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hasewue

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2009
Die Fehde der Königinnen
Maaser, Eva

Die Fehde der Königinnen


gut

Die 16 – jährige Brunichild, Tochter des westgotischen Königs Athanagild, wird mit dem Frankenkönig Sigibert verheiratet und muss daraufhin im Jahre 566 n. Chr. von Westgoten nach Frankreich an den Hof von Toledo ziehen.
Brunichild ist aber nicht allein, unter ihrer Dienerschaft befindet sich auch ein junger Landadliger, Wittiges, der verarmt ist und ihre Vertraute und Dienerin Aletha.
Eva Maaser schafft mit bildhafter und vielfältiger Sprache ein tolles geschichtliches Wer, dass durchaus unterhaltsam ist. „Die Fehde der Königinnen“ verspricht eine lebhafte und gelungene Geschichte um Brunichild und ihr Leben als Ehefrau.
Dennoch war ich Stellenweise enttäuscht und auch die nötige Spannung kam etwas zu kurz, was Maaser aber mit einem sensationellen und prägenden Schreibstil und authentischen Charakteren wieder gut macht.

3,5 von 5 Sternen!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2009
Ich folge Dir mit geschlossenen Augen
Frank, Rina

Ich folge Dir mit geschlossenen Augen


schlecht

Die 48 – jährige Rina, geschieden und Mutter zweier Kinder, ist eine arbeitslose TV – Produzentin, die aktuell in einer Sinnkrise steckt, vor allem da ihre Schwester Steffi vor zwei Jahren tödlich verunglückte.
Dann bekommt Rina auch noch die Schocknachricht, dass sich bei ihr ein Tumor zwischen Herz und Lunge befindet, der dringend entfernt werden muss. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten sucht Rina einen geeigneten Chirurgen, der ihr helfen kann. Sie trifft auf Dr. Eres Green mit dem sie eine Affäre beginnt.
Schon die Inhaltsangabe zu Rina Franks Roman „Ich folge dir mit geschlossenen Augen“ hörte sich schon wie die Beschreibung eines Groschenromans an. Und genau das ging mir während der ganzen Lektüre nicht mehr aus dem Kopf.
Rina Frank schreibt uninspiriert und langweilig. Alles ist sehr übertrieben und man fragt sich des Öfteren, ob Frau Frank diesen Roman auch mit „geschlossenen Augen“ geschrieben hat.
Selten habe ich so etwas kitschiges und absurdes gelesen!
Auch sind die Protagonisten sehr eintönig und äußerst unsympathisch, was das Lesen dieses Buches sehr anstrengend werden ließ.
Definitiv nicht zu empfehlen!

1 Stern von 5!

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2009
Flughafenfische
Overath, Angelika

Flughafenfische


ausgezeichnet

Ein Aquarium in einem Flughafen? Gibt es so etwas? – Ja.
Schon die Vorstellung an dieses Szenario wirkt grotesk und man kann es gar nicht glauben, so wie die Photographin Elisabeth, genannt Elis, als sie bei einem Zwischenstopp ein riesiges Aquarium bemerkt, das zahlreiche Fischarten beherbergt. Während ihrer Erkundung des Flughafens lernt sie den Aquaristen Tobias Winter kennen, der für das Aquarium und dessen Bewohner zuständig ist.
Die beiden kommen ins Gespräch und Tobias erzählt Elis von den verschiedenen Fischen, ihren Gewohnheiten und ihren Eigenschaften. Im Gegenzug dazu erzählt Elis von den einzelnen Ländern, die sie bereist hat und von ihrem Leben.
Am anderen Ende des Flughafens befindet sich im Raucherbereich ein alternder Biochemiker, der versucht das Scheitern seiner Ehe zu begreifen.
Angelika Overath erzählt mit solch einer Wortgewalt und so abwechslungsreich, dass der Leser in diesem Sog der Erzählung komplett gefangen genommen wird.
Zunächst hatte ich einige Schwierigkeiten mich in der Handlung zu Recht zu finden, aber Overath schafft es mit nur wenigen Sätzen alle Zweifel zu beseitigen und sie schafft einen Tiefgang, der den Leser komplett überzeugt und zufrieden zurück lässt.
Aus drei Perspektiven – Tobias, Elis und „Der Raucher“ – schildert Angelika Overath mit einer unglaublichen Liebe zum Detail die Probleme, Gedanken und Ängste der einzelnen Protagonisten mit einer ruhigen Art, die selbst an ein Aquarium erinnert.
Nebenbei erfährt man einiges über Fische, was durchaus interessant ist.
Angelika Overath hat mit „Flughafenfische“ eine bewegende, nachdenkliche und ansprechende Geschichte über drei völlig unterschiedliche mit der Einsamkeit kämpfende Charaktere geschrieben, in der man versinkt und am liebsten nicht mehr auftauchen möchte!

5 von 5 Sternen!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2009
Der Tag, an dem ich starb
McGowan, Anthony

Der Tag, an dem ich starb


ausgezeichnet

An Paul Vardermans Schule regieren Angst, Gewalt und Terror in der Form von Roth und seiner Schlägertruppe.
Auch Paul hat Angst vor ihnen und versucht sich möglichst unsichtbar zu machen. Der Einzige, der sich gewaltlos Roth stellt heißt Shane, Anführer einer kleinen Gruppe von Außenseitern, genannt „Freaks“.
Paul, der weder zu den Einen noch zu den Anderen gehört, gerät zwischen die Fronten und muss eine Entscheidung treffen, die sein Leben für immer verändern wird.
Anthony McGowan schildert in „Der Tag, an dem ich starb“ auf unglaublich realistische und packende Weise die Probleme eines Jugendlichen, der sehnsüchtig Teil einer Gemeinschaft sein will und sich in einer Schule voll von Gewalt und Brutalität mehr als verloren vorkommt.
McGowan schreibt aus Pauls Sicht und vermittelt so dem Leser ein unglaublich authentisches Bild über einen Konflikt, der über Leben und Tod entscheidet in einer Welt in der Gewalt alltäglich ist.
Als Leser leidet man mit Paul und kann sein Verhalten und seine Entscheidungen nur zu gut nachvollziehen. Man stellt sich selbst die Frage, wie würde man reagieren, wenn man an seiner Stelle wäre?
Die Handlung wird im weiteren Verlauf immer weiter gesteigert bis man atemlos und mit Entsetzen das Ergebnis und den Ausgang der Geschichte liest.
„Der Tag, an dem ich starb“ ist ein furchtbar realistisches, fesselndes, nachdenklich machendes Buch, das man nicht so schnell vergessen kann.
Die Wirkung, die dieses Buch auf den Leser hat ist enorm. Von Entsetzen über Unterhaltung und Gebanntheit ist alles vorhanden. Ein geniales, nervenaufreibendes Buch!

5 von 5 Sternen!

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2009
Spätsommermord
Wolf, Inger

Spätsommermord


sehr gut

In ihrem ersten Fall „Spätsommermord“ müssen Kommissar Daniel Trokic und seine Kollegin Lisa Kornelius einen Mord an einer jungen Frau aufklären, der in Zusammenhang mit einem verschwundenen Chemiker steht.
Inger Wolf schafft mit ihrem Erstlingswerk „Spätsommermord“ ein ausgezeichnetes und spannendes Debüt, das den Leser von Beginn an mitreißt. Von Anfang an ist man als Leser an die Geschichte gebannt und wird von immer neuen Spuren und Wendungen positiv überrascht.
Auch die Protagonisten sind authentisch und glaubhaft. Sie werden von Inger Wolf gut zur Geltung gebracht und werden dadurch greifbar.
Dennoch finden sehr viele Ereignisse und Geschehnisse in kürzester Zeit statt, wodurch das Tempo der Handlung sehr hoch ist. Das ist durchaus positiv zu werten, es ist aber Stellenweise zu viel. So verliert man zeitweise den Überblick und bei der Aufklärung aller Fragen bleibt einiges offen, was durchaus interessant zu erfahren gewesen wäre. „Spätsommermord“ ist ein super spannendes und toll konstruiertes Buch, das Lust auf mehr macht.

4 von 5 Sternen!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2009
Small World
Suter, Martin

Small World


ausgezeichnet

Zunächst sind es nur Kleinigkeiten, die der 65 – jährige Konrad Lang vergisst oder verwechselt. Doch mehr und mehr stellt sich heraus, dass dieser an der Krankheit „Alzheimer“ leidet.
Je mehr „Koni“ – wie Konrad auch genannt wird – neuere Erinnerungen aus seinem Leben vergisst, an desto mehr Details aus seiner Kindheit kann er sich erinnern. Diese Tatsache beruhigt Elvira Senn, 79, die Stiefmutter von Konrads langjährigem Jugendfreund Thomas Koch, mit dem er aufwuchs, nachdem seine Mutter ihn als 5 – Jährigen im Stich gelassen hat.
Im weiteren Verlauf der Handlung wird durch diese brisanten Erinnerungen ein Geheimnis der Vergangenheit ans Licht befördert, das nicht nur Elvira Senn beunruhigt.
Martin Suter schildert in „Small World“ mit einer ausgewählten, detailreichen und schnörkeligen Sprache den Verlauf einer Krankheit – Alzheimer – und deren Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen. Der Lesefluss bleibt bestehen und man erfährt viel Interessantes über die Krankheit „Alzheimer“.
Suter schafft es die Entwicklung der Krankheit und die verschiedenen Stadien gut zum Ausdruck zu bringen.
Konrad „Koni“ Lang wird vom Leser sofort ins Herz geschlossen und seine Situation weckt im Leser Gefühle für ihn, die seinen Charakter lebendig werden lassen.
Martin Suter hat mit „Small World“ ein Gefühls anregendes, bewegendes und authentisches Buch über ein heikles Thema und eine ernstzunehmende Krankheit geschrieben.

5 von 5 Sternen!

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2009
Kuchen backen in Kigali
Parkin, Gaile

Kuchen backen in Kigali


gut

Die zusammen mit ihrem Mann und ihren Enkeln in Kigali (Ruanda) lebende Angel backt Kuchen auf Bestellung um etwas zum Lebensunterhalt ihrer Familie beizutragen, da das Leben in Kigali nicht gerade einfach ist.
Dabei trifft sie auf unterschiedliche Charaktere und lernt neues über die verschiedenen Kulturen und gesellschaftlichen Schichten in Ruanda.
In verschiedenen in sich geschlossenen Teilgeschichten erzählt Gaile Parkin die Geschichte von Angel und weist öfters auch auf Probleme in Ruanda hin.
In „Kuchen backen in Kigali“ verbindet die Autorin die positiven und negativen Seiten einer Gesellschaft und bringt dem Leser einige Charaktere nahe, die für sich sehr eigen sind.
Dennoch fehlt dem Buch das gewisse Etwas, weswegen es für mich nur ein netter Zeitvertreib, aber nicht mehr gewesen ist., denn irgendwie bleiben sowohl die Protagonisten, wie auch die Handlung sehr fremd und nicht greifbar.

3 von 5 Sternen!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2009
Der Fledermausmann / Harry Hole Bd.1
Nesbø, Jo

Der Fledermausmann / Harry Hole Bd.1


gut

In seinem ersten Fall „Der Fledermausmann“ ist Harry Hole zur Unterstützung nach Australien gereist, nachdem dort eine ehemalige norwegische Soap – Darstellerin vergewaltigt und ermordet wurde.
Zunächst wird die Aussprache von Holes Namen geklärt, die Håoli oder aufgrund Australiens als Schauplatz Holy lautet.
Weiterhin baut Nesbø viele Aborigine – Sagen ein und man erfährt auch etwas über den geschichtlichen Hintergrund Australiens.
Diese Ausschweifungen halfen aber nicht wirklich den eigentlichen Fall interessanter oder spannender zu machen, eher im Gegenteil, und so kam auch erst ab der Hälfte des Buches etwas Spannung auf, die aber im weiteren Verlauf wieder abflacht.
Dennoch schreibt Nesbø schonungslos und direkt und charakterisiert durch ebendiesen Schreibstil auch ganz gut Holes Wesen.
Man erfährt außerdem eine ganze Menge über dessen Probleme, vor allem über seine Alkoholprobleme.
Durch diese detailreichen Erläuterungen werden Holes Wesenszüge und seine Handlungsweise klarer und nachvollziehbarer.
„Der Fledermausmann“ bildet einen soliden Auftakt, der zwar nicht gerade vor Spannung glänzt, aber durchaus Lust auf mehr Harry Hole macht.
Zum Glück hat Jo Nesbø aber mit „Der Erlöser“ (Band 6), oder mit „Schneemann“ (Band 7) bewiesen, dass er es besser kann!

3 von 5 Sternen!

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.