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Nirvia
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Osterholz-Scharmbeck

Bewertungen

Insgesamt 220 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2025
Nau, Nicole;Pereyra, Luis

Der Klang meiner Erde


ausgezeichnet

Rhythmus und Herkunft – Eine Ode an den Ursprung des Tangos
„Der Klang meiner Erde“ entführt uns in eine faszinierende Welt des Tango Argentino – weit mehr als eine einfache Tanzanleitung. Nicole Nau und Luis Pereyra zeichnen in diesem Buch ein vielschichtiges Porträt eines Tanzes, der aus der Verschmelzung indigener Wurzeln, europäischer Einflüsse und afrikanischer Klänge erwachsen ist. Die Leser:innen erleben nicht nur die technische Seite des Tangos, sondern tauchen ein in eine bewegende Geschichte, die von Schmerz, Stolz, Sehnsucht und Hoffnung erzählt.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die einfühlsame Darstellung des Tangos als Ausdruck kollektiver Erfahrungen. Die Autoren lassen uns spüren, wie der Tanz ursprünglich als rauer, kämpferischer Ausdruck männlicher Konkurrenz auf staubigen Straßen entstand und sich über Jahrhunderte zu einem Symbol kultureller Identität entwickelte. Luis Pereyra, als Enkel einer Indianerin, verleiht der Geschichte eine ganz persönliche Note, die dem Gesamtbild eine authentische und emotionale Tiefe verleiht.

Die kunstvolle Verknüpfung von historischen Fakten und poetischer Sprache macht das Buch zu einer regelrechten Entdeckungsreise. Die farbigen Abbildungen tragen dazu bei, dass der Leser die lebendige Ästhetik und Leidenschaft des Tangos beinahe fühlen kann. Man spürt regelrecht, wie jeder Tanzschritt, jede Bewegung, und jede Erinnerung einen Teil der Geschichte Argentiniens widerspiegelt.

Dieses Buch ist eine Hommage an den Tango – seine Ursprünge, seine kulturelle Bedeutung und seine unsterbliche Kraft, Menschen miteinander zu verbinden. Es richtet sich nicht nur an passionierte Tänzer:innen, sondern an alle, die sich von einer tiefgreifenden Verbindung zwischen Kunst und Leben inspirieren lassen wollen.

Bewertung vom 15.06.2025
Graßhoff, Marie

Arc & Ruin / Die Chaos Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Alte Geheimnisse, neue Allianzen
„Arc & Ruin“ knüpft direkt an den ersten Band an und liefert einen gelungene Neustart mit einem Rückblick, der genau erklärt, was im ersten Teil passiert ist. Dadurch fühlt man sich sofort wieder mitten im Geschehen – so clever! Trotzdem würde ich jedem empfehlen, erst Band 1 zu lesen, bevor man hier einsteigt.

In diesem Band wird das fiktive Universum noch weiter ausgebaut – fast wie in einem Reisetagebuch, in dem man Stück für Stück mehr über die Geschichte und die Welt erfährt. Die Autorin führt uns durch längst zurückreichende Ereignisse, die die Charaktere geprägt haben, und lässt uns deren Hintergründe besser verstehen. Dabei müssen die Helden schwere Entscheidungen treffen und Allianzen schmieden, was der Geschichte richtig Drive verleiht.

Was mir besonders gefallen hat, ist, wie die Figuren weiterentwickelt werden. Die Ich-Perspektive in den Kapiteln von Rah, Irin sowie auch von Shina und Mae sorgt dafür, dass man deren Gedanken und Gefühle gut nachvollziehen kann. Rah glänzt mit ihrer starken Entwicklung und ihre Verbindung zu den geheimnisvollen Wölfen wird immer spannender. Irin bekommt hier mehr Tiefgang: Rückblenden in seine Vergangenheit als Arax machen seine Entscheidungen und Beweggründe greifbarer. Shina und Mae sorgen zwar für aufregende Momente, werden aber manchmal von den anderen Charakteren überschattet.

Der Schreibstil von Marie Graßhoff ist einfach angenehm zu lesen. Die Beschreibungen sind lebendig, sodass man echt in die Geschichte eintauchen kann. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Die Mischung aus Action, Emotionalität und Rückblicken macht das Lesen zu einem echten Abenteuer.

Der Abschluss des Buches ist ein gelungener, spannender Showdown, der genug Raum bietet, sich von den Charakteren zu verabschieden und neugierig auf ihre Zukunft zu machen. Für alle, die im ersten Band schon heiß auf die Geschichten von Rah, Irin und den anderen waren, ist „Arc & Ruin“ ein absolut empfehlenswertes Lesevergnügen.

Bewertung vom 14.06.2025
Walder, Vanessa

Nightmore - Das gruseligste Internat der Welt (Band 1)


ausgezeichnet

Lustig, spannend und voller Überraschungen!
Das gruseligste Internat der Welt (Band 1) – Plötzlich Werwolf ist eine richtig coole Mischung aus Grusel, Humor und Abenteuer. Fynn war eigentlich ein ganz normaler Junge – bis ihn ein mysteriöser Hund beißt und plötzlich alles anders ist. Vollmond verwandelt ihn in einen Werwolf, und zack, schon landet er in der schrägsten Schule der Welt: der Nightmore Academy.

Die Schule selbst ist einfach nur verrückt. Eine Todesfee als Direktorin, das Monster von Loch Ness als Lehrer und ein Sport namens Blutball? Klingt nach einem Ort, an dem man nicht freiwillig bleibt! Doch genau das macht das Buch so spannend und witzig. Die Figuren sind kreativ und total unterhaltsam, und man fiebert richtig mit Fynn mit, während er versucht, einen Weg aus der Schule zu finden – oder vielleicht doch einen Platz darin?

Was das Buch besonders macht, sind die liebevollen Illustrationen, die die Story perfekt ergänzen. Der Schreibstil ist locker, einfach zu lesen und genau richtig, um von Anfang bis Ende in die Geschichte einzutauchen. Perfekt geeignet zum Vorlesen oder Selberlesen.

Bewertung vom 07.06.2025
Schwinghammer, Herbert

Der neue Taschen-Knigge


ausgezeichnet

Mit Stil und Respekt durchs Leben
Herbert Schwinghammer gelingt es mit Der neue Taschen-Knigge, die klassischen Regeln der Etikette zeitgemäß zu präsentieren. Während gute Umgangsformen oft als veraltet oder überflüssig empfunden werden, zeigt dieser moderne Ratgeber, dass sie wichtiger denn je sind – sei es im Berufsleben, in der digitalen Kommunikation oder als Gastgeber.

Besonders gelungen finde ich die klare Struktur des Buches: Die Unterteilung in verschiedene Themenbereiche macht es leicht, genau die Tipps zu finden, die einen interessieren. Gerade die Kapitel zu moderner Kommunikation und den Umgangsformen im Beruf haben mich besonders angesprochen. Der Schreibstil ist angenehm verständlich und nie belehrend, sondern lädt dazu ein, das eigene Verhalten reflektiert zu betrachten.

Ein Highlight ist der Fettnäpfchen-Radar am Ende jedes Kapitels, der humorvoll auf häufige Fehler hinweist – manchmal mit überraschenden Erkenntnissen! Auch die Erweiterungen der neuen Auflage, wie der Gesundheits-Knigge und Tipps zur Gendersprache, machen das Buch zu einem wertvollen Begleiter für den Alltag.

Natürlich sind manche Regeln altbewährt, doch die Aktualisierung durch moderne Aspekte sorgt dafür, dass das Buch sich nicht wie eine verstaubte Sammlung von Vorschriften liest, sondern als praktischer Leitfaden für ein harmonisches Miteinander.

Insgesamt ist Der neue Taschen-Knigge ein hilfreicher Ratgeber für alle, die Wert auf stilvolles Benehmen legen oder einfach ihre Kenntnisse in bestimmten Bereichen auffrischen möchten. Ein Buch, das nicht nur informiert, sondern auch inspiriert! Eine klare Empfehlung für ein respektvolles und angenehmes Miteinander.

Bewertung vom 07.06.2025
Atkinson, Kate

Nacht über Soho (eBook, ePUB)


sehr gut

Glanz, Schatten und Intrigen – Londons Nachtleben in den 1920ern
Kate Atkinson entführt uns mit Soho in das pulsierende London der 1920er Jahre – eine Welt voller Glamour, Exzessen, Machtspielen und dunkler Machenschaften. Im Zentrum steht die faszinierende Figur der Nachtclubbesitzerin Nellie Coker, eine Frau, die sich ihren Erfolg hart erkämpft hat und mit sechs Kindern eine Familie führt, die selbst ihre eigenen Pläne verfolgt. Doch während in ihren Clubs Adelige neben Gangstern feiern und das Nachtleben floriert, lauern Gefahren in den Schatten: rivalisierende Gangs, ein skrupelloser Mafioso und der hartnäckige Inspektor John Frobisher, der sich vorgenommen hat, die Wahrheit über das Verschwinden vieler junger Frauen aufzudecken.

Das Setting ist brillant eingefangen – Atkinson schafft es meisterhaft, die Atmosphäre des "Roaring Twenties"-London zum Leben zu erwecken. Die opulenten Nächte, die Kontraste zwischen schillerndem Vergnügen und düsteren Abgründen, die sozialen und wirtschaftlichen Spannungen der Nachkriegszeit – all das fließt detailreich und überzeugend in die Erzählung ein. Dabei gelingt es der Autorin, einen historischen Roman mit Krimi-Elementen zu verbinden, sodass die Handlung nicht nur lebendig, sondern auch spannend bleibt.

Ihr Schreibstil ist anspruchsvoll, aber faszinierend. Ich musste mich erst ein wenig einlesen, denn die Geschichte wird in mehreren Erzählsträngen und Zeitsprüngen erzählt. Gerade am Anfang war es nicht ganz einfach, die verschiedenen Figuren und ihre Beziehungen zueinander zu sortieren. Besonders die Coker-Familie mit ihren sechs Kindern ist komplex angelegt, und ich hätte mir ein Personenverzeichnis oder einen Stammbaum gewünscht, um den Überblick zu behalten. Doch sobald man sich in die Erzählweise eingelebt hat, entwickelt die Geschichte einen Sog, der einen nicht mehr loslässt. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet: Nellie Coker ist eine fesselnde, vielschichtige Protagonistin, die mit eiserner Entschlossenheit ihr Imperium verteidigt. Auch Inspektor Frobisher und Gwendolen, die junge Bibliothekarin, die sich ins Nachtleben begibt, um verschwundene Mädchen zu finden, sind starke Figuren, die das Buch bereichern.

Die Dialoge sind präzise, oft mit feinem britischem Humor gewürzt, und die sprachliche Eleganz Atkinsons verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe. Die Mischung aus historischen Details, sozialer Kritik und Kriminalgeschichte hält die Spannung konstant aufrecht. Besonders hat mir gefallen, wie Atkinson die Gegensätze von Glanz und Dunkelheit herausarbeitet: Während das Nachtleben rauschend und unbeschwert erscheint, lauert im Hintergrund stets eine Bedrohung.

Allerdings muss man sich auf die vielen Namen, Perspektiven und Zeitsprünge einlassen – wer einen geradlinigen Roman erwartet, könnte Schwierigkeiten haben, den roten Faden immer sofort zu erkennen. Manche Abschnitte sind komplex, und es gibt Momente, in denen die zahlreichen Charaktere und ihre Beweggründe etwas überwältigend wirken. Doch wer sich darauf einlässt, wird mit einer atmosphärisch dichten und intelligent konstruierten Geschichte belohnt.

Für Fans historischer Romane mit vielschichtigen Figuren, elegantem Schreibstil und einer faszinierenden Zeitperiode ist Soho eine klare Empfehlung. Es ist kein Buch, das man leicht nebenbei liest – aber wer tief in das London der 20er Jahre eintauchen und sich in einem Netz aus Intrigen, Machtkämpfen und gesellschaftlichen Abgründen verlieren möchte, wird hier ein literarisches Highlight entdecken. Trotz kleiner Herausforderungen beim Einstieg hat mich Atkinsons Erzählweise überzeugt, und ich werde dieses Buch sicher noch einmal lesen, um alle feinen Nuancen zu erfassen.

Bewertung vom 04.06.2025
Berkel, Christian

Sputnik


gut

Schreibstil passt nicht zu mir
Cover und Klappentext dieses Buches fand ich sehr ansprechend, aber leider bin ich mit dem Schreibstil nicht warm geworden.
Die ersten 5 Kapitel sind aus seiner Sicht aus dem Mutterleib heraus geschrieben. Mir wurde das echt zu viel als er tiefenintensiv die Gefühle des Babys unter der Geburt beschrieb. Das ist für mich irgendwie zu abgehoben. Und bei dieser Art Schreibstil bleibt es auch größtenteils.
Später kommen lange und ausführliche Passagen über erotische Gedanken, Sexualität entdecken und ausleben. Auch das wurde mir einfach zu viel des Ganzen. Natürlich gab es auch interessante Passagen: über die RAF, die DDR, die problematische Eltern-Kind Beziehung die hier zu kurz kommt. Aber dann folgen endlose Beschreibungen über Szenen auf der Bühne. Ich bin immer wieder abgedriftet.
Sehr schade, hatte mich sehr auf das Buch gefreut.

Bewertung vom 03.06.2025
Weigert, Evelyn

Peace, Moms


gut

Chaotische Überforderung
„Peace, Moms“ von Evelyn Weigert ist ein Buch, das einen ungeschönten Blick auf das Chaos des Elternseins wirft. Dabei setzt die Autorin auf eine schonungslose Ehrlichkeit und einen extrem direkten, teils überladenen Stil – ein Ansatz, der sowohl unterhaltsam als auch anstrengend sein kann.

Weigerts ungebremste Art, ihre Erfahrungen zu schildern, sorgt für ein hohes Tempo und eine Fülle an persönlichen Anekdoten, die manchen Leser:innen ein Schmunzeln entlocken werden. Gleichzeitig wirkt das Buch stellenweise chaotisch und wenig strukturiert, was den Zugang erschweren kann. Die Mischung aus Jugendsprache, englischen Begriffen und derben Ausdrücken mag authentisch sein, nimmt aber auch Raum für Reflexion und Tiefe. Wer sich eine etwas ausgewogenere und analytischere Herangehensweise an das Thema Elternsein gewünscht hätte, könnte sich hier überfordert fühlen.

Inhaltlich behandelt „Peace, Moms“ relevante Themen rund um Mutterschaft, mentale Gesundheit und gesellschaftliche Erwartungen. Die starke Fokussierung auf Mütter lässt jedoch wenig Raum für die Perspektive von Vätern oder anderen Bezugspersonen, was das Buch für ein breiteres Publikum weniger zugänglich macht. Zudem wirkt die Darstellung der eigenen Überforderung stellenweise selbstverschuldet, da Weigert oft betont, keine Unterstützung gesucht oder angenommen zu haben – ein Aspekt, der sicherlich polarisieren kann.

Wer eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Elternschaft sucht, wird mit diesem Buch wenig anfangen können. „Peace, Moms“ ist kein Ratgeber, sondern eine persönliche Erzählung, die sich mehr auf das Chaos als auf mögliche Lösungen konzentriert. Für einige mag das erfrischend sein, für andere schlicht zu viel. Die unstrukturierte, oft laute Erzählweise könnte Leser:innen eher ermüden als inspirieren. Wer sich für eine tiefere Reflexion über Elternschaft interessiert, könnte mit anderen Werken besser beraten sein.

Bewertung vom 03.06.2025
Fuchs, Britta

Unstillbar


ausgezeichnet

„Unstillbar“ – Feminismus, Gesellschaft und die Entscheidung zu Stillen
„Unstillbar – Über die vielen Dimensionen des Stillens, ständige Bewertung und echte Selbstbestimmung“ von Britta Fuchs ist ein äußerst differenziertes und gut recherchiertes Sachbuch, das einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Erwartungen rund um das Stillen wirft. Fuchs beleuchtet das Thema aus feministischer Sicht und zeigt eindrucksvoll, wie das Stillen nicht nur eine persönliche Entscheidung ist, sondern auch stark von politischen und sozialen Normen beeinflusst wird.

Besonders hervorzuheben ist die analytische Tiefe des Buches: Fuchs verbindet persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und historischen Entwicklungen und schafft so ein umfassendes Bild der vielschichtigen Herausforderungen, mit denen stillende Personen konfrontiert sind. Von gesellschaftlichem Druck über Sexualisierung bis hin zu rechtlichen und beruflichen Aspekten – das Buch zeigt auf, dass die Entscheidung zu stillen oder nicht stillen weit über individuelle Präferenzen hinausgeht.

Durch ihre neutrale und faktenbasierte Herangehensweise gelingt es der Autorin, verschiedene Perspektiven ausgewogen darzustellen, ohne dabei in Extreme abzudriften. Für Leser:innen, die sich eine praktische Anleitung zum Stillen erhoffen, könnte das Buch jedoch zu theoretisch wirken. Es ist weniger ein Ratgeber als ein gesellschaftskritischer Diskurs, der Denkanstöße liefert und zur Reflexion anregt.

„Unstillbar“ ist ein Muss für alle, die sich mit den gesellschaftlichen Dimensionen des Stillens auseinandersetzen wollen – egal ob Eltern, Fachpersonal oder Interessierte. Es zeigt, wie wichtig es ist, über Tabus zu sprechen, tradierte Rollenbilder zu hinterfragen und individuelle Entscheidungen zu respektieren. Dieses Buch leistet einen wertvollen Beitrag zur Debatte um Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und die Sichtbarkeit stillender Personen in der Gesellschaft. Eine klare Empfehlung für alle, die sich tiefer mit dem Thema befassen möchten.

Bewertung vom 02.06.2025
Klein, Martin

Leserabe 1. Lesestufe - Pups-Alarm!


ausgezeichnet

Pups-Alarm – Spaß am Lesen!
Mit „Pups-Alarm“ präsentiert Martin Klein ein humorvolles und charmantes Kinderbuch aus der bekannten Leserabe-Reihe, das besonders für Leseanfängerinnen und -anfänger geeignet ist. Die Geschichte rund um Ari, der seinem Freund Jon seinen neuesten „Pups-Trick“ beibringt, sorgt für viele lustige Momente – und am Ende wird dieses ungewöhnliche Talent sogar zur Rettung in einer peinlichen Situation!

Besonders gelungen sind die ergänzenden Elemente wie die Aufkleber, die nach jedem Kapitel eingeklebt werden können, und die Rätselseiten am Ende des Buches. Diese spielerischen Extras fördern die Motivation und sorgen dafür, dass Kinder aktiv eingebunden werden. Die großzügige Schrift und die kurzen, leicht verständlichen Sätze helfen jungen Leserinnen und Lesern dabei, ihre ersten Leseerfahrungen mit Freude zu machen.

Die detailreichen und humorvollen Illustrationen von Tessa Rath runden das Buch wunderbar ab und unterstützen das Verständnis der Geschichte. Trotz der amüsanten Handlung vermittelt das Buch eine wertvolle Botschaft: Natürliche Geräusche gehören zum Leben und müssen nicht peinlich sein.

„Pups-Alarm“ ist ein unterhaltsames und liebevoll gestaltetes Buch für Erstleserinnen und Erstleser, das mit seinem Humor und seinen Mitmach-Elementen begeistert. Eine klare Empfehlung für Kinder am Ende der ersten oder Anfang der zweiten Klasse!

Bewertung vom 30.05.2025
Bihl, Lou

Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben


ausgezeichnet

Bewegende Auseinandersetzung mit dem Thema Sterbehilfe
Lou Bihls Roman Nicht tot zu sein, ist noch kein Leben ist eine bewegende und tiefgründige Auseinandersetzung mit einem der sensibelsten Themen unserer Gesellschaft: der Frage nach selbstbestimmtem Sterben und assistiertem Suizid. Im Zentrum stehen die Freundinnen Helena und Marlene, die sich seit dem Studium eng verbunden fühlen. Doch Marlenes schwere Erkrankung und ihr Wunsch nach Sterbehilfe bringen Helena als Ärztin und Freundin in eine Gewissenskrise.

Das Buch schildert eindrucksvoll, wie persönliche, ethische und rechtliche Aspekte ineinandergreifen, wenn es um das Recht auf einen würdevollen Tod geht. Marlenes Lebenslust und ihr bewusster Umgang mit ihrer Krankheit kontrastieren die schwierige Debatte um Sterbehilfe in Deutschland. Besonders berührend ist, wie ihre Zwillingsschwester bereits den gleichen schweren Weg gegangen ist – ein Umstand, der Marlenes Entscheidung mit persönlichen Erfahrungen untermauert.

Die Geschichte überzeugt nicht nur durch eine fundierte Darstellung der medizinischen und rechtlichen Hintergründe, sondern auch durch die tiefgehende Charakterzeichnung. Helena wird als Palliativärztin in einen moralischen Konflikt geworfen, der sie herausfordert und ihr eigenes Weltbild infrage stellt. Die Freundschaft zwischen Helena und Marlene gibt dem Thema eine emotionale Tiefe, die den Leser mitten ins Geschehen zieht.

Das Buch macht deutlich, dass Sterben nicht gleich Leben ist – und dass der Diskurs um Selbstbestimmung und Lebensqualität keinesfalls nur eine rechtliche Frage ist. Es zeigt ein mögliches Szenario, in dem trotz schwerer Erkrankung noch Lebensfreude existieren kann. Aber es hinterfragt auch, ob das Ende wirklich so "ideal" sein muss, wie es manchmal dargestellt wird. Die Schlussszene hinterlässt einen nachdenklichen Beigeschmack, der zum Weiterdiskutieren anregt.

Ein absolut lesenswertes Buch, das Emotionen, Fakten und moralische Fragen gleichermaßen vereint. Es rüttelt auf, hinterlässt Spuren und zwingt einen dazu, sich mit einem oft verdrängten Thema auseinanderzusetzen.