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thorsten2024
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Höxter

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2025
Bendix, Caspar

Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster


ausgezeichnet

Der Schriftsteller Caspar Bendix hat mit – Born to perform –einen unterhaltsamen Debütroman geschrieben, bei dem ich, aufgrund seiner Komik, zeitweise laut lachen musste. Die Handlung beginnt schon ziemlich witzig. Bo Martens beginnt in der Firma STIEIN Holdig- The Solution Company, seine erste Stelle nach dem BWL- Studium. Sein Chef, Dr. Thomas Meermann überrascht ihn schon beim Vorstellungsgespräch mit seiner offenen und jovialen Art und empfiehlt ihm gleich einen Termin bei seinem Zahnarzt, bei dem er sich in die Zahnarzttochter Laura Bach verliebt. Jan und Dr. Meermanns Arbeitsverhältnis wird immer besser, als sie feststellen, dass beide Motorräder mögen. Im Großen und Ganzen handelt die Geschichte jedoch von dem perfekten Date mit Laura, in die sich Bo unsterblich verliebt hat. Versorgt mit vielen Ratschlägen von seinem Freund Jan und Dr. Meermann (Karriere funktioniert wie ein Dating) versucht er sein Glück. Caspar Bendix schreibt sehr unterhaltsam und es war mehr als entspannend sein Buch zu lesen.

Bewertung vom 17.06.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Hummerfrauen von Beatrix Gerstberger ist ein wunderbarer Roman über drei Frauen unterschiedlichen Alters und ihre Verbindung zum Hummerfangen. Die älteste der Protagonistinnen ist mit 72 Jahren Ann, eine ehemalige Gemüsehändlerin, die mit einem Hummer namens Mr Darcy, ihr Leben verbringt. Julie, Anfang 50, bestreitet nach einem Unfall ihr Leben durch Hummerfischerei, sowie die 28jährige Mina, die als Kind ihre Urlaube auf der kleinen Insel verbracht hat und nun nach dem Tod ihres Bruders wieder zurückgekehrt ist und bei Ann lebt. Trott diverser Unterschiedlichkeiten sind die unterschiedlichen Frauen bald unzertrennlich zusammen. Der Roman ist in zwei Zeitebenen geschrieben und beschreibt das harte Leben der drei Frauen als Hummerfischerinnen. Beatrix Gerstberger schreibt empathisch über die Schicksalsschläge, die jede der Frauen erlebt hat, über das Leben auf der Insel, Rückschläge und Probleme in Beziehungen und die schwere Arbeit als Hummerfischerin. Durch ihren empathischen Schreibstil schafft sie es mühelos ihren Figuren Leben einzuhauchen. Ein schöner Sommerroman, der auch Männer ansprechen würde.

Bewertung vom 06.06.2025
Habeck, Emily

Shark Heart


ausgezeichnet

Auf den Roman „Shark Heart“ von Emily Habeck bin ich durch das kunstvoll gestaltete Buchcover und durch das außergewöhnliche Thema aufmerksam geworden. Die Geschichte der Figuren Lewis und Wren, ein junges Ehepaar, ist bewegend, emotional und auch sehr interessant. Protagonist Lewis erhält einen seltsamen Befund von seinem Arzt: Sein Körper beginnt sich in einen Hai zu verwandeln und es gibt dagegen noch keine Behandlung oder einen Stopp der Krankheit durch Medikamente. Die Autorin schreibt in bewegenden Worten von der Verwandlung, von dem vorher glücklichen und sorglosen Leben des Ehepaares und ihrer schieren Verzweiflung nach der Diagnose. Sie schreibt in verschiedenen Zeitebenen und der Roman behandelt neben der Krankheit noch viele andere Themen, wie Liebe, Verlust, Zusammenhalt. Der Zusammenhalt von Lewis und Wren und ihr Leben vor und nach der Diagnose wird gut beschrieben und so habe ich noch mehr Empathie für die beiden liebenswerten Menschen empfunden.

Bewertung vom 30.05.2025
Dunlay, Emily

Teddy


ausgezeichnet

In dem Roman "TEDDY" von Emily Dunlay wird die Geschichte der extrovertierten und exzentrischen Mittdreißigerin Teddy erzählt, die Ende der 60er Jahre zusammen mit ihrem Ehemann von Texas nach Rom zieht, um dort ein neues und ruhiges Leben als Diplomatenehefrau zu starten. Teddy stamte ursprünglich aus einer reichen, amerikanischen Famili, die viel Wert auf ihr Ansehen und das ihrer Kinder legt. Von Teddy wurde erwartet, dass sie diese Anforderungen erfüllt, früh heiratet und Kinder bekommt. Dem ist aber erst so, als sie mit Mitte 30 ihren Ehemann David kennenlernt, heiratet und mit ihm zusammen in Rom, wo David an der amerikanischen Botschaft arbeitet, einen Start als seriöse Diplomatengattin hinlegt bzw. hinlegen möchte. Dem ist aber nicht so. Sie wird mit ihrer Vergangenheit und einigen Geheimnissen aus ihrem bisherigen Leben konfrontiert. Der Roman ist unterhaltsam, aber aus heutiger Sicht auch schockierend geschrieben, wenn man liest, wie die Frauen damals ihrem Ehemann untertan waren.

Bewertung vom 16.05.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

In Benjamn Cors neustem Thriller „Aschesommer“ ermitteln wieder die sympathischen Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss von der Gruppe 4, der Sondergruppe für Serienstraftaten. Der jetzige Roman beginnt mit einem düstern Prolog aus Sicht eines Serientäters und ist durchgehend sehr spannend geschrieben. Jakob Krogh und Mila Weiss werden zu einem Tatort geführt, wo sie in der Kühlkammer eines verlassenen Bauernhofes ein ermordetes Paar finden. Das Paar scheint jedoch erst der Anfang einer Mordserie zu sein, denn der Täter hat verkündet: Das Sterben hat begonnen. Mila und Jakob starten ihre Ermittlungen. Ihr Anfangsverdacht führt sie zu einem möglichen Täter, der sich jedoch zum Zeitpunkt des Mordes in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt befindet. Im Verlauf dieses packenden Kriminalfalls werden durch den Autor immer wieder falsche Spuren gesetzt, so dass die Spannung dadurch mehr und mehr steigt. Gut hat mir mal wieder gefallen, dass es Einblicke in das private Leben der beiden Ermittler gibt und ich einiges über deren Sorgen und Probleme erfahren habe. Das gibt der ganzen Handlung eine besondere persönliche Note.

Bewertung vom 09.05.2025
Hughes, Siân

Perlen


ausgezeichnet

Siân Hughes intensiv und emotional berührender Roman „Perlen“ erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, die das plötzliche Verschwinden ihrer Mutter miterlebt und ihr Leben lang nie verwunden hat. Marianne bleibt allein mit ihrem Bruder Joe und ihrem Vater zurück in dem Familienhaus, das sich in einem kleinen Dorf nahe eines Flusses befindet. Emotional und tiefsinnig beschreibt die Autorin, wie Marianne versucht das Andenken an ihre Mutter zu bewahren. Sie macht all die Sachen, die ihre Mutter mit ihr zusammengemacht hat, um deren Andenken zu bewahren. Ihre Mutter fehlt ihr in ihrer ganzen Kindheit und Jugendzeit. Selbst als Erwachsene kann sie sich deren Verschwinden nicht erklären. Erst als sie selbst Mutter geworden ist, begibt sie sich auf die emotionale Suche in ihrer Vergangenheit. Ein zu Herzen gehender Roman über die Trauer eines Verlustes und deren Bewältigung.

Bewertung vom 02.05.2025
Labba, Elin Anna

Das Echo der Sommer


ausgezeichnet

Eina Anna Labba hat mir mit dem Roman "Das Echo der Sommer" das Leben der Samen näher gebracht. In ihrem Roman mit dem ausdrucksstarken Buchcover erzählt sie von drei Frauen, die jedes Jahr in ihr Sommerland im Nordwesten von Schweden zurückkehren. Die Protagonistinnen, die dreizehnjährige Igá, ihre Mutter und Tante Rávdná und Ánne bekommen dieses Mal jedoch einen Schock: Ihr Dorf wurde überflutet um den steigenden Energiebedarf zu decken und existiert nicht mehr.Nur wenige ihrer Habseligkeiten können sie aus ihrer Torfkote retten. Ihre ganze Lebensgrundlage ist verschwunden und sie müssen überlegen, wie sie ihr zukünftiges Leben gestalten wollen. Anhand dieser drei samischen Frauen wird beispielhaft auf das Schicksal der Samen in Schweden aufmerksam gemacht. Des Öfteren wurden ihre Wohngebiete überflutet und sie mussten sich eine neue Lebensgrundlage suchen. Trotz dieser Schikanen setzte sich kaum einer zur Wehr. Auch die Protagonistinnen dieses Romans setzen diesem Gehabe kaum etwas entgegen. Eina Anna Labba hat diesen Roman in einem ruhigen Schreibstil verfasst und schreibt sehr authentisch und berührend.

Bewertung vom 13.04.2025
Radau, Stefan

Frühlingssonate


ausgezeichnet

An dem Roman „Frühlingssonate“ von Stefan Radau hatte ich nach Lesen des Klappentextes große Erwartungen, die jedoch nur zum Teil erfüllt wurden. Johanna, eine leidenschaftliche Geigerin lebt in einem kleinen Dorf in den Alpen zusammen mit ihrem Vater, der eine Uhrmacherwerkstatt besitzt und ihr die potentielle Nachfolgerin für sein Geschäft sieht. Doch Johanna hat andere Pläne, die sie nach langem Zögern umsetzt. Sie zieht nach Berlin und schreibt sich dort in der Musikhochschule ein. Sie kommt mit ihrer Musik gut voran und liebt das Großstadtflair. Als ihr Vater an Krebs erkrankt, muss sie Berlin jedoch wieder verlassen, um ihn während seiner schweren Erkrankung beizustehen. Johanna steht zwischen zwei Stühlen. Einerseits liebt sie ihren Vater, andererseits vermisst sie ihr Berliner Leben. Stefan Radau versteht es gut die Gefühle und Unsicherheiten von Johanna bezüglich ihrer familiären Verpflichtung einerseits und ihren Träumen andererseits darzustellen. Doch trotzdem stellen sich einige Längen ein. Es hätte mir gefallen, wenn er seine Buchfiguren etwas mehr ausgearbeitet hätte. Trotz allem ein schön geschriebener Roman mit einem beeindruckendem Cover.

Bewertung vom 05.04.2025
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


ausgezeichnet

Der Roman „Der Junge aus dem Meer“ ist ein gefühlvoll geschriebener Roman mit einer großen Portion Irlandfeeling und einer Dorfgemeinschaft, in der jeder für jeden dasteht. Hauptfiguren dieser Geschichte sind der Junge Brendan, der von seiner leiblichen Mutter ausgesetzt am Meer aufgefunden wurde, seine Adoptiveltern Christine und der Fischer Ambrose, sowie sein älterer Stiefbruder Declan. Christine und Ambrose haben den kleinen Brendan sofort als ihren Sohn angenommen und ziehen ihn, trotz familiärer Streitereien mit der Schwester von Christine, liebevoll auf. Brendan jedoch, sieht ihn von Anfang an als Konkurrenten und leugnet sogar vor seiner Lehrerin, dass er einen Bruder hat. Der Autor begleitet Brendan und seine Familie über Jahre und erzählt schlicht, aber mit Herz von dem Aufwachsen des Jungen, von den Dorfnachbarn, den Zusammenhalt in der irischen Gemeinde und beschreibt auch ausführlich die schwere Arbeit des Stiefvaters von Brendan, der ihn mit viel Herzenswärme aufzieht. Der Roman ist sehr lesenswert und erhält von mir daher die höchste Bewertungszahl.

Bewertung vom 29.03.2025
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tanja Kinkel hat mit „Im Wind der Freiheit“ einen interessanten und gefälligen historischen Roman geschrieben, der im Jahre 1848 spielt. Die beiden Hauptfiguren sind die mittellose Susanne Grabasch, sowie die aus wohlhabenden Verhältnissen stammende Schriftstellerin und Demokratin Louise Otto. Themen des Romans sind u.a. die Pressezensur, sowie die Macht der Fürsten und die Unterdrückung der Armen durch die Reichen. Beide Frauen lehnen sich dagegen auf und kämpfen für ihre Rechte. Tanja Kinkel beschreibt ausführlich das Leben der beiden Frauen. Susanne lebt in ärmlichsten Verhältnissen, betreut ihre Mutter, hat keinen Job, ist gezwungen, sich zu prostituieren und schließt sich schließlich den Revolutionären an. Louise Otto schreibt kritische Berichte über die politische Lage in Deutschland und eckt dadurch sehr an. Tanja Kinkel schreibt unterhaltsam über die damalige politische Lage und den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung. Ein interessanter, geschichtlicher Roman, der sehr gut recherchiert wurde und mir gefallen hat.