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Bobo123

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2025
Tazz, Iron;Stanev, Martin

Raus in die Natur! Alles, was du über Camping, Wandern und Backpacking wissen musst


sehr gut

Flächendeckende Einleitung ins Thema Camping
"Raus in die Natur" ist ein interessantes Sachbilderbuch, um Kindern die Lust auf die freie Natur zu vermitteln. Der Inhalt ist vielfältig und flächendeckend: Das Buch umfasst sämtliche Themen, die relevant sind, wenn man in der Natur unterwegs ist. Es werden sowohl Klima und Geografie als auch praktische Fertigkeiten und Checklisten fürs Camping thematisiert. Kinder lernen unter anderem, wie sie mit wilden Tieren umgehen sollten, welche Kleidung bei welchem Wetter geeignet ist, und welche Beeren essbar sind.
Das Buch ist beeindruckend illustriert. Die Bilder sind detailliert und die Farbgebung fühlt sich ein bisschen old-school an, als kämen sie aus den 1930ern.
Der einzige Minuspunkt ist, dass das Buch offensichtlich für das nordamerikanische Publikum geschrieben wurde. "Wildcamping" ist, zum Beispiel, in den National Forests in den USA sehr beliebt. Informationen über Berglöwen und Bären sind für europäische Camper auch nicht so nützlich.

Bewertung vom 06.06.2025
Ruthe, Ralph;Flix

Frag Ferdinand: Natur und Tiere


gut

Gut zum Lesen trainieren
"Frag Ferdinand" ist ein lustiges Kindercomicbuch mit Sachwissen über die Natur. 

Das Format ist für junge Leser gut geeignet. Die bunten Bilder und große Schrift machen das Buch besonders einladend. Mein Sohn liebt Comics und hat gleich angefangen zu lesen. 

Die Themen sind vielfältig. Jede "Geschichte" nimmt nur eine Doppelseite und wird schnell gelesen. Der Schreibstil ist humorvoll, und auch für Erwachsene gibt es viel zum Schmunzeln. 

Ich finde die Umsetzung aber verbesserungswürdig, insbesondere weil ein junges Publikum gezielt wird. 

Den Ferdinand kannten wir bisher nicht und wir wissen also nicht, aus welchem Kontext die Comics kommen. Einige Elemente wirken aber altmodisch und beinahe unangebracht. Den Chef, der Ferdinand immer wieder anschreit, finde ich sehr unangenehm. Auch die Behauptung, dass für Cowboys "Viehdiebe und Ureinwohner waren nur zwei der zahllosen täglichen Gefahren" ist historisch fragwürdig. 

Aber Hauptsache ist: Das Kind hat das Buch gelesen und genossen.

Bewertung vom 04.06.2025
Freitag, Kathleen

Toni Tintenklecks auf mäusischer Mission


ausgezeichnet

Liebevolle Freundschaftsgeschichte

"Toni Tintenklecks" ist eine liebevolle Freundschaftsgeschichte. Die drei Hauptfiguren sind Toni, eine kleine Maus, die lesen kann, Lotte die Motte und Matti der Marder. Sie leben bei Herrn Pantoffel, einem alten Mann, der gerne Kreuzworträtsel löst und noch sehr altmodisch lebt (er nutzt zum Beispiel noch aktiv eine Schreibmaschine). Doch eines Tages bekommt Herr Pantoffel einen Brief von seiner Tochter, der ihn einlädt, bei ihr einzuziehen. Das wäre für die drei Tierfreunde katastrophal und sie begehen sich auf ein Abenteuer, um den Antwortbrief zurückzuholen. 

Die Handlung ist kinderfreundlich. Die Freunde begegnen einigen Tieren, die ihnen bei der Suche weiterhelfen. Mir hat die Rattenbande besonders gut gefallen. Sie wirkten furchterregend, waren aber ganz harmlos und sehr hilfreich.

Der Schreibstil ist witzig und die Beschreibungen sehr lustig, doch für jüngere Leser ist die Sprache etwas anspruchsvoll. Meinem Kind haben aber die witzigen Wörter wie "igelrund", "flohfroh" und "käsig zufrieden" gut gefallen. Ich musste ihm aber erklären, was ein Drahtesel ist. Es war auch enttäuscht, das es kein Bild gab, dass den "Fernseher so dick wie ein Ofen" zeigte.

Bewertung vom 29.05.2025
Darwin, Sarah;Vogel , Johannes;Herrmann, Boris

Das Parlament der Natur


sehr gut

Interessanter Inhalt, Bilder eher langweilig 

"Das Parlament der Natur" ist ein hochaktuelles Buch, auch wenn es scheint, als würde die öffentliche Debatte um Umweltschutz und Klimawandel an Aufmerksamkeit verlieren. Das Buch bringt die Dringlichkeit des Themas wieder ins Bewusstsein und präsentiert nichts weniger als eine Vision zur Rettung der Welt.

Ich finde den Interview-Stil besonders gelungen. Durch das Gespräch mit Boris Herrmann werden die Leser direkt in den Gedankenaustausch mitgenommen. Dieser Stil schafft Nähe zu den Autoren und ihrer Sichtweise, sodass man die Welt durch ihre Augen sieht. Es entsteht das Gefühl, die beschriebenen Veränderungen selbst miterlebt zu haben.

Wo ich aber ein bisschen enttäuscht war, sind bei dem Bildern. Die Fotos finde ich wenig illustrativ und nicht besonders inspirierend. Das Museum hat eine so tolle Sammlung, die leider im Buch nicht widergespiegelt wird.

Bewertung vom 12.05.2025
Schmeißer, Frank

Schisser und ich Bd.1


ausgezeichnet

Kinderbuch mit Herz und Verstand  absolute Empfehlung!

Bei einem Titel wie diesem kommt man kaum daran vorbei: "Schisser und ich" sticht sofort ins Auge. Zunächst habe ich die Stirn gerunzelt, bis es festgelegt wurde, dass „Schisser“ tatsächlich der Name von Jakobs Kuscheltier ist. Und genau dieser ungewöhnliche Name passt wunderbar zum Ton und Thema des Buches: humorvoll, ehrlich und ein bisschen schräg.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Schon nach wenigen Seiten wird klar, dass Jakob mit Angstzuständen zu kämpfen hat. Der Autor schafft es, diesen Zustand so zu schildern, dass man sich sofort in Jakob hineinversetzen kann. Dabei wird sein Alltag lebendig und authentisch beschrieben: seine Ängste, seine Gedanken, seine Reaktionen. Auch wenn diese manchmal übertrieben erscheinen, wirken sie nie unglaubwürdig.

Besonders beeindruckt hat mich der Schreibstil: Er ist gleichzeitig witzig und einfühlsam. Mit feinem Gespür wird gezeigt, wie es sich anfühlt, mit Ängsten zu leben, und das ganz ohne Mitleid oder Drama. 

Das Hörbuch ist hervorragend umgesetzt. Die Stimme passt perfekt zu Jakob. Ich hatte beim Hören wirklich das Gefühl, dass Jakob seine Geschichte selbst erzählte.

Bewertung vom 26.04.2025
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Großartiges Worldbuilding

Die Geschichte handelt von einer jungen Frau, die innerhalb eines Tages einen attraktiven Mann kennenlernt, von ihrem Ehemann verraten wird, ihn tötet und daraufhin gezwungen ist, einen anderen Mann zu heiraten. Schauplatz der Handlung ist Skaland, eine Welt, in der Überfälle zum Alltag gehören und die Kinder der Götter unter den Menschen leben und übernatürliche Kräfte besitzen.

Das Worldbuilding ist großartig gelungen. Es ist faszinierend herauszufinden, welche besonderen Fähigkeiten die einzelnen Götterkinder haben. Auch wenn die Handlung auf den ersten Blick nicht besonders komplex wirkt, entwickelt sie sich schnell zu einem dichten Geflecht aus Geheimnissen, Intrigen und Verrat.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, die Handlung bleibt durchweg spannend.

Besonders gelungen ist die Darstellung von Freyas inneren Zweifeln. Sie weiß nicht, wem sie vertrauen kann und welche Absichten die Menschen um sie herum wirklich verfolgen. Jede Entscheidung wird von ihr infrage gestellt, weil sie verzweifelt versucht, ihr eigenes Schicksal zu kontrollieren... ein Schicksal, das längst vorherbestimmt zu sein scheint.

Es gibt einige vorhersehbare Wendungen, aber ein großer Twist am Ende hat mich tatsächlich überrascht.

Freya hat Schwierigkeiten, mit all den Lügen umzugehen, die ihr erzählt wurden. Allerdings hadere ich ein wenig mit der Idee, dass man grundsätzlich ein Anrecht auf die Wahrheiten anderer Menschen hat.

Das Buch ist der erste Teil einer Dilogie, und die Geschichte ist am Ende noch nicht abgeschlossen. Es gibt einen kleinen Cliffhanger, aber die Erzählung wird dennoch zufriedenstellend genug abgerundet, sodass man nicht das Gefühl hat, einfach in der Luft hängen gelassen zu werden.

Bewertung vom 26.04.2025

Schauplätze der Weltliteratur


weniger gut

Langweilig und nichtssagend 

Wer sich von diesem Buch eine einsichtsvolle Vorstellung literarischer Schauplätze und eine fundierte Einbettung in relevante soziale Kontexte erhofft, wird leider enttäuscht. Tatsächlich finde ich die 2–3 Seiten pro Beitrag erstaunlich nichtssagend. Statt tiefere Einblicke zu bieten, wird häufig die Handlung und Ortbeschreibungen der jeweiligen Bücher zusammengefasst. Die Texte wiederholen oft nur, was schon in den Originalwerken zu lesen ist, anstatt interessante Details oder Kontexte zu liefern.

Für Leser*innen, die die vorgestellten Romane noch nicht kennen, mag sich hier und da ein kleines Wissenshäppchen finden, doch wirkliche Entdeckungen oder Einblicke bleiben aus.

Die Auswahl der Bücher ist breit gefächert, auch wenn der englischen Sprachraum im Mittelpunkt steht. Einige Titel waren für mich unerwartet: Zwar sind viele bekannte Autor*innen vertreten, doch es wurden nicht unbedingt die berühmtesten Werke ausgewählt. So wird bei Jane Austen beispielsweise Anne Elliot vorgestellt.

Insgesamt wirkt das Buch, als hätte ein Lehrer seiner Klasse die Aufgabe gestellt, kurze Texte über die Ortsbeschreibungen aus literarischen Werken zu schreiben, und diese Aufsätze wurden dann einfach als Buch veröffentlicht.

Bewertung vom 12.04.2025
Regett, Julia

Egal, sagt Aal


sehr gut

Ein schön gestaltetes Buch mit wichtiger Botschaft

Dieses Buch wirkt sehr hochwertig. Der Einband fühlt sich durch die stoffähnliche Textur angenehm an und ist farbenfroh illustriert. Auch die Seiten sind überraschend dick und robust, was es besonders kinderfreundlich macht.

Der Titel hat sofort das Interesse meines Kindes geweckt, weil es gerade in einer "Ist mir egal" Phase ist.

Die Menge an Text finde ich richtig für die Zielgruppe, und durch den klaren, gut lesbaren Schreibstil sowie die kindgerechte Schrift eignet sich das Buch auch gut zum Selberlesen. Die zentrale Botschaft (dass man beachten sollte, wie sich das eigene Verhalten auf andere auswirkt) ist wichtig und wird auf eine verständliche Weise vermittelt.

Die Szenen in der ersten Hälfte des Buches hätten aber etwas klarer beschrieben sein können. Es ist mir z.B. unklar, ob Aals Verhalten störend war oder nicht, als er an den Forellen vorbeischwimmt. 

Insgesamt aber ein sehr gelungenes Buch, das zum Nachdenken anregt und Kindern auf unterhaltsame Weise ein wichtiges Thema näherbringt.

Bewertung vom 04.04.2025
Schlick, Oliver

FC Stinkesocke - Glücksbringer wäscht man nicht


sehr gut

Schöne Geschichte, die sich ein bisschen in die Länge zieht 

Die Geschichte dreht sich um Emil, der traurig ist, weil es dieses Jahr nicht genug Spieler gibt, um eine keine D-Jugend-Mannschaft zu bilden. Doch er hat eine Idee und versucht gemeinsam mit seinen Freunden, eine Lösung zu finden. Sie beschließen, eine gemischte Mannschaft aus Jungs und Mädchen zu gründen: der FC Stinkesocke ist geboren! Doch bevor sie richtig loslegen können, müssen sie einige Herausforderungen meistern.

Das Cover ist sehr schön gestaltet. Besonders gut gefallen haben uns die süßen Illustrationen, die die Geschichte wunderbar ergänzen und den Text auflockern. Auch der Schreibstil ist kindgerecht und mitreißend. Mein Sohn konnte der Geschichte gut folgen.

Das Thema Fußball wurde insgesamt sehr gut umgesetzt. Allerdings fanden wir, dass sich die Geschichte anfangs etwas gezogen hat. Besonders in den ersten Kapiteln passiert fußballtechnisch relativ wenig, weshalb mein Kind immer wieder das Interesse verlor und das Buch zur Seite legte. Als die Spiele losgingen, war er aber voll dabei. 

Bewertung vom 01.04.2025
Unkari, Arttu

Super-Dad und die explodierende Kacke


sehr gut

Fantasievolle, schräge Geschichte 

Dieses Buch hat mir positiv überrascht. Die Geschichte ist humorvoll, chaotisch und schreitet atemlos voran. Der Humor ist absurd und ehrfurchtslos. Die Bildungsministerin, die erst vor kurzem alle Buchstaben gelernt hatte, wurde von einer Kack-Explosion zum Mond gejagt. Superd-Dad ist Polizist und ermittelt. Dabei wird aber der Fall tatsächlich von ihrer Tochter Oona gelöst. 

Das Buch wird als "Comic-Krimi" bezeichnet, aber es gibt kaum Comic-Elemente. Die Geschichte ist in Grunde als Roman geschrieben. Die Kapitel sind aber sehr kurz und der Text ist spannend und lässt sich schnell lesen. Das Buch ist also perfekt für junge Leser*innen.

Ich muss aber gestehen, dass der Humor vielleicht nicht dem Geschmack von allem entspricht. Wie bereits im Titel erwähnt, spielt Kacke eine wichtige Rolle. Es gibt auch viel Ironie, die nicht immer von Kindern wahrgenommen wird, aber was Kinder doch verstehen werden sie zum Lachen bringen.