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Benutzername: 
Nicole W.
Wohnort: 
Brakel

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2014
Bis zum letzten Tropfen
McGinnis, Mindy

Bis zum letzten Tropfen


gut

Lynn ist ihr ganzes Leben lang von anderen Menschen abgeschottet gewesen. Ihre übervorsichtige Mutter hat jeden Menschen erschossen, der sich ihrem Haus und der einzigen zuverlässigen Wasserquelle weit und breit nähern wollte. Nur ein einziges Mal hat Lynn Kontakt zu einem anderen Menschen gehabt und das war vor vielen Jahren als Stebbs, ein weiterer einsamer Bewohner der näheren Umgebung sich verletzt und Hilfe bei Lynns Mutter suchte. Als Lynns Mutter nun überraschend stirbt steht Lynn ganz alleine vor der großen Aufgabe sich selbst durchzubringen und ihr Haus und den Weiher zu verteidigen. Eine Aufgabe, der sie kaum gewachsen ist ...

Alles an diesem Buch schrie "Lies mich!". Die Optik gefiel mir, die Inhaltsbeschreibung fand ich ansprechend und auch der Titel sagte mir zu. Dies alles weckte in mir hohe Erwartungen. Erwartungen, die der Inhalt des Buches schließlich nicht erfüllen konnte.
In diesem Kontext sei vielleicht erwähnt, dass der Klappentext hier auch wieder ein etwas anderes Bild der Handlung vermittelt, als es tatsächlich ist, aber ich will hier nicht zu viel verraten und zu sehr ins Detail gehen.

Die Geschichte selbst beginnt mittendrin ohne große Einleitung. Dennoch habe ich mich als Leser nicht ins kalte Wasser geworfen gefühlt, denn die Handlung schreitet sehr ruhig und fast schon mühselig voran. Dabei ist der Stil der Autorin ganz klar und präzise, wenig verspielt. So lässt sich das Buch wirklich gut lesen.

Die Welt, in der Lynn lebt, wird nur recht grob beschrieben. Der Leser bekommt zwar alle nötigen Informationen und auch eine Vorstellung davon, wie es dazu kam, aber mehr auch nicht. Diese Dystopie lebt nicht von ihrer Geschichte oder ihrem Setting. Das ist einerseits gut, denn hier wird mal eine etwas andere Richtung ausprobiert, andererseits aber auch wieder schade, weil dieses Setting und Szenario eigentlich sehr interessant und vielversprechend klang.

Diese Geschichte lebt eher von der Charakterentwicklung Lynns. Es ist nämlich sehr interessant Lynn dabei zu begleiten, wie sie gesellschaftsfähig wird, soziale Kontakte knüpft und beginnt über ihren Tellerrand hinaus zu sehen. Das ist wirklich interessant, leider aber auch nicht immer gut gelungen. An vielen Stellen fand ich Lynns Reaktionen doch etwas unglaubwürdig, an anderen Stellen wieder grandios gelöst.
Die restlichen Figuren bleiben allesamt etwas blass, was ich sehr schade finde. Gerade durch die teilweise doch sehr eindrucksvollen Taten und Handlungen hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe bei den Nebenfiguren gewünscht, denn hier war definitiv Potential vorhanden um diese ebenfalls groß aussehen zu lassen. So blieb allerdings nichts als ein kleiner Hauch von Ahnung davon zurück, was in diese Eli, Stebbs und Neva angetrieben haben könnte.

Insgesamt konnte "Bis zum letzten Tropfen" meine Erwartungen leider nicht erfüllen und das nicht nur, weil die Beschreibung des Klappentextes nicht so wirklich zutreffend war. Meiner Ansicht nach hat Mindy McGinnis hier viel Potential verschenkt und ihre Figuren nicht immer glaubwürdig genug agieren lassen. Trotzdem mochte ich die Geschichte irgendwie. Ich vergebe hier für ein grundsolides Buch mit sehr interessantem Szenario gut drei Sterne!

Bewertung vom 12.09.2014
Es duftet nach Sommer
Fitzpatrick, Huntley

Es duftet nach Sommer


sehr gut

Die junge Gwen lebt zusammen mit ihrer Mutter, ihrem Cousin, ihrem kleinen und verhaltensauffälligen Bruder Emory und ihrem Großvater zusammen unter einem Dach. Das Geld ist knapp, weswegen sowohl Gwen, als auch ihr Cousin Ferienjobs annehmen müssen. Da passt es Gwen gar nicht wirklich in den Kram, dass sie in ihrem Ferienjob dauernd auf den gutaussehenden Cass trifft, dem sie seit dem letzten Frühjahr sehr befangen gegenüber steht und ihn dennoch mehr als nur etwas anziehend findet…

Nach dem Debütroman “Mein Sommer nebenan”, der mir im letzten Jahr so sehr gefallen hat, musste ich natürlich auch das neue Werk der Autorin lesen. Und wann ist für einen Sommerroman die beste Zeit, wenn nicht im Sommer?

Schon die Optik ist sommerlich und das auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch im erfrischenden hellgrün und pink gehalten. Außerdem fügt es sich wunderbar neben seinem Vorgänger ein.

Inhaltlich hat die Autorin auch hier wieder eine einfache und angemessen lockere und frische Sprache gewählt. Das Buch liest sich einfach locker und flüssig weg.
Ebenso hat die Autorin es absolut drauf ihre zumeist jugendlichen Protagonisten total authentisch darzustellen. Ich habe den Protagonisten ihr Handeln auf jeden Fall komplett abgekauft und konnte jegliche Rührungen nachvollziehen. Dies sorgte dafür, dass ich total ins Buch eintauchen konnte, was richtig Spaß machte.
Beim letzten Buch der Autorin hatte ich noch bemängelt, dass diese Authentizität bei den Erwachsenen Protagonisten leider nicht vorhanden war, bei diesem Roman allerdings schon! Auch jegliche Erwachsenen in diesem Buch waren total schön ausgearbeitet, auch die älteren Damen, von denen ich wirklich sehr gerne gelesen habe und deren Darstellung ich sehr schön nachvollziehbar und gelungen fand.

Generell konnte hier die Stimmung der Insel und der dortigen Verhältnisse super eingefangen werden. Das trifft sowohl auf das sommerliche Strandfeeling zu, als auch auf die Probleme und die eingeschränkten Möglichkeiten, die sich durch das Leben auf einer so kleinen Insel ergeben.

Die Geschichte ist einfach schön und zum Wohlfühlen. Ich konnte mich total darauf einlassen und mich von den Stimmungen der Protagonisten, allen voran natürlich Gwen, mitreißen lassen. Zwar haben mich die Rückblicke zum Teil ein wenig verwirrt, weil ich ab und an nicht sofort kapierte, wann es sich gerade um einen Rückblick handelte und wann man in der Gegenwart war, aber das hat der Geschichte überhaupt keinen Abbruch getan. Die Rückblicke waren im Gegenteil eigentlich toll und haben zusätzlich ein wenig Spannung reingebracht, obwohl die Geschichte ansonsten alles andere als ein Spannungsroman war.

Fazit

Wie ich schon sagte, ist dieser Roman ein toller Wohlfühlroman für Jugendliche und junge Erwachsene. Es geht unter anderem ums Erwachsen werden, darum, was man aus seinem Leben macht, was für Entscheidungen man trifft. Um Zukunftsängste, darum, was einem wirklich wichtig ist und um Vergänglichkeit. Insgesamt also um Themen, mit denen jeder im Laufe seines Lebens häufig konfrontiert wird.
Von mir gibt es für dieses tolle Buch die volle Sternzahl, denn solche absoluten Wohlfühl-Romane hätte ich gerne öfter!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2014
Die Flucht / Monument 14 Bd.2
Laybourne, Emmy

Die Flucht / Monument 14 Bd.2


ausgezeichnet

Monument heißt der Ort in den Rocky Mountains, in dem nach einigen schrecklichen Katastrophen jetzt nur noch Dean, Astrid, Chloe und die Zwillinge fest sitzen. Die Kleinen suchen immer noch Schutz und Trost bei den Älteren, die sich mittlerweile aber gut in ihre Rolle eingefügt haben. Die meisten Menschen sind gestorben und draußen kann man sich aufgrund eines Giftgases kaum aufhalten. Trotzdem haben sich Deans Bruder Alex mit Niko und den restlichen Kindern und Jugendlichen mit dem Bus auf gemacht um am Flughafen in Denver Hilfe zu bekommen, denn von dort aus sollen Evakuierungsmaßnahmen geleitet werden. Doch die Reise ist gefährlich und beschwerlich…

Die Geschichte wird dieses Mal abwechselnd aus der Sicht von Dean und seinem Bruder Alex erzählt, so dass wir die Geschichte beider Gruppen mitverfolgen können. Während Dean aus der Ich-Perspektive berichtet, sind Alex Erzählungen an seinen Bruder gerichtet, die er in einem Tagebuch festhält. Beide Figuren kennen wir ja schon gut aus dem ersten Band und auch in diesem zweiten Teil sind mir diese beiden und auch die meisten anderen Figuren wieder sehr ans Herz gewachsen, obwohl ich zumindest Astrid des Öfteren doch gerne mal einen Vogel gezeigt hätte. In dieser Extremsituation in der sich alle Protagonisten jedoch befinden, passt das Verhalten schon. Mittlerweile sind auch alle Figuren recht facettenreich dargestellt und werden nicht nur grob umrissen und mit Merkmalen versehen, wie es teils noch im ersten Band der Fall war. Hier fand also auf jeden Fall eine Entwicklung statt, die mir sehr zugesagt hat.

Das Szenario an sich, also die Organisation der Gruppe, hat mir recht gut gefallen und fiel für mich auch sehr authentisch aus. Also, die Entwicklung der Gruppe und das Verhalten der Protagonisten. Das gefiel mir wirklich gut.
Das sonstige Szenario, also die Katastrophen die geschehen sind, gefielen mir soweit auch, vor allem fand ich gut, dass alles nicht so ausufernd beschrieben wurde, sondern wirklich nur kurz umrissen. Was ich dennoch ein wenig übertrieben fand, das war die Giftwolke und deren Auswirkungen auf die unterschiedlichen Blutgruppen. Das ist das einzige, was ich recht unglaubhaft fand und was aus meiner Sicht nicht unbedingt hätte sein müssen. Dieses Szenario hatte auch so genügend Potential um die Jugendlichen durchdrehen zu lassen, da hätte es diese Giftwolke nicht gebraucht. Anders hätte mir es besser gefallen, aber nun gut, dies hatte ich ja schon im ersten Band bemängelt und wusste bei diesem Teil also schon worauf ich mich einlasse.

Das Ende hat mir dann auch wieder sehr gefallen, obwohl ich mir noch nicht sicher bin, ob ich mir hier nicht doch einen ‘runden’ Schluss gewünscht hätte, statt einer Fortsetzung. Dem Realismus wegen hätte ich das wohl bevorzugt, allerdings bin ich trotzdem schon gespannt auf ein Wiedersehen mit den Figuren aus Monument, die mir jetzt über zwei Bände doch ans Herz gewachsen sind.


Fazit
Insgesamt hat mir diese Geschichte also wieder gut gefallen und ich bin doch gespannt auf die Fortsetzung die glücklicherweise ja noch in diesem Jahr erscheinen wird, weil ich mich einfach auf ein Wiedersehen mit Dean, Alex und Co. freue!
Im Anhang des Buches befindet sich als Bonus übrigens noch die Kurzgeschichte “Monument 14 – Jakes Geheimnis”, was ich als Bonus wirklich nett finde.

Bewertung vom 12.09.2014
Das Herz des Sternenbringers
Lo Cascio, Priska

Das Herz des Sternenbringers


ausgezeichnet

Der junge Normanne Garret, in dessen Adern ebenfalls das angelsächsische Blut seines Vater fließt, reist nach Wertlyng um dort für Herzog William zu spionieren, der König werden und den dortigen König vom Thron stoßen will. In Wertlyng muss Garret jedoch erfahren, dass die Angelsachen gar nicht so schlimm und unmenschlich sind, wie angenommen und er verliebt sich sogar in die Schwester des dortigen Thanes. Als es langsam ernst wird, muss er sich entscheiden, was ihm wichtiger ist. Sein Schwur oder die Liebe…

Bei “Das Herz des Sternenbringers” handelt es sich um einen historischen Unterhaltungsroman für Jugendliche. Das Thema ist einfach gehalten und somit verständlich für jedermann und die jeweiligen Gegebenheiten der Zeit werden dem Leser unaufdringlich näher gebracht. Gespickt wird die hintergründige Geschichte mit einer schönen Liebesgeschichte und einer spannenden Verstrickung aus Verrat.

Der Autorin ist es hier gelungen sehr angenehme und sympathische Figuren zu entwerfen. Es gibt zwar zwei Seiten, nämlich die der Normannen und die der Angelsachsen, aber einfach nur gut oder einfach für böse wird keine dieser Seiten dargestellt. Aus der jeweiligen Sicht ist jede Seite verständlich ausformuliert worden, so dass sich auf jeder Seite Sympathien entwickeln und man eigentlich jedem den Sieg wünscht und um jeden Verlust trauert. Das fand ich in diesem Roman sehr gelungen und angenehm.

Die Geschichte an sich ist so natürlich erfunden, beruht aber auf wahren Ereignissen, wie die Schlacht bei Hastings und den Sieg der Normannen über die Angelsachsen. Auch der Sternenbringer hat einen realen Hintergrund, auch wenn zur damaligen Zeit nicht klar war, was es mit der angesprochenen Erscheinung auf sich hatte. Insgesamt mochte ich die Mischung aus historisch wahren Begebenheiten und der fiktiven Geschichte jedoch sehr.

Wie bereits erwähnt hat die Autorin es hier geschafft sehr nette und vielfältige Figuren zu entwickeln, die ich zum aller größten Teil sehr mochte. Die Liebesgeschichte wurde bereits im Klappentext angesprochen, ebenso wie die meisten weiteren Entwicklungen, so dass es da groß keine Überraschungen mehr gab, aber auch wenn man diesen Klappentext vorher nicht gelesen hätte, so hätte man sich früh denken können, in welche Richtung diese Geschichte gehen würde, es gibt nämlich genügend Andeutungen.

Die Sprache ist der Zeit, in der die Geschichte spielt, nicht angemessen, bis auf ein paar Einflüsse, die verdeutlichen sollen, dass damals eigentlich eine andere Sprache benutzt wurde. Das ist sehr angenehm und lässt einen das Buch sehr flüssig lesen, ohne dass man jedoch vergisst, dass man gerade eigentlich in einer anderen Zeit verweilt. Es ist also auch für Jugendliche absolut leicht verständlich.

Fazit

Insgesamt hat mir die Lektüre von “Das Herz des Sternenbringers” viel Spaß gemacht. Ich konnte mich entspannen und mich einfach mit den Figuren treiben, wenn auch nicht wirklich überraschen lassen. Ein schöner Roman zum Genießen für zwischendurch!

Bewertung vom 12.09.2014
Mara und der Feuerbringer Bd.1
Krappweis, Tommy

Mara und der Feuerbringer Bd.1


ausgezeichnet

Die junge Mara war schon immer etwas anders als ihre Mitschüler. Eine Außenseiterin, die gerne in der Schule gerne gehänselt wird, wenn sie sich mal wieder in ihren Tagträumen verliert und nicht mehr in der Realität weilt. Als ihr eines Tages ein sprechender Zweig begegnet, der sie dazu auffordert nichts geringeres zu tun als die Welt zu retten, indem sie Ragnarök verhindern soll, zweifelt sie dennoch an ihrem Verstand, bis sie sich in einer längst vergangenen Zeit wieder findet und plötzlich nicht nur der Midardschlange gegenüber steht. In ihrer Verzweiflung wendet sich Mara an Professor Weisslinger, der aber auch nicht glauben kann, was das junge Mädchen vor ihm ihn da von seinem Spezialgebiet, der nordischen Mythologie, erzählen will…

Ja, ich gebe es zu, ich war sehr skeptisch, als ich diesen Roman von Tommy Krappweis in die Finger bekam, denn bis dato kannte ich den Autor nur als Komiker und Schauspieler und wusste gar nicht, dass Herr Krappweis so vielseitig begabt ist. Aber darum soll es hier ja gar nicht gehen, das nur als Erklärung, dass ich an dieses Buch wirklich skeptisch gegangen bin. Sehr zu unrecht, denn die Geschichte der 14jährigen Mara hat mir ausnehmend gut gefallen!

Der Einstieg in die Geschichte wird dem Leser einfach gemacht. Mara ist einfach nur sympathisch und schlägt sich mit den üblichen Problemen junger Teenager herum: peinliche Eltern, Schule, missgünstige Mitschüler. Das können wohl die meisten selbst nachvollziehen und deswegen war ich direkt von Anfang an in der Geschichte gefangen und habe Sympathien für Mara gehegt.
Mit dem spannenden Fantasy-Aspekt, der ziemlich schnell hinzu kommt, baut sich dann nach und nach die Spannung auf.

Neben der realen Welt spielen hier viele fantastische Elemente aus der germanischen Mythologie mit rein. Hier wird tatsächlich neben einer spannenden und interessanten Geschichte, auch einiges an Wissen vermittelt, was mir immer besonders an Büchern gefällt – ja, ich weiß, ich bin ein Streber. Aber es ist doch wirklich klasse, wenn Bücher, die als Hauptzielgruppe Jugendliche haben, auch so ganz nebenbei noch ein paar wissenswerte Fakten vermitteln.

Erwähnenswert ist hier auf jeden Fall noch, dass die Protagonistin hier zwar eine vierzehnjährige ist und die Zielgruppe hier tatsächlich Jugendliche, aber trotzdem haben auch Erwachsene viel Spaß mit diesem Buch, was auf keinen Fall zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass es mit dem Professor und Maras Mutter auch noch interessante erwachsene Protagonisten gibt. Wäre dieses Buch ein Film, dann würde ich es als Familien-Abenteuer bezeichnen.

Stichwort Film: Mara und der Feuerbringer wurde im letzten Jahr tatsächlich verfilmt und wird im nächsten Jahr ins Kino kommen. Ich bin schon sehr gespannt, denn dieses Abenteuer klingt wirklich richtig toll.


Fazit


Tommy Krappweis hat es hier geschafft ein wirklich tolles Abenteuer zu erzählen, dass sowohl Jung als auch Alt anspricht. Gespickt mit einigem Sarkasmus und einem herrlich bissigen Stil unterhält dieses Buch einfach wunderbar, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen, aber vor allem auch ohne irgendwelche Längen oder gar Langeweile. Hier hat die Lektüre einfach nur viel Spaß gemacht und den zweiten Teil habe ich direkt nach dem ersten schon begonnen! Meine Skepsis war also unnötig, ich bin von Tommy Krappweis’ Autorenqualität mittlerweile überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2014
Steelheart
Sanderson, Brandon

Steelheart


ausgezeichnet

Vor über 10 Jahren verwandelten sich die ersten normalen Menschen in Epics. Wesen, die besondere Gaben und Fähigkeiten hatten und sich nicht scheuten diese einzusetzen. Damals veränderte sich die Welt und nur die mächtigsten und unbesiegbarsten Epics herrschen nun. Im früheren Chicago ist es Steelheart, der ein unerbittliches Regime führt mit weiteren Epics und Schergen an seiner Seite. Niemand weiß, wie er zu besiegen ist und nur ein Mensch hat ihn je bluten sehen: der damals erst 8jährige David war dabei, als sein Vater Steelheart versehentlich anschoss. Alle Zeugen von damals mussten sterben, aber David überlebte und sinnt seitdem nach Rache …

Wow, wow, wow! Was ein mega-geniales Buch! Ich bin wirklich total begeistert von dieser Geschichte, auf die ich im Vorfeld, aufgrund des wenig vielversprechenden Covers, eigentlich gar keine rechte Lust hatte. Irgendwie klang die Geschichte so sehr nach Superhelden, an die ich mich in den letzten Jahren dank der x-ten Verfilmung von Superman, Batman, Spiderman und Co. eigentlich sattgesehen hatte. Aber nun gut, gelesen habe ich tatsächlich bislang nur wenige Superhelden-Geschichten und schon gar keine, in der der Superheld eigentlich der Schurke ist und gegen Normalos kämpfen muss, also traute ich mich doch ans Buch!

Zunächst sei gesagt: Brandon Sanderson hat es wirklich drauf! Er kann schreiben, das ist eine wahre Freude. Oftmals erwische ich mich dabei, dass ich bei Actionszene unkonzentriert werde und sie teils auch überblättere, weil sie so langweilig geschrieben sind, zu wirr oder zu ausführlich. Das war hier jedoch überhaupt nicht der Fall. Hier konnte ich selbst die Action so genießen, als säße ich gemütlich mit einer Schüssel Popcorn vor dem Fernseher, so locker flockig ließ sich die Action in diesem Buch lesen. Das hat richtig Spaß gemacht und ich habe sehr mit den Rächern mitgefiebert.

Natürlich gibt es in diesem Buch nicht nur Action. Auf über 440 Seiten, die in viele kleine Kapitel unterteilt sind, aufgeteilt in vier große Abschnitte, beschäftigt sich der überwiegende Teil mit dem Plänen der Rächer um Steelheart irgendwie schlagen zu können und darum, die Schwächen der Epics aufzudecken. Das ist ebenfalls richtig spannend und interessant gewesen, denn als Leser war ich hier in der Lage ebenso wie die Rächer mit zu rätseln, denn die benötigten Informationen um auf die Lösung zu kommen, die stehen dem Leser ebenfalls zur Verfügung, im Laufe der Geschichte sind die meisten Informationen relevant. Das hat mir so richtig gut gefallen. Ich bin trotzdem nicht auf die komplette Lösung gekommen und war am Ende doch etwas verblüfft. Ich hatte zwar in die richtige Richtung gedacht, aber nicht konsequent zu Ende.

Solche Bücher liebe ich ja, wenn ich selbst mitdenken kann, dann fühle ich mich als Leser noch mehr gefordert und involviert.

Der Autor hat es hier auch geschafft sehr vielschichtige und facettenreiche Figuren zu erschaffen und vor allem auch zu beschreiben. Dabei ist einem nicht jede gute Figur unbedingt sympathisch, was das ganze noch einmal interessanter werden lässt. Generell hatte ich den Eindruck, dass Sanderson hier nur so übersprudelte vor Ideen und Einfällen, die er alle ins Buch einbauen wollte. Das hat er auch und zwar gekonnt!

Meine Befürchtung, dass ich hier nur eine weitere Superhelden-Story in X-Men Manier vorgesetzt bekommen würde, war total unberechtigt. “Steelheart” ist natürlich irgendwo eine Superhelden-Geschichte, aber eine ganz untypische. Ebenso vereint die Action, Dystopie, Gesellschaftskritik und noch viel mehr. Die Mischung ist perfekt!

Ich freue mich jetzt schon tierisch auf den zweiten Teil, der im originalen bereits im Januar 2015 erscheinen wird, und hoffe, dass er auch für den deutschen Markt schnell zur Verfügung stehen wird.

Bewertung vom 12.09.2014
Taken - Das erfrorene Land / Das Laicos-Project Bd.2
Bowman, Erin

Taken - Das erfrorene Land / Das Laicos-Project Bd.2


gut

Gray, Emma, Bree und der Rest der Gruppe sind auf dem gefährlichen und langwierigen Weg nach Norden um Überlebende der Gruppe A zu finden. Dort angekommen finden sie allerdings nicht das, was sie erwartet hatten. Der Schrecken geht weiter und der Kampf gegen den frankonischen Orden tritt zunächst in den Hintergrund …

Nachdem mir bereits der erste Band so gut gefallen hat, war ich schon sehr gespannt auf diesen zweiten Band. Leider kam ich aber nur sehr schlecht in die Geschichte rein. Den ersten Band habe ich vor ca. einem Jahr gelesen und das war wohl zu lang, obwohl ich mich eigentlich noch recht gut an die Geschehnisse des ersten Bands erinnern kann. Gerade mit den Figuren und der Zuordnung hatte ich so meine Schwierigkeiten, irgendwie war hier keine Figur so, wie ich sie in Erinnerung hatte und so fiel es mir wirklich schwer mich in die bestehende Geschichte zu finden.

Die Protagonisten sind eigentlich recht gut dargestellt, nicht zu blass, aber auch nicht überzogen. Eigentlich recht überzeugend. Woran lag es also, dass ich mich mit ihnen dieses Mal nicht so recht anfreunden konnte? Wahrscheinlich, weil mir dieses Mal der Bezug zur Handlung fehlte, denn in der Geschichte passiert irgendwie nicht so viel. Im ersten Teil von vieren so gut wie gar nichts. Die Gruppe wandert und wandert und trifft hier und da auf Menschen und Hinweise. Der Kampf gegen den frankonischen Orden und Frank selbst kommt zu kurz und die Suche nach Überlebenden der Gruppe A ist auch ziemlich langwierig und ich habe mich zwischendrin dauernd fragen müssen wozu das ganze noch gleich gut sein sollte.

Erst im letzten Viertel kam bei mir ein wenig Spannung auf. Das lag aber keineswegs daran, dass es wirklich so langweilig war, aber – wie bereits erwähnt – habe ich keinen wirklichen Zugang mehr zu der Geschichte gefunden, obwohl ich den ersten Teil so sehr mochte und mich auf diesen zweiten sehr gefreut habe. Die Geschichte war auch alles andere als vorhersehbar. Im Gegenteil, die Autorin hat es hier geschafft, immer wieder überraschende Wendungen einzubauen, aber trotzdem hatte ich den Eindruck, dass das ursprüngliche Ziel, also die ursprüngliche Geschichte aus den Augen verloren wurde.


Fazit
Insgesamt konnte mich dieser zweite Teil leider überhaupt nicht fesseln und auch nicht mehr überzeugen. Ich kam einfach nicht mehr in die Geschichte rein und hatte keinerlei Bezug mehr zur Handlung, weil ich nicht den Eindruck hatte, dass der erste Teil hier wirklich weiter erzählt wurde. Dabei war das Buch keineswegs schlecht, aber leider nicht für mich.

Bewertung vom 12.09.2014
Das wirst du bereuen
Maciel, Amanda

Das wirst du bereuen


gut

Sara und ihre beste Freundin Brielle werden in Kürze vor Gericht stehen. Ihnen wird vorgeworfen am Tod ihrer Mitschülerin Emma Schuld zu sein. Im Raum stehen schwere Mobbing Vorwürfe. Was hat sich in der Clique genau zugetragen? Und wer trägt hier tatsächlich die Schuld?

Ich war sehr gespannt auf diesen Roman, denn das Thema hörte sich zunächst einmal spannend an und dann ist es ja immer noch recht aktuell, denn Mobbing gibt es heutzutage ja leider zu Hauf und dass Jugendliche diese Last oftmals nicht mehr ertragen können, die da auf ihnen lastet ist auch keine große Seltenheit, auch wenn sich natürlich nicht jeder sofort umbringt.

Dieses Buch greift dieses Thema auf interessante Art und Weise auf, nämlich aus Sicht der Täterin. Wir erleben hier aus der Perspektive von Sara, was sich gerade zuträgt, denn das Buch beginnt kurz vor der Gerichtsverhandlung. In Rückblenden erleben wir mit, was sich zuvor abgespielt hat und wie es dazu kam. Die Zeitebenen ändern sich also ständig, die Perspektive bleibt jedoch gleich.

Zu Beginn konnte ich keine große Sympathie für irgendeinen Protagonisten empfinden. Sara wurde viel zu egoistisch und selbstverliebt dargestellt. Zu anbiedernd, allerdings nur bei ihrer schönen und reichen Freundin. Sie schien einfach nur eine Mitläuferin zu sein. Das änderte sich auch nur seeeeehr langsam, erst ziemlich spät, fast schon zum Ende des Buches, bekam ich einen etwas besseren Zugang zu Sara. Ihrer besten Freundin Brielle konnte ich allerdings die gesamte Geschichte über überhaupt nichts abgewinnen. Ich habe nicht wirklich verstanden, wieso Sara überhaupt mit einer solchen Person befreundet war oder sein wollte. Generell hatte ich teils den Eindruck, dass alle Protagonisten einfach nur reagierten, weil der Autorin gerade eine solche Handlung in den Sinn kam, nicht aber, weil es zur jeweiligen Figur passte. So blieben einfach nahezu alle Figuren einfach nur sehr blass und undurchschaubar. Das hat natürlich nicht dazu beigetragen, dass die Geschichte irgendwie fesseln konnte oder gar nachvollziehbar war. Das meiste kam irgendwie recht willkürlich rüber.
Einzig Sara konnte ich nach und nach ein wenig besser verstehen und nachvollziehen, wenn ich auch nahezu all ihre Handlungen recht überzogen fand. Es passte irgendwie nicht so recht zu ihrer sonstigen Mitläufer-Nummer.

Durch die ständigen Zeitwechsel konnte aber doch ein wenig Spannung gehalten werden. Man wollte schon wissen, was am Ende denn so schlimmes geschehen war, dass Emma Suizid beging. Die Auflösung fand ich dann auch wenig überzeugend und kann das eigentlich nur akzeptieren, wenn vorher schon eine Erkrankung oder sonst etwas bei Emma vorgelegen hätte. Hat es ja vielleicht auch, ein paar Hinweise dazu existierten ja, aber da man die gesamte Geschichte ja wirklich nur aus Saras egoistischer Sicht mit verfolgen konnte, blieben auch Emmas Beweggründe eher im Dunkeln.

Fazit
Insgesamt hat mir das Buch also schon Spaß gemacht, auch wenn ich es am Ende nicht gut und leider auch nicht überzeugend fand. So vergebe ich hier drei mittelmäßige Sterne. Das Buch war teils ganz nett, aber es hat halt doch das gewisse Etwas gefehlt. Schade, denn Potential war auf jeden Fall vorhanden, die Ausarbeitung hat mir allerdings nicht zugesagt.

Bewertung vom 12.09.2014
Code Black
Carlton, Kat

Code Black


gut

Als Kari Andrews und ihr jüngerer Bruder Charlie eine Code Black-Nachricht von ihren Eltern bekommen, machen sie sich sofort auf in ein Geheimversteck, wie es abgesprochen war. Denn ihre Eltern sind tatsächlich Spione der Vereinigten Staaten und wahrscheinlich in Gefahr. Als sie am vereinbarten Treffpunkt nicht auftauchen, fängt Kari an auf eigene Faust zu recherchieren. Allerdings ist ihr dabei das FBI dicht auf den Fersen, denn scheinbar werden ihre Eltern beschuldigt ein doppeltes Spiel gespielt zu haben. Kari will unbedingt die Unschuld ihrer Eltern beweisen …

“Code Black” hat sich ein wenig gelesen wie die Vorgeschichte zu einer Reihe um junge Geheimagenten und ihre Abenteuer. Dies dachte ich jedenfalls, als ich das Buch beendet hatte.

Ich muss zugeben, dass ich dieses Buch nur lesen wollte, weil der Schnitt pink ist! Und das ist doch genial, oder? Das Buch ist komplett in schwarz gehalten, sogar der Titel steht schwarz auf schwarz auf dem Cover. Lediglich der Autorenname und “Thriller” prangen in pinker Schrift, passend zum Schnitt, auf dem Cover. Das schaut richtig klasse aus und ist ein toller Eyecatcher.

Die Geschichte handelt tatsächlich irgendwie von der Vorgeschichte, die es dazu kam, dass Kari und ihr jüngerer Bruder Charlie zu Agenten wurden, auch wenn man davon in der Geschichte selbst gar nichts mitbekommt. Trotzdem kam es mir so vor und irgendwie fände ich es auch klasse, wenn es weitere Bücher gäbe, in denen die Geschichte entsprechend so fortgesetzt würde.

In dieser Geschichte muss sich vor allem Kari schon so richtig ins Zeug legen und zeigen, was sie in ihren jungen Jahren schon drauf hat. Realismus bleibt hier definitiv auf der Strecke, also da muss man schon mehr als nur ein paar Augen zudrücken, denn so viel Schwein wie die paar Jugendlichen hier zu haben scheinen kann einfach nicht sein. Trotzdem macht die Geschichte Spaß, wenn man sich drauf einlässt.

Kari, die Protagonistin, ist die ziemlich coole und auch witzige Heldin dieses Buches. Sie ist frech, sarkastisch und einfach nur sympathisch. Wenn sie auch ab und an mal auf der langen Leitung steht. Die weiteren Figuren des Buches sind ebenfalls wie Kari auch recht klischeebelastet. Jeder hat so seine eigene typische Macke und somit einen Stempel auf der Stirn der aussagt, ob es sich gerade um die Intelligenzbestie handelt, die mega-Zicke, den Aufreißer, etc. Sehr facettenreich sind die Figuren also allesamt nicht, aber gerade das macht diese Lektüre so locker-leicht und witzig. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen.

Das Ende der Geschichte war dann doch ein wenig unerwartet und überraschend. Einfach passend zur sonstigen Geschichte. Und für mich einfach der passende Einstieg in eine Reihe, die es wohl tatsächlich auch geben wird, denn der zweite Teil rund um Kari und ihren Bruder Charlie erscheint im amerikanischen bereits im nächsten Monat. Mal sehen, wann es diesen Titel dann auch hier in Deutschland geben wird. Ich würde mich jedenfalls drüber freuen, denn die Geschichte war schon ziemlich cool!

Fazit
Insgesamt hat mir “Code Black” sehr gut gefallen, trotz aller Klischees, die aufrecht erhalten wurden, was als Stilmittel ziemlich gut funktioniert hat, und auch trotz der Tatsache, dass die Geschichte generell wenig realistisch war. Es hat aber einfach Spaß gemacht die freche Kari kennen zu lernen und ihre Suche nach den Eltern mit zu verfolgen. Ich hoffe also auf einen baldigen zweiten Teil!

Bewertung vom 12.09.2014
Schattenzwilling
Bongard, Katrin

Schattenzwilling


sehr gut

Die junge Teresa ist gerade frisch verliebt in Pablo, als sich unerwarteter Besuch ankündigt. Ein alter Schulfreund ihres Vaters kommt zu Besuch auf den Bauernhof von Teresas Eltern und mit ihm seine zwei Zwillingssöhne Adrian und Kai. Vor zwei Jahren war sie in Adrian verliebt und mit ihm zusammen, doch seit dem Unfall, bei dem Adrian so schwer verletzt wurde, dass er nun im Rollstuhl sitzt, haben sie keinen Kontakt mehr gehabt. Teresa ist nervös und das zurecht, denn sowohl Adrian als auch Kai scheinen immer noch etwas von Teresa zu wollen und in sie verliebt zu sein und auch Teresa ist sich ihrer Gefühle plötzlich nicht mehr sicher. Und da sind dann noch die seltsamen Hinweise, die auf eine böse Verwechslung hindeuten …

Mit “Schattenzwilling” hat Katrin Bongard hier einen wirklich spannenden Jugendthriller geschrieben. Die Thematik hat mich total angesprochen.

Zum einen gibt es da die heranwachsenden und verliebten Jugendlichen. Damit kann man sich natürlich irgendwie identifizieren, denn wir waren ja alle einmal jung und verliebt (oder sind es auch noch). Die Protagonistin Teresa ist auch sehr sympathisch, wenn ich sie auch ab und an gerne mal geohrfeigt hätte, weil mir teils ihre hin und her Gerissenheit doch ein wenig genervt hat. Und das, obwohl ich ihre generellen Gefühle eigentlich ganz gut nachvollziehen konnte. Wie gesagt, ich war ja auch selbst einmal jung *g*.
Die restlichen Figuren bleiben ein wenig blass, was aber überhaupt nichts macht. Zumindest fand ich die Figurenzeichnung der Zwillinge sehr gut gelungen und das ist wohl mit das wichtigste gewesen.

Dann ging es thematisch auch um Astrologie und Astronomie. Zwei Themen, die ich sehr interessant finde. Im Buch klingen ein paar Aspekte immer wieder an, aber richtig ins Thema rein geht es nicht, es macht aber zumindest neugierig. Diese kleinen Einwürfe zwischendrin fand ich sehr erfrischend und gut gelungen. Vor allem natürlich auch die Doppelbedeutung des Zwillings-Sternzeichen in diesem Buch.
Auch mit den Ortsbeschreibungen konnte die Autorin bei mir punkten, denn die Ausführungen zur ‘Lichtverschmutzung’ waren wirklich interessant und auch die beschrieben Orte machen schon irgendwie Lust selbst einmal nach Gülpe zu fahren und sich den Sternpark dort anzusehen.

Die Geschichte selbst ist also ziemlich spannend. An manchen Stellen dachte ich schon, ich wüsste jetzt, wo es lang geht, aber es gab dann doch immer wieder überraschende Wendungen und ich stand wieder genauso unwissend und verunsichert da wie unsere Protagonistin selbst. Dieses Mitfiebern hat richtig Spaß gemacht. Das Buch war also zu keinem Zeitpunkt wirklich vorhersehbar, wenn es auch doch von Beginn an schon Andeutungen gab.

Ich bin also beinahe komplett begeistert von diesem Buch, aber einen Punkt gab es, der mir dann doch leicht sauer aufgestoßen ist und das ist der Umgang mit Drogen, speziell Marihuana. Die jungen Protagonisten in diesem Buch konsumieren dieses nämlich nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, wie der querschnittsgelähmte Adrian dies tut, sondern auch einfach so aus Spaß. Das dies geschieht ist die eine Sache, dass dann aber keine Konsequenzen erfolgen oder zumindest anklingt, dass der Konsum nicht okay ist, das finde ich für ein Jugendbuch nicht in Ordnung. Vielleicht bin ich da auch spießig, aber meiner Meinung nach kann man diesen Punkt so nicht einfach stehen lassen. Das ist allerdings auch schon mein einziger Kritikpunkt wegen dem ich auch einen Punkt in meiner Wertung abziehe.

Fazit
Insgesamt konnte mich “Schattenzwilling” also sehr begeistern. Die Geschichte ist einfach klasse. Undurchsichtig und zum mitfiebern und miträtseln gut geeignet. Lediglich der eine Punkt ist mir sauer aufgestoßen und darüber kann ich leider nicht so einfach hinwegsehen, weswegen ein Punkt abgezogen wird. Das tut der Geschichte an sich aber keinen Abbruch, die bleibt gut und spannend!