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Israelfreund

Bewertungen

Insgesamt 354 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2025
Illies, Florian

Wenn die Sonne untergeht


ausgezeichnet

Familie Mann
Dieses Buch hat mich sofort hineingezogen in diesen flirrenden Sommer 1933, in dem die Familie Mann zwischen Angst, Trotz und einer seltsamen mediterranen Leichtigkeit lebt. Florian Illies erzählt so nah und menschlich, dass man die berühmten Manns plötzlich nicht mehr als Denkmalfiguren wahrnimmt, sondern als Menschen, die suchend, verletzlich und erstaunlich chaotisch sind. Was mich besonders berührt hat, ist die Stimmung des Dazwischen. Sie sind nicht mehr zuhause, aber auch noch nicht angekommen. Man spürt die Unsicherheit und den Verlust, aber auch die kleinen Momente von Freiheit und Humor, die Illies mit großer Sensibilität einfängt.
Das Buch ist kein schweres Geschichtswerk, sondern eher ein fein gezeichneter Sommerfilm in Buchform und voller Wärme, Wehmut und kluger Beobachtungen. Für mich bleibt vor allem dieser Eindruck, wie zerbrechlich selbst die stärksten Persönlichkeiten werden, wenn die Welt um sie herum ins Wanken gerät.

Bewertung vom 04.12.2025
Schulz, Susanne

Der unheilige Mond


ausgezeichnet

Ein spannendes Stück Zeitgeschichte
Für mich ist es ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern lange und stark bewegt. Ein starkes Debüt, das ich sehr gerne weiterempfehle.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Susanne Schulz gelingt es, die scheinbare Idylle des Sommers 1969 so lebendig zu zeichnen, dass man sich fast selbst durch die fränkische Kleinstadt bewegt. Man merkt als Leser schnell, dass hinter den freundlichen Fassaden etwas Dunkles lauert. Besonders berührt hat mich die Kombination aus dem Kriminalfall um die verschwundene Ingrid und den heimlichen Erkundungen des kleinen Ferdi. Beide Perspektiven wirken so authentisch, dass ich oft das Gefühl hatte, neben ihnen zu stehen. Die Verbindung von Gegenwart und den Schatten der NS-Vergangenheit entwickelt sich leise, aber mit großer Kraft. Was mich am meisten beeindruckt hat, Schulz schreibt spannend, aber zugleich einfühlsam. Nichts ist reißerisch, und trotzdem bleibt man dran, weil man wissen muss, was wirklich passiert ist. Für mich war es ein Glück dieses Depüt zu lesen. Ich freue mich schon auf weitere Werke und werde die Schriftstellerin im Auge behalten.

Bewertung vom 04.12.2025
Grabeck, Tobias

Der Dunkelläufer


ausgezeichnet

Was für ein Depüt
Der Thriller geht unter die Haut. Nicht nur wegen der Spannung, sondern wegen der Menschlichkeit, die zwischen den Schatten hervorblitzt.
Schon als ich das Cover gesehen habe, wusste ich, dass mich dieses Buch nicht mehr loslassen wird. Die einsame Figur im Nebel, der leere Strand, die blutigen Fußspuren. Es wirkt alles nicht laut oder schockierend, sondern leise bedrohlich. Genau diese Mischung aus Stille und Gefahr liebe ich an guten Psychothrillern, und Der Dunkelläufer trifft dieses Gefühl von der ersten Sekunde an. Beim Lesen war ich dann schnell komplett in der Geschichte versunken. Die kleine Hafenstadt, die eigentlich so idyllisch wirken könnte, bekam für mich etwas Beklemmendes, fast Klaustrophobisches. Tobias Grabeck schafft es, diese Atmosphäre so detailreich und zugleich subtil aufzubauen, dass ich beim Umblättern manchmal unbewusst die Luft angehalten habe. Besonders gepackt hat mich die Figur Eric Solberg. Er ist nicht der glatte Held, nicht der typische Ermittler. Und gerade darum war er mir so nah. Ich mochte seine Verletzlichkeit, seine Zweifel, seine inneren Schatten. Man spürt, dass er einer von denen ist, die stark wirken, aber innerlich kämpfen. Genau solche Figuren bleiben mir lange im Gedächtnis. Und dann diese Botschaften, diese Andeutungen, die kleinen Fäden, die man verfolgt und die plötzlich wieder verschwinden … Ich habe ständig mitgerätselt, war mir dauernd sicher, jetzt zu wissen, wohin alles führt und lag doch jedes Mal daneben. Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Der Thriller ist düster, ohne hoffnungslos zu sein; spannend, ohne effekthascherisch zu werden. Und er zeigt etwas, das mich besonders berührt, dass die wirklich gefährlichen Abgründe oft nicht draußen lauern, sondern in den Menschen selbst. Als ich die letzte Seite gelesen habe, blieb ich noch eine Weile sitzen. Ein bisschen atemlos. Ein bisschen nachdenklich. Und sehr beeindruckt.

Bewertung vom 04.12.2025
Mohr, Judith

Taschenzauberei


ausgezeichnet

Zauberhafte Geschichte
Taschenzauberei hat mich sofort angesprochen, weil ich täglich mit Kindern arbeite und genau solche Geschichten liebe, die Fantasie, Humor und ein bisschen Geheimnisvolles verbinden. Schon die Vorstellung, dass ein „Häkelklub“ sich in einen „Hexenzirkel Nord“ verwandelt, hat mich schmunzeln lassen. Das ist genau die Art von überraschender Wendung, die Kinder beim Lesen begeistert und auch uns Erwachsenen Freude macht. Ben und Lea wirken für mich wie ein Duo, das viele Kinder gut nachvollziehen können. Das Duo ist ein bisschen genervt, ein bisschen unsicher, aber mutig genug, sich ins Abenteuer zu stürzen. Solche Figuren eignen sich wunderbar zum Vorlesen und Weitererzählen.
Da ich Kinderbücher nicht nur privat lese, sondern sie auch im Schulalltag einsetze, freue ich mich immer besonders über neue, fantasievolle Titel. Taschenzauberei klingt nach einer Geschichte, die sowohl zum Lachen als auch zum Staunen einlädt und die ich gern vorab kennenlernen und anschließend mit einer ausführlichen, kindernahen Rezension begleiten würde.

Bewertung vom 02.12.2025
Jaspersen, Simon

Spiel der Toten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fundierter Thriller
Schon das Cover hat mich sofort abgeholt. Das dunkle Blau der Spree, die kalten Hochhäuser und der grellgrüne Titel, das wirkt bedrohlich und trifft die Atmosphäre des Buches perfekt. Genau so fühlt sich die Geschichte an. Sie ist düster, modern und unheimlich real. Der Thriller hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Mischung aus Medizin-Setting, Cybercrime und persönlichem Leid wirkt beklemmend echt. Besonders Jan Mossmann hat mich berührt. Er ist ein gebrochener Mann, der trotz seiner Trauer wieder ins Leben und in die Ermittlungen zurückfinden muss. Jasmin Mobido bringt dagegen frische Energie und Mut hinein, eine tolle Ergänzung. Was ich besonders mochte war, die Spannung welche entsteht. Diese entsteht nicht nur durch die brutalen Fälle, sondern durch das, was zwischen den Zeilen passiert, die Trauer, Ohnmacht, Verstrickungen, Angst. Das macht den Roman emotional tiefer, als ich erwartet hatte.

Bewertung vom 02.12.2025
Schreiber, Jasmin

Da, wo ich dich sehen kann


ausgezeichnet

Sehr nachdenklich
Das faszinierende Buch erzählt von der neunjährigen Maja, deren Leben in einem einzigen Moment zerbricht, als ihr gewalttätiger Vater ihre Mutter tötet. Alles, was für ein Kind Halt bedeutet, das Zuhause, die Wärme, die Zugehörigkeit reißt weg. Zwischen Formularen, Zuständigkeiten und Erwachsenen, die selbst überfordert sind, verliert Maja fast sich selbst.
Ihre Patentante Liv ist der einzige Mensch, der wirklich versucht hinzusehen. Zwei Verletzte begegnen einander. Maja, die etwas Unfassbares erlebt hat, und Liv, die Angst hat, nicht genug zu sein. Doch beim Blick durchs Teleskop, im Staunen über das Universum, finden beide so etwas wie Atemraum. Es ist ein Roman über das, was Gewalt zurücklässt und über das leise, zarte Licht, das Menschen einander trotzdem schenken können. Mich hat das Buch er sehr berührt und ins Nachdenken gebracht.

Bewertung vom 02.12.2025
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


ausgezeichnet

Zusammenhang ist groß
Schon das Cover von „Lebensbande“ hat mich bewegt. Zwei Frauen, dicht nebeneinander, entschlossen und gleichzeitig verletzlich. Es ist ein Bild, das genau die Atmosphäre des Romans einfängt. Man spürt sofort, dass es um Zusammenhalt geht, um Mut, um das Überstehen einer Zeit, die Menschen an ihre Grenzen bringt.
Beim Lesen hat mich die Geschichte von Lene, Nora und Lieselotte tief berührt. Mechtild Borrmann schafft es, historische Ereignisse nicht wie Fakten darzustellen, sondern als gelebtes Leben. Das sind Schicksale, die man fast körperlich mitempfindet. Besonders stark fand ich Lenos Kampf um ihren Sohn Leo, der wegen eines leichten Handicaps als „Reichsausschusskind“ in Lebensgefahr schwebt. Die Hilflosigkeit und gleichzeitig die unerschütterliche Hoffnung der Frauen haben mich sehr bewegt.
Auch die Passagen über den Gulag haben mich nicht mehr losgelassen. Zu wissen, dass solche Geschichten auf wahren Ereignissen beruhen, verleiht allem noch mehr Gewicht. Und dann diese große Geste der Freundschaft. Lieselotte opfert alles, damit Nora nach Hause zurückkehren kann. Das hat mich wirklich getroffen. Viele Jahre später, nach dem Mauerfall, kehrt die Vergangenheit zurück. Und zwar leise, schneidend und unausweichlich. Dieses Wiederaufbrechen alter Wunden ist von Borrmann unglaublich einfühlsam beschrieben.
Für mich ist „Lebensbande“ ein Roman über die Stärke von Frauen, über Loyalität und über die Art von Freundschaft, die ein Leben lang trägt. Ein Buch, das noch lange nachhallt und das ich mit großem Respekt gelesen habe.

Bewertung vom 02.12.2025

Dennis Schröder


ausgezeichnet

Ein gutes Vorbild
Für Basketballfans wie mich ein echtes Highlight. Ich bekam einen inspirierenden Blick auf jemanden, der seinen Traum verwirklichte.
Das dynamische Cover hat mich sofort angesprochen. Man sieht Dennis Schröder als Basketballspieler in Aktion. Wie er ist, so voller Energie, Fokus und Power. Es vermittelt genau das, was dieses Buch ausmacht. Man spürt direkt: Hier geht es um Leidenschaft, Tempo und eine außergewöhnliche Karriere. Beim Lesen wurde mir schnell klar, wie beeindruckend der Weg von Dennis Schröder wirklich ist. Der Band zeigt nicht nur seine größten Erfolge, den WM-Titel, MVP-Auszeichnung, NBA-Highlights, sondern erzählt auch von seinen Anfängen, den Hindernissen und dem unglaublichen Willen, sich durchzusetzen. Besonders die vielen Fotos machen das Buch zu einem Erlebnis. Man blättert und ist sofort mitten auf dem Court, im Trubel der Zuschauer oder im Stolz der Nationalmannschaft. Mir hat gefallen, wie nahbar der Sportler hier gezeigt wird. Er ist Kämpfer, Vorbild, aber auch Mensch mit Brüchen und Ehrgeiz. Für Basketballfans ist dieses Buch ein echtes Highlight. Für mich ein inspirierender Blick auf jemanden, der seinen Traum kompromisslos verfolgt hat. Es ist ein starkes, motivierendes Buch und ein echter Hingucker im Regal. Für mich ist es ein Highlight.

Bewertung vom 02.12.2025
Klement, Johanna

Mein Leben zwischen Weihnachts-Hype und Grusel-Vibe / Kathas Katastrophen Bd.4


ausgezeichnet

Weihnachtsabenteuer
Ein charmant-chaotisches Weihnachtsabenteuer mit Humor, Herz und einem angenehmen Hauch Grusel. Meine Enkel lieben Katha und nicht nur sie.
Schon das Cover macht gute Laune. Da ist Katha im Weihnachtspulli, umgeben von Lametta-Chaos, Adventskalenderzahlen, Axt, Geschenken und Glitzer. Also genau dieser wilde Mix aus „festlich“ und „total verrückt“ zeigt perfekt, was einen im Buch erwartet. Der vierte Teil der Reihe lässt sich problemlos allein lesen. Wir, meine Enkelinnen und ich, waren sofort wieder mitten in Kathas Welt. Diese ist süß-chaotisch, ein bisschen überdreht, aber immer herzlich. Die Mischung aus Weihnachtsstress, Schulturbulenzen und einem mysteriösen Typen im Lagerraum ist herrlich schräg. Besonders schön sind die kurzen Kapitel und die frechen Illustrationen. Diese machen das Buch leicht, warm und richtig witzig. Katha verzweifelt an Wichtelgeschenken, während ihre Freundin Lisi Adventskalender wie an der Börse handelt und ich habe mich in vielem wiedererkannt. Diese „normalen Katastrophen“ sind genau der Humor, den man in der Adventszeit braucht. Also uns erfreut sie.

Bewertung vom 01.12.2025
Huppert, Hans-Peter;Huppertová, Martina

Eine kleine Philosophie zum Überleben


ausgezeichnet

Wie ein Kompass
Es ist ein warmherziges, kluges Buch, fast wie ein Gespräch mit jemandem, der wirklich verstanden hat, was im Leben wichtig ist.
Schon das Cover von diesem Buch hat mich angesprochen. Die abstrakte, verzweigte Figur, die sich wie ein Mensch und ein Baum zugleich aus Linien und Farbfeldern herausschält, passt perfekt zum Inhalt. Sie wirkt verletzlich und stark zugleich, genau wie der Gedanke, dass wir unseren „Lebensbaum“ pflegen müssen, um Krisen zu überstehen. Beim Lesen habe ich schnell gemerkt, dass dieses Buch weit mehr ist als ein weiterer Ratgeber. Dr. Hans-Peter Huppert verbindet seine eigenen Grenzerfahrungen als Kletterer, Extrembergsteiger, Unternehmer und Weltreisender, mit philosophischen Gedanken über Selbstbestimmung, Erschöpfung und den Mut, sich selbst wiederzufinden. Was mir besonders gefallen hat, er schreibt nicht von oben herab, sondern authentisch, ehrlich und nachvollziehbar. Die 5 Grundbausteine des Lebensbaums sind klar erklärt und gleichzeitig so offen, dass jeder von uns darin etwas Eigenes finden kann. Die Mischung aus Reflexionsfragen, persönlichen Anekdoten und verständlichen Analysen hat mich oft innehalten lassen. Es ist ein Buch, das nicht belehrt, sondern begleitet, ein stiller Wegweiser, der die eigene Lebenssituation in ein neues Licht rückt. Besonders wertvoll fand ich den Gedanken, dass wir oft nicht leben, sondern gelebt werden. Und dass der Weg zurück zur Selbstbestimmung manchmal darin besteht, winzige Wurzeln neu zu setzen, statt auf die große Veränderung zu warten. Für mich ist dieses Buch ein wertvoller Kompass.