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nicci_boox

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.08.2023
So weit der Fluss uns trägt
Read, Shelley

So weit der Fluss uns trägt


gut

Nachdem das Buch mit dem Vergleich zu "Der Gesang der Flusskrebse" angeteasert wurde, war klar das muß ich lesen.

Die ersten Seiten waren irgendwie besonders, ich bin gleich eingetaucht in die Geschichte, die Umgebung und die Natur. Das hat mir sehr gefallen.
Victoria hat es nicht leicht auf der Farm, nachdem die Mutter gestorben ist hat sie nahtlos ihre Aufgaben übernommen. Sie wächst unter Männern auf die von morgens bis abends schwer arbeiten um die Farm und die Familie zu ernähren. Der Vater hat kaum ein liebevolles Verhältnis zu seiner Tochter und mit ihrem Bruder redet sie kaum ein Wort. Daher ist es fast klar, als sie den einfühlsamen Wil, indigener Abstammung begegnet, sich sofort in ihn verliebt. Sie treffen sich heimlich und aus der Liebe entsteht ein Kind. Doch bevor Wil überhaupt von seinem Kind erfahren kann verschwindet er plötzlich spurlos.
Und eigentlich wäre es doch so eine schöne Liebesgeschichte gewesen hätte sie mehr Tiefgang gehabt, für mich war dieser erste Abschnitt in Victoria's Leben einfach viel zu kurz erzählt. Auch als sie bei der seltsamen Nachbarin unterkam, die auch in ihrer Art so viel Potenzial hatte mehr von ihr zu erfahren.
Victoria ist dann, hochschwanger, in der Wildnis, allein. Das fand ich sehr interessant wie sie sich Essen verschafft und versucht dort bleiben zu können. Doch die Kälte und der Mangel an genug Nahrung setzen ihr schwer zu. Dann ist das Baby da und sie trifft eine Entscheidung die ihr Leben verändert. Damit hätte ich so gar nicht gerechnet, aber das fand ich hat sie auch stärker gemacht und sie hat ihr Leben in die Hand genommen. Danach geht es so in 5-10 Jahres Schritten immer weiter. Leider fand ich es ab da sehr abgehackt und alles zu schnell erzählt.
20 Jahre später gibt es noch eine Person die ein Tagebuch geschrieben hat. Und das fand ich sehr bewegend, eigentlich schade denn diese ganz kurze Geschichte fand ich fast noch intensiver als Victoria's.

Zwar spielt die Geschichte in der Nähe vom Fluss, aber der Titel ist eine Metapher für Victoria 's Leben von einem jungen Mädchen das getragen wird durch Schicksale und Entscheidungen zu einer starken Persönlichkeit die an Kraft zunimmt und am Ende ins offene aber sichere Leben kommt.
Fazit: Ein solider Debütroman, mit vielen schönen Schauplätzen und Naturbeschreibungen aber wenig Tiefe zu den Protagonisten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.07.2023
Die Affäre Alaska Sanders
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


sehr gut

1999 in Mount Pleasant wird eine Leiche am Strand gefunden, der Schuldige wird schnell ausgemacht, ihr Freund Walter gibt ein Geständnis ab und der Fall wird abgeschlossen.
Elf Jahre später kommt Marcus Goldman zurück an den Ort wo er vor einigen Jahren die Wahrheit über den Fall Harry Quebert herausgefunden hat. Jetzt trifft er wieder auf den Polizisten und Freund Perry Gahalowood der durch einen Hinweis den Fall Alaska Sanders mit Marcus wieder neu aufrollen will.

Wie immer bei Dicker's Büchern weiß man gar nicht wo man anfangen soll zu erzählen. Es gab so viele kleinere Geschichten in der Geschichte, meiner Meinung nach kann das auch nur Joël Dicker der es am Ende so wieder zusammen fügt das es gut aufgeklärt dann alles einen Sinn hat und macht.
Der Autor schafft es auch immer wieder einen an der Nase herum zu führen, das geht schon direkt auf den ersten dreißig Seiten los.
Abwechselnd wird dann aus der Vergangenheit erzählt was passiert ist, da jeder Charakter zu Wort kommt, gibt es auch immer andere Perspektiven und Sichtweisen. Es werden immer mehr Personen befragt dadurch kommen auch immer andere Dinge hinzu, das macht die Geschichte sehr komplex und es wird auf jeden Fall nicht langweilig.
Außerdem ist Marcus Goldman nicht nur an einem Ort, er reist mal zu seinem Onkel und erinnert sich mit ihm an die Geschichte der Baltimores, und auch Harry Quebert kommt nicht zu kurz. Ein raffinierter Schachzug von Joël Dicker, denn wenn ich die Bücher nicht auch schon kennen würde, hätte ich sie nach die Affäre Alaska Sanders direkt gekauft.
Allerdings hab ich mich gefragt was es mit den verflossenen Liebschaften von Marcus Goldman auf sich hatte, tragen die zur Geschichte bei? Soll das ein Ersatz für die Mutter sein, die ja sonst immer präsent war wenn es um das Liebesleben Marcus' ging, denn in dieser Geschichte kommt die Mutter leider viel zu kurz. Die hat wirklich gefehlt, weil sie bei Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert schon so liebreizend nervig war konnte ich mich so schön über sie amüsieren.
Trotz des wahnsinnig unterhaltsamen Falles, ging mir kurz vor Schluss aber doch fast die Puste aus, denn es kam ein Hinweis nach dem anderen, neue Personen kamen hinzu und nochmal neue kleine Stories. Man hat sich schon die ganze Zeit gefragt, wie endet das jetzt, wer ist es jetzt denn nun gewesen und dann kommt der mit einer neuen Wendung daher und alles macht auf einmal Sinn.
Fazit: Joël Dicker; einmalig, komplex, spannend und Twists ohne Ende. Einmal angefangen zu lesen möchte man das Buch nicht wieder aus der Hand legen.

Bewertung vom 20.05.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


sehr gut

Nina Riva, das berühmte Surfermodel aus Malibu lebt in einer riesigen Villa direkt am Strand. Jedes Jahr gibt es eine Sommerparty bei ihr, alles was Rang und Namen hat ist eingeladen, jeder der die Adresse kennt kann kommen. Die nächste Party wird die Party des Jahrzehnts, doch es wird die letzte sein.

Reid erzählt die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven, und hauptsächlich sind wir 1983 in der Gegenwart und in der Vergangenheit lernen wir die Eltern Nina Rivas kennen und wie sie zusammengekommen sind.
Ich mochte die Vergangenheit mehr, auch da gab es verschiedene Perspektiven, einmal der Vater Mick, der ein großer Sänger werden will, seine Frau über alles liebt, aber leider einfach nicht treu bleiben kann bis er eines Tages seine Frau mit den vier Kindern einfach sitzen lässt. Die Mutter rackert sich ab dass es den Kindern an nichts fehlt und verfällt vor lauter Selbstzweifel dem Alkohol. Nina merkt bald dass sie die Mutter unterstützen muss und wird schnell erwachsen.
Mick lässt sich Jahre nicht blicken, auch als die Mutter stirbt gibt es kein Lebenszeichen.
Nina übernimmt den Laden der Mutter und so kommen die Riva Geschwister gerade so über die Runden. Bis Nina auf einmal von einem Fotografen angesprochen wird und sie als Surfer Girl posieren lassen möchte.
Nina wird berühmt und muss sich keine Sorgen mehr machen, sie bleibt aber bodenständig und ganz normal. Das hätte ich am Anfang gar nicht vermutet. Sie ist keine Diva und begrüßt persönlich das Reinigungspersonal ihres Hauses.
Außerdem gibt es noch die Perspektiven von den Geschwistern Nina's, Kit, Hud und Jay. Da hat auch jeder seine Päckchen zu tragen, aber sehr unterhaltsam auf jeden Fall.
Am Ende kommt es wie es kommen muß, keine Party ohne Drogen und einige drehen völlig durch. Und dann tauchen auch noch Gesichter aus der Vergangenheit auf.
Fazit: Wieder eine Geschichte aus der Feder von Taylor Jenkins Reid die mich gut unterhalten konnte. Ich hatte viel Spaß in Malibu und mit den Riva's.

Bewertung vom 01.04.2023
Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1
Pearse, Sarah

Das Sanatorium / Ein Fall für Elin Warner Bd.1


weniger gut

Anlässlich der Verlobungsfeier ihres Bruder's Isaac, reist Elin mit ihrem Freund zum Schweizer Luxus Hotel Le Sommet. Einst ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten, erstrahlt es heute im neuen Glanz.
Als Isaac's Verlobte verschwindet und dann auch noch eine Leiche gefunden wird, bleibt nichts anderes übrig als die örtliche Polizei zu alarmieren, doch durch eine Lawine sind die Wege zur Außenwelt abgeschnitten.
Elin, Detective Inspector in England, beginnt zu ermitteln und den Mörder zu entlarven.

Zwei Jahre hab ich die deutsche Übersetzung dieses Buches herbeigesehnt. Jetzt war es endlich so weit. Und ich muss wirklich sagen vom äußerlichen sticht das Buch sofort ins Auge. Ein schöner Buchschnitt und dann das Cover, ein Traum.
Der Anfang war ganz gut, es wurde eine spannende Atmosphäre geschaffen und ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht.
Nach dem verschwinden der zweiten Person hatte ich allerdings das Gefühl dass die Story irgendwie nicht so richtig voranschreitet. Die persönlichen Probleme von Elin standen die ganze Zeit sehr viel im Vordergrund und ihr Selbstmitleid war ziemlich anstrengend.
Außerdem fand ich es so schade das man von dem Hotel an sich gar nichts vor Augen hatte, es gab ein Spa Bereich und Zimmer und einige Flure, Keller und ein Archiv. Mir hat da mehr die Beschreibung vom Ganzen gefehlt, einfach für die Vorstellung vom Aufbau des Gebäudes.
Dann zog sich dieses persönliche Problem zwischen Elin und ihrem Bruder wirklich fast durch das ganze Buch, um dann fast am Ende mit drei Sätzen abgehakt zu werden. Für mich hätte dieses Thema gar nicht sein müssen, da hätte ich lieber mehr Beschreibung von der Umgebung und vom Hotel, das "fast vergessen" mal als Sanatorium gedient hat. Das ist nämlich auch noch so ein Kritikpunkt. Da fand ich die Geschichte von damals sehr interessant, aber wieder viel zu kurz. Warum gab es zb nicht zwei Zeit Ebenen?! Das hätte dem Buch noch mehr Atmosphäre gegeben.
Und dann diese Auflösung, da wird wieder jedes Klischee bedient, schade dass der Autorin in der Hinsicht die Ideen ausgegangen sind.

Fazit: Wer hier mehr Grusel und Spannung erwartet hat, den muß ich leider enttäuschen, ich war es jedenfalls sehr. Für mich ein ganz normaler Thriller.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2023
NIGHT - Nacht der Angst
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


sehr gut

Charlie, braucht eine Mitfahrgelegenheit nach Ohio. Mit Josh, den sie kaum kennt fährt sie durch die Nacht, in ihr keimt ein schrecklicher Gedanke. Ist Josh der Campus Killer, der auch ihre beste Freundin ermordet hat? Und ist Charlie sein nächstes Opfer?

Die Story beginnt sofort sehr spannend, man ist viel in Charlies Kopf und da sind eine Menge Gedanken, Ängste und Sorgen. Außerdem hat sie ein schlechtes Gewissen, wegen ihrer Freundin die ermordet wurde als die beiden zusammen feiern waren. Hätte Charlie sie retten können? Warum hat sie den Mann im Dunkeln, bei ihrer Freundin nicht genau angesehen um der Polizei bessere Hinweise liefern zu können? Das Gedankenkarussell dreht sich die ganze Zeit.

Als Sie mit Josh unterwegs ist hat sie immer mal wieder kurze Filmrisse und in ihrem Kopf geht ein ganz eigener Film ab. Ab und zu fragt man sich ob das was eben passiert ist real war oder wieder nur eine Filmsequenz in Charlies Kopf. Manchmal war das etwas verwirrend, aber wurde immer wieder gut aufgelöst.

Die Protagonistin liebt Filme und redet auch oft und viel darüber, das fand ich hat gut zur Geschichte gepasst.
Ich fand Charlie in der Mitte des Buches etwas nervig, ich hatte das Gefühl sie will gar nicht herausfinden ob Josh wirklich der Campus Killer ist und warum sie nicht einfach die Polizei ruft, sie hatte oft Gelegenheit dazu. Aber sie möchte unbedingt auf eigene Faust herausfinden wer er wirklich ist. Bis sie an einem Diner Rast machen und sich das Blatt wendet. Ab da wird es ganz schön Hollywood mäßig Actionreich, teils etwas übertrieben. Das Ende fand ich nochmal richtig gut.

Fazit: Ein Cineastischer Roadtrip durch die Hölle und zurück. Spannend bis zum Schluss.

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