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Ecinev
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2025
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Die New Yorker Feuerwache 'Engine 99' wird für ihre Einsätze wie Helden gefeiert. Was keiner ahnt, die Crew legt die Brände selbst um in dem entstandenen Chaos Einbrüche und Diebstähle zu begehen. Andy Nearland, eine freiberufliche Ermittlerin wird undercover eingeschleußt um den Machenschaften auf die Schliche zu kommen.
In der Männerwelt ist das nicht leicht, es gibt auch nur ein Mitglied zu dem sie Sympathie empfindet. Doch für ihre Ermittlungen ist das Spiel brandgefährlich.

Ein typisches Buch für die australische Schriftstellerin Candice Fox mit ihren außergewöhnlich, schrägen Protagonisten. Leider konnte ich dieses Mal keine große Sympathie für Andy und Ben empfinden. Auch wirkt die Handlung etwas unglaubwürdig.
Der Schreibstil ist wie gehabt gut wirkt aber irgendwie nicht so lebendig und richtige Spannung kommt auch nicht auf. Schade, die anderen Bücher der Autorin haben mir mit ihren schrägen Charakteren eindeutig besser gefallen.

Bewertung vom 18.05.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


sehr gut

Die Architektin Tilda möchte nach einem traumatischen Erlebnis Deutschland den Rücken kehren. Bei der Räumung der Wohnung ihres italienischen Vaters fällt ihr ein Artikel ins Auge, für ein Geisterdorf in den Bergen von Sardinien werden Investoren gesucht die dem Dorf wieder Leben einhauchen sollen. Die renovierungsbedürftigen Häuser gibt es für 1 EUR. Tilda greift zu und beginnt mit der mühevollen Arbeit. Außer ihr gibt es nur einen alten grantigen Mann und seine Haushälterin in dem Dorf.
Enzo, ein Reporter möchte ein Buch über das verlassene Dorf und seine Bewohner schreiben und versucht dem alten Mann seine Geheimnisse zu entlocken.
Nino, Tildas Bruder überrascht seine Schwester ebenfalls in dem verlassenen Dorf der eine günstige Unterkunft sucht nachdem er die väterliche Pizzeria in die Insolvenz getrieben hat.
Daneben gibt es noch Franca aus der Vergangenheit aus deren Sicht die Erlebnisse geschildert werden bevor alle Einwohner verschwanden.

Die Kapitelüberschriften machen die Zuordnung der Handlungsstränge leicht, allerdings passiert über lange Strecken nicht sehr viel. Erst zum Ende hin kommt Spannung auf. Durch die einzelnen Erzählstränge ergeben sich teilweise Cliffhänger was einem immer wieder zum Weiterlesen ermuntert. Dennoch gibt es einige Längen.
Insgesamt fand ich das Buch leider nur mäßig im Vergleich zu Wolfskinder.

Bewertung vom 11.05.2025
Novak, Genevieve

No Hard Feelings


sehr gut

Penny steckt irgendwie im Leben fest, während ihre Freundinnen ihr Leben scheinbar im Griff haben, hängt sie in einer On-Off Beziehung und einer tyrannischen Chefin fest und versucht ihre Panikattacken mit Instagram und Alkohol zu betäuben.
Das Buch schildert eindrucksvoll, teilweise humorvoll teilweise ernst das Drama von dauerndem Social Media Konsum und einer belastenden Arbeitssituation.

Die Protagonistin Penny wird gut beschrieben, wurde für mich im Laufe der Schilderung jedoch immer anstrengender. Vermutlich bin ich von der Zielgruppe, zwischen 20 und 30 zu weit entfrent obwohl das Buch für alle Altersgruppen wichtige Erkenntnisse liefert.

Penny steckt voller Selbstzweifel und vermutet hinter jeder Begegnung mit ihren Kolleginnen in der Werbeagentur und der tyrannischen Chefin etwas negatives. Man wünscht sich sehr, dass Penny bei der Therapie neuen Mut fasst.

Bewertung vom 07.05.2025
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


ausgezeichnet

Es ist 1961 in den Adirondack Mountains als der kleine Bear van Laar spurlos von der Villa seiner Eltern verschwindet. Auch eine aufwendige Suche liefert keine Ergebnisse. 1975 im Sommer verschwindet dann die 13-jährige Tochter Barbara van Laar spurlos aus dem Ferienlager. Auch hier bleibt die Suche zunächst ergebnislos. Ein tragisches Schicksal der wohlhabenden Familie van Laar oder steckt etwas anderes dahinter?

In Rückblicken vom Kennenlernen der Eltern bis hin zu den aktuellen Ereignissen im Ferienlager des Naturreservats wird die Geschichte der van Laars erzählt. Alles Geld der Welt reicht nicht um die Bedürfnisse der alkoholsüchtigen Mutter zu erkennen die so gar nicht zu dieser Gesellschaftsschicht passen will und sich doch nicht von ihrem despotischen Ehemann trennen kann. Auch Barbara versucht mit ihren 13 Jahren gegen die vorbestimmte Rolle aufzubegehren und gilt als Punk.

Der Roman ist sehr vielschichtig, die Kapitel springen in dem Zeitrahmen hin und her, sind aber durch die Überschrift klar abgegrenzt. Die einzelnen Kapitel enden durchaus mit einem Cliffhänger und man will wissen wie es weitergeht. Ein paar Längen gilt es auszuhalten bis zu einem überraschenden Ende. Der Schreibstil ist lebendig, ruhig, unaufgeregt und durchaus ernst..
Das Cover ist gut gewählt, passt zu dem Aufbegehren von Barbara.

Es ist mein erster Roman von Liz Moore, vermutlich aber nicht der letzte.

Bewertung vom 01.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Polizeireporterin Gianna Pitti genehmigt sich nach den aufregenden Ereignissen der letzten Monate eine Auszeit und erstellt To-do Listen. Endlich hat sie ihren Vater wieder gefunden und dieser möchte mit ihr zusammenarbeiten. Er bittet sie eine Informantin am See zu treffen. Dort angekommen findet sie eine Leiche im Wasser und das Cover einer CD-Rom mit der Aufschrift Churchills Geheimnis. Gianna ermittelt zusammen mit ihrem etwas schrulligen Onkel, ihrem Vater sowie Elvira was es damit auf sich hat und zum Tod der Informantin führte.

Nach dem tollen Auftakt der Reihe war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung die mich leider etwas enttäuschte. Die Spannung bleibt hinter langatmigen Beschreibungen über das Leben ihres Onkels, ein Mann alter Schule mit strikten Ansichten und Macken zurück. Auch das Auftauchen von rechten Italienern und faschistischen Amis macht das Buch noch verworrener. Es dauert lange bis etwas passiert durch die Nebenschauplätze.

Besonders nach dem erfrischenden ersten Teil dieser Reihe von Lenz Koppelstätter hat mich die Fortsetzung etwas enttäuscht. Der Schreibstil ist gut, die Personen gut dargestellt, die Familiengeschichte der Pittis fortgeführt weshalb eine Kenntnis des ersten Teils von Vorteil ist.

Bewertung vom 01.05.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


ausgezeichnet

Marisa ist Creative Director in einer Werbeagentur sie und ihr Team verkaufen den Leuten Dinge von denen sie gar nicht wussten, dass sie sie brauchen. Das tägliche Einerlei aus Meetings und Abgabeterminen haben sie abstumpfen lassen bis hin zu einer Depression. Gefühlt dauert der Arbeitstag Jahre. Dem Hamsterrad des Arbeitslebens versucht sie mit You Tube Videos und Beruhigungsmitteln zu entfliehen. Kein Wunder, dass die Aufsicht auf ein Teamevent sie nervös macht. Was wenn die anderen merken, dass sie nicht mit der Masse schwimmt.
Beim Auftakt Paintball Spiel hofft sie möglichst schnell getroffen zu werden um den weiteren Verlauf von der Bank zu verfolgen. Vielleicht war die Mitnahme von Drogen keine gute Idee wie der weitere Abend zeigt.

Mit einigem Wortwitz wird in diesem Buch teilweise treffen, teilweise übertrieben die heutige Arbeitswelt beschrieben. In Ich-Form teilt Marisa aus, gegen die immer gleichen Meetings, Kollegen, Vorgesetzte und die heutige Social-Media süchtige Gesellschaft.
Das Ende fand ich etwas übertrieben, fast unglaubwürdig und hätte so drastisch nicht ausfallen müssen.

Eine Abwechslung ist dieser Roman der in Madrid spielt auf alle Fälle von den ansonsten überwiegenden Handlungsorten. Der Schreibstil ist bissig, ironisch die Protagonisten gut ausgearbeitet. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 01.05.2025
Dean, Will

Die Kammer


ausgezeichnet

5 Sättigungstaucher müssen zum Druckausgleich etliche Tage in einer engen Kammer verbringen. Es gibt keinen Ausweg sonst würden alle sterben. Schon nach dem ersten Tauchgang gibt es dann einen Toten. Hilfe von außen ist ebenso unmöglich wie ein Entkommen, so müssen die verbliebenen mit ihrem toten Kollegen verbringen. Wenig später kommt es zu einem weiteren Todesfall und der Tauchgang zu einer Öl Pipeline wird abgebrochen. Doch wieder müssen die verbliebenen Taucher zum Druckausgleich in der Kammer bleiben. Die vorher harmonische Stimmung unter den Profitauchern kippt. Schließlich ist man von der Besatzung des Tauchschiffs abhängig was Sauerstoff, bzw. Heliumgas und Lebenmittel angeht.
Die Tage ziehen sich und es gibt weitere Todesfälle.

Die Zeit überbücken die Taucher mit Geschichten aus ihren vielen Militär- und Taucheinsätzen. Mit dabei Ellen, die einzige Frau und Mutter deren Geschichte erst zum Ende hin erzählt wird. Diese Geschichten blähen das Buch etwas auf während das Grundgerüst bis zum Ende hochspannend bleibt. Das Ende war dann recht kurz abgehandelt, vielleicht habe ich aber auch die Auflösung nicht richtig verstanden.

Auf alle Fälle durch den lebendigen Schreibstil und das klaustrophobische Setting in einem mir völlig unbekannten Bereich hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich werde mal nach weiteren Büchern Ausschau halten. Das Cover ist recht nüchtern, aber absolut passend.

Bewertung vom 01.05.2025
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Im Januar 1994 finden 2 Angler in einer abgelegenen Bucht die Leiche der örtlichen Ärztin erhängt am Baum. Alles deutet auf Selbstmord hin da sie den Tod ihrer Tochter und die Trennung von ihrem Ehemann nicht länger ertragen konnte. Doch einige Tage später findet der Gerichtsmediziner Hinweise die auf einen möglichen Mord deuten könnten. Allen voran verdächtig Elijah, Besitzer des Grundstücks am See. In seiner Jugend hat er mit seiner indigenen Freundin viel Zeit in der Natur verbracht und kommt jetzt nach dem Tod seines Vaters wieder auf das alte Grundstück da seine eigenen Lebensträume geplatzt sind.

Sein Wunsch Schriftsteller zu werden ist nach einer negativen Rezension auf sein Werk im Sande verlaufen, sein Roman 'Middletide' wurde kaum verkauft. Tragischerweise beschreibt er darin genau die Situation in der jetzt die junge Ärztin des Ortes Point Orchards aufgefunden wurde.

In unterschiedlichen Zeitebenen wird die Geschichte erzählt teilweise einen starken Bezug zu dem Werk von Delia Owens mit der Schilderung der Natur und den Bewohnern eines kleinen Ortes im Nordwesten der USA aufweist. Die Jahreszahl dient als Kapitelüberschrift und man muss schon aufpassen in welcher Zeit das Kapitel nun spielt.

Der Schreibstil ist ruhig, die Personen werden gut eingeführt auch das Verhältnis der Bevölkerung zu dem nahegelegenen fiktiven Reservats. Daneben gibt es auch einige Längen und besonders das Verhalten von Elijah wirkt nicht sehr reflektiert. Dennoch hat mir die Geschichte mit einem Happy End gut gefallen

Bewertung vom 27.04.2025
Prödel, Kurt

Klapper


ausgezeichnet

Die Schulferien verbringt Thomas, genannt Klapper da seine Gelenke laute Geräusche von sich geben, am liebsten im abgedunkelten Raum am Computer. Als er blaß wieder in die Schule geht um auf seinem einsamen Platz am Rande sitzt, kommt plötzlich eine neue Schülerin in die Klasse die zielgerichtet auf den Nebenplatz geht. Klapper, der wenig Erfahrung mit Small-Talk unter Jugendlichen hat, ist erstaunt und doch bewundert er die Neue, die Bär genannt werden möchte für den Mut.

Als Klapper bei einer Gruppenaktivität von 2 Mitschülern bedrängt wird, greift Bär mutig und unerschrocken ein. Langsam entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen den beiden, die mit einem Computerspiel ein gemeinsames Hobby haben. Einen tut die beiden die psychische Erkrankung der Mütter, die bei Klapper dazu führt dass die Mutter häufig in Kliniken ist und Bär die Mutterrolle bei ihren jüngeren Geschwistern übernehmen läßt.

Eine gute Geschichte aus der Welt von Außenseitern denen es schwer fällt aus sich heraus zu kommen um ihren Platz zu behaupten. Das Thema der Nerds und Computerspiel Süchtigen wird behandelt aber auch die prekäre Familiensituation. Der Schreibstil ist einprägsam, ruhig und für Jugendliche geeignet. Teils lustige Situationen wechseln sich mit dem ernsten Hintergrund ab. Das Cover mit dem Zitronenhimmel passt zu dem Getränk der 90er Jahre, Zitronenkrümel Eistee.

Bewertung vom 21.04.2025
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Journalistin Anna reist nach List. Nach dem Erfolg ihres Podcasts mit der Listländerin Fenja möchte sie ein Buch über sie und weitere Bücherfrauen auf Sylt schreiben. Doch in List angekommen erfährt sie, dass Fenja nicht da ist. Auch die Tochter die nach einer gescheiterten Beziehung auf dem mütterlichen Hof wohnt hat keine Ahnung wo sie ist und wann sie wiederkommt.Noch ehe Anna überlegt wieder abzureisen, zerstört ein Unwetter Teile des Dachstuhls auf dem sich hunderte von Büchern befinden. Auch ein rätselhafter Fund halten Anna weiterhin auf der Insel. Als Fenja schließlich wieder auftaucht will sie ihrer Familie endlich reinen Wein einschenken über ihre Lebensgeschichte.

In der Vergangenheit erleben wir die minderjährige Lene die sich in einen Feriengast verliebt der auf der Insel ein Buch schreiben möchte. Die beiden treffen sich heimlich und Lene wird schwanger. Doch bevor die beiden heiraten können, muss der Feriengast überstürzt abreisen und alle Briefe kommen mit dem Vermerk Empfänger unbekannt zurück. Notgedrungen heiratet Lene einen jungen Mann aus Niebüll und bekommt ein zweites Kind mit ihm.

Ein ganz bezauberndes Buch das hier von Gabriella Engelmann vorgelegt wird. Das Cover so zart pastellfarben wie der Inhalt. Der Schreibstil ist mitreißend, die Personen werden gut eingeführt. Man möchte sofort wissen wie es weitergeht, in der Vergangenheit und der Gegenwart. Ich kann es kaum erwarten bis der 2. Teil der Bücherfrauen erscheint in dem es um die verschwundene Schwester gehen soll.