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Ecinev
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 67 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2025
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


ausgezeichnet

Brynn Callahan arbeitete als Software Entwicklerin bei einem bekannten Tech Unternehmen bis sie entdeckt, dass ihr Chef in einem Menschenhändlerring verwickelt ist. Jetzt muss sie Hals über Kopf ihr bisheriges Leben, ihre Freunde, ihre Familie verlassen und wird zu ihrem Schutz in ein Zeugenschutzprogramm gesteckt. Ausgerechnet die Kleinstadt Echo Grove auf Kodiak Island, Alaska soll ihrer neuen Identität Schutz bieten. Doch das Leben ist nicht leicht in der Kleinstadt, die Bewohner jedem neuen Einwohner skeptisch bis feindselig. Dazu kommen die häufigen Panikattacken die Blair, alias Brynn das Leben zur Hölle machen. Erst nach und nach gelingt es ihr ihren unsympatischen Nachbarn Archer Flint aus der Reserve zu locken und sich in ihn zu verlieben.

Der Einstieg ist nicht leicht und Blair kann einem schon leidtun. In einer fremden Kleinstadt, einer Bruchbude als neue Wohnung, einen Job in einem Cafe den sie noch nie ausgeübt hat und als angedachte Geschichte ein Geologie Studium von dem sie keine Ahnung hat. Außerdem ist sie noch immer in Sorge, ihr Ex-Chef könnte sie umbringen. Sie fühlt sich immer stärker zu ihrem Nachbarn hingezogen, eine Verbindung die nicht sein darf wenn sie ihren Schutz nicht aufs Spiel setzen will.

Im weiteren Verlauf überschlagen sich die Ereignisse und werden teilweise etwas wirr mit all ihren Wendungen. Der Schreibstil im späteren Teil aus Sicht von Brynn und Archer ist packend und lebendig. Die Personen, auch die indigene Bevölkerung Alaskas werden gut beschrieben.

Bewertung vom 11.06.2025
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land (eBook, ePUB)


sehr gut

Rosa hat es nach der Schule nach London verschlagen sie arbeitet bei einer Agentur. Als sie bei einem Vortrag den sie gemeinsam mit einem Kollegen hält diesem voller Wut ins Gesicht schlägt, wird sie beurlaubt. Gleichzeitig erhält sie einen Anruf der deutschen Pflegeeinrichtung in der ihre demente Oma lebt. Also reist sie nach Deutschland um das Haus der Oma zu Geld zu machen. Dort stößt sie auf viele Erinnerungsstücke ihrer eigenen Kindheit in einem Klosterinternat in dem auch ihre Mutter war die leider schon früh verstorben ist. Ihre beste Freundin ist in den sozialen Medien sehr stark, behandelt Rosa jedoch als jemand völlig Fremden.

Eine eigenartige Mischung die in diesem Buch beschrieben ist. Insgesamt springen die Themen in diesem Buch sehr stark was es nicht einfach macht den Überblick zu behalten. Der Schreibstil ist ruhig und einfühlsam. Trotz der überschaubaren Seitenzahl hat das Buch etliche Längen und die Sprunghaftigkeit der Themen machen die Lektüre nicht leicht.

Bewertung vom 10.06.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

Im Sommer 1962 kommt eine Familie der Mi‘kmaq in Maine an um auf den Feldern Blaubeeren zu pflücken. Einige Tage später verschwindet die 4-jährige Ruthie spurlos. Die Familie zerbricht an dem Verlust des Mädchens und später auch an dem Tod des ältesten Bruders nach einer Auseinandersetzung.

In dieser Zeit wächst das Mädchen, Norma, wohlbehütet bei einer einfachen Familie auf. Sie hat oftmals Träume und fragt sich, warum ihre Hautfarbe so anders ist wie die ihrer Eltern. Lange ist sie mit den Antworten, etwa einem südländischen Großvater zufrieden. Wenn eine Lüge solange erzählt wird, wird sie zur Wahrheit.

Erzählt wird diese Familiensaga aus Sicht des jüngsten Sohnes der Mi‘kmaq Familie, Joe, der nach Jahren der Abwesenheit sterbenskrank zur Familie zurück kehrt und aus Sicht von Norma die sich langsam gegen die übermäßige Behütung ihrer Familie wehrt. Schnell wird klar, wer Norma wirklich ist was der Erzählung jedoch nicht schadet. Man hofft auf ein Happy End.

Der Schreibstil ist ruhig, die Personen und Gegebenheiten der 1960er Jahre an der amerikanischen Ostküste mit den Benachteiligungen der indigenen Bevölkerung werden gut beschrieben. Man ist gleich mitten im Geschehen und fast traurig wenn das Buch fertig ist.

Ein eindrucksvolles Debüt der kanadischen Schriftstellerin Amanda Peters die selbst vonMi‘kmaq stammt. Ich hoffe auf weitere Bücher von ihr.

Bewertung vom 10.06.2025
Hagena, Katharina

Flusslinien


sehr gut

Die 102 jährige Margrit lebt in einer Hamburger Senioren Residenz. Jeden Tag läßt sie sich von dem jungen Fahrer Artur zu den Römischen Gärten am Elbufer fahren und sinniert dort über ihr langes erfülltes Leben als Stimmbildnerin und ihre verstreute Familie.
In weiteren Abschnitten geht es um den Fahrer Artur der Sprachen für Phantasie Filme erfindet und das Verschwinden seines Zwillingsbruders Theo nie verwunden hat. Außerdem gibt es da Luzie, die 18 jährige Enkelin von Margrit die nach einem traumatischen Erlebnis in Australien bei ihrem Vater zurück nach Hamburg zur Mutter geht und oft bei Margrit weilt.
Luzie hat gerade die Schule abgebrochen und möchte Tätowiererin werden. Margrit bietet ihr an, an ihr zu üben. Da die Ewigkeit die so ein Tattoo auf dem Körper bleibt bei ihr eher überschaubar ist.

Die Themen des Buches sind breit gefächert und irgendwie von jedem nur ein bisschen. Breiten Raum nimmt das Altern und Erinnern ein, aber auch Verlust und Trauma Bewältigung. Der Schreibstil ist ruhig, über manche Teile des Buches fast zu ruhig. Die Personen werden gut beschrieben und das zunächst etwas merkwürdige Detail des Tätowierens gewinnt zum Ende hin an Bedeutung.

Bewertung vom 09.06.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Das ländliche Dorset 1959, die 17jährigen Beth verliebt sich hals über Kopf in den wohlhabenden Nachbarsjungen Gabriel. Nach dem Sommer zerbricht die Liebe. Später heiratet Beth Frank, einen Farmer und die Jahre vergehen mit der täglichen Farmarbeit. Die beiden freuen sich über ihren aufgeweckten Jungen bis ein Unglück geschieht. Die Trauer droht die Ehe zu zerstören da taucht ausgerechnet Gabriel mit seinem Jungen wieder auf. Beth ist zerrissen in der Trauer um ihren Sohn und der Freude in Leon einen Ersatz gefunden zu haben und die Möglichkeit die damalige Liebe wieder aufleben zu lassen. Bis es zu einem tödlichen Unfall kommt.

Das Buch ist in 3 Erzählstränge gegliedert die auseinander zu halten am Anfang nicht leicht war. Was es mit dem Gerichtsprozeß auf sich hat wird erst ganz am Ende aufgelöst. Die Personen und Handlungsweisen werden eindrucksvoll geschildert. Der Schreibstil ist sehr lebendig, Längen gibt es nicht, man ist die ganze Zeit mitten im Geschehen und erlebt die Vergangenheit auf dem Land und das Farmleben.

Dafür das die Autorin 4 Jahre an diesem epischen Werk geschrieben hat, ist man viel zu schnell fertig und möchte doch immer weiterlesen.

Bewertung vom 09.06.2025
Westerboer, Nils

Lyneham


sehr gut

Mit 12 Jahren erlebt Henry Meadows wie die Menschheit stirbt. Gemeinsam mit seinen Geschwistern und dem Vater ist er in einem Raumschiff auf dem Weg zum Planeten Perm, einem Mond in einem fernen Sonnensystem. Dort werden sie von der Mutter erwartet die als Wissenschaftlerin in einem anderen Raumschiff geflogen ist.Dort angekommen stellen sie fest, die Mutter war vor langer Zeit schon dort und ist jetzt auf der Suche nach der bestmöglichen Lebensform. Denn der Aufenthalt auf Perm ist giftig und ohne Sauerstöff tödlich. Ohnehin ist die Ankunft nicht so wie sie sich vorgestellt haben. Das Raumschiff stürzt ab und viel zu viele Überlebende drängen sich um die begrenzten Sauersttoff Vorräte.
Eingestreut sind die Erlebnisse der Mutter die sehr wissenschaftlich an die Bedrohung der Menscheit auf die Flora und Fauna des Planeten betrachtet.

Die Geschichte ist teilweise ein richtig spannender Sci-Fi Roman mit einer unfertigen fernen Galaxie und teilweise ein mit wissenschaftlichen Begriffen gespickten Sachbuch. Während es am Anfang noch spannend ist, flacht die Schilderung gegen Ende doch ab. Der Schreibstil ist recht sperrig und konnte mich nicht so recht überzeugen.

Bewertung vom 09.06.2025
Krems, David

Haus Waldesruh


sehr gut

Vier ehemalige Klassenkameraden treffen sich nach 15 Jahren in einem abgelegenen Forsthaus das angeblich dem Onkel eines Kameraden gehört. Es werden Regeln aufgestellt schonungslos die Wahrheit zu sagen und ein Geheimnis zu offenbahren. Werden sich alle daran halten?
Zunächst ist die Wiedersehensfreude groß, auch der zufällig dazugekommene Gast den Lea unterwegs aufgegabelt hat, fügt sich ein. Es wird angestoßen auf einen verstorbenen Schulfreund und erste Geheimnisse offenbart.

Anna beschleicht das Gefühl, dass bei diesem Treffen zu viele Zufälle aufeinander treffen und sie versucht Lea auf ihre Seite zu ziehen. Als später ein Unbekannter das Haus betritt kippt die Stimmung und die grausame Wahrheit kommt ans Licht.

Es ist ein eher ruhiger Roman der sich komplett in der abgeschlossenen Umgebung des Forsthauses abspielt. Der Schreibstil ist ruhig, fast ein wenig zu ruhig, denn Spannung kommt keine auf. Die Personen werden gut beschrieben, jeder hat so sein Päckchen zu tragen. Aus der Grundidee hätte man etwas mehr herausholen können.

Bewertung vom 09.06.2025
Hincenbergs, Sue

Very Bad Widows


ausgezeichnet

4 Ehepaare in den 60er Jahren die sich eigentlich auf einen gemütlichen Rentenbeginn freuen könnten werden von der Realität eingeholt. Die Männer haben bei einer angeblich sicheren Investition ihr Vermögen verzockt. Jetzt müssen auch die Frauen wieder arbeiten.
Dann stirbt plötzlich ein Mann durch einen mysteriösen Unfall – oder war es Mord? Die trauernde Witwe erhält kurz danach jedoch Besuch eines Versicherungsmaklers der ihr den Millionen Erlös der abgeschlossenen Lebensversicherung zahlt.

Da auch die anderen eine ähnliche Versicherung abgeschlossen haben, beschließen die Frauen ihre Männer umbringen zu lassen. Dafür gibt es einen Herrenfrisör der tut was manchmal getan werden muss. Ihr Ziel mit dem Erlös aus der Versicherung Hector vollständig zu bezahlen. Doch die Frauen haben die kriminellen Gedanken ihrer Ehemänner unterschätzt die ihrerseits die Frauen aus dem Weg schaffen wollen.

Mit diesen verwirrenden Zutaten ist das Buch geschmückt und man erlebt ein rasantes Katz und Maus Spiel mit jeder Menge krimineller Ideen und haarsträubenden Personen. Die indische Inhaberin des Casinos ist eine solche. Herrlich überspitzt werden die Personen gezeichnet und der heitere Erzählstil lassen einem durch die Seiten fliegen.

Bewertung vom 18.05.2025
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Die New Yorker Feuerwache 'Engine 99' wird für ihre Einsätze wie Helden gefeiert. Was keiner ahnt, die Crew legt die Brände selbst um in dem entstandenen Chaos Einbrüche und Diebstähle zu begehen. Andy Nearland, eine freiberufliche Ermittlerin wird undercover eingeschleußt um den Machenschaften auf die Schliche zu kommen.
In der Männerwelt ist das nicht leicht, es gibt auch nur ein Mitglied zu dem sie Sympathie empfindet. Doch für ihre Ermittlungen ist das Spiel brandgefährlich.

Ein typisches Buch für die australische Schriftstellerin Candice Fox mit ihren außergewöhnlich, schrägen Protagonisten. Leider konnte ich dieses Mal keine große Sympathie für Andy und Ben empfinden. Auch wirkt die Handlung etwas unglaubwürdig.
Der Schreibstil ist wie gehabt gut wirkt aber irgendwie nicht so lebendig und richtige Spannung kommt auch nicht auf. Schade, die anderen Bücher der Autorin haben mir mit ihren schrägen Charakteren eindeutig besser gefallen.

Bewertung vom 18.05.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


sehr gut

Die Architektin Tilda möchte nach einem traumatischen Erlebnis Deutschland den Rücken kehren. Bei der Räumung der Wohnung ihres italienischen Vaters fällt ihr ein Artikel ins Auge, für ein Geisterdorf in den Bergen von Sardinien werden Investoren gesucht die dem Dorf wieder Leben einhauchen sollen. Die renovierungsbedürftigen Häuser gibt es für 1 EUR. Tilda greift zu und beginnt mit der mühevollen Arbeit. Außer ihr gibt es nur einen alten grantigen Mann und seine Haushälterin in dem Dorf.
Enzo, ein Reporter möchte ein Buch über das verlassene Dorf und seine Bewohner schreiben und versucht dem alten Mann seine Geheimnisse zu entlocken.
Nino, Tildas Bruder überrascht seine Schwester ebenfalls in dem verlassenen Dorf der eine günstige Unterkunft sucht nachdem er die väterliche Pizzeria in die Insolvenz getrieben hat.
Daneben gibt es noch Franca aus der Vergangenheit aus deren Sicht die Erlebnisse geschildert werden bevor alle Einwohner verschwanden.

Die Kapitelüberschriften machen die Zuordnung der Handlungsstränge leicht, allerdings passiert über lange Strecken nicht sehr viel. Erst zum Ende hin kommt Spannung auf. Durch die einzelnen Erzählstränge ergeben sich teilweise Cliffhänger was einem immer wieder zum Weiterlesen ermuntert. Dennoch gibt es einige Längen.
Insgesamt fand ich das Buch leider nur mäßig im Vergleich zu Wolfskinder.