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Achim
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Jülich

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
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Bewertung vom 12.04.2023
Sayram, Iris

Für euch


sehr gut

Ich habe das Buch der Iris Sayram sehr gemocht. Es schildert autobiographisch das Aufwachsen und später den sozialen Aufstieg der Autorin aus prekären Lebens- und Familienverhältnissen im Köln der 1980’ und 1990’er Jahre. Es werden verschiedene Straßenzüge und Viertel beschrieben, die man als Rheinländer kennt, wie beispielsweise den Rudolfsplatz und das Friesenviertel, was für mich ein Pluspunkt war.

Die Autorin beschreibt, wie sie sich für ihre Mutter geschämt hat - für deren Aussehen, für deren Berufstätigkeit, aber dennoch gerne ihr Geld genommen hat, um eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Die Mutter hat alles getan, um ihre Familie gut durchzubringen. Die Autorin kämpft sich raus aus ihrer unteren sozialen Schicht und findet auch dabei letzten Endes Unterstützung durch ihre Mutter. Später hat sie die Chance, der Mutter einen Teil von dem zurück zu geben, was die Mutter zu geben versucht hat. Das Buch ist eine Liebeserklärung der Autorin an ihre Mutter und meines Erachtens sehr lesenswert. Seltsam anmuten mag dem ein oder anderen der hin und wieder eingewobene Kölner Dialekt. Mir hat es gefallen, da diese Sprache mir vertraut ist.

Bewertung vom 28.09.2022
Louis, Édouard

Anleitung ein anderer zu werden


sehr gut

Ich kannte von diesem Autor bereits das Buch “Das Ende von Eddy” und bin über Vorablesen auf “Anleitung ein anderer zu werden” aufmerksam geworden. Bereits das Cover fand ich sehr ansprechend.

Édouard Louis hat eine interessante Lebensgeschichte zu erzählen. Sein Schreibstil ist ansprechend und so gewählt, dass man von der Geschichte mitgezogen wird. Man will wissen, wie es mit Eddie/Édouard weitergeht, wie er sich verändert, wie sich sein Leben verändert, sein Focus. Édouard Louis ist ein Meister der Selbstreflektion. Er berichtet schonungslos über sich selbst, über die Scham der Armut seiner Kindheit, seine prekäre Lebenssituation und ist dabei durchaus sehr selbstkritisch. Der Weg der Selbstveränderung, den der Autor beschreitet und die Suche nach Freiheit setzt immer wieder neu an und ist sehr ergreifend.

Wer sich für interessante und ergreifende Lebensgeschichten interessiert, wird an diesem Roman sicherlich seine Freude haben. Es ist bestimmt nicht mein “letzter Eddy/Édouard”.

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