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Mandel61118

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

Klaustrophobische Hochspannung
Die Sättigungstaucherin Ellen Brooke nimmt einen neuen Auftrag auf einem Schiff an. Zusammen mit fünf anderen Tauchern - alles Männer - soll sie 28 Tage in einer Kammer von der Größe eines Kleinbusses verbringen, um zu Forschungszwecken in Zweierteams auf den Meeresboden hinabgelassen zu werden. Die ganze Zeit werden sie von der Außenwelt abgeschlossen sein.
Doch nur Ellen und der Taucher André schaffen es, in die Tiefe hinabgelassen zu werden. Kurz nachdem sie wieder sicher in der Kammer sind, stirbt einer der anderen Taucher. Den Zurückgelassenen fällt es schwer, nicht in Panik zu verfallen. Die Forschungsarbeiten werden abgebrochen, dennoch kann das Team nicht gleich wieder in die zivilisierte Welt zurückkehren, da sie erst einige Tage dekomprimieren müssen.
Während dieser Zeit geschieht viel. Die fünf Taucher werden von Angst und Unsicherheit gequält. Dann stirbt ein zweites Teammitglied ...

Der Thriller zog mich von Anfang an in seinen Bann. Der Schauplatz, die enge Kammer unterhalb eines Schiffes, ist außergewöhnlich. Als Leser verbindet man ihn sofort mit Enge, Klaustrophobie und Verlust der Privatsphäre. Deshalb ist es hochspannend, den sechs Tauchern zuzusehen, wie sie mit dieser Situation zurechtkommen. Zwar sind sie alle Profis, doch werden ihre Nerven auf eine immer größere Zerreißprobe gestellt.
Die Protagonistin Ellen Brooke ist eine sympathische Frau, mit der man sich schnell identifizieren kann. Die Muttergefühle gegenüber ihren Kindern und die Sehnsucht nach der Familie machen sie authentisch. Auch die anderen Taucher werden allesamt als Individuen mit Ecken und Kanten dargestellt.
Das Geschehen in der Kammer wirkt auf den Leser immer bedrohlicher, man ahnt, was passieren wird und rätselt mit mit, welche Hintergründe es gibt. Erst gegen Ende lüftet der Autor den Schleier, sodass man erfährt, was hinter den Morden steckt. Diese Wendung ist schockierend und faszinierend zugleich! Dem Autor ist hier wirklich ein Meisterstück gelungen.
Das Ende ist nicht ganz einfach zu verstehen, doch wenn man ein bisschen darüber nachdenkt, wird jeder Leser wohl die Schlüsse ziehen, die der Autor - denke ich - im Sinn hatte.
Ein hochspannendes Buch, das mir großes Vergnügen bereitet hat!

Bewertung vom 04.03.2025
Luzie in den Wolken
Lucas, Charlotte

Luzie in den Wolken


gut

Leichter Unterhaltungsroman
Leichter Unterhaltungsroman

Patrick, der Ehemann von Miriam und Vater von Luzie, ist vor einigen Jahren gestorben. Die beiden vermissen ihn noch immer sehr. Luzie nimmt an einem Wettbewerb eines Spielzeuggeschäftes teil, bei dem man einen Wunsch an einen Luftballon heften und ihn fliegen lassen soll. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, einen neuen Papa zu bekommen. Der Schriftsteller Gabriel findet den Luftballon. Da er gerade eine Schreibblockade hat und ihm die zündende Idee für einen neuen Roman fehlt, nimmt er unter falscher Identität Kontakt zu Miriam und Luzie auf ...

Der Schreibstil des Romans ist locker und leicht, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Miriam und Gabriel geschrieben, so dass man einen guten Einblick ins Denken und Fühlen der beiden erhält.

Die Schauplätze finde ich sehr schön, vor allem Miriams Secondhand-Kinderkleidungsgeschäft wird sehr liebevoll und anschaulich beschrieben.

Vom Inhalt her ist der Roman sehr vorhersehbar, man weiß schon am Anfang, was alles passieren und wie die Geschichte enden wird. Für jemanden, der leichte Unterhaltung zum Abschalten sucht, ist dies genau das richtige. Für mich war die Geschichte leider etwas zu belanglos. Ich hätte mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Manche Stellen waren mir zu flapsig und klischeehaft, z.B. die, an der Gabriel Grundschullehrer als Schmalspurakademiker bezeichnet. Solche Respektlosigkeiten finde ich nicht unterhaltend.

Bewertung vom 28.02.2025
Der Duft von Kuchen und Meer
Barns, Anne

Der Duft von Kuchen und Meer


sehr gut

Ruhiger Amrum-Roman
Das Cover des Buches mit dem Gebäck und der Muschel finde ich sehr schön, es gibt einen guten Vorgeschmack auf den Inhalt der Geschichte.
In dem Buch geht es um die alleinerziehende und verwitwete Maren und ihre sechsjährige Tochter Leni. Als Marens Oma Undine ihr eines Tages eröffnet, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt, ist Maren sehr erstaunt. Zusammen mit Leni reist sie auf die Insel, um sich um das Haus zu kümmern und macht dort die Bekanntschaft von Gesche und Martje, die das Haus bewohnen, und von Omas abweisendem Bruder Ocke. Was ist in der Vergangenheit vorgefallen, das dazu geführt hat, dass Oma Undine nie mehr etwas von der Insel wissen wollte?

Anne Barns erzählt in ihrer typischen Manier eine Wohlfühlgeschichte, die sich gemächlich und ruhig dahin zieht. Der Schreibstil ist angenehm und anschaulich, man kann sich das Meer und die Insel bildlich vorstellen.
Maren und Leni sind sehr sympathische Personen, an die man als Leser sofort sein Herz verliert. Es störte mich allerdings ein wenig, dass Leni für eine Sechsjährige oft sprach, als sei sie schon erwachsen. Ich hätte mir gewünscht, dass sie realistischer dargestellt wird.
Anne Barns greift auf altbekannte Bestandteile zurück - die Verbindung von Nordsee und Backen, am Ende findet sich auch die für diese Art von Büchern typischen Backrezepte. Für mich war wenig Neues dabei, ich bin mir aber sicher, dass die Stammleserinnen auf ihre Kosten kommen.

Die Geschichte entwickelt sich langsam, alles bleibt in einem ruhigen Fluss. Nach und nach erfährt Maren, was damals vorgefallen ist. Rückblicke in die Familiengeschichte sorgen dafür, dass man noch einmal eine andere Perspektive erhält.

Alles in allem eine schöne Geschichte mit einem vorhersehbaren Ende, geeignet für alle Leser, die gerne lockere und leichte Bücher lesen, die an malerischen Orten spielen.

Bewertung vom 22.02.2025
Chopin in Kentucky
Heichelbech, Elizabeth

Chopin in Kentucky


ausgezeichnet

Mitreißend
Kentucky 1977: Die 10jährige Marie wächst als eines von sechs Kindern in einer strenggläubigen Familie auf. Sie sind arm, der Vater gewalttätig. Trotzdem lässt Marie sich nicht unterkriegen, ist ein kreatives und fantasievolles Kind. Sie hat einen imaginären Freund -den Komponisten Frédéric Chopin - und lebt fürs Ballett. Zum ersten Mal in ihrem Leben findet sie eine echte Freundin, ihre Mitschülerin Misty, die genau wie sie einen Traum hat und Elvis-Double werden will.
Das Buch besteht aus kurzen, leicht zu lesenden Kapiteln. Auch die Sprache ist leicht und beschwingt, sodass man richtiggehend durch den Roman fliegt.
Schon nach den ersten Kapiteln gerät man als Leser in den Sog der Erzählung, ist Teil des Kleinstadtlebens in Kentucky, dieser Familie, in der der Vater bei jedem kleinen Vergehen den Gürtel auszieht, um die Kinder zu züchtigen.
Wie Marie sich ihren eigenen Weg ins Leben bahnt, während ihre Familie zerfällt, erfüllte mich beim Lesen mit Bewunderung und gleichzeitig Wehmut. Ein großartiges Buch, das berührt.

Bewertung vom 20.02.2025
Thirteen Witches - Die Erinnerungsdiebin
Anderson, Jodi Lynn

Thirteen Witches - Die Erinnerungsdiebin


ausgezeichnet

Extrem spannend
Die elfjährige Rosie fragt sich bereits ihr ganzes Leben, warum ihre Mutter sie so kalt behandelt. Doch dann geschehen ungewöhnliche Dinge: Rosie findet heraus, dass sie die "Sicht" hat, das heißt, sie ist in der Lage, all die Geister zu sehen, die in ihrem Haus am Meer wohnen. Und sie findet ein Buch über 13 Hexen. Mit Hilfe des Buches und des Geistes des jungen Ebbs versteht sie, dass ihrer Mutter alle schönen Erinnerungen gestohlen wurden. Es liegt an Rosie, ihre Mutter zu retten und die böse Erinnerungshexe zu besiegen ...

Das Buch beginnt schon einmal extrem spannend und fesselnd. Am liebsten hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen. Rosie ist ein interessanter Charakter, mutig, schlau und humorvoll. Ich bin mir sicher, dass die jugendlichen LeserInnen sich gut mit ihr identifizieren können. Ebenso mit ihrer besten Freundin Keim, die ihr bei ihrem großen Abenteuer zur Seite steht.
Die Autorin versteht es meisterhaft, eine spannungsgeladene Atmosphäre zu entwickeln, die gleichzeitig bedrückend, aber trotzdem hoffnungsvoll ist. Die Schauplätze wie das alte Haus am Meer, der Wald, das verlassene Krankenhaus, in dem Rosie geboren wurde, tragen dazu bei, diese besondere Stimmung aufrecht zu erhalten.
Die Geschichte ist sehr spannend, die Ereignisse überschlagen sich, eine überraschende Wendung jagt die nächste. Die Botschaft, die die Autorin vermittelt, ist, dass man im Leben mutig sein muss, dann kann man Schlechtes überwinden.
Auch das Ende hat mir gut gefallen. Für Rosie endet es sehr hoffnungsvoll und gut, gleichzeitig wurde ein spannender Ausblick auf den zweiten Teil gegeben.

Bewertung vom 19.02.2025
Die Garnett Girls
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


gut

Familienbande
Das Cover mit den drei Frauen im Meer finde ich wunderschön und sommerlich. Es macht große Lust auf den Roman.
In dem Buch geht es um die alternde Margo und ihre drei Töchter Rachel, Imogen und Sasha. Die Beziehung der Eltern zerbrach in der Kindheit der drei, seitdem genießt Margo ihr Leben mit Affären und Partys. Inzwischen sind die drei Töchter erwachsen, doch jede hat eigene Probleme...

Die Kapitel haben eine angenehme Länge, der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Die Schauplätze sind sehr schön dargestellt.
Anfangs werden die Figuren und ihre Beziehungen zueinander vorgestellt, ohne dass allzu viel geschieht, für mich beinhaltete der Roman viele Längen.
Obwohl die Autorin sich offensichtlich sehr viel Mühe mit der Darstellung der Frauen gab, blieben mir diese fremd und ich fand zu keiner einen richtigen Zugang.
Eigentlich ist die Handlung perfekt für Leser, die Familiengeschichten lieben, mir fehlte jedoch das gewisse Etwas.

Bewertung vom 19.02.2025
Impossible Creatures - Das Geheimnis der unglaublichen Wesen
Rundell, Katherine

Impossible Creatures - Das Geheimnis der unglaublichen Wesen


sehr gut

Fantasievoll

Das Cover mit den beiden Kindern, dem Hintergrund in Blau und dem Drachen in leuchtendem Rot gefällt mir sehr gut. Die goldene Schrift wirkt edel.
Auch das Innere des Buches hat eine sehr schöne und hochwertige Aufmachung. Ganz vorne befindet sich eine altmodisch anmutende Karte, danach werden verschiedene Fantasiewesen dargestellt wie z.B. Kentaur, Drache, Hippokamp, Sphinx und Einhorn. Jedes Tier wird ausführlich erklärt, was ein schöner Einstieg in die Geschichte ist.

Die zwei Protagonisten, Christopher und Mal sind sympathische Charaktere, die gemeinsame Abenteuer erleben. Mit Christopher, der die Gabe hat, Tiere magisch anzuziehen, können sich wohl alle jugendlichen Leser identifizieren.
Auch die Geschichte ist magisch und erinnert an eine Welt wie die von Harry Potter.
Die Kapitel haben eine überschaubare Länge, der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Ich denke, das Jugendliche oder junggebliebene Leser, die fantastische Welten mögen, von diesem Buch gefesselt sein werden.

Bewertung vom 19.02.2025
Das Lieben danach
Bracht, Helene

Das Lieben danach


sehr gut

Aufwühlend
Das Cover des Buches finde ich wunderschön, es hat mich sogleich angesprochen.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte von Kindheit an. Bereits in zartesten Alter wurde sie Opfer eines Missbrauchs. Schockierend ist, dass ihre Eltern, statt ihr bedingungslos zur Seite zu stehen, sich zum Teil für sie schämten, so als hätte sie irgendeine Schuld getroffen. Diese frühen Erlebnisse prägten die Autorin sehr, vor allem was ihren Umgang mit Sexualität im späteren Leben bedeutete.
Der Bericht der Autorin ist sehr offen, sehr schonungslos und an manchen Stellen schockierend. Jetzt, im späteren Alter, versucht sie, ihre Erfahrungen im Nachhinein zu analysieren.
Gleichzeitig ist das Buch, vom Inhalt einmal abgesehen, ein wichtiges Zeitzeugnis vergangener Jahrzehnte.
Für das Buch muss man sich viel Zeit nehmen, man braucht Ruhe zum Lesen. Mich machte es sehr nachdenklich, zeitweise war die Lektüre jedoch auch ermüdend. Ein wichtiges Buch zu einem wichtigen Thema.

Bewertung vom 10.02.2025
The Florist
Pattison, C.L.

The Florist


sehr gut

Spannend
Die Floristin Amy wird von ihrer Umwelt als seltsam bezeichnet, obwohl sie nicht weiß, wieso. Sie betreibt das Blumengeschäft Darling Blossoms in London, das gleichzeitig ihr einziger Lebensinhalt ist. Freunde hat sie keine. Eines Tages erhält sie durch einen Geschäftsauftrag Zugang zur Welt der reichen Elliots. Sie „stalked“ ein Familienmitglied der Elliots auf Facebook, findet so einen Weg, Kontakt zu knüpfen und freundet sich privat mit ihr an. Isabelle ist eine schrille und aufdringliche Person, aber das stört Amy nicht. Dann geht es Schlag auf Schlag. Isabelle wird auf ihrer Geburtstagsparty getötet, und jemand scheint es auch auf weitere Personen abgesehen zu haben. Das schlimmste für Amy ist, dass sie befürchten muss, dass ein schreckliches Jugendgeheimnis ans Licht kommt und sie zerstören wird …

Von Anfang an fand ich den Krimi sehr spannend und fesselnd, ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Amy ist eine interessante Persönlichkeit, die jedoch ihre Widersprüche hat. Sie ist zuvorkommend und hilfsbereit in ihrem Beruf, andererseits stalked sie ihre neue Freundin.
Schnell zieht einem die Autorin mit ihre Geschichte in den Bann. Die Freundschaft zwischen Amy und Izzyy, die nicht so ganz gesund wirkt, entwickelt sich rasant und bald überschlagen sich die Ereignisse. Man rätselt mit Amy mit, wer für die Tragödie, die sich abspielt, verantwortlich ist.
Auch die Schauplätze des Romans, der malerische Blumenladen und die zum Wohnhaus umgebaut Kirche, in der die Elliots wohnen, werden sehr anschaulich und detailliert beschrieben.
Enttäuscht hat mich nur das Ende ein wenig, meiner Meinung nach lief alles ein bisschen zu glatt und einfach, wobei etwas Spannung verlorenging.

Bewertung vom 07.02.2025
Das Leben fing im Sommer an
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


gut

Die Unbeschwertheit der Jugend
Das Cover gefällt mir sehr gut, durch die zarten Farben drückt es eine gewisse Sehnsucht aus.
In dem Buch geht es um den Sommer 2006 und die persönlichen Erfahrungen des 15jährigen Chris in dieser Zeit. Der Autor schildert alltägliche Erlebnisse des Jungen, wie z.B. die erste Verliebtheit, der erste Kuss, Abhängen mit den Freunden ...
Die Atmosphäre ist leicht, die Sprache locker. Auf eine gewisse Weise ist der Text nostalgisch und weckt bestimmt bei vielen LeserInnen Erinnerungen an vergangene Sommer und an die eigene Jugend.
Chris ist ein sehr sympathischer und authentischer Charakter, mit dem man sich leicht identifizieren kann, auch wenn man selbst ganz andere Erfahrungen in frühen Jahren gemacht hat. Auch seine beiden besten Freunde, Salvo und Johnny, sind liebenswerte Charaktere. Überhaupt sind alle Figuren sehr gut ausgearbeitet und wirken echt.
Trotz dieser positiven Aspekte empfand ich das Lesen als recht zäh, die Geschichte hat mich nicht so ganz abgeholt. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden, für viele jüngere Menschen ist das Buch sicher faszinierend.