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thorsten2024
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Höxter

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2025
Dunlay, Emily

Teddy


ausgezeichnet

In dem Roman "TEDDY" von Emily Dunlay wird die Geschichte der extrovertierten und exzentrischen Mittdreißigerin Teddy erzählt, die Ende der 60er Jahre zusammen mit ihrem Ehemann von Texas nach Rom zieht, um dort ein neues und ruhiges Leben als Diplomatenehefrau zu starten. Teddy stamte ursprünglich aus einer reichen, amerikanischen Famili, die viel Wert auf ihr Ansehen und das ihrer Kinder legt. Von Teddy wurde erwartet, dass sie diese Anforderungen erfüllt, früh heiratet und Kinder bekommt. Dem ist aber erst so, als sie mit Mitte 30 ihren Ehemann David kennenlernt, heiratet und mit ihm zusammen in Rom, wo David an der amerikanischen Botschaft arbeitet, einen Start als seriöse Diplomatengattin hinlegt bzw. hinlegen möchte. Dem ist aber nicht so. Sie wird mit ihrer Vergangenheit und einigen Geheimnissen aus ihrem bisherigen Leben konfrontiert. Der Roman ist unterhaltsam, aber aus heutiger Sicht auch schockierend geschrieben, wenn man liest, wie die Frauen damals ihrem Ehemann untertan waren.

Bewertung vom 16.05.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

In Benjamn Cors neustem Thriller „Aschesommer“ ermitteln wieder die sympathischen Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss von der Gruppe 4, der Sondergruppe für Serienstraftaten. Der jetzige Roman beginnt mit einem düstern Prolog aus Sicht eines Serientäters und ist durchgehend sehr spannend geschrieben. Jakob Krogh und Mila Weiss werden zu einem Tatort geführt, wo sie in der Kühlkammer eines verlassenen Bauernhofes ein ermordetes Paar finden. Das Paar scheint jedoch erst der Anfang einer Mordserie zu sein, denn der Täter hat verkündet: Das Sterben hat begonnen. Mila und Jakob starten ihre Ermittlungen. Ihr Anfangsverdacht führt sie zu einem möglichen Täter, der sich jedoch zum Zeitpunkt des Mordes in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt befindet. Im Verlauf dieses packenden Kriminalfalls werden durch den Autor immer wieder falsche Spuren gesetzt, so dass die Spannung dadurch mehr und mehr steigt. Gut hat mir mal wieder gefallen, dass es Einblicke in das private Leben der beiden Ermittler gibt und ich einiges über deren Sorgen und Probleme erfahren habe. Das gibt der ganzen Handlung eine besondere persönliche Note.

Bewertung vom 09.05.2025
Hughes, Siân

Perlen


ausgezeichnet

Siân Hughes intensiv und emotional berührender Roman „Perlen“ erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, die das plötzliche Verschwinden ihrer Mutter miterlebt und ihr Leben lang nie verwunden hat. Marianne bleibt allein mit ihrem Bruder Joe und ihrem Vater zurück in dem Familienhaus, das sich in einem kleinen Dorf nahe eines Flusses befindet. Emotional und tiefsinnig beschreibt die Autorin, wie Marianne versucht das Andenken an ihre Mutter zu bewahren. Sie macht all die Sachen, die ihre Mutter mit ihr zusammengemacht hat, um deren Andenken zu bewahren. Ihre Mutter fehlt ihr in ihrer ganzen Kindheit und Jugendzeit. Selbst als Erwachsene kann sie sich deren Verschwinden nicht erklären. Erst als sie selbst Mutter geworden ist, begibt sie sich auf die emotionale Suche in ihrer Vergangenheit. Ein zu Herzen gehender Roman über die Trauer eines Verlustes und deren Bewältigung.

Bewertung vom 02.05.2025
Labba, Elin Anna

Das Echo der Sommer


ausgezeichnet

Eina Anna Labba hat mir mit dem Roman "Das Echo der Sommer" das Leben der Samen näher gebracht. In ihrem Roman mit dem ausdrucksstarken Buchcover erzählt sie von drei Frauen, die jedes Jahr in ihr Sommerland im Nordwesten von Schweden zurückkehren. Die Protagonistinnen, die dreizehnjährige Igá, ihre Mutter und Tante Rávdná und Ánne bekommen dieses Mal jedoch einen Schock: Ihr Dorf wurde überflutet um den steigenden Energiebedarf zu decken und existiert nicht mehr.Nur wenige ihrer Habseligkeiten können sie aus ihrer Torfkote retten. Ihre ganze Lebensgrundlage ist verschwunden und sie müssen überlegen, wie sie ihr zukünftiges Leben gestalten wollen. Anhand dieser drei samischen Frauen wird beispielhaft auf das Schicksal der Samen in Schweden aufmerksam gemacht. Des Öfteren wurden ihre Wohngebiete überflutet und sie mussten sich eine neue Lebensgrundlage suchen. Trotz dieser Schikanen setzte sich kaum einer zur Wehr. Auch die Protagonistinnen dieses Romans setzen diesem Gehabe kaum etwas entgegen. Eina Anna Labba hat diesen Roman in einem ruhigen Schreibstil verfasst und schreibt sehr authentisch und berührend.

Bewertung vom 13.04.2025
Radau, Stefan

Frühlingssonate


ausgezeichnet

An dem Roman „Frühlingssonate“ von Stefan Radau hatte ich nach Lesen des Klappentextes große Erwartungen, die jedoch nur zum Teil erfüllt wurden. Johanna, eine leidenschaftliche Geigerin lebt in einem kleinen Dorf in den Alpen zusammen mit ihrem Vater, der eine Uhrmacherwerkstatt besitzt und ihr die potentielle Nachfolgerin für sein Geschäft sieht. Doch Johanna hat andere Pläne, die sie nach langem Zögern umsetzt. Sie zieht nach Berlin und schreibt sich dort in der Musikhochschule ein. Sie kommt mit ihrer Musik gut voran und liebt das Großstadtflair. Als ihr Vater an Krebs erkrankt, muss sie Berlin jedoch wieder verlassen, um ihn während seiner schweren Erkrankung beizustehen. Johanna steht zwischen zwei Stühlen. Einerseits liebt sie ihren Vater, andererseits vermisst sie ihr Berliner Leben. Stefan Radau versteht es gut die Gefühle und Unsicherheiten von Johanna bezüglich ihrer familiären Verpflichtung einerseits und ihren Träumen andererseits darzustellen. Doch trotzdem stellen sich einige Längen ein. Es hätte mir gefallen, wenn er seine Buchfiguren etwas mehr ausgearbeitet hätte. Trotz allem ein schön geschriebener Roman mit einem beeindruckendem Cover.

Bewertung vom 05.04.2025
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


ausgezeichnet

Der Roman „Der Junge aus dem Meer“ ist ein gefühlvoll geschriebener Roman mit einer großen Portion Irlandfeeling und einer Dorfgemeinschaft, in der jeder für jeden dasteht. Hauptfiguren dieser Geschichte sind der Junge Brendan, der von seiner leiblichen Mutter ausgesetzt am Meer aufgefunden wurde, seine Adoptiveltern Christine und der Fischer Ambrose, sowie sein älterer Stiefbruder Declan. Christine und Ambrose haben den kleinen Brendan sofort als ihren Sohn angenommen und ziehen ihn, trotz familiärer Streitereien mit der Schwester von Christine, liebevoll auf. Brendan jedoch, sieht ihn von Anfang an als Konkurrenten und leugnet sogar vor seiner Lehrerin, dass er einen Bruder hat. Der Autor begleitet Brendan und seine Familie über Jahre und erzählt schlicht, aber mit Herz von dem Aufwachsen des Jungen, von den Dorfnachbarn, den Zusammenhalt in der irischen Gemeinde und beschreibt auch ausführlich die schwere Arbeit des Stiefvaters von Brendan, der ihn mit viel Herzenswärme aufzieht. Der Roman ist sehr lesenswert und erhält von mir daher die höchste Bewertungszahl.

Bewertung vom 29.03.2025
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tanja Kinkel hat mit „Im Wind der Freiheit“ einen interessanten und gefälligen historischen Roman geschrieben, der im Jahre 1848 spielt. Die beiden Hauptfiguren sind die mittellose Susanne Grabasch, sowie die aus wohlhabenden Verhältnissen stammende Schriftstellerin und Demokratin Louise Otto. Themen des Romans sind u.a. die Pressezensur, sowie die Macht der Fürsten und die Unterdrückung der Armen durch die Reichen. Beide Frauen lehnen sich dagegen auf und kämpfen für ihre Rechte. Tanja Kinkel beschreibt ausführlich das Leben der beiden Frauen. Susanne lebt in ärmlichsten Verhältnissen, betreut ihre Mutter, hat keinen Job, ist gezwungen, sich zu prostituieren und schließt sich schließlich den Revolutionären an. Louise Otto schreibt kritische Berichte über die politische Lage in Deutschland und eckt dadurch sehr an. Tanja Kinkel schreibt unterhaltsam über die damalige politische Lage und den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung. Ein interessanter, geschichtlicher Roman, der sehr gut recherchiert wurde und mir gefallen hat.

Bewertung vom 23.03.2025
Kucher, Felix

Von Stufe zu Stufe


ausgezeichnet

Felix Kuchers Roman "Von Stufe zu Stufe" ist nicht nur ein Film für Kinofans, sondern er bringt durch diese interessante Romangeschichte auch allen anderen Leserinnen und Lesern dieses Metier nahe.Die Protagonisten des Romans sind Anton und Luise, die Anfang des letzten Jahrhunderts die Kinofilme populär machten und um Marc, dessen Leben in der heutigen Zeit stattfindet. Marc arbeitet in Österreich bei einem Filmarchiv bis ihm coronabedingt gekündigt wird. Durch Zufall findet er bei der ukrainischen Pflegerin seiner Oma ein Foto, auf dem alte Filmrollen in einem Keller zu sehen sind, der sich in der Ukraine befindet. Er begibt sich auf die Suche und entdeckt die Filmrolle mit dem Film "Von Stufe zu Stufe", der von Luise und Anton im letzten Jahrhundert gedreht wurde. So schließt sich der Kreis der Protagonisten, die in verschiedenen Jahrhunderten gelebt haben. Das Buch ist spannend
und interessant geschrieben und hat mich sehr gepackt.

Bewertung vom 19.03.2025
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


ausgezeichnet

"Was ich von ihr weiß" ist der neue, mit dem Prix de Concourt, ausgezeichnete Roman über eine besondere Liebesgeschichte von Jean Baptiste Andrea. Mimo Michelangelo Vitalani (Mimo) und Viola sind die beiden Protagonisten dieses Romans. Mimo ist zu Handlungsbeginn über 80 Jahre alt und blickt rückwirkend auf sein Leben. Er ist kleinwüchsig und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und ist Bildhauer. Als junger Mann lernt er die aus wohlhabenden Verhältnissen stammende Viola kennen. Viola schert sich nicht um Konventionen und hat nicht vor, wie es in ihren Kreisen üblich ist, jung zu heiraten und Kinder zu bekommen. Die beiden so unterschiedlichen Menschen finden zu einander und verlieren sich während ihres Lebens immer wieder.
Der Roman ist so interessant, weil er man nebenbei noch viel über die damaligen politischen Verhältnisse in Italien und über die Kunst im Allgemeinen erfährt. Ein lesenswerter Roman.

Bewertung vom 13.03.2025
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz


ausgezeichnet

Steffen Schroeders Buch " Der ewige Tanz " ist ein biographischer Roman und eine Hommage an
die Tänzerin und Schauspielerin Anita Berber (* 10. Juni 1899 in Leipzig; † 10. November 1928 in Berlin).
Der Roman besticht durch sein in rot gehaltenes Cover, in Anlehnung an das Bild "Bildnis der Tänzerin, das Otto Dix von ihr gemalt hat. Anita Berber ist in den 20er Jahren der Star der Berliner Szene, doch sie stirbt jung, mit nur 28 Jahren an Tuberkulose. Steffen Schroder erzählt ihr bewegtes Leben in Rückblenden aus ihrer letzten Zeit im Hospital und lässt die Leserinnen und Leser an ihr bewegtes Leben in den 20er Jahre teilhaben. Man erfährt viel über ihre Kindheit und ihr Leben als Künstlerin in Berlin und lernt dabei bekannte Persönlichkeiten, wie Otto Dix, Fritz Lang und einige andere kennen.
Anita Berben hat ein kurzes, aber excessives Leben mit Drogen und Alkohol geführt, das der Autor gut nachgezeichnet hat.