Judith und Hugo’s Ehe ist am Ende. Nach vielen Paartherapiesitzungen machen sie einen letzten Versuch und fliegen mit ihrer Tochter Ava in einen All Inclusive Urlaub in Mexiko. Wunderschönes Meer, toller luxuriöser 5 Sterne Resort und ein toter Wal, der am Strand explodiert. Was sein ekliger Duft mit dem Verfall einer Ehe zu tun hat, erfährt man in dieser Geschichte.
„Sich zu entlieben kann rätselhaft sein.“
Was war denn das?! Ein absurder, aber auch sehr komischer Roman. Man begleitet Judith und Hugo und die jeweiligen Gedanken und Sichtweise der einzelnen Personen in den Kapiteln. Zwischendrin lernt man Ava besser kennen, die immer wieder zwischen die beiden Streithähne gerät und sich einfach wünscht, dass sie ihre Eltern trennen.
Die Absurdität, dass ein Wal an einem Strand explodiert, muss man erstmal in einem Roman unterbekommen. Dieser Wal ist aber ein zentraler Bestandteil, da sein ekliger Duft noch sehr lange in der Luft liegt. Er ist ein Synonym für den Verfall einer Ehe und von Liebe. Wie lange kann die Illusion eines Paradieses aufrecht gehalten werden bis die Wahrheit ans Licht kommt? Wie lange dauert es bis man die eigene Wahrheit nicht mehr glaubt?
Ein witziger, etwas absurder Roman mit viel Tiefgang. Schön!
„Es ist traurig, was, mein Spatz, wenn die Dinge ihren Zauber nicht verlieren.“
Kriminalpolizistin Romina Winter bearbeitet eine Einbruchsserie in vielen Stadtvillen. In eine Villa nach der anderen wird eingebrochen. Zeitgleich wird Jacques Lippold aus dem Gefängnis Tegel entlassen und versucht sich wieder ein Leben aufzubauen, als Kunstberater und lernt Beate dabei kennen. Außerdem will er eine alte Rechnung aus dem Gefängnis begleichen, mit Romina’s Vater.
„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus.“
Ein sehr düsteres Buch. Ein Buch über die wilden und kalten Ecken Berlins. Es geht um viele gesellschaftliche Themen wie Macht, Mord, Raub und Einwanderung in Deutschland. Romina ist in dem Stadtteil Neukölln mit der hohen Kriminalitätsrate aufgewachsen, ihr Mutter und Schwester wohnen da heute noch. Der Schreibstil ist sehr kalt, wenig Gefühle. Es geht ums Überleben. Das spürt man beim Lesen. Ein Thriller ist es für mich von der Definition her nicht, aber ein gutes Buch mit Tiefgang. Berlin von einer anderen Seite, ob gut oder schlecht, aber sie ist da und muss gehört werden.
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