Nora Blum, Gründerin der Online Therapieplattform Selfapy, beschäftigt sich in ihrem Buch mit der radikalen Freundlichkeit. Unterlegt mit wissenschaftlichen Belegen zeigt sie auf, wie sehr sich das eigene Leben ändern kann, wenn man aktiv im Leben auf Freundlichkeit achtet. In einer Welt voller Macht und Streben nach dem Höheren begleitet man Nora durch 14 Kapitel, in denen Sie aufzeigt, in welchen Bereichen des Lebens sich man der Freundlichkeit üben darf. Vom Smartphone über die Kraft von freundlichen Gesten bis zum Job gibt sie einen Informationen und Tipps mit, wie man den eigenen Umgang optimieren kann.
Jedes Kapitel beginnt mit einer Geschichte von Nora zu dem jeweiligen Thema, was ich sehr schön finde. Sie nimmt einen gut mit durch das Buch mit vielen Impulsen, einer anschaulichen Schreibweise und ein paar guten Tipps für die Umsetzung. Was mir sehr im Kopf geblieben ist, ist das Kapitel über den Einfluss des Smartphones auf die Freundlichkeit. Wie kann ich in der Welt überhaupt freundlich sein, wenn mir nicht auffällt, dass ich jemandem meinen Platz in der Bahn anbieten kann oder nicht mal der Kassiererin im Supermarkt Hallo sage, da die Menschen ständig auf das Handy schauen?
Zusammenfassend kann jeder an seiner Freundlichkeit arbeiten, in dem er achtsam und reflektiert durch sein Leben schreitet. Achtsam gegenüber anderen Menschen und sich selbst. Mehr Freundlichkeit führt zu einem glücklicheren und schönem Leben. Danke für die schönen Impulse.
„Die Beziehung zu uns selbst aber ist eine wichtige Basis für unsere Beziehung zu anderen.“
„Man heulte hinter verschlossener Tür und riss sich zusammen.“
Die Protagonistin bucht ein Ticket, in eine fremde Stadt ans Meer. Sie braucht eine Pause. Sie will den Erwartungen, den Ansprüchen, den Mustern und dem eigenen Leid entkommen. Es geht um die Frauen in ihrer Familie. Es geht um die Geschichte ihrer Mutter, Großmutter, Tante - den Frauen, die stark und kraftvoll sein mussten. Die nach den Erwartungen der Gesellschaft gelebt haben. Die nicht Frau, sondern Mutter, Hausmutter, Angestellte und vieles mehr waren. Kann man sich von den Mustern der Vorfahren lösen? Kann man ein selbstbestimmtes Leben führen? Können wir je wirklich frei sein?
„Warum ist das bloß so, dass man glaubt, andere zu brauchen, damit die eigenen Träume wahr werden?“
Ich habe in dem Buch so viel angestrichen. So viele wahre Worte. Ich kenne den Prozess, den die Protagonistin durchlebt. Man weiß nicht wie ihr Leben „davor“ war, man weiß nicht wie ihr Leben „danach“ ist. Man begleitet sie in dem Prozess des Hinschauens. Sie geht in ihre Familiengeschichte rein. Was für ein Leben hatten die Frauen in ihrer Familie? Wie groß war der Erwartungsdruck? Aufgewachsen als Kriegskinder ging es um Stärke, ums Durchhalten. Gefühle zeigen - Fehlanzeige.
„Gefühlsausbrüche störten.“
Die Ich-Erzählerin spürt diese Muster in sich. Man nimmt die Muster und Erfahrungen der eigenen Vorfahrinnen mit in das eigene Leben. Man begleitet sie in ihrem Schmerz, in dem Leid, welches sie fühlt. Es ist der schwerste Schritt auf diesem Weg, aber auch der Wichtigste. Man wird von einer gewissen Schwere beim Lesen begleitet. Kein einfaches Buch für nebenbei, aber dafür umso wichtiger. Nur man selbst hat das eigene Leben in der Hand. Vertrau auf dich! „Freiheit bedeutet Überleben, Aufblühen und Ausdauer.“
„Welches Leben würde sie führen, wenn sie auf niemanden Rücksicht genommen hätte?“
„Träume sind der Ausdruck verborgener Wünsche, aber auch geheimer Ängste.“
Es geht um drei Frauen in diesem Roman. Gabriela, Silvia und Cosima leben in Barcelona. Sie sind Mütter, Freundinnen und haben Sehnsüchte. Sehnsüchte, die sie befriedigt haben wollen. Sehnsüchte, die über den üblichen Alltag, in dem man funktionieren muss, hinausgehen. Sehnsüchte als Frau gesehen und begehrt zu werden. Sie fragen sich in ihren Vierzigern, wie ihre Wünsche aussehen und was es bedeutet eine verheiratete Frau zu sein.
„Das wenige, was sie von ihm verlangt, sollte er gut machen.“
Stark. Ich habe das Buch wahnsinnig gerne gelesen und bin den drei Frauen in ihren Gedanken und Gesprächen gefolgt. So viel Ehrlichkeit in der Beschreibung wie ein typischer Alltag einer Frau, verheiratet und Mutter, aussieht. Es geht um Sehnsüchte, um Ehemänner, um die sexuelle Lust und die eigenen Wünsche. Die Hauptfigur ist Gabriela. Sie ist Journalistin, überlegt ein eigenes Buch zu schreiben und fängt nach 15 Jahren Ehe eine Affäre mit einem Autor an, den sie über viele Jahre immer mal wieder gesehen hat und ab Anfang an eine Anziehung gespürt hat. Silvia ist Fotografin und merkt ihr Begehren zu Frauen und Cosima findet ihre Liebe in einem anderen Land. Es geht tief rein, ehrliche Worte und der Mut als Frau zu sich und seinen Wünschen zu stehen. Danke dafür!
„Träume sind der Ausdruck verborgener Wünsche, aber auch geheimer Ängste.“
In dem Buch geht es um die Geschichte der Familie Garnett. Die drei Schwestern Imogen, Rachel und Sasha sind mit ihrer Mama Margo aufgewachsen. Ihr Vater war starker Alkoholiker und hat die Familie früh verlassen. Margo brach daraufhin zusammen und konnte sich eine ganze Weile nicht mehr um ihre drei Mädels kümmern. Dies und viele weitere Erfahrungen haben die Mädchen sehr geprägt, so dass sie als Erwachsene starke Vertrauensprobleme in Partnerschaften haben und bis heute die Anerkennung der Mutter brauchen. Sie kommen nie zur Ruhe. Die Familiengeheimnisse werden schrittweise aufgedeckt.
„Sasha fand es gerade bei der eigenen Familie am schwersten, sie selbst zu sein, vor allem, wenn Schweigen und Geheimnisse zwischen den einzelnen Mitgliedern standen.“
Ein Buch voller Drama, aber auch viel Schmerz, Leid und Wut. Die drei Frauen haben sehr stark unter der Trennung ihrer Eltern gelitten. Margo war so voller Hass und Wut auf Richard, der sie verlassen hat. Ständig war er betrunken, war nie da, wenn sie ihn gebraucht hat und dann verlässt er sie. Lässt sie mit den Kids sitzen. Die Kinder versuchten seitdem Margo zu gefallen. Sie hatten sie ein Mal verloren, das sollte nicht wieder passieren. Diese Verhaltensmuster sieht man in jeglicher Situation im Umgang mit Margo und Männern als erwachsene Frauen. Es ist traurig mit anzusehen, wie stark die Kindheit einen prägen kann ohne dass man selbst etwas dafür kann. Ein tiefgründiger und ehrlicher Roman über die Möglichkeiten, die man als erwachsener Mensch ergreifen darf, um sich von den eigenen Eltern zu lösen. Selbständig zu werden, ein eigener Mensch.
Judith und Hugo’s Ehe ist am Ende. Nach vielen Paartherapiesitzungen machen sie einen letzten Versuch und fliegen mit ihrer Tochter Ava in einen All Inclusive Urlaub in Mexiko. Wunderschönes Meer, toller luxuriöser 5 Sterne Resort und ein toter Wal, der am Strand explodiert. Was sein ekliger Duft mit dem Verfall einer Ehe zu tun hat, erfährt man in dieser Geschichte.
„Sich zu entlieben kann rätselhaft sein.“
Was war denn das?! Ein absurder, aber auch sehr komischer Roman. Man begleitet Judith und Hugo und die jeweiligen Gedanken und Sichtweise der einzelnen Personen in den Kapiteln. Zwischendrin lernt man Ava besser kennen, die immer wieder zwischen die beiden Streithähne gerät und sich einfach wünscht, dass sie ihre Eltern trennen.
Die Absurdität, dass ein Wal an einem Strand explodiert, muss man erstmal in einem Roman unterbekommen. Dieser Wal ist aber ein zentraler Bestandteil, da sein ekliger Duft noch sehr lange in der Luft liegt. Er ist ein Synonym für den Verfall einer Ehe und von Liebe. Wie lange kann die Illusion eines Paradieses aufrecht gehalten werden bis die Wahrheit ans Licht kommt? Wie lange dauert es bis man die eigene Wahrheit nicht mehr glaubt?
Ein witziger, etwas absurder Roman mit viel Tiefgang. Schön!
„Es ist traurig, was, mein Spatz, wenn die Dinge ihren Zauber nicht verlieren.“
Kriminalpolizistin Romina Winter bearbeitet eine Einbruchsserie in vielen Stadtvillen. In eine Villa nach der anderen wird eingebrochen. Zeitgleich wird Jacques Lippold aus dem Gefängnis Tegel entlassen und versucht sich wieder ein Leben aufzubauen, als Kunstberater und lernt Beate dabei kennen. Außerdem will er eine alte Rechnung aus dem Gefängnis begleichen, mit Romina’s Vater.
„Deutschland den Deutschen, Ausländer raus.“
Ein sehr düsteres Buch. Ein Buch über die wilden und kalten Ecken Berlins. Es geht um viele gesellschaftliche Themen wie Macht, Mord, Raub und Einwanderung in Deutschland. Romina ist in dem Stadtteil Neukölln mit der hohen Kriminalitätsrate aufgewachsen, ihr Mutter und Schwester wohnen da heute noch. Der Schreibstil ist sehr kalt, wenig Gefühle. Es geht ums Überleben. Das spürt man beim Lesen. Ein Thriller ist es für mich von der Definition her nicht, aber ein gutes Buch mit Tiefgang. Berlin von einer anderen Seite, ob gut oder schlecht, aber sie ist da und muss gehört werden.
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