Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sonnenschein1980
Wohnort: 
Moers

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 16.09.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


ausgezeichnet

Hannah ist in einem Internetforum für True Crime aktiv. Dort möchte sie mit den anderen Mitgliedern helfen, den Mord an vier Frauen aufzuklären. Es gibt immer mehr Beweise gegen den Anwalt William Thompson, so dass er schließlich verhaftet wird. Hannah ist fasziniert von diesem Fall und William und beginnt, ihm Briefe zu schreiben. Sie rechnet nicht mit einer Antwort, doch eines Tages schreibt William zurück.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es spiegelt sehr gut den Inhalt des Buches wider. Das blutige Messer steht für die Morde und der blumig verzierte Griff für Hannahs Verliebtheit und naive Faszination bzgl. Serienkiller. Es ist ein Hingucker und macht neugierig auf das Buch.

Die Story ist außergewöhnlich. Es werden vier Frauen ermordet und Hannah ist total fasziniert von dem mutmaßlichen Serienmörder. Sie fängt an, ihm Briefe zu schreiben und eines Tages schreibt er zurück. Dieser Mordfall wird für Hannah immer persönlicher. Sie verfolgt den Prozess vor Ort und gerät zwischen die Fronten. Einerseits ist da Williams Familie, die Hannah „lieben“ und andererseits sind da die Angehörigen der Mordopfer, die sie „hassen“. Doch ihre Faszination bestimmt ihr ganzes handeln. Im Laufe der Zeit kommt sie William immer näher. Während sie vollkommen normal miteinander umgehen, stellt sie sich immer wieder vor, er würde sie im nächsten Moment töten. Davon wird Hannah eher angezogen als abgeschreckt. Das ist schon strange. Ihre Gedankengänge sind eher nicht nachvollziehbar.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Spannung wird durchweg gehalten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich fand vor allem Hannas Ambivalentes Verhalten sehr interessant. Ihre Faszination William gegenüber hat wiederum mich fasziniert. Ich finde auch das Ende gut.

Bewertung vom 04.09.2024
Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4
Goldfarb, Tobias

Abenteuer im Herbstwald / Spekulatius, der Weihnachtsdrache Bd.4


ausgezeichnet

Spekulatius, der Weihnachtsdrache, wohnt auf der Weihnachtsinsel und kommt normalerweise nur zur Adventszeit in die Welt der Menschen. Doch diesmal brauchen Matilda und Mats zur Herbstzeit die Hilfe von Specki. Eines Tages taucht der sogenannte Freiherr von Freysinn auf, sagt, er hätte den Wald inkl. aller Tiere gekauft, zäunt diesen auch gleich ein und kündigt an, er wolle dort eine große Jagd veranstalten. Klar, dass dieses Vorhaben verhindert werden und die Tiere gerettet werden müssen.

Dieses Buch ist sehr niedlich illustriert. Die Farbenfrohen Bilder sind sehr ansprechend. Auf jeder Seite sind Blättergirlanden, die das Thema Herbst schon sehr gut aufgreifen. Auch inhaltlich geht es um dieses Thema. So lassen Matilda und Mats Drachen steigen, basteln Laternen und gehen auf eine Kostümparty. Es wird den Kindern der Wald mit seinen Bewohnern nahegebracht. Specki spricht die Sprache der Tiere und so erhalten die Kinder auch Einblicke in die Sicht der tierischen Waldbewohner. Die Eltern der Kinder sind zunächst nicht begeistert von der Aktion, mit der die Kinder sich für die Tiere und den Wald einsetzen wollen. Dank ihrer Beharrlichkeit sind die Kinder letztendlich erfolgreich und können ihre Eltern überzeugen. So zeigt dieses Buch auf, dass es sich lohnen kann, sich für den Schutz der Natur einzusetzen.

Der Freiherr von Freysinn ist kein sehr freundlicher Zeitgenosse. Er ist unsympathisch, aber trotzdem nicht so gestaltet, dass Kinder Angst vor ihm haben müssten. Zum Ende des Buches ändert er auch seine Haltung gegenüber den Tieren, was mir gut für das Alter der Zielgruppe gefallen hat.

Der Schreibstil ist leicht verständlich. Ich fand nur Spekulatius´ Sprache anstrengend beim Vorlesen. Anstelle von a, o und u spricht er ä, ö und ü.

Ich habe dieses Buch meiner 5jährigen Tochter vorgelesen und es hat uns beiden gut gefallen. Dadurch, dass auf jeder Seite zumindest eine kleine Illustration ist, haben die Kinder immer etwas zu gucken. Schön fand ich auch, dass dieses Buch auch dazu beiträgt, dass Kinder für den Schutz der Natur sensibilisiert werden.

Bewertung vom 21.08.2024
Die wilden Robbins Bd.1
Weger, Nina Rosa

Die wilden Robbins Bd.1


ausgezeichnet

In Sommerrode gibt es zwei Banden. Die wilden Robins und die Ritter auf Räder. Die Robins haben ein geheimes Versteck: ihr Baumhaus. Als eines Tages die Ritter auf Rädern eine Fahrradrampe ganz in der Nähe bauen und dort ständig mit ihren Bikes auftauchen, passt das den Robins gar nicht. Sie überlegen sich, wie sie die Ritter auf Rädern wieder loswerden und überlegen sich Streiche. Das lässt die andere Bande nicht auf sich sitzen und rächt sich wiederum an den Robbins. Als kurz darauf der Bürgermeister von Sommerrode einen Spielplatz genau dorthin bauen will, wo das geheime Versteck der Robins und die Fahrradrampe der Ritter liegt und dafür das Umland gerodet werden muss, ist den Robins klar, dass sie dagegen vorgehen müssen. Sie verbünden sich mit den Rittern auf Rädern und bekämpfen gemeinsam das Bauvorhaben.

Die wilden Robins bestehen aus Liesel, Riecke und Bretti. Oft mit von der Partie sind auch Rieckes 5-jährige Schwester Minna und Murkel, Rieckes und Minnas Hund. Die Gruppe hat Robin Hood als Vorbild. Tauchen unerwartete Schwierigkeiten auf, fragen sich die Kinder, wie Robin das Problem lösen würde und kommen so auf spannende Ideen. Liesel und Riecke sind toughe Mädchen, die sich viel trauen und auch die kleine, häufig vorlaute, Minna ist mutig und ist oft eine große Hilfe, wenn es darum geht, Streiche durchzuführen. Der einzige Junge – Bretti – jammert viel, hat Angst, Streiche durchzuführen und sieht in der Regel die Probleme statt der Lösungen, wie Liesel so treffend feststellt. Ich finde es etwas übertrieben, dass die Mädels so tough und der Junge so ängstlich dargestellt werden. Vielleicht hätte man da einen Mittelweg finden können, um darzustellen, dass Mädchen wilder und Jungs weicher sein können.

Ich finde es schön, wie die Bande zusammenhält und auch, dass sie sich mit der konkurrierenden Bande zusammentun, um ihr Ziel, den Bau des Spielplatzes zu verhindern, zu erreichen. Die Streiche sind ganz witzig. Ich denke, die Zielgruppe wird damit auf jeden Fall angesprochen. Auch der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Das Buch ist humorvoll geschrieben, die Sätze sind nicht zu lang. Auch schön finde ich, dass schwierige Wörter oder Sachverhalte noch einmal einfach erklärt werden.

Die Illustrationen sind sehr ansprechend. Das Cover ist bunt gestaltet. Dort sind die wilden Robins auf ihrem Baum abgebildet und sehen fröhlich und selbstbewusst aus. Es ist direkt ersichtlich, dass von der Geschichte Abenteuer zu erwarten ist. Die Bilder in dem Buch sind in Schwarz – Weiß gehalten und ebenso ansprechend. Der Zielgruppe entsprechend gibt es einige aufeinanderfolgende Seiten nur Text und dazwischen passend zum Text einige – auch Größere – Bilder.

Fazit: Ich kann mir vorstellen, dass Kinder im Alter von 8 – 9 Jahren, gerne auch in so einer Bande wären und von diesem Buch angesprochen werden. Für Drittklässler ist es bestimmt schön zum Selberlesen und für jüngere Kinder auch als Vorlesebuch geeignet. Mir als Mutter hat es sehr gut gefallen.

Bewertung vom 11.08.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


ausgezeichnet

Ein 16-jähriges Mädchen verschwindet. Wenige Tage später taucht ein erschütterndes Video auf, in dem ihr auf brutale Weise Gewalt angetan wird. Die Täter in dem Video sind Ausländer. Sofort mobilisieren sich Teile der Gesellschaft und hetzen gegen Flüchtlinge. Die BKA Kommissarin Yasira Saad leitet die Ermittlungen. Das BKA steht unter hohem politischem Druck, den Fall schnell zu lösen.

Ich habe den Roman innerhalb kurzer Zeit gelesen, der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind kurz.

Die Kommissarin Yasira Saad ist eine sympathische Frau Mitte 40. Sie versucht alles, um den Fall schnell zu lösen. Jedoch übt ihr Chef aufgrund der politischen Brisanz großen Druck auf sie aus. Dann wird der Fall auch noch persönlich für sie, so dass sie sich gezwungen sieht, Entscheidungen zu treffen, die für ihre weitere berufliche Laufbahn weitläufige Konsequenzen haben können.

Jedoch geht es in diesem Roman nicht vordergründig um die Ermittlungsarbeit des BKA. Vielmehr wird dem Leser vor Augen geführt, welche Probleme es aktuell in unserer Gesellschaft gibt und wie die Menschen sich immer mehr voneinander entfernen. Es ist erschreckend, wie leicht sich Menschen manipulieren lassen und wie weit Firmen gehen, um Geld zu machen.

Ich hatte beim Lesen das Gefühl, das Marc Uwe Kling unsere Gesellschaft realistisch abgebildet hat und das gibt zu denken. Der Roman wühlt auf und hinterlässt seine Spuren. Zumindest bei mir.

Bewertung vom 26.07.2024
Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1
Georg, Miriam

Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Alice Bloom lebt mit ihrem gewalttätigen Mann Henk und ihrer 5-jährigen Tochter Rosa in sehr ärmlichen Verhältnissen. Henk misshandelt Alice regelmäßig, geht oft seiner Arbeit nicht nach, sondern vertrinkt das wenige Geld lieber in der Wirtschaft. Als Alice notfallmäßig ins Krankenhaus muss und nach ihrer Entlassung Mann und Kind, beide nicht nüchtern, in der Wirtschaft vorfindet, reicht es Alice. Sie reicht die Scheidung ein. Kein einfaches Unterfangen im Jahr 1913. Der Mann hat grundsätzlich deutlich mehr Rechte und auch das Alices Sorgerecht für Rosa ist in Gefahr. Der Anwalt John Reeven vertritt sie nach anfänglicher Skepsis.

Das Cover zeigt eine Frau, die aufrecht steht und mit unerschrockenem Blick nach vorne schaut. Genauso ist die Hauptprotagonistin Alice. Willensstark, sie kämpft für Ihr Recht und geht damit auch ein hohes Risiko ein. Denn meistens gewinnen zu der damaligen Zeit die Männer den Scheidungsprozess, einfach, weil sie Männer sind. Des Weiteren ist das Risiko relativ hoch, dass das Sorgerecht für Rosa ebenfalls Henk zugesprochen wird. Doch da sie auf keinen Fall mehr so weiterleben will, sucht sie den Anwalt John Reeven auf, der zunächst nicht sehr begeistert ist. Irgendetwas an Alice beeindruckt ihn jedoch sehr, so dass er sich in den Fall einarbeitet und sie berät. Auch Johns Familie spielt eine größere Rolle. Es befindet sich eine Brauerei im Familienbesitz, die eigentlich vom Vater und Johns Bruder Julius geführt wird. Der Vater leidet unter einer unklaren Krankheit, die es aktuell nicht zulässt, dass er die Geschäfte führt. Dies will Julius ausnutzen und die Brauerei abstoßen. Sehr zu Johns Missfallen. So muss John nicht nur an einer Front kämpfen…

Es gibt zwei Handlungsstränge. Zum einen geht es um Alices Leben in Hamburg in 1913 und zum anderen um ihr Leben in 1896. Damals war sie zwölf Jahre alt, wurde von ihren Eltern verkauft und musste in der Folge schlimme Dinge erleben. Die Gegenwart nimmt immer wieder Bezug auf die Vergangenheit, so dass die Spannung immer hoch ist. Der Leser erfährt schrittweise, was Alice früher widerfahren ist. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen.

In historischen Romanen geht es oft hauptsächlich um starke Frauen. Denn im frühen 20 Jahrhundert wurden Frauen noch oft unterdrückt und mussten für ihr Recht kämpfen. Ich finde das Thema spannend, wie Alice unter widrigen Umständen dafür kämpft, ihre Ehe mit Henk beenden zu dürfen. Aus heutiger Sicht ist es glasklar, dass eine Frau so niemals leben sollte und Kinder in der Nähe eine solchen Mannes erst recht nichts zu suchen haben. Die Autorin hat es geschafft, durch gute Recherchearbeit die damalige Zeit glaubhaft zu vermitteln.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Er war sehr spannend und hat mich auch emotional berührt. „Im Nordwind“ ist in sich nicht abgeschlossen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Im Nordlicht“. Sie erscheint im Oktober 2024 und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Alice weitergeht.

Bewertung vom 07.07.2024
Warte auf mich am Meer
Neff, Amy

Warte auf mich am Meer


sehr gut

Evelyn und Joseph sind seit 60 Jahren verheiratet und haben drei erwachsenen Kinder. Eines Tages rufen sie die Familie zusammen und verkünden, dass sie in einem Jahr ihrem Leben ein Ende setzen werden. Evelyn hat Parkinson und wird irgendwann ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle haben. Ihre Kinder sind natürlich geschockt, gehen aber unterschiedlich mit der Situation um.

Das Cover gefällt mir sehr gut und gibt die Stimmung des Buches wieder. Zwei Personen stehen verschlungen am Ende des Dünenweges vor dem weiten, offenen Meer.
Amy Neff hat sich mit einem sehr sensiblen Thema auseinandergesetzt. Evelyn hat eine unheilbare Krankheit. Ihre Hände zittern zu Beginn des Buches schon häufig und es ist absehbar, dass Sie irgendwann die Kontrolle über ihren Köper verlieren wird. Sie nähert sich dem Thema sensibel und aus verschiedenen Perspektiven. So sind die meisten Kapitel aus Evelyns bzw. Josephs Sicht geschrieben. Auch die drei Kinder Jane, Thomas und Violet, kommen in jeweils einem Kapitel zu Wort. So erfährt der Leser etwas über deren Hintergründe und kann ihr Verhalten, sowie ihre Einstellung zum geplanten Suizid der Eltern besser einordnen.

Der Roman ist angenehm zu lesen, der Schreibstil lässt einen flüssigen Lesefluss zu. Oft erfolgte die Beschreibung der Situationen mit viel Liebe zum Detail.
Die Kapitel springen zwischen unterschiedlichen Zeiten hin und her. Es wird zum einen erzählt, wie die Liebe von Evelyn und Joseph in 1940 beginnt und wie sie in der Folge ihre Familie gründen. Zum anderen beschreibt Neff das letzte geplante Jahr von Juni 2001 bis Juni 2002. Ich fand den Roman spannend. Denn die Hoffnung, dass es doch nicht zu diesem Suizid, bzw. gemeinsamen Suizid, kommt, ist allgegenwärtig. So verkündet Rain, Evelyns und Josephs Enkelin, dass sie schwanger ist. Das Baby soll voraussichtlich einen Monat, bevor die Großeltern ihrem Leben ein Ende setzen wollen, zur Welt kommen. Es wird deutlich, dass besonders Joseph dies bedauert. Können verschieden schöne Ereignisse zumindest Joseph davon abhalten, seinem Leben ein Ende zu setzen?

Mir ging das Buch unter die Haut und hat mich während des Lesens öfter innehalten lassen. Ich habe darüber nachgedacht, was so eine Diagnose wohl mit mir machen würde. Und kann man einer Familie zumuten, so offen wie Evelyn und Joseph damit umzugehen, ihrem Leben in einem bestimmten Monat ein Ende zu setzen?

Bewertung vom 27.06.2024
Mein Wildpferd und ich / Forever Bd.1
Luhn, Usch

Mein Wildpferd und ich / Forever Bd.1


sehr gut

Bei „Forever – Mein Wildpferd und ich“ handelt es sich um Band 1 einer Reihe. Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es ist stimmungsvoll und macht auf den ersten Blick klar, um was es geht: Annis tiefe Liebe zu ihrem Wildpferd Ponyherz.

Der Einstieg in das Buch wird den Lesern einfach gemacht. Auf einer Doppelseite ist im Stil eines Comics „Annis Story“ dargestellt. Es wird kurz umrissen, was in ihrem Leben aktuell passiert; es werden ihre Familie, Freunde und Interessen kurz vorgestellt.

Anni schreibt gern in ihr geheimes Tagebuch und so sind in den Kapiteln immer wieder Tagebucheinträge zu finden, die sich an ihr geliebtes Wildpferd Ponyherz richten. Hier gibt Anni Einblicke in ihr Gefühlsleben und ihre tiefe Verbundenheit zu Ponyherz. Ponyherz ist eines Tages verschwunden und Anni vermisst ihn sehr. Dazu kommt, dass sie zum neuen Schuljahr ihre alte Schule verlässt und auf ein Internat gehen wird. Das Internat ist gerade erst gegründet worden und dort gibt es auch Tiere, wie z. B. Pferde und Alpakas, aber auch Hühner. Ihre besten Freunde Lynn und Lorenz gehen auch dort zur Schule.
Anni ist ein sympathisches Mädchen, das sich aber nicht immer an die Regeln hält. Durch die Tagebucheinträge ist sie dem Leser direkt nahe und man möchte sie gerne zur Freundin haben.

Der Schreibstil ist flüssig und immer wieder mit englischen Begriffen – Jugendsprache – gespickt, so dass es die Zielgruppe auch anspricht. Insgesamt ist das Buch mit viel Liebe und Humor gestaltet worden.

An Spannung mangelt es nicht. So gibt es auch in dieser Internatsgeschichte Mitternachtspartys, nächtliche Ausflüge in den Wald und natürlich steht die Frage im Raum: Gibt es für Anni ein Wiedersehen mit Ponyherz? Der Text, die Tagebucheinträge, sowie zwischendurch kleine – oder auch mal größere – Illustrationen machen das Buch zu einer runden Sache. Pferdeliebhaber und Leser, die an Internatsgeschichten interessiert sind, werden hier sicher auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 15.06.2024
Die Blumentöchter Bd.1
Collins, Tessa

Die Blumentöchter Bd.1


ausgezeichnet

Dalia ist bei ihren Großeltern aufgewachsen, da ihre Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist. Ihren Vater kennt sie nicht. Ihre Großeltern sagten ihr, dass sie nicht wüssten, wer ihr Vater ist. Es sei nur bekannt, dass er Mexikaner sei. Als ihre geliebte Granny stirbt, taucht ein Brief ihres Vaters auf. Lt. des Briefes geht er davon aus, dass seine Tochter damals mit ihrer Mutter verstorben ist. Auf der Suche nach ihren Wurzeln begibt sich auf eine abenteuerliche Reise nach Mexiko.

Die Hauptprotagonistin Dalia ist zerrissen zwischen zwei Identitäten. Auf der einen Seite ist da ihre englische Großfamilie. Alle stehen sich sehr nah. Sie hat 4 Cousinen, sie alle tragen Blumennamen. Die vier Tanten und Onkel sind wie Geschwister für sie. Jedoch fehlt etwas. Sie sieht mexikanisch aus und auch ihr Temperament lässt ihre Herkunft nicht leugnen. Als ihr bewusst wird, dass ihr Vater gar nichts von ihr weiß, ist es keine Frage, dass sie nach Mexiko reisen muss, um ihn zu finden. Da sie kaum Informationen hat, ist es kein leichtes Unterfangen. Die Autorin macht es dem Leser einfach, Zugang zu Dalia zu bekommen. Ich konnte mich leicht in sie hineinversetzen. Ihre Gedankengänge sind authentisch, ich finde die Geschichte nicht zu konstruiert.

Es gibt zwei Handlungsstränge. Der eine beschreibt Dalia auf der Suche nach ihrem Vater in Mexiko. Der andere beschreibt, was ihre Mutter Camellia 29 Jahre zuvor in Mexiko erlebt hat. Die beiden Handlungsstränge nähern sich Kapitel für Kapitel immer mehr einander an, so dass die Spannung immer oben gehalten wird. Ich war während des Lesens gespannt, wie sich alles zusammenfügt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Ich wollte das Buch teilweise gar nicht aus der Hand legen.

Zu Beginn des Buches spielten sehr viele Menschen eine Rolle. Die fünf Kinder der Großeltern von Dalia und die fünf Cousinen. Am Anfang des Romans war ein kleiner Stammbaum abgebildet. Da ich das Buch jedoch als Ebook gelesen habe, war es schwierig, die Familienverhältnisse immer richtig zuzuordnen. Mit Ebook ist es mühseliger, hin und her zu blättern. Das ist mit einem Buch definitiv einfacher. Da Dalia jedoch schon zu Beginn der Geschichte nach Mexiko gereist ist, war das Problem schnell gelöst.
Mich hat das Schicksal von Dalia berührt. Dies ist ein schöner Roman, der für einige kurzweilige Stunden sorgt. Mir hat er gefallen und ich empfehle ihn daher gerne weiter.

Bewertung vom 02.06.2024
Cascadia
Phillips, Julia

Cascadia


sehr gut

Geheimnis um den Bären

In dem Roman "Cascadia" geht es um die beiden Schwestern Elena und Sam, beide Ende 20, die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen sind. Ihre Mutter ist in jungen Jahren schwer erkrankt, so dass die beiden jungen Frauen sie pflegen. Das Geld ist knapp und der Traum von einer besseren Zukunft ist allgegenwärtig. Eines Tages taucht ein Bär in dem kleinen Ort auf, der das Leben der Schwestern mächtig durcheinander wirbelt.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Der Roman lässt sich flüssig lesen. In großen Teilen war ich gefesselt von der Story. Immer wieder taucht der Bär in unterschiedlichen Situationen auf. Normalerweise gibt es in dem Wohnort keine Bären, sodass die Anwohner natürlich in Aufruhr sind. Sam und Elena gehen unterschiedlich mit der Situation um, die eine ist voller Faszination, die andere voller Furcht. Die enge Verbindung der beiden wird auf eine harte Probe gestellt. Dann taucht auch noch die Bärenexpertin Madeleine auf.... Ob sie eine echte Hilfe ist? Nebenbei müssen die zwei sich noch um ihre kranke Mutter kümmern.
Die Story wird eher aus Sams Sicht erzählt. Ihre Gedanken, Hoffnungen und Sicht der Dinge spielen eine zentrale Rolle. Elenas Verhaltensweisen sind oft nicht so nachvollziehbar. Sie lässt sich nicht in die Karten schauen. Sei es in Bezug auf den Bären oder auch in Bezug auf ihr Liebesleben, was sehr zur Erhaltung der Spannung beiträgt.

Die Autorin beschreibt die Natur sehr authentisch, so dass ich mir die verschiedenen Schauplätze gut vorstellen konnte. Das hat mir sehr gut gefallen.

Mein Fazit:
Ich empfehle diesen Roman gerne weiter. Ich hatte einige entspannte Stunden und viel Freude beim Lesen. Die Story rund um den Bären ist ungewöhnlich und spannend.

12