung und die Spannung kommt auch nicht zu kurz.

Alles in allem fand ich das Buch sehr gut, obwohl ich der Zielgruppe (Teenager) längst entwachsen bin. Aber es ist wie gesagt auch kein typischer Teenie-Roman. Der Schreibstil ist schön und gut zu lesen, die Sätze meist kurz aber dafür fast poetisch.

Und wem dieses Buch gefallen hat, dem empfehle ich „Nach dem Sommer“ von Maggie Stievater, die Geschichte ist ähnlich (auch mit „Wer“wölfen) und sogar noch einen Tick besser.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2011
Das Schweigen der Toten
Ritter, Todd

Das Schweigen der Toten


sehr gut

Das Erstlingswerk von Todd Ritter beginnt sehr spannend mit einem kurzen Epilog, bei dem man sehr anschaulich und sozusagen live erlebt, wie jemand ums Leben kommt, aber nicht um wen es sich dabei handelt und weshalb er getötet wird.

Kat Campbell, Polizeichefin im verschlafenen Perry Hollow, hat normalerweise einen überwiegend ruhigen Job, der eher darin liegt Katzen aus Bäumen zu retten als Verbrechen aufzuklären. Doch dann meldet der hiesige Florist den Diebstahl seines Lieferwagens nebst Pistole. Wobei man dies genaugenommen nicht mal als Diebstahl bezeichnen kann, denn der Wagen war nicht verschlossen und im Handschuhfach befand sich neben der entwendeten Waffe auch der Zündschlüssel.

Kurz darauf wird der Polizei auch noch der Fund einer sargähnlichen Kiste, die am Straßenrand abgestellt wurde, gemeldet. Und die Befürchtungen bestätigen sich, in der vermeintlichen Kiste befindet sich ein Toter. Ein 67jähriger Einwohner des Orts, der grausam mißhandelt wurde und dem man den Mund zugenäht hat…

Und wie der Titel schon verspricht, folgen noch weitere Tote… Die Namen der Toten werden Henry Goll, dem Journalisten einer Tageszeitung und Experte für Nachrufe, vorab per Fax mitgeteilt. Was zunächst nach einem Scherz aussieht, erweist sich als Möglichkeit für Kat und ihren Kollegen Nick, durch schnelles und kluges Eingreifen die Morde evtl. noch verhindern zu können.

Nachdem ich in die Leseprobe hineingeschnuppert habe war für mich klar dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte, denn der Einblick auf die Bewohner von Perry Hollow hat mir sehr gefallen. Kat als alleinerziehende Mutter mit einem behinderten Jungen und auch die restlichen Hauptfiguren mit ihren großen und kleinen Macken und Geheimnissen fand ich sehr interessant. Das Buch hat mich sehr gefesselt und ich konnte kaum aufhören zu lesen, bis sich endlich das Rätsel um die Toten aufgeklärt hatte.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2011
Im Reich des Vampirs / Fever-Serie Bd.2
Moning, Karen M.

Im Reich des Vampirs / Fever-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Zugegeben, der Titel "Im Reich des Vampirs" ist schlecht gewählt, ebenso wie beim 1. Teil "Im Bann des Vampirs". Denn es ist keiner der üblichen Vampirromane á la Black Dagger etc. Ansonsten lässt es aber kaum Wünsche offen.

Um es kurz zu sagen: MacKayla sucht in Irland nach dem Mörder ihrer Schwester. Sie deckt einige Geheimnisse auf und erfährt vor allem, dass sie selbst über besondere Fähigkeiten verfügt. Sie kann Schatten- und Feenwesen, die sich als Menschen tarnen, erkennen und ist eine sogenannte Sidhe-Seherin. Dabei trifft sie auf den sehr mysteriösen Jerricho Barrons, der ihr Unterstützung anbietet und Unterschlupf gewährt. Dafür soll Mac mit ihren Fähigkeiten ein magisches Buch, das Sinsar Dubh genannt wird, aufspüren.

Die Beziehung der beiden ist es unter anderem, die die Romane so spannend macht. Jerricho Barrons macht ein großes Geheimnis daraus, wer er ist. Ein Vampir? Ein Feenwesen? Er verrät Mac so gut wie nichts über sich, sie kann sich nur einige Sachen zusammenreimen anhand seiner Stärke und der Macht, die von ihm ausgeht. Die beiden geraten immer wieder aneinander, was ich sehr unterhaltsam finde. Das hat mich ein wenig an "Blutrote Küsse" von Jeanine Frost erinnert.

Mac gerät immer wieder in verzwickte Situationen und Lebensgefahr. Sie wird in mehrere Kämpfe verwickelt und schließlich gefangengehalten und gefoltert. Das fand ich alles extrem spannend, sehr gut beschrieben und das Buch hat mich bis zum Schluss gefesselt. Man merkt auch, dass Mac sich immer weiterentwickelt und sie ist mir in diesem Teil noch sympathischer geworden.
Eigentlich sind Feen und sonstiges nicht so mein Fall, aber das nimmt in diesen Romanen nicht die Überhand. Man erfährt viel über Mac, die Beziehung zu ihrer verstorbenen Schwester und dem Versuch herauszufinden, wer sie wirklich ist und auf welcher Seite sie steht. Soll sie sich den Sidhe-Seherinnen anschließen, den Feenwesen oder bei Jerricho Barrons bleiben? Eigentlich kann sie niemandem trauen.

Einziges Ärgernis: man erfährt auch im 2. Teil nicht viel mehr als im ersten. Das geheimnisumwitterte Buch ist immer noch nicht gefunden, Jerricho Barrons noch nicht enttarnt . Zwischen Mac und Jerricho fliegen munter die Fetzen und es prickelt auch mal, aber wer hier erotische Parts sucht, geht weitestgehend leer aus. Vielleicht ja im nächsten Band ...

Bewertung vom 12.12.2011
Dämonenherz
Talbot, Julia

Dämonenherz


sehr gut

Anna Sternberg betreibt eine PR-Agentur zusammen mit ihrer einzigen Angestellten und besten Freundin Vicky. Die Geschäfte laufen jedoch mehr schlecht als recht. Die Auftragslage ist katastrophal, die Rechnungen häufen sich und sie stehen kurz vor dem Ruin.

Ein Lichtstreif am Horizont zeigt sich als Anna in einem Café zufällig auf den bekannten Finanzmogul Carl Weller trifft. Anna sieht in ihm die Chance, ihre Finanzlage zu verbessern wenn es ihr gelingen sollte, ihn als Kunden anzuwerben. Denn Carl Weller hat einen ausgesprochen schlechten Ruf. Er ist nicht nur erfolgreich sondern auch skrupellos und hat seine Finger in sämtlichen bedeutenden Geschäften.

Zwar scheint Carl Weller sein übles Image nicht weiter zu interessieren, durch einen Trick und indem sie dem Eroberer-Charme des gutaussehenden Mannes kurzfristig erliegt, erhält Anna die Chance sich zu beweisen.
Doch schon kurze Zeit später merkt sie, dass mit Carl Weller etwas nicht stimmt. In seinem Hotel findet sie die Leiche eines Fotografen, der Weller unerlaubterweise abgelichtet hat und Anna wird von Wellers Chauffeur entführt. Sie landet in einer ihr unbekannten Welt, die voll ist von Dämonen, Ghulen und sonstigen unheimlichen Wesen.

Das Buch liest sich gut und Anna war mir gleich sympathisch. Sie stolpert immer wieder in unangenehme Situationen hinein, lässt sich ausnutzen und setzt sich für andere ein. Ihren Vater z.B. unterstützt sie im Kampf gegen ein Bauunternehmen, dass sein Haus abreißen will um dort ein Einkaufszentrum zu errichten.

Die Liebesgeschichte fand ich ganz gelungen, die Fantasy-Welt von Julia Talbot konnte mich jedoch nicht so überzeugen und vor allem auf Riesenskorpione hätte ich gern verzichtet, das tötet jedes romantische Gefühl an der Geschichte.

Bewertung vom 12.12.2011
Deine Seele in mir / Dead Beautiful Bd.1
Woon, Yvonne

Deine Seele in mir / Dead Beautiful Bd.1


sehr gut

Wie bereits der Titel des Erstlingswerkes von Yvonne Woon andeutet, spielt in ihrem Buch der Tod eine entscheidende Rolle.

Die 16jährige Renee wird erstmals damit konfrontiert, als ihre Eltern getötet werden. Sie findet sie nach einem entspannten Tag am Strand mit ihrer Freundin tot im Wald. Die Umstände ihres Todes sind zwar mysteriös, die Leichen haben Teile von Mullbinden und Erdreste im Mund und scheinen um Jahre gealtert zu sein, doch lt. medizinischem Gutachten sind beide an einem Herzanfall gestorben. Für einen Mord findet die Polizei keine Beweise oder Motive.

Renees einziger Angehöriger, Ihr Großvater, übernimmt die Vormundschaft und zieht auch vorübergehend in ihrem Elternhaus ein. Nach einem handfesten Streit mit den Eltern war der Kontakt jahrelang abgebrochen und das Verhältnis zwischen ihm und Renee entwickelt sich ebenfalls nicht besonders positiv. Der Großvater führt feste Essenszeiten und -regeln ein, kritisiert Renees Kleidung und Tischmanieren. Schließlich teilt er ihr mit, dass sie fortan auf das Gottfried-Internat gehen soll, das auch ihre Eltern besucht haben. Er glaubt, dass sie nur dort in Sicherheit ist.

So dreht sich dann auch der Großteil des Buchs um das Internatsleben, das so völlig anders ist, als Renee erwartet hat. Das Gottfried-Institut entpuppt sich als düsteres gotisches Gemäuer und nicht nur die Fächer sind eigenartig (Gartenbau, Imaginäre Arithmetik), auch der strenge Verhaltenskodex der exclusiven Schule macht Renee zu schaffen. Und dann ist da auch noch der mysteriöse Einzelgänger Dante, der nachdem er einen toten Schüler im Wald gefunden hat, mit keinem mehr redet, aber von dem Renee sich Informationen erhofft.

Fazit: Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen, es ist flüssig und angenehm geschrieben, größtenteils sehr spannend und vor allem zu Beginn alles andere als ein typisch heiterer Teenie-Roman, obwohl er sich natürlich in erster Linie an diese Leserschaft wendet und eine romantische Liebesgeschichte beinhaltet. Ein Teil der Spannung wird allerdings durch die schlechte Titelwahl zerstört, denn „Deine Seele in mir“ lässt den Leser schon erahnen, was Renee erst kurz vor dem Ende des Buches erfährt (dabei war sie sonst so helle – aber Liebe macht ja bekanntlich blind, also sei ihr verziehen).

Dafür rätselt man aber lange, womit man es eigentlich zu tun hat und was es mit dem Wächterkomitee der Schule, den Todesfällen und Dante auf sich hat. Aber da will ich jetzt nicht zu viel verraten. Die Charaktere fand ich insgesamt glaubwürdig. Renees Trauer um den Tod ihrer Eltern konnte ich gut nachfühlen, und auch ihre Freundinnen/Freunde fand ich überzeugend. Der „böse“ strenge Großvater nebst Diener kommt bisweilen etwas klischeehaft rüber und ebenso Dante der natürlich überirdisch schön und so rätselhaft ist, dass er dabei etwas blass wirkt.

Zwar hat die Autorin sich Mühe gegeben, eine neue Schiene einzuschlagen, manches erinnert aber doch sehr an die Biss oder Evernight-Romane, aber wem die gefallen, der kann hier nicht viel falsch machen. Das Ende hört sich doch sehr nach einer Fortsetzung an.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2011
Ausgebucht
Wolff, Steffi von

Ausgebucht


sehr gut

Die 18jährigen Zwillinge Katinka und Dine sind echte Glückspilze. Sie haben von ihrer reichen und leicht verrückten Oma Fanny, die 95jährig bei einem Bordellbesuch einem Herzstillstand erlag, ein Hotel geerbt. Sie sollen es gemeinsam auf Vordermann bringen und den Hotelbetrieb erfolgreich wieder aufnehmen.

Natürlich hat die Sache einen oder gleich mehrere Haken, denn das Hotel „Friesenzauber“ wird seinem Namen absolut nicht gerecht – es ist sehr marode und stark renovierungsbedürftig und liegt zudem am A… der Welt in einem kleinen Kaff an der Küste Nordfrieslands.

Die wortkargen und verschrobenen Dorfeinwohner sind nach vorsichtigen Prognosen zu 7/8 Alkoholiker, weil es dort nur Kühe, Trecker und Mähdrescher gibt und so für viele nur noch der Suff als Alternative übrigbleibt. Manche verlassen ihre Häuser gar nicht mehr oder warten darauf, dass die Russen kommen und Fremden begegnet man dort nur mit äußerstem Misstrauen.

Tatkräftige Unterstützung erhalten die „jungen Dinger“ wenigstens von ihrem Neu-Familienmitglied Klausili, den sie ebenfalls quasi mitgeerbt haben. Ihre verrückte Oma hatte den Hessisch babbelnden Mann kurz vor ihrem Tod offiziell adoptiert und wie sich später herausstellt, hatte sie noch mehr Geheimnisse…

Bei der Renovierung des „Friesenzaubers“ tauchen ungeahnte Probleme auf, z.B. Umweltschützer Udo, der auf dem Dach des Hotels den fast ausgestorbenen Krawallquerwimpel entdeckt hat und die Bauarbeiten behindert. Katinka findet Udo ziemlich scharf und auch Dines Liebesleben wird auf den Kopf gestellt.

Ausgebucht richtet sich an eine eher jüngere Leserschaft, was schon durch die zahlreichen Wortgefechte der Zwillinge deutlich wird, die sich einfach nur "zum Kotzen" finden und keine Gelegenheit auslassen, um sich anzuzicken. Insgesamt sind die Charaktere ziemlich überzogen, das Ganze erinnert sehr an einen Werner-Comic in geschriebener Form mit schrägen Dialekten und ohne Motorräder, dafür aber mit einem Schuss Romantik + Crime. Ganz lustig zu lesen - anspruchslose Lektüre fürs Urlaubsgepäck.