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Julia

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Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2025
Dick, Morgan

Mickey und Arlo


sehr gut

Die Lieblingstochter
Mickey, 33 Jahre, Vorschullehrerin, Alkoholikerin und gerade suspendiert worden, erbt von ihrem Vater, den sie seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hat, eine Menge Geld. Dafür muss sie lediglich 7 Therapiestunden absolvieren.
Arlo, 25 Jahre, Psychologin, die Tochter aus zweiter Ehe von besagtem Vater, versteht die Welt nach der Enterbung nicht mehr.
Unter ungewöhnlichen Umständen treffen die beiden Halbschwestern aufeinander: der Vater hat veranlasst, dass Mickey die Therapiesitzungen bei Arlo abhalten muss. Anfangs wissen beide nichts von der Verbindung.
Der Roman ist überraschend tiefgründig und behandelt Themen wie angespannte Familienverhältnisse, Kontaktabbruch, wenige soziale Kontakte im Allgemeinen, Sucht, Co-Abhängigkeit, das Streben nach Anerkennung und Persönlichkeitsentwicklung.
Hat mir sehr gut gefallen, die Entwicklung der beiden war authentisch und ihre Beweggründe nachvollziehbar. Nur das Ende war mir etwas zu abrupt, deshalb "nur" 4,5 Sterne. Große Empfehlung!

Bewertung vom 19.02.2025
Liepold, Annegret

Unter Grund


ausgezeichnet

Ein beeindruckendes Debüt
"Unter Grund" von Annegret Liepold erschien im Hinblick auf die politische Lage gerade zur richtigen Zeit und sollte jetzt, vor allem von Jugendlichen, gelesen werden.
Wir haben das Jahr 2006, Franka ist 16 und lebt in einem Dorf in Franken. Sie lernt neue Leute kennen und wir verfolgen, wie sie durch die neuen Freunde immer weiter in die rechte Szene rutscht, was sich in von ihr begangenen Straftaten gipfelt und mit einem Schulwechsel endet.
Im Jetzt ist Franka Referendarin und wird bei einem Prozesstag des NSU-Prozesses von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Behandelt werden Themen wie Einsamkeit, Zugehörigkeit, die Suche nach der Identität, Schweigen, Schuld, das Kennen der eigenen Familie, Radikalisierung und der Wechsel von Mitläufer zu Täter.
Es hatte auf mich eine regelrechte Sogwirkung und ich fand es erschreckend authentisch.
Eine klare Leseempfehlung von mir.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2025
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


gut

Locker leichte Coming-of-Age Story
Chris ist 15, die Sommerferien haben gerade angefangen, er ist verliebt und genießt die Zeit mit seinen Freunden auf Partys, dem Hof und im Freibad.
"Das Leben fing im Sommer an" von Christoph Kramer spielt an 3 Tagen und wir begleiten Chris mit seinem besten Freund Johnny auf einem aufregenden Abenteuer nach dem anderen.
Die erste große Liebe, Partys, Selbstzweifel, Träume, Ängste, Wünsche.... ich denke, jeder versetzt sich beim Lesen in sein fünfzehnjähriges Ich zurück und kann Chris´ Gedanken nachvollziehen.
Ich habe den Roman gerne gelesen, leider war mir alles nur etwas zu oberflächlich, ich hätte mir mehr Tiefgründigkeit gewünscht. So war es locker und leicht zu Lesen, aber für ein Highlight hat das Gewisse Etwas gefehlt.
Fußball und die WM wurden nicht wirklich thematisiert, das hätte ich mir tatsächlich mehr gewünscht. Für Zwischendurch ganz unterhaltsam.

Bewertung vom 28.01.2025
Fabbri, Camila

Dancing Queen


weniger gut

Eher weniger "Dancing Queen" Vibes

In "Dancing Queen" von Camila Fabbri (aus dem Spanischen von Susanne Lange) begleiten wir Paulinas Leben, das in verschiedenen Rückblicken und einem Autounfall im Jetzt erzählt wird.
War ich bei der Leseprobe noch neugierig, so hat mich das Buch leider enttäuscht.
Paulina war mir leider sehr unsympathisch und ich hab bei ihren Gedanken und Handlungen mehrmals den Kopf schütteln müssen. Die Stimmung war sehr bedrückend und melancholisch, fast schon depressiv und hat mir so gar keine "Dancing Queen" Vibes beschert.
Die Sprache hat mir aber an sich ganz gut gefallen. Ich denke schon, dass in vielen Punkten was Wahres dran ist in Bezug auf die Millennials, aber doch nicht so negativ. Ich habe hier definitiv keinen Humor entdecken können.

Hat wenige Seiten und man ist schnell durchgekommen aber unbedingt gelesen muss man es nicht haben. Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen.

Bewertung vom 20.01.2025
Fargo, Layne

The Favourites


sehr gut

Skandal auf dem Eis

In "The Favourites" von Layne Fargo (ins Deutsche übersetzt von Susanne Keller) geht es um DAS Eistanzpaar Katarina Shaw und Heath Rocha - auf dem Eis unschlagbar und von den Fans ins Höchste gefeiert. Die beiden haben sich bis an die Spitze hochgearbeitet und ein Skandal zerstört später alles, was sie sich aufgebaut haben.

Ich liebe Geschichten über Profisportler - die Charaktere strotzen immer nur so vor Stärke, Ehrgeiz und eisernem Willen. Man fiebert automatisch mit und verzeiht den ein oder anderen Fehler. Hier ging mir das ganz genauso: Shaw und Rotcha sind ehrgeizig, rücksichtslos, nahbar, authentisch. Liebenswert und gleichzeitig zum hassen.

Neugierig hat mich auch der Erzählstil gemacht - so gut wie jedes Kapitel besteht aus Fließtext und am Ende noch aus einem Interviewteil, in welchem die Geschehnisse des Fließtexts nochmals aus anderen Perspektiven beleuchtet werden (Journalist, Trainer etc.). Das hab ich so nur einmal bei Taylor Jenkins Reid gelesen und war damals begeistert. Auch von Fargo wurde das gut umgesetzt.

Eine wahnsinnig tolle Geschichte über den Profisport! The Favourites war bis zum Schluss fesselnd und hatte wirklich eine Sogwirkung - bin immer noch begeistert, was ich da gelesen habe und würde es tatsächlich jedem empfehlen.

Bewertung vom 03.12.2024

Disney - Malen nach Zahlen: Classics


sehr gut

Kreative Auszeit mit den Disney Helden
In Malen nach Zahlen: Classics wurden 100 verschiedene Disney Szenen liebevoll zusammengestellt und von Jérémy Mariez illustriert.
Toll finde ich, dass es eine bunte Mischung aus den ganz alten Disney Produktionen sowie den aktuelleren Motiven ist.
Beim Ausmalen hat man direkt die Filme und die Musik im Ohr und am meisten Spaß macht es, wenn man während dem Ausmalen den zugehörigen Film schaut. Das hat mich ganz nostalgisch werden lassen!

Das Papier ist dick genug, dass nichts durchdrückt. Die Felder einfach auszumalen. Durch die vorgegebenen Farbcodes, aber ohne vorgegebene Stifte kann man den Gemälden seinen eigenen Touch hinzufügen durch kleine Abwandlungen in der Farbzusammenstellung. Das ist für mich auch ein Pluspunkt.

Schade finde ich aber, dass die Seiten beidseitig bedruckt sind und man diese auch nicht einfach heraustrennen kann.

Sonst aber ein tolles Ausmalbuch!

Bewertung vom 20.11.2024
Sloane, Hannah

The Freedom Clause


ausgezeichnet

Ich bin stolz auf Daphne

Daphne und Dominic lernen sich an der Uni kennen, verlieben sich, heiraten kurz nach dem Abschluss. Mit 25 beschließen sie, jeweils eine Nacht im Jahr zu leben, als wären sie single.
Mir hat "The Freedom Clause" wahnsinnig gut gefallen und ich würde es jedem empfehlen, der ein mutiges, feministisches, empowerndes Buch sucht.
Daphnes Weg zu einer selbstbewussten Frau, die für sich selbst einsteht und nicht nach den Wünschen von Partner, Chef etc. lebt war inspirierend.
Es wird mit Fragen experimentiert wie Wann ist der richtige Zeitpunkt, den Partner fürs Leben kennenzulernen? Gibt es diesen überhaupt und brauche ich das? Ist eine Trennung ein persönliches Scheitern? Behandelt werden aber auch die Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau im Allgemeinen und in Beziehungen jeglicher Art & noch so Vieles mehr.
Daphne verarbeitet ihre Gedanken auf einem anonymen Food Blog und die Blogbeiträge waren zum Schmunzeln und ehrlich gesagt musste ich dabei oft zustimmend nicken...:)

Bewertung vom 24.10.2024
Rooney, Sally

Intermezzo


ausgezeichnet

Rooneys bestes Werk?

Seit der Ankündigung ihres neuen Romans war ich super gespannt, wie mich Rooney dieses Mal von den Socken hauen wird. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht!
In "Intermezzo", ins Deutsche übersetzt von Zoë Beck, begleiten wir zwei Brüder, Ivan und Peter. Nach dem Tod ihres Vaters geraten beide Leben gewissermaßen aus den Fugen, zusätzlich zu den bestehenden Struggles in beider Leben.
Rooney versteht es, zwischenmenschliche Beziehungen auf außergewöhnliche Art und Weise darzustellen und ich würde behaupten, hier ist ihr das bisher am besten gelungen.
Hier überzeugen wieder einmal die Echtheit der Protagonisten, ihre Gefühle, ihre Ängste, ihr Handeln. Ihr komplexestes Werk. Tragisch und überaus berührend.
Ja, auch ich habe etwas gebraucht, um in die Geschichte und die Charaktere einzusteigen, dann war ich aber restlos begeistert. Eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 10.10.2024
Score, Lucy

The Christmas Fix


sehr gut

Leichte Weihnachtsromanze für zwischendurch

Weihnachten naht und das traditionelle Weihnachtsfest in der Kleinstadt Merry droht nach einem Hurricane wortwörtlich ins Wasser zu fallen. Aber Rettung ist in Sicht: Cat möchte mit ihrer Reality-Show das Chaos beseitigen und das Stadtzentrum wieder zum Strahlen bringen. Alle sind begeistert, bis auf den grummeligen Bürgermeister Noah, der kein Fan von dem Medientrubel in seiner Stadt ist. Die Dreharbeiten starten, es fliegen die Fetzen zwischen Cat und Noah, bis daraus langsam aber sicher Zuneigung und echte Gefühle entstehen.
Ich habe mir die Geschichte als Hörbuch angehört und so war es ein perfektes Leseerlebnis für mich. Simone Scheuer hat die Geschichte wunderbar vertont. Es war cozy, romantisch und am Ende super rührend. Stellenweise habe ich mir noch etwas mehr Humor wie in der Knockemout Reihe von Lucy Score gewünscht. Klar ging das ganze nicht in die Tiefe, das erwarte ich bei einer Weihnachtsromanze aber auch gar nicht. Nichtsdestotrotz hat die Geschichte viel Spaß gemacht, die Charaktere waren liebenswürdig und es hat mich etwas in Weihnachtsstimmung gebracht, und das im Oktober.

Bewertung vom 27.09.2024
Mustard, Jenny

Okaye Tage


ausgezeichnet

"Aber gegen Sommer kommt Winter nicht an?"

Ein Sommer in London: Sam, 28, aus Schweden, lernt Luc, 27, aus London auf einer Party kennen. Sie verlieben sich, stürzen sich in eine Schnellversion einer Beziehung und akzeptieren widerwillig, dass mit Ende des Sommers, wenn Sam London wieder verlässt, alles vorbei sein wird.

Ohne, dass die beiden irgendetwas definieren handelt es sich hier um eine wunderbar authentische Liebesgeschichte voller Liebe, Zweifel, Glücksgefühle, Auseinandersetzungen, Ängste - eben alle Höhen und Tiefen einer Beziehung.
Von Satz 1 an war ich berührt, weil alle Gedanken und Handlungen der Protagonisten so realistisch waren - Sam und Luc lieben sich, können nicht so ganz miteinander, ohne aber erst recht nicht. Beide sind verloren - Luc weiß nicht, wo sein Platz in der Arbeitswelt ist, Sam nicht wo ihr Platz zum Leben ist. Beide wissen nicht so ganz, wie sich entscheiden bezüglich der wichtigen Fragen im Leben. Und beide müssen sich eingestehen, dass es langsam Zeit wird, erwachsen zu werden.

Ich bin begeistert von Jenny Mustards Schreibstil und ihren Blick auf Details im Alltäglichen. Auch die Übersetzung von Lisa Kögeböhn ist wahnsinnig gut gelungen.