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kirsche98

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Eine wunderbare, traurige und zerreißende Geschichte über die verlorene Liebe. Die Szenen der Nachkriegszeit, der Minenräumer und die daher miteinhergehenden Gefahren sind eigentlich schon zerstörend genug, dazu kommt die Sehnsucht und Suche nach der verlorenen Liebe.
Und doch würde ich sagen, dass dieser Roman weitaus mehr als von einer Liebesgeschichte in der Nachkriegszeit erzählt. Menschlichkeit gegenüber der Unmenschlichkeit, verstehen und vergessen, schillernde Persönlichkeiten der Charaktere...
Der Titel "Eine Welt nur für uns" hat es mir sehr angetan, ich finde ihn ganz wundervoll passend zu der von Claire Deya erzählten Geschichte. Gerne würde ich auch mein Lob an Elisabeth Liebl aussprechen, die diesen Roman wirklich toll übersetzt hat und die verschiedenen Gefühlslagen sehr gut an die Leser:innen rüberbringt.
Kraftvoll und doch sentimental, einfach wunderschön geschrieben.

Bewertung vom 05.05.2025
Deitch, Hannah

Killer Potential


sehr gut

Ich hatte großen Spaß an der Geschichte von Evie, würde für das Leseerlebnis an sich auch gerne fünf Sterne verteilen. Jedoch war es für mich kein Thriller, definitiv interessant aber eben nicht gruselig spannend. Sie auf ihrer Flucht zu begleiten war aufregend, ich habe an einigen Stellen mitgefiebert, konnte mich dank dem angenehmen Schreibstil gut in die Protagonistin hineinversetzen. Nicht zu schnell geschrieben, und trotzdem passiert auf den 400 Seiten wirklich eine Menge, sowohl in der Geschichte und auch bei den Protagonisten selber. Die Entwicklung der Charaktere und auch der Geschichte selber hat mir gut gefallen.
Das Buch handelt von Mord, trotzdem wird von Brutalität in der Erzählweise größtenteils abgesehen.

Eine schöne Urlaubslektüre, für alle die ereignisreich aber nicht übermäßig gruselig mögen.

Bewertung vom 23.04.2025
Eng, Tan Twan

Das Haus der Türen


sehr gut

Tolles Cover, der Titel hat mir auch sehr gut gefallen. Ich hatte hohe Erwartungen in "Das Haus der Türen", diese wurden auch größtenteils erfüllt.
Tan Twan Eng schreibt von der Begegnung mit dem Schriftsteller Willian Maugham (ich habe nie etwas von ihm gelesen), erzählt von Krisen und Geschichten der Protagonisten. Das ganze spielt hauptsächlich in Malaysia im Jahre 1921. Affären, Ehebruch, Frauen vor Gericht, das Leben in der Kolonialzeit; Geschichtlich wird einiges behandelt. Hier hat mir allerdings so einiges gefehlt, vielleicht liegt es an meinem Mangel an Hintergrundwissen, aber vieles war für mich nicht 'rund' erzählt... Trotzdem kann ich das Buch absolut empfehlen, gerade für diejenigen, die nicht umbedingt etwas geschichtliches lernen möchten. Denn schön geschrieben ist das Buch allemal, poetisch und warm erzählt.

Bewertung vom 10.04.2025
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land


sehr gut

Mit dem andauernden Gefühl von Unzugehörigkeit erkundet Rosa ihr eigenes Leben. Sie schwingt in Erinnerungen, sowohl guten als auch schlechten. Emily Marie Lara erzählt von einer Protagonistin die sehr früh ihre Mutter verloren hat, einer Zeit auf einem Internet und zerbrochenen Freundschaften. Sehr emotional, melancholisch und irgendwo sicherlich auch realitätsnah. An einigen Stellen konnte ich Rosa's Verhalten nicht so wirklich nachvollziehen, ihr Handeln und ihre Gedanken waren für mich nicht "rund".
Auch wenn mir der Erzählstil sehr gut gefallen hat, fehlten mir machmal eigene Details in der Geschichte, deswegen "nur" vier Sterne.
Ich durfte oft schmunzeln, habe teilweise mitgefiebert und auch ab und zu den Kopf geschüttelt. Ein wirklich schönes Buch, welches mir große Lesefreude beschwert hat. Die Autorin werde ich auf jeden Fall weiterhin auf dem Schirm haben.

Bewertung vom 27.03.2025
Lorenz, Sarah

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken


ausgezeichnet

Dies ist nicht nur ein wahnsinnig tolles Debüt, sondern auch eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Geschichte von Elisa ist mir unter die Haut gegangen, teilweise sehr schmerzlich zu lesen und doch wunderschön.
Die Aufmachung der einzelnen Kapitel haben es mir angetan, den Bezug zu Mascha Kaléko fand ich sehr passend, den Leser:innen wird der Bezug zur Geschichte sehr klar verdeutlicht und das Ganze auf eine der schönsten Arten und Weisen abgerundet. Poetisch, lyrisch, einfühlsam und verdammt hoffnungsvoll. Bis auf die letzte Seite habe ich mit Elisa mitgefühlt und wünsche ihr Frieden. Auch ich würde gerne mit Mascha, aber auch mit Sarah Lorenz und Elisa irgendwann im Himmel Kaffee trinken.
Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen, habe es in einem Rutsch verschlungen und werde es sicherlich noch das ein oder andere Mal aufschlagen. Eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.03.2025
Godfrey, Rebecca;Jamison, Leslie

Peggy


gut

Der Name Peggy Guggenheim ist bekannt, jedoch wusste ich so gut wie nichts mit ihm anzufangen, außer ihn mit Kunst zu assoziieren. Ich war sehr gespannt auf die Ausarbeitung der Autorin und ans sich hat mir das Buch auch gefallen. Ein sehr flüssiger Erzählstil, überhaupt nicht langgezogen erzählt und definitiv viele interessante Einblicke in das Leben der Kunstmäzenin. Aber leider hat mir auch viel von ihrem Leben gefehlt. Wer war sie als Person?
Der erste Teil hat ihren Charakter ziemlich schön eingefangen, die Trauer um ihren verstorben/verschollenen Vater und der Wunsch aus dem gesellschaftlichen Konstrukt ihres Nachnamens auszubrechen. Später hatte ich teilweise vermehrt das Gefühl, dass eher belanglose Unterhaltungen porträtiert wurden, die eigentlich eher nichts-sagend zu ihrer Person gewesen sind. Auch habe ich nicht ganz verstanden, warum die Romanbiografie über Peggy Guggenheim nicht ihr ganzes Leben erstreckt, mir fehlt das sehr viel zu der Person. Dennoch eine Leseempfehlung, allerdings mit dem Disclaimer, dass die Geschichte der Peggy nicht vollständig erzählt wird.

Bewertung vom 10.03.2025
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


ausgezeichnet

Ein wahnsinnig schönes Buch, an dem mir wirklich nichts nicht-gefallen hat. Das Cover und generell die ganze Aufmachung des Buches sind schön gestaltet. Und der Inhalt hat mir noch viel besser gefallen: Eine Geschichte von drei Frauen, über drei Frauen. Sie alle sind Töchter, und Paola Lopez beschreibt ganz wunderbar, was es heisst, die Tochter der eigenen Mutter zu sein, die wiederum doch auch nur die Tochter ihrer Mutter ist.
Lucy begibt sich auf eine Reise, die viel in ihrem Leben verändert. Und ich hatte wirklich Spaß dabei, sie zu begleiten. Auch das Eintauchen in die Geschichte und Perspektive ihrer Mutter und Großmutter fand ich toll. Und dabei habe ich gemerkt, dass es wie bei so vielen Dingen im Leben um das verstehen geht. Und dass dies nicht immer einfach ist. Paola Lopez hat es in Wörter gepackt, in wahnsinnig schöne Wörter sogar.
Eine definitive Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.03.2025
Docherty, Madeline

Erdbeeren und Zigarettenqualm


ausgezeichnet

Für mich ist 'Erdbeeren und Zigarettenqualm' eine Geschichte aus dem Leben.

Nicht nur der Titel hat mich verzaubert, auch die Protagonist:innen. Wir begleiten die Erzählerin durch intensive Jahre, mit vielen Höhen und Tiefen und allem was zu den 20-ern dazu gehört: eine besondere Freundschaft, Liebschaften, die kommen und gehen, das Hinterfragen des eigenen Handelns (oder eben das genaue Gegenteil), der Umgang mit einer Krankheit, die gesellschaftlich viel ignoriert wird... Viele wichtige Themen auf knapp 250 Seiten, ich bin überrascht, wie gut Madeline Docherty dies hinbekommen hat.

Der Schreibstil hat mich komplett überzeugt, die direkte Ansprache an die Leser:innen war mir fremd und vielleicht gerade deswegen noch ein bisschen fesselnder, ohne aber zu intensiv zu sein. Ich bin gespannt auf alles weitere der Autorin und kann diesen Debütroman von ganzem Herzen nur empfehlen!

Bewertung vom 22.02.2025
Unterlehberg, Mascha

Wenn wir lächeln


sehr gut

Eine Geschichte über Freundschaft, etwas besonderem und einzigartigem. Ich habe die 250 Seiten verschlungen und doch kann ich nicht so wirklich sagen, was in diesem Buch passiert. Denn es ist so viel und doch so wenig, aber genau das macht es so besonders. Den Schreibstil von Mascha Unterlehberg habe ich als besonders wahrgenommen, sehr lyrisch und doch auch wieder direkt. Fast schon magisch. Ich hatte wahnsinnig viel Spaß, habe viele Textpassagen mehrmals gelesen, nicht weil ich sie nicht verstanden habe, sondern weil sie mich regelrecht verzaubert haben.
Und doch hat mir eine Sache an dieser Geschichte gefehlt: Jara und Anto waren für mich nicht wirklich greifbar. Weder als einzelne Personen, noch die Freundschaft zwischen den beiden. Das finde ich im Nachhinein etwas schade, das Leseerlebnis hat es aber für mich nicht verändert - eine klare Empfehlung also!

Bewertung vom 22.02.2025
Bracht, Helene

Das Lieben danach


ausgezeichnet

Ein nicht einfaches Thema, die Verarbeitung eines Traumas und das Teilen der Geschichte. Helene Bracht erzählt von frühem Missbrauch, vom aufwachsen in einer Gesellschaft, die gerne wegschaut und ignoriert. Das herangehen an das lieben, das doch niemals aufhören soll...
Dieses Buch ist kein klassischer Ratgeber für 'danach' und trotzdem wird den Leser:innen gezeigt, wie es doch funktionieren kann. Mit harten und zugleich einfühlsamen Worten erzählt die Autorin von ihrem Leben und eben dem lieben. Auf den knappen 180 Seiten gibt sie einen Einblick in ihr Leben und ihr Herz, zeigt sich verletzlich und vor allem aber mutig. Sie gibt sich selber eine Stimme und trägt damit auch ganz viel zur Traumabewältigung anderer Missbrauchsopfer bei. Eine klare Leseempfehlung, auch für Menschen, die von der Thematik nicht direkt betroffen sind!