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Ecinev
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2025
Slocombe, Penelope

Sunbirds


ausgezeichnet

Torran, Sohn von Anne und Robert wird seit nunmehr 7 Jahren vermisst. Er spazierte aus einem Hotel in Indien und ward nicht mehr gesehen. Während Robert sich inzwischen mit dem Tod des Sohnes abgefunden hat, gibt Anne die Hoffnung nicht auf ihren Sohn wieder zu finden. Sie ist inzwischen schon Monate selbst in Indien. Die Cousine von Torran, Journalistin, hat dagegen neue Hinweise bekommen von einer ehemaligen Indien Aussteigerin. Sie reist ebenfalls nach Indien um mit Anne gemeinsam auf die Suche zu gehen. Doch möchte Torran überhaupt gefunden werden?

In den 70er Jahren haben sich viele junge Menschen auf den Weg in das Land gemacht und leben teilweise noch heute der Wirklichkeit entrückt ein glückliches Leben. Mit traumhaften Schilderungen wird die lange Wanderung in ein abgelegenes Tal im Himalaya geschildert und die vorsichtige Annäherung der beiden Frauen die sich nichts mehr zu sagen hatten. Es ist ein Buch der ruhigen Worte und einem offenen Ende. Denn ausgezogen den vermissten Sohn zu finden, findet Anne am Ende ihren eigenen Weg.

Bewertung vom 07.09.2025
Graw, Theresia

In uns der Ozean


ausgezeichnet

Rachel Carsons größter Traum ist es am Meer zu leben und zu studieren. Doch kurz nachdem sie die Möglichkeit erhalten hat in Maine zu studieren, verändert ein Schicksalsschlag ihre Zukunft. Statt zu promovieren ist sie gezwungen zu arbeiten und die Familie zu ernähren. Durch ihre Arbeit bei der Fischereibehörde kommt sie an einen Job Geschichten fürs Radio zu schreiben. Diese sind sehr erfolgreich doch als Frau im Jahre 1930 damit leben zu können undenkbar. Durch ihren für Laien verständlichen Schreibstil wird sie bekannt und veröffentlicht ihr erstes Buch. Der Erfolg wird jedoch durch den Beginn des Krieges ausgebremst.

Durch harte Arbeit gelingt es ihr am Ende in einem Haus am Meer zu leben und zu forschen obwohl sie es nie geschafft hat zu studieren. Ihre Bücher werden zu einem Welterfolg und rütteln letztendlich auch die Politik auf was zum weltweiten Verbot des Insektizits DDT führt.

Mir war der Name bislang nicht bekannt, das Buch jedoch hat mich vollends gefessekt. Lebendig in Romanform wird hier die beeindruckende Lebensgeschichte von Rachel Carson beschrieben, die nie aufgegeben hat für eine bessere Welt zu kämpfen.

Bewertung vom 07.09.2025
Allende, Isabel

Mein Name ist Emilia del Valle


ausgezeichnet

Emilia del Valle wird 1866 als Tochter einer irischen Nonne und eines chilenischen Aristokraten geboren. Liebevoll von ihrem Papo aufgezogen in einem ärmlichen Teil von San Francisco. Eigensinnig wie sie ist möchte sie schreiben. Unter männlichem Pseudonym veröffentlich sie Groschenromane deren Handlung sich die Mutter ausgedacht hat. Sie hat einigen Erfolg, möchte jedoch mehr. Schließlich gelingt es ihr als Auslandskorrespondentin bei einer Zeitung sogar Artikel unter eigenem Namen zu schreiben. Zusammen mit ihrem Kollegen Eric wird sie nach Chile geschickt um von dem dortigen Bürgerkrieg zu berichten.

Der chilenische Bürgerkrieg wird eindrucksvoll, lebendig aber auch teilweise grausam beschrieben. Trotz der Kriegswirren gelingt es ihr zum chilenischen Zweig ihrer Familie Kontakt zu ihrem leiblichen Vater herzustellen der sie kurz vor seinem Tod als leibliches Kind anerkennt. Er vermacht ihr sogar ein Grudstück am äußersten Zipfel von Chile im Gebiet der Mapuche.

Auch in diesem Buch beweist Isabel Allende ihr Talent, Statt trockener Geschichtsstunde wird hier die Zeit des Bürgerkrieges 1890 lebendig beschrieben. Auch die Personen werden gut dargestellt. Emilia erscheint mir jedoch sehr aus der Zeit gefallen und fast modern. Der Schreibstil ist wie immer beeindruckend, kurze klare Sätze und kaum Längen. Ich bin immer wieder aufs neue beeindruckt von den Büchern Allendes.

Bewertung vom 07.09.2025
Johnson, Maureen

Death at Morning House (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Marlowe ergattert einen Ferienjob mit einer Freundin in einem Eissalon und hofft Akilah dort näher zu kommen. Gleichzeitig hütet sie das Haus eines Professorenehepaars und darf sich dort aufhalten. Doch bestimmt nicht um dort mit Akilah Kerzen abzubrennen und das Haus in Brand zu setzen.
Die Möglichkeit dieses peinliche Ereignis zu vergessen erhält sie nachdem sie auf einer abgelegenen Insel im Sankt Lorenz Stroms Besucher durch ein leerstehendes Haus führt. 1930 lebte dort der Arzt und Eugeniker Ralston mit seiner Frau und 6 Kindern die er selbst auf die Welt geholt und auserwählt hat. Das strikte Leben der Famile während der Sommermonate endet plötzlich mit 2 Todesfällen die bis heute ungeklärt sind.
Auch heute werden Leute in Gruppen durch das leerstehende herrschaftliche Anwesen geführt bis es dabei auch zu einem Unglück kommt.

In 2 Zeitebenen wird hier die Vergangenheit und Gegenwart verwebt. Es ist mein erstes Buch von Maureen Johnson und mir als Erwachsene hat die Geschichte gut gefallen. Auch wenn es etwas an Spannung fehlt sind die Personen gut ausgearbeitet und die Themen reichen von Erster Liebe bis hin zu einem streng geregelten Tagesablauf 1930. Der Schreibstil ist lebendig und an heiteren Abschnitten mangelt es nicht. Ein nettes Buch für zwischendurch das man recht schnell fertig hat. Für die Zielgruppe denke ich muss man schon ein Faible fürs Lesen haben denn sonst ist ein Buch mit 400 Seiten schnell zu lang.

Bewertung vom 07.09.2025
Sußebach, Henning

Anna oder: Was von einem Leben bleibt


ausgezeichnet

Jeder Mensch stirbt zweimal. Auf den physischen Tod folgt der soziale Tod und damit das langsame Vergessen des Verstorbenen. Mit diesem Buch begibt sich Henning Sussebach auf Spurensuche nach seiner Urgroßmutter Anna die 1887 in das Dorf Cobbenrode im Sauerland kommt um als Lehrerin der Dorfschule zu unterrichten. Zu der damaligen Zeit in der Frauen keine Rechte hatten, eine Sensation. Und sie steht ihre Frau, verliebt sich, obwohl Lehrerinnen unverheiratet zu bleiben haben, kündigt den Schuldienst um mit ihrem zukünftigen Mann die Postagentur und damaliges Zentrum des Dorfes zu leiten. Auch nach dem frühen Tod ihres Mannes bleibt sie die Herrscherin der Schaltzentrale des Dorfes und betreibt die Postagentur, die Gastwirtschaft und die Viehwirtschaft.

Das Buch ist eine interessante Zeitreise an Hand einer einzelnen Person werden die wichtigsten Ereignisse und Errungenschaften des späten 18. und 19. Jahrhunderts Revue passieren lassen. Der Schreibstil ist etwas sperrig. Wer einen Roman erwartet ist hier nicht richtig, vielmehr eine geschichtliche Zeitreise.

Bewertung vom 12.08.2025
Bergmann, Renate

Ihr habt es gut, ihr habt ja mich / Online-Omi Bd.21 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit einem harmlosen Anruf ihres Neffen Stefan fängt es an, die Mutter seiner Frau ist von der Leiter gestürzt und hat sich beide Arme gebrochen. Klar, dass Ariane den Vater mit seinem Sanitär Handel unterstützen muss. Stefan ist ja auch alleine recht selbständig, besser aber wenn Oma Renate da ein Auge drauf hat. So zieht es die rüstige Rentnerin raus aus der Großstadt ins idyllische Spreeweide, Brandenburg.

Doch auch auf dem Land kann Oma Bergmann nicht ruhig bleiben wenn die Mülleimer überquellen, der Bus nur unzuverlässig fehlt, es an Bänken fehlt um sich mit anderen zu treffen. Der Bürgermeister reagiert mit den Worten, dann lassen sie sich doch selbst wählen. Und tatsächlich, Oma Bergmann beschließt, sie hat lange genug in Berlin gewohnt, jetzt ist die Einliegerwohnung im Hause des Neffen ihr neues Domizil und sie tritt bei der Gemeinderatswahl an.

Gekonnt wie immer wird hier der Finger auf die Wunde der Politik gelegt. Da ist es egal ob Berlin, Brandenburg oder der Rest der Republik. Überall herrschen ähnliche Probleme. Der Schreibstil ist gewohnt kurzweilig mit der ihr eigenen Rechtschreibung. Ich bin gespannt auf weitere Bände der Erfolgsreihe.

Bewertung vom 12.08.2025
Wagner, Jan Costin

Eden


sehr gut

Alles fängt so gut an, Sofie, behütete Tochter von Markus und Kerstin, bekommt von ihren Eltern eine Konzertkarte für ein großes Konzert. Doch bei dem Konzert wird sie Opfer eines islamistischen Selbstmord Anschlags. Wie sollen die Eltern mit dem Verlust klarkommen? Der Schmerz der Eltern ist fast körperlich greifbar. Während die Mutter den Halt verliert, beschäftigt sich der Vater sehr intensiv mit dem Täter und möchte alles über den Hintergrund wissen und wie es zu dessen Radikalisierung kam.

Eindrucksvoll wird der Schmerz der Eltern dargestellt was das Buch traurig macht. Der Schreibstil ist sensibel. Das Thema Tod und Trauer werden gut aufgearbeitet. Allerdings nehmen die vielen Monologe und die politischen Überlegungen einen großen Raum ein was das Lesen nicht einfach macht. Auf alle Fälle kein Buch für sensible Menschen.

Bewertung vom 03.08.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Arkadia Fink, genannt Moll ist ein außergewöhnliches Mädchen. Ihr sehnlichster Wunsch ist es in einem bekannten Knabenchor singen zu dürfen. Doch der nimmt bekanntlich nur Jungs auf. Doch das unmögliche gelingt ihr und sie wird Teil des Chors. Privat hat sie es nicht leicht seit ihre Mutter kurz weg gegangen ist. Der Vater trauert und vernachlässigt seine Arbeit und das Mädchen. Nur Bernhardina eine alte Freundin ihrer Mutter kann ihr zuhören. Die Mutter war in dem Dorf ebenfalls eine Außenseiterin und so hat Arkadia auch in der Schule kein leichtes Spiel.

Von Christoph Kloeble hatte ich vor diesem Buch noch nicht gehört aber das Buch hat mich berührt. Es ist sehr musikalisch, die Weigerung von Arkadia den Tod der Mutter anzuerkennen zieht sich durch das Buch, so wird der Leser ebenfalls in dem Glauben gelassen, wenn die Mutter Arkadia im Fernsehen sieht, wird sie zurückkommen. Man merkt, dass der Autor früher selbst in einem Knabenchor gesungen hat, so sind die Schilderungen des Hauen und Stechens unter den Jungen bestimmt Realität.

In dem Buch wird Sprache mit Musik dargestellt, der Schreibstil ist einfühlsam und leicht lesbar. Man gerät selbst ins Träumen.

Bewertung vom 03.08.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mina erlebte Jahr für Jahr schöne Ferien auf der Insel Eagle Island vor der Küste von Maine. Während sie mit Sam durch die Wälder streift, erleben die Erwachsenen die Ferien bei Partys und am Strand. Ein Sommertag verändert jedoch alles und die Familie kehrt nicht mehr auf die Insel zurück. Nach dem Tod des älteren Bruders zerbricht die Familie und auch Mina verliert ihren Halt. Sie will noch einmal nach Maine zurückkehren wo sie doch so glücklich war.

Ann lebt nach der Trennung von ihrer Lebensgefährtin alleine in einem Haus in Stone Harbor wenn man von Mr. Darcy, einem blauen Hummer absieht den sie vor dem Kochtopf gerettet hat. Sie arbeitet als Hummerfischerin und ist mit Julie die einzige Frau die in dem von Männern dominierten Beruf in dem kleinen Küstenort arbeiten. Julie hatte es nicht leicht bevor es ihr mit Mühe gelingt ein erfülltes Leben zu führen. Nur ihre Liebe zu Nat kann sie nicht zulassen.
Mina strandet in Stone Harbour und wird von Ann und Julie aufgenommen bis sie Sam, den Nachbarsjungen von damals wieder findet. Die beiden verlieben sich sofort.

Der Einstieg ist nicht leicht mit den ganzen Personen und Zeitebenen. Es dauert bis man in den Lesefluß kommt. Der Schreibstil ist eher ruhig, die Bewohner und die raue Küste Maines werden gut beschrieben. Fast möchte man selbst eine Zeit an der Küste verbringen.

Bewertung vom 03.08.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


sehr gut

Zum 20 Jahrestag des Verschwindens von Julie Novak wollen die Podcaster Liv und Phil den Fall wieder aufleben lassen nachdem alle Spuren im Sande verlaufen sind. Vor allem der 74 jährige Vater Theo glaubt noch immer daran das die Tochter noch lebt. Inzwischen ist er an Demenz erkrankt und bevor er gänzlich ins Vergessen taucht macht er mit obwohl Sophia die andere Tochter nicht viel davon hält. Und wirklich entdecken die Podcaster beim Einbruch in das ehemalige Haus der ehemals wohlhabenden Familie Novak erschreckendes.
Geschildert wird das Buch abwechselnd aus Sicht der Protagonisten. Insbesondere die Abschnitte aus Sicht von Theo zeigen deutlich seinen verwirrten Geist.

Das Buch hat viele Wendungen die einen fast zwingen am Ball zu bleiben. Auch wird kontinuierlich die Spannung gesteigert. Leider hat das Buch etliche Längen und das Thema Demenz nimmt einen großen Raum ein. Das Ende fand ich etwas sehr verwirrend. Der Schreibstil ist lebendig, die Personen werden gut dargestellt. Für mich kommt das Buch allerdings nicht an Liebes Kind heran.