Benutzer
Benutzername: 
Seidenpapier

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2025
Lindberg, Karin

Kein Herzensbrecher ist auch keine Lösung (MP3-Download)


sehr gut

Liebe ist genug – der Rest ist Schall und Rauch

Was war es wieder schön in den Emiraten! Dieses Setting, das Leben in Dubai – es klingt nach Sonne, Wärme und einem Hauch von Fernweh. Roxy und Luke haben mir schon im ersten Band gut gefallen, und auch hier konnten mich beide wieder überzeugen.

Ann-Kathrin Hinz und Micha Berg lesen die Geschichte mit viel Gefühl – ihre Stimmen passen perfekt zu den Figuren, besonders zu Roxys Stärke und Lukes innerem Zwiespalt.

Roxy liebt ihren Job, das spürt man in jeder Szene. Doch in ihrer Beziehung kriselt es – und dann erwischt sie ihren Freund  quasi inflagranti. Zum Glück ist Luke zur Stelle, bietet ihr nicht nur eine Unterkunft, sondern auch Halt.
Auf ihrer Geschäftsreise nach Las Vegas – ja, wir wissen alle, was man über Vegas sagt – beginnt sich ihre Freundschaft zu verändern. Der aufmerksame Hörer ahnt es natürlich früh und fühlt mit beiden mit.

Luke, der charmante Kollege, der eigentlich keine feste Bindung will (geprägt von Kindheitserfahrungen), beginnt umzudenken. Und plötzlich ist da mehr – viel mehr. Wie Hazel so schön sagt: „Liebe ist genug – der Rest ist nur Schall und Rauch.“ Wie recht sie doch hat.

Besonders schön war, dass man auch den Figuren aus dem ersten Band wieder begegnet. Chelsea und Aidan – deren Kennenlernen man in Band 1 miterlebt – tauchen ebenfalls auf und runden das Ganze ab.

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die mit Charme, Emotionen und einem Hauch Fernweh punktet.
Auch wenn jeder Band für sich funktioniert – mein Tipp: Hör (oder lies) beide!
4* von mir – mit ganz viel Herz

Bewertung vom 01.07.2025
Hartig, Daniela

Marry the Millionaire


ausgezeichnet

Ein emotionaler Abschluss voller Herzklopfen und Hoffnung

Auch im letzten Band der Wedding Dreams-Reihe geht es nochmal richtig ans Herz.
Lavender, die mit ihrer ruhigen Art und ihrer besonderen Gabe – sie sieht im Traum zukünftige Ereignisse – von Anfang an fasziniert, ist eine Protagonistin, die unter die Haut geht.
Ich war sehr gespannt, was sich die Autorin, die leider viel zu früh verstorben ist, für Lavenders Geschichte ausgedacht hat … und wurde nicht enttäuscht.

Bereits als Teenager verliebte sich Lavender in Ace. Doch da sie noch minderjährig war, mussten sich die beiden gezwungermaßen trennen – eine Entscheidung, die für beide mit tiefem Schmerz verbunden war. Man spürt beim Lesen jede Gefühlsregung – ich konnte es förmlich miterleben.

Wie im vorigen Band bereits angedeutet, übernimmt Aces Firma nun die Wedding Dreams Agentur – und die Ereignisse überschlagen sich. Ace macht Lavender ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann – auch, weil sie es für ihre gemeinsame Tochter Grace tut.

Es kommt zur Hochzeit im kleinen Kreis, doch die Anziehungskraft zwischen den beiden ist unübersehbar … und kaum zu kontrollieren.
Grace ist von ihrem Daddy begeistert – und trägt, genau wie ihre Mutter, diese besondere Fähigkeit in sich.
Als die kleine Familie dann in ihr ehemaliges Zuhause reist, um den Geburtstag des Schwiegervaters zu feiern, spitzt sich alles zu – und der Schwager lässt die Bombe platzen …

Wird Ace es schaffen, Lavender und Grace zurückzugewinnen? Oder macht das Schicksal ernst – und trennt die drei erneut?

Ich mochte wirklich alle Figuren sehr, und es war schön, vertraute Gesichter wiederzutreffen: Ace und Lavs Entwicklung mitzuverfolgen, aber auch June & Ryder, Cleo & Demon, Willow (ihr Auftritt war einfach genial!) & Seth – und natürlich Grace.

Ich könnte jetzt ganz leicht spoilern, was noch geschah …  ich finde, dieser Band ist der stärkste der gesamten Reihe.
Auch wenn die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können – wer will das schon?
Ich empfehle ganz klar die komplette Wedding Dreams-Serie – und wenn du wissen willst, wie die Geschichte ausgeht … dann fang am besten noch heute an
5*

Bewertung vom 28.06.2025
Center, Katherine

Hello Stranger (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Glitsch im System …

… genau das erlebt Sadie – und ich muss sagen, mir hat es richtig gut gefallen, was ich hier gelesen habe.

Diese seltene neurologische Erkrankung war für mich völlig neu, und durch die Erklärungen der behandelnden Fachleute konnte ich sie gut nachvollziehen. Wirklich gut gefallen hat mir die Psychologin Dr Nicole und ihre Unterstützung für Sadie.

Besonders eindrucksvoll fand ich, wie nachvollziehbar geschildert wurde, was es bedeutet, plötzlich keine Gesichter mehr erkennen zu können – vor allem, wenn man Portraitmalerin ist.

Sadie, die bereits früh ihre Mutter verlor, sich dann mit einer schwierigen Stiefmutter und deren fast schon feindseliger Tochter herumschlagen musste – und einem Vater, der sich emotional eher zurückzog (aus Selbstschutz) –, versucht trotz allem, ihren Weg zu gehen und will unbedingt dieses Wettbewerbsbild trotz Diagnose rechtzeitig vollenden und natürlich das Preisgeld gewinnen. Die Herausforderungen, die sie dabei aufgrund ihrer plötzlichen Einschränkungen bewältigen muss, waren wirklich fesselnd und einfühlsam beschrieben.

Gleichzeitig beginnt sie, sich selbst besser kennenzulernen. Was zuvor oberflächlich erschien – schließlich erkannte sie die Menschen auf den ersten Blick – wird nun zur bewussten Auseinandersetzung mit Charakter und Ausdruck.
Und dann sind da noch zwei Männer, die um ihre Aufmerksamkeit ringen: ein charmanter Tierarzt und ein geheimnisvoller Nachbar auf der Vespa. Dass Sadie beide nicht wirklich erkennt und niemandem von ihrer Diagnose erzählt und natürlich Hilfe ablehnt, sorgt für ein wunderbar chaotisches Durcheinander, das man beim Lesen einfach genießt.
Der aufmerksame Leser ahnt vielleicht schon etwas früher, worauf es hinausläuft, aber bis zum Happy End passiert noch so einiges.

Sadie verändert sich – innerlich und äußerlich. Sie wächst über sich hinaus und stellt sich Themen, die sie lange verdrängt hatte, auch in ihrer Familie. Zum Glück stehen ihr Sue, Mr und Mrs Kim – und natürlich ihr treuer Hund Peanut – zur Seite.
Manchmal braucht es wohl genau so einen „Glitsch im System“, wie Sadie es nennt, um sich selbst neu zu begegnen – mit mehr Achtsamkeit, mehr Mut und vor allem mehr Geduld mit sich selbst.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen. Bis auf eine bestimmte Figur (wer es liest, wird wissen, wen ich meine 😉) mochte ich alle sehr.
Das Bild, das Sadie am Ende malt – so unperfekt perfekt – hätte ich zu gern gesehen.

Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter: nicht nur wegen des schönen Happy Ends, sondern auch, weil es ein Thema behandelt, das unerwartet, lebensverändernd – und doch voller Hoffnung sein kann, weil das zentrale Thema etwas ist, das jedem von uns passieren kann.
Seid achtsam – mit euch selbst und eurem Umfeld
4*

Bewertung vom 19.06.2025
Wellen, Jennifer

Rosebay Hope - Ein Neuanfang in Irland (MP3-Download)


sehr gut

Wind der Veränderung

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten erzählt, Hannah Baus – hat mir wirklich gut gefallen. Sebastian Seidel konnte mich leider nicht ganz überzeugen – mir fehlte es an Gefühl und etwas mehr Emotionen (er klang etwas monoton).

Wenn einschneidende Dinge geschehen – wie in diesem Fall der Unfall –, dann kann sich alles verändern. Man beginnt, wie auch Gwyneth (genannt Gigi), zu hinterfragen: 'Was habe ich alles verpasst?' 'Und was kann ich noch ändern?'

Callan, der Orthopäde im hiesigen "Rosebay Hope Krankenhaus" mit einem offenen Ohr für seine Mitarbeiter und Kollegen, war ein Charakter mit Ecken, Kanten und dennoch einem großen Herz. Dass er jeden Tag Thunfischsandwich und Blaubeermuffin aß (fand ich fast schon eintönig) und dabei kleine, aber wichtige Veränderungen bei Mary wahrnahm, zeigte seine Aufmerksamkeit – und vielleicht war genau das für sie letztendlich entscheidend und nützlich (was es alles gibt)...

Beide Protagonisten entwickeln sich im Lauf der Geschichte weiter – und auch wenn mich Callans Ausflüchte was seine Person betraf gelegentlich etwas genervt haben, waren sie doch auch irgendwie nachvollziehbar.

Liam und die Vierbeiner waren für mich die heimlichen Helden der Geschichte – von solchen Menschen (und Tieren) braucht es definitiv mehr!

Die Welt der Autoren und Verlage ist oft nicht leicht – aber manchmal muss man über sich hinauswachsen, neue Wege gehen und sich trauen, die Segel neu zu setzen. Denn manchmal dreht der Wind … und es ist Zeit für eine Veränderung.

Ich empfehle das Hörbuch sehr gern weiter – und Gigis neuen Thriller würde ich definitiv lesen wollen

4*

Bewertung vom 19.06.2025
Paulsen, Hanna

Föhrer Zuflucht


sehr gut

Neuanfang und alte Bekannte

Schön, wenn man alte Bekannte wieder trifft – das ist wie nach Hause kommen.

Leoni flüchtet vor ihrem Exfreund, der einen Hang zur Eskalation in sich trägt von Hamburg auf Föhr, das haben nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihre Freundin Celine fast hautnah miterleben müssen. In Wyk auf Föhr versucht sie, zur Ruhe zu kommen, und nimmt eine Stelle im Café Friesenstübchen an.

Dort begegnet sie Udo, einem Polizisten, der mit seiner freundlichen Art nicht nur Vertrauen schenkt, sondern auch langsam ihr Herz erreicht.

Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so leicht abschütteln: In Leonis Träumen – und schließlich auch in der Realität – wird klar, dass ihr Weg in ein sicheres Leben noch nicht zu Ende ist. Sie fasst einen Plan und Udo ist nicht begeistert.

Man spürt beim Lesen, wie viel Mut sie aufbringen muss, um überhaupt Nähe zuzulassen.
Ich habe mit ihr mitgefühlt, gezittert und gehofft, dass sie endlich ankommen darf – in ihrem Leben, auf der Insel, bei sich selbst.

Udo kennen wir bereits aus anderen Bänden, ebenso wie Julia und Krischan. Diese Wiedersehen geben dem Roman Wärme und Tiefe, wie ein Wiedersehen mit alten Freunden – fast wie Familie. Die Insel, ihre Orte und Bewohner sind wieder liebevoll in die Handlung eingewoben.

Wie immer schafft es die Autorin, auch schwere Themen wie emotionale Gewalt und Stalking sensibel in die Handlung zu integrieren, ohne sie zu verharmlosen. Vielleicht bekommt der Ex nun die Hilfe, die er braucht – und Leoni die Ruhe, die sie sich so sehr wünscht und die sie verdient hat.

Und ja – es gibt auch ein kleines Happy End… so süß 🤩!
Ich empfehle diesen Auftakt gern weiter und bin gespannt, wie es auf Föhr und mit den Protagonisten weitergeht.

Am Rande ein Hinweis: In diesem Roman werden Themen wie emotionale Gewalt und Stalking aufgegriffen – einfühlsam, aber deutlich. Wer mit diesen Themen eigene Erfahrungen verbindet, sollte dies vorab wissen

4*

Bewertung vom 17.06.2025
Beyer, Anja Saskia

Sommersehnsucht und Meeresglitzern


ausgezeichnet

Selbstliebe ist ein wichtiger Schritt

 *schnäuzt sich und wischt sich die Tränchen weg*
Was für ein emotionales und doch einfühlsames Buch. 

Capri und Anacapri waren wunderschön, eine zauberhafte Auszeit auf der Insel.

Lina und ihre Schwester haben bereits in jungen Jahren den Vater und dadurch auch den Kontakt zu den Großeltern auf  Capri verloren. 

Den Grund für diesen Bruch möchten die Schwester Lina, Tilda und Ann mit Ihrer Mutter Ulla bei der Nonna Giorgia  endlich gemeinsam herausfinden.  Natürlich gibt es auch einige Verwicklungen (u.a. verletzte Gefühle, Missverständnisse...)  und gerade Lina hat hier einiges zu verarbeiten und zu erkennen, vorallem findet sie sich wieder.

Lina ist für mich gewachsen, sie hat einiges erkannt und sich auch eingestanden, dass man auch verzeihen können sollte (Fehler gibt es auf  beiden Seiten).  Auch Linas Mutter hat  erkannt was wirklich wichtig ist und was einem gut tut.  "Altwerden ist keine Naturkatastrophe, im Gegenteil. Es ist ein Geschenk!" (so schön erkannt).

Mich hat das Buch an vielen Stellen berührt.
Manchmal hat das Schicksal schon wunderbare Momente und manchmal gibt es solche Wohlfühlorte, an denen  plötzlich einfach alles passt, wo man sich leicht fühlt und angekommen ist und man wieder an das Gute glauben kann (Capri eben). Ich hätte am liebsten selbst die Koffer gepackt  und wäre dortgeblieben. 
"Es ist nie zu spät, sich leicht zu fühlen,  zu beschließen, dankbar und glücklich zu sein."

Die Rezepte am Schluss...klingen so lecker (auch was aufgetischt wurde, köstlich), da werde ist sicherlich  etwas ausprobieren. 
Ich freue mich schon wie es mit Ann und Tilda weitergehen wird und natürlich Marie und Jonas, bei Nonna Giorgia...

Mir hat es wirklich gut getan, durch den Garten zu schlendern, die Aussicht aufs Meer zu genießen und natürlich die  herrliche Insel selber,  das  Kulinarische von Raffaele... doch probiert es selber, ich empfehle es sehr gern weiter
5*

Bewertung vom 14.06.2025
Root, Roosa

Altweiber-Frühling


gut

Stille Wasser sind tief,...

...das sagte uns Klara und sie ist 65 Jahre, Rentnerin, frisch betrogen – und will sich eigentlich nur noch auf der Couch verkriechen. Doch ihre extrovertierte Freundin Liesl hat andere Pläne. Gemeinsam stürzen sich die beiden ins Leben – und in eine Menge chaotischer, wilder, teils unfassbarer Szenen.

Ja, es gab wirklich witzige Dialoge und auch Momente, in denen ich laut lachen musste. Aber vieles war mir einfach zu überdreht: Zufälle en masse, Fetisch-Partys, Enthüllungen im Furry-Kostüm, und eine Freundin, die über alles und jeden tratscht, selbst aber null Kritik verträgt. Liesl war für mich grenzwertig – laut, übergriffig, und manchmal einfach zu viel (ich weiß nicht, ob ich das erduldet hätte  - Freundschaft hin oder her).

Klara dagegen hat sich gut entwickelt, gelernt, Grenzen zu setzen – das mochte ich. Sie probierte sich aus, lernte sich wieder neu kennen, entdeckte die Dating-Welt und wuchs über sich hinaus.

Was mir gut gefallen hat: Absolut top fand ich das Cover. Frauen jenseits der 60 im Mittelpunkt, mit Ecken, Kanten und der Botschaft, dass es nie zu spät ist für Neues.
Was mir zu viel war: der schrille Ton, manche unnötige Eskalation, und der Humor, der oft auf Kosten anderer ging.

Fazit: Wer schräge und auch witzige Geschichten mag die einige Klischees und auch Zufälle beinhalten, in denen alles passieren kann, wird hier bestimmt fündig. Für mich war es – trotz guter Ansätze – schräg, laut, manchmal lustig – und manchmal einfach... ein bisschen too much.
3*

Bewertung vom 12.06.2025
Clarke, Norie

Neuanfang in Notting Hill (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mehr als nur eine Ode an die Freude

Worum es geht, verrät der Klappentext – doch was zwischen den Zeilen geschieht, ist so viel mehr.
Dieses Buch war für mich ein echtes Herzensbuch und hat mich sehr bewegt und berührt.

Ich habe so sehr mit Jess mitgefühlt, die nicht nur den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten hat, sondern auch bitteren Liebesbetrug erlebte. Dazu dann noch die Angst um den Arbeitsplatz...
Und Joan – was für eine Frau! Auch sie trägt nicht nur eine schmerzhafte Vergangenheit in sich, auch trägt sie eine große Traurigkeit und auch Sehnsucht in sich, der sie noch immer nachtrauert. Die Einsamkeit hat sich still in ihr Leben geschlichen, bis ihre Freundin Pamela ihr gut zuredet, ein Zimmer zu vermieten.

So treffen sich zwei Frauen aus unterschiedlichen Generationen – und verändern sich gegenseitig. Jess erkennt, dass Joan viel mehr ist als nur eine ältere Dame, und Joan öffnet sich mit jeder Seite ein Stück mehr. Die Idee des Tauschhandels – Jess verzichtet auf Social Media, wenn Joan dafür digital sichtbar wird – ist charmant und führt zu rührenden Momenten. Vielleicht der stille Höhepunkt des Buches  - humorvoll, tiefgründig und symbolisch zugleich. Eine verliert sich fast im digitalen Rückzug, die andere entdeckt neugierig und vorsichtig eine Welt, die ihr vorher fremd war. Es sagt so viel über unsere Zeit – und über persönlichen Mut.

Ich habe gelacht und geweint, war gerührt, verzaubert – und tief berührt von den wundervollen Nebenfiguren wie Pamela und Debs (wunderbare Freundinnen), oder auch Mariko, Zinnia und all die anderen Protagonisten.Genau solche Menschen braucht man im Leben.

Auch Edward war ein großartiger Charakter. Ein Mann mit Herz, Wärme und den richtigen Worten – besonders für Jess. Auch er hat sich hier wunderbar entwickelt. Der aufmerksame Leser ahnt es natürlich etwas eher...so entzückend.

Die Anspielungen auf Filmklassiker wie "Notting Hill oder E-Mail für dich" haben das Ganze mit einem Augenzwinkern bereichert, und die leisen Klaviertöne (besonders „Ode an die Freude“) hallen noch leise nach.

Vielleicht greifst du nach dem Lesen ja selbst wieder zum Briefpapier … oder gibst eine kleine Annonce auf. Denn manchmal – ja, manchmal geschehen wunderbare Dinge.

„Wir müssen alle unsere Komfortzone verlassen, wenn wir wachsen wollen.“

Ein rundum berührender, sanftmutiger Roman, der mich begeistert hat.
5* und eine ganz klare Leseempfehlung

Bewertung vom 10.06.2025
Lachmann, Käthe

Der Feind in meinem Beet


gut

Neuanfang im Schrebergarten

Die Idee hat mich sofort angesprochen: Ein Neuanfang im Schrebergarten, frische Luft, neue Perspektiven, eine Prise Humor – das klang nach entspannter Unterhaltung. Leider blieb es für mich eher beim Wunsch als beim Lesegefühl

Protagonistin Maren, frisch getrennt, suchte ihren Weg ins Singledasein – selbstbestimmt und mit dem Willen, sich auszuleben. Soweit so gut. Doch in ihrer sprunghaften Art, mal Nähe zu wollen, dann wieder Abstand zu suchen, wirkte sie auf mich eher wie mitten in einer Midlife-Crisis und leider wenig sympathisch (ich konnte mit ihr nicht warm werden).
Auch die übrigen Figuren – vom Ehemann Lars (er tat mir manchmal wirklich leid), der seine Ehe plötzlich retten will, über Freundin Evi (mit einer fast klischeehaften Liebesverwicklung), bis hin zur Tochter Emmi – trugen eher zum Gefühl einer endlosen Jammerschleife bei. Da half auch der charmante Tammaro mit seinem Kater Kollege nur bedingt, obwohl er frischen Wind in die Handlung brachte.

Positiv fand ich die Gartenatmosphäre. Die Kleingartenkolonie, das Gewusel, das Graben, Pflanzen und Verändern – das war angenehm beschrieben und hätte für mich gern mehr Raum bekommen dürfen (auch das ein oder andere Obst/Gemüse wäre willkommen gewesen).

Insgesamt (für mich) leider eine eher langatmige Geschichte mit einem Happy End, das ich fast ein wenig herbeigesehnt habe. Wer Geschichten über Selbstfindung in der Lebensmitte mag und über das emotionale Chaos großzügig hinwegsehen kann, findet hier vielleicht seinen Lesesesselplatz.
Für mich war’s zu viel Drama, zu wenig Leichtigkeit, was wirklich schade war
3*

Bewertung vom 07.06.2025
Greene, Marie

Stricken für den Sommer


sehr gut

Minimalistisch und zeitlos

Der Sommer macht draußen zwar gerade eine kurze Pause, aber meine Nadeln sind schon gewetzt und die passenden Garne durchstöbert – höchste Zeit für ein neues Sommerprojekt! Und dafür bietet dieses Buch viele schöne Anregungen.
Insgesamt erwarten uns 15 zeitlose Modelle, die sich durch schlichte, aber charmante Muster auszeichnen. Besonders gefallen haben mir die poetischen Namen der Modelle wie Glockenblume, Vergissmeinnicht oder Veilchen – wer könnte da widerstehen? Ein wahrer Blumenstrauß an Inspiration!
Die Modelle werden teils top-down, teils bottom-up gestrickt – ein Projekt sogar seitlich begonnen, was für Abwechslung sorgt. Auch hilfreich: Die Infos zu verschiedenen pflanzlichen Fasern wie Baumwolle oder Leinen, inklusive Tipps zu Maschenproben (leider unumgänglich 😉), Pflege und Aufbewahrung
Am Ende des Buchs gibt es eine Übersicht über die verwendeten Garne (z. B. KnitPicks, Malabrigo, Scheepjes oder Schoppel), und bei jedem Projekt finden sich praktische Hinweise der Autorin.

Ich werde mich nun näher mit dem 'Lotus Top' beschäftigen – wer weiß, vielleicht hängt schon bald ein neues Lieblingsteil in meinem Kleiderschrank.
Für alle, die Lust auf Sommerstrick haben: eine klare Empfehlung von mir, also ran an die Nadeln 🧶
4*