Benutzer
Benutzername: 
Nina
Wohnort: 
Sankt Augustin
Über mich: 
Ein Leben ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen!

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2025
Engel, Henrike

Die Lichter über St. Pauli / Elbnächte Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein bisschen düster und sehr atmosphärisch

Ich mag Hamburg sehr und deshalb habe ich mich auch gerne in das Hamburg im Jahr 1913 von Henrike Engel entführen lassen. Schon damals war es eine faszinierende und vielschichtige Stadt, was mir die Autorin gut und anschaulich vermitteln konnte.
Der Sommer 1913 wird das Leben von 3 Menschen für immer verändern.– Louise, Ella und Paul – die jeweils auf ihre eigene Weise mit Schicksalsschlägen kämpfen und sich schließlich in der turbulenten Atmosphäre von Sankt Pauli begegnen.
Louise lebte Viktors Leben und wurde sehr unsanft wach gerüttelt. Paul hadert mit seinem Schicksal, seit er seinen Arm und dadurch auch den geliebten Job als Polizist verloren hat. Ella wurde von ihren Eltern verkauft und musste dann ihren Körper verkaufen. Sie flieht und ein Zufall führt sie nach Hamburg, wo sie auf Louise und Paul trifft. Mein Lieblingssatz von Ella: „Ich habe Hunger, solchen Hunger, auf das Leben und darauf meine eigene Herrin zu sein.“ Sie ist meine Lieblingsfigur und ich bewundere ihren Mut und auch ihre Entwicklung. Sie ist ein Mensch, den man einfach mögen muss.
Doch zunächst werden alle drei in einen Mordfall verwickelt und da ist Spannung garantiert.
Die Wechselwirkungen zwischen den Figuren und die düstere, aber atmosphärische Kulisse von Sankt Pauli machen "Elbnächte" zu einem fesselnden Leseerlebnis. Es geht um Verlust, Mut und Hoffnung und ich war gefesselt und begeistert von den Einblicken in die gesellschaftlichen Herausforderungen. Beste und spannende Unterhaltung nicht nur für Hamburg-Liebhaber!

13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2025
Scott, Lia

Ein Traum von morgen / Sturmjahre Bd.5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Grandioses Finale

Der fünfte Teil der Pentalogie um die Dennon Geschwister ist Ian gewidmet, der nach einer langen und schmerzvollen Zeit nach dem Krieg endlich heimkehrt. Ich habe sehnsüchtig auf den letzten Teil gewartet und es war wie erwartet wieder ein Gefühl wie nach Hause zu kommen. Die Familie und auch das fiktive Örtchen Foxgirth sind mir mittlerweile so vertraut! Auf Ian war ich sehr gespannt, weil er so lange weg war und ich ihn noch gar nicht „kannte“.

Ich erfahre wieder viel über die schottische Geschichte und auch endlich den Grund, warum Ian solange seinem Zuhause fern geblieben ist. Er kommt ganz überraschend heim und als er dann als erstes Maisie Glenn begegnet, musste ich schmunzeln. Die Fehde zwischen den Dennons und den Glenns zieht sich über alle fünf Bücher und auch hier erfahre ich endlich die wahren Hintergründe. Dann gibt es noch eine weitere Überraschung, die ich nicht verraten möchte, aber diese Überraschung bringt noch mal ganz neue Erkenntnisse.

Es war so schön, in Foxgirth bei den Dennons, auch wenn es natürlich auch dieses Mal Dramen gab. Familiendynamiken, alte Fehden und lang gehütete Geheimnisse prägen die Handlung. Lia Scott schafft es, diese Elemente geschickt miteinander zu verweben, sodass die Spannung bis zum überraschenden Ende konstant aufrechterhalten wird.

Ich mag den Schreibstil von Lia Scott sehr. Sie schafft es jedesmal, dass ich mich in ihren Büchern zu Hause fühle. Außerdem vereint sie historische Tiefe mit emotionaler Intensität und das macht diese Buchreihe so besonders.

Die Sturmjahre-Reihe ist viel mehr als eine Familiengeschichte. Sie zeichnet das Leben und die Kämpfe einer Großfamilie, die darum ringt, ihren Platz in der Welt nach dem großen Krieg zu finden. Besonders mag ich persönlich die starken Frauenfiguren, die gegen gesellschaftliche Normen rebellieren und für ihre Zukunft kämpfen. Dieser fünfte Teil ist ein würdiger Abschluss einer großartigen Serie!

14 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.06.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Außergewöhnlich spannender Thriller

Im Zentrum dieses außergewöhnlich spannenden Thrillers stehen wieder Mila Weiss und Jakob Krogh mit ihrer „Gruppe 4“, die schon in „Krähenmorde“ ihr Können unter Beweis gestellt haben. Nun werden sie erneut zu einem mysteriösen Fall gerufen, der mit einer kryptischen Nachricht beginnt: „Das erste Sterben hat begonnen.“ Das verursacht die erste Gänsehaut. Der Fund von zwei Leichen in einer Kühlkammer auf einem verlassenen Bauernhof schockt nicht nur die Ermittler. In der drückenden Sommerhitze entwickelt sich ein Wettlauf gegen die Zeit, in dem Jakob und Mila an ihre Grenzen stoßen.

Ich mag die Gruppe 4 und ihre Art zu ermitteln sehr. Die Figuren entwickeln sich weiter und ich habe das Gefühl, sie schon lange zu kennen. Konflikte während der Ermittlungen lockern das Ganze etwas auf. Jakob und Mila sind das perfekte Team, auch wenn beide weiterhin mit ihrer Vergangenheit kämpfen.

Die Atmosphäre ist beklemmend, Benjamin Corrs beschreibt die einzelnen Szenarien so gut, dass ich die Hitze förmlich spüren kann und gleichzeitig unter einer Gänsehaut erschauere. Denn auch die Verdächtigen werden so intensiv beschrieben, dass es mich mehr als einmal gruselt.

Der Spannungsbogen ist konstant straff gespannt, es fiel mir schwer, das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen. Dazu kommt ein präziser und klarer Schreibstil, der für mich diesen Thriller nicht nur spannend, sondern außergewöhnlich macht.

Mich hat die exzellent konstruierte Handlung in Verbindung mit intelligenter Ermittlungsarbeit und einem überraschenden Ende überzeugt und begeistert! Und wenn ich mir das Cover nach der Lektüre noch einmal anschaue: Es ist perfekt!

14 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2025
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


sehr gut

Ein bewegender Generationenroman

Die Wohnung eines alten Menschen auszuräumen ist immer mit vielen Emotionen und Erinnerungen verbunden. Anja teilt sich die Aufgabe mit ihrer Tochter Lena und gemeinsam stoßen sie auf einige Familiengeheimnisse. Und so begebe ich mich auf eine Zeitreise, die vor genau hundert Jahren begann.

Die Hauptfiguren des Romans, Lena, ihre Mutter Anja und die rätselhafte Großtante Clara, sind überzeugend und facettenreich dargestellt. Lena, die durch ihre rebellische und unangepasste Persönlichkeit auffällt, wird mit der Geschichte ihrer Vorfahren konfrontiert und entdeckt dabei die Konflikte und Geheimnisse, die das Leben ihrer Familie geprägt haben. Clara, eine junge Frau im Berlin der 1920er-Jahre, steht im Zentrum der Ereignisse in der Vergangenheit, als sie sich unbewusst in politische und persönliche Gefahren begibt, die weitreichende Folgen für sie und ihre Familie haben.

Die Handlung entfaltet sich spannend und emotional. Besonders bewegend ist die Darstellung der innerfamiliären Konflikte und der schwierigen Entscheidungen, die von den Figuren getroffen werden müssen. Gleichzeitig nehmen aktuelle Ereignisse der Gegenwart einen sehr großen Platz ein und Parallelen zur Vergangenheit werden leider sehr deutlich.

Der Schreibstil ist flüssig und lebendig und fängt die Atmosphäre der verschiedenen Epochen sehr gut ein. Das pulsierende Berlin der 20er Jahre, die düsteren Vorzeichen des Zweiten Weltkriegs und auch die Herausforderungen der heutigen Zeit – Katharina Fuchs lässt die Schauplätze und deren Stimmung lebendig werden. Sie beschreibt sehr detailliert und die Dialoge sind authentisch und glaubwürdig.

Die zentralen Themen des Romans – Familiendrama, Liebe, politische Verantwortung und das Überwinden von Generationenkonflikten – sind sehr gut miteinander verwoben. Der Roman regt dazu an, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die Vergangenheit unsere Identität und unsere Lebensentscheidungen prägt.

Die Reise durch die Geschichte, auf die Katharina Fuchs mich geschickt hat, ist spannend und emotional. Auch wenn mir manche Themen aus der Gegenwart etwas zu viel waren, habe ich das Buch gemocht.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2025
Cher

CHER. Die Autobiografie, Teil eins (eBook, ePUB)


sehr gut

Das außergewöhnliche Leben einer Ikone

Ich bewundere Cher schon seit vielen Jahren und war daher sehr gespannt auf ihre Geschichte. Im ersten Teil nimmt sie mich mit in ihre frühen Jahre und ich erfahre viel über die Wurzeln ihrer Familie. Es beginnt mit der Kindheit ihrer Mutter Georgia. Die Darstellung von Georgias zahlreichen Ehen und Umzügen und die ungewöhnliche Kindheit von Cher, umgeben von Künstlern und Schauspielern, zeigt deutlich, dass Chers Weg zum Ruhm alles andere als gewöhnlich und eigentlich schon vorprogrammiert war. Ich persönlich fand die Schilderung der Kindheitsjahre zu ausführlich und auch der einfache Schreibstil konnte mich nicht begeistern.

Eine der fesselndsten Geschichten in diesem Buch ist Chers Aufstieg vom Hintergrundgesang zu internationaler Berühmtheit. Ihre Begegnung mit Sonny Bono, die gemeinsamen musikalischen Erfolge und die Entwicklung ihres einzigartigen Stils werden lebendig beschrieben. Cher schildert eindrucksvoll ihren Durchbruch mit Sonny, ihre Zeit in Las Vegas und den enormen Einfluss ihrer Fernsehsendung, die sie zu einer Modeikone machte.

Die Autobiografie zeigt auch die weniger bekannten Seiten von Chers Leben, einschließlich ihrer persönlichen Kämpfe und ihrer Entwicklung von einer blauäugigen Teenagerin zu einer starken, selbstbewussten Frau. Cher beschreibt ihre Bemühungen, sich aus Sonnys Kontrolle zu befreien, die Herausforderungen in ihrer Beziehung und ihre beständige Suche nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung.

Cher scheut sich nicht, ihre Liebesaffären offen zu legen, darunter ihre Beziehungen zu David Geffen und Gregg Allman. Diese Kapitel sind besonders aufschlussreich, da sie Chers unaufhörlichen Kampf, ihren eigenen Weg zu finden, verdeutlichen und die Komplexität ihres Charakters zeigen.

Der erste Teil der Autobiografie endet an einem entscheidenden Punkt in Chers Leben – am Beginn ihrer bemerkenswerten Schauspiel- und Solomusikkarriere. Das macht sehr neugierig auf den zweiten Teil.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2025
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Schöner und kluger Sylt-Roman

Der Gesang der Seeschwalben ist der erste Teil der Bücherfrauen von Listland Dilogie und entführt mich auf die zauberhafte Nordseeinsel Sylt. Ich war noch nie dort, aber durch die intensive Beschreibung der Landschaft und Atmosphäre hatte ich sofort ein vertrautes Gefühl. Genau so geht es der Journalistin Anna, die in den Norden der Insel reist, um dort die Bücherfrau Fenja zu treffen, die sich um die Buchkultur Nordfrieslands sehr verdient gemacht hat.

Doch anstelle von Fenja trifft sie zunächst deren Tochter Elisa an. Gabriella Engelmann schildert die Begegnungen und die Entwicklung der Beziehung zwischen Anna und Elisa auf eine sehr einfühlsame Weise. Die beiden nähern sich ganz zaghaft an und decken einige Geheimnisse aus der Vergangenheit auf.

Die dramatische Liebesgeschichte aus dem Jahr 1937 hat mich besonders fasziniert und ich konnte eintauchen in die geheimnisvolle und nicht immer schöne Vergangenheit. Fenja erkennt, dass sie endlich ihr Schweigen brechen muss, um die Wunden in ihrer Familiengeschichte zu heilen. Die Autorin erhält den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht und überrascht mich mit immer neuen Wendungen.

Ich mochte die gelungene Kombination von emotionalen und humorvollen Momenten. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und die Dialoge lebendig und authentisch.

Der Gesang der Seeschwalben ist eine gelungene Mischung aus Insel-Feeling, Familiendrama und Liebesgeschichte. Der Schreibstil ist flüssig und vor allem fesselnd und macht dieses Buch zu einem Wohlfühlroman, der aber auch ernste Momente hat, die mich zum Nachdenken angeregt haben.

Einer meiner Lieblingssätze: „Es ist wichtig, sich den Schmerzen der Vergangenheit zu stellen, um ihnen keine Macht über die Gegenwart und Zukunft zu geben“

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2025
Brodesser-Akner, Taffy

Die Fletchers von Long Island (eBook, ePUB)


gut

Die Handlung des Romans „Die Fletchers von Long Island“ beginnt mit einem dramatischen Ereignis: der Entführung von Carl Fletcher und der nachfolgenden Zahlung eines Lösegelds. Obwohl Carl freigelassen wird und die Familie versucht, den Vorfall zu überwinden, hinterlässt dieser Tag bleibende Spuren im Leben der Familie. Vierzig Jahre später, als sich die Familie bei einem Fest wieder vereint, werden die Auswirkungen des Vorfalls auf ihr Leben deutlich.

Taffy Brodesser-Akner zeichnet die Charaktere der Fletchers präzise und einfühlsam. Jeder von ihnen verarbeitet die Erinnerungen auf seine eigene Weise, und die Autorin stellt die inneren Konflikte und daraus resultierenden Dynamiken innerhalb der Familie dar. Die Dialoge sind lebendig und authentisch, die Beschreibungen fein beobachtet und detailliert.

Ein zentrales Thema des Romans ist, wie ein traumatisches Ereignis das Leben und die Beziehungen in einer Familie über Jahrzehnte hinweg beeinflussen kann. Der Aufbau des Buches ist ungewöhnlich, mit wenigen langen Kapiteln, was es manchmal schwierig macht, dem Fluss der Geschichte zu folgen. Dennoch verleiht die Erzählweise den Charakteren Authentizität und Tiefe, auch wenn mir die Sprache zuweilen zu vulgär war. Aber die innere Zerrissenheit wurde sehr gut dargestellt und vielleicht war die vulgäre Sprache hierfür nötig.

Ein weiterer Aspekt ist die Fähigkeit der Autorin, emotionale und humorvolle Momente zu kombinieren. Auch wenn der Humor nicht immer meinen Geschmack trifft, zeigt er dennoch eine kunstvolle Art, ernste Themen mit Humor zu verbinden.

Insgesamt ist „Die Fletchers von Long Island“ ein vielschichtiger Roman, der tief in die Familiengeschichte eintaucht. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und unterhält, auch wenn es nicht immer leicht zu lesen ist. Diejenigen, die detaillierte Charakterstudien und eine Mischung aus Tragik und Komik schätzen, werden es mögen.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2025
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt (eBook, ePUB)


gut

Eine dystopische Reise

Stuart Turtons Roman "Der letzte Mord am Ende der Welt" entführt mich auf eine letzte bewohnte Insel im Mittelmeer, die von einem giftigen Nebel umgeben ist. Das Setting ist zunächst faszinierend und dann eher beängstigend, da die letzten Überlebenden der Menschheit auf dieser kleinen Insel im Mittelmeer um ihr Leben kämpfen müssen.

Die Geschichte beginnt mit der Entdeckung der Leiche einer Wissenschaftlerin, die die Vision von einer Welt ohne Leid, in der alle gleich sind, aufgeben musste. Außerdem war sie die Schlüsselfigur für die Sicherheit der Insel. Ihre Ermordung setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die das fragile Ökosystem der letzten Zuflucht der Menschheit bedroht. Das Sicherheitssystem der Insel wird durch den Mord außer Kraft gesetzt und den Bewohnern bleiben nur 107 Stunden, um den Mörder zu finden, bevor der tödliche Nebel die Insel erreicht und alle vernichtet. Die Atmosphäre ist demnach sehr bedrückend und von der Idylle bleibt nicht mehr viel übrig.

Gleichzeit werden so viele Fragen aufgeworfen, die nicht alle beantwortet werden. Da ist zum Beispiel Abi, die Ich-Erzählerin, die nur in den Gedanken der Menschen existiert. Das fand ich mitunter beim Lesen etwas irritierend. Außerdem warum müssen die Menschen mit 60 Jahren sterben? Warum muss man sich bewerben, um Eltern zu werden? Ab dem Moment ahnte ich schon Böses.

Der Schreibstil Stuart Turtons ist fesselnd und spannungsgeladen. Die Handlung ist komplex und vielschichtig, mit vielen Wendungen und Enthüllungen. Allerdings wiederholen sich einige dieser Wendungen und manche Aspekte der Geschichte wirken ein wenig gezwungen.

"Der letzte Mord am Ende der Welt" ist ein ungewöhnlicher dystopischer Roman, der viele interessante Fragen aufwirft und vor allem eine düstere Welt erschafft. Obwohl einige Elemente der Geschichte verstörend sind und nicht alle Fragen vollständig geklärt werden, bleibt das Buch spannend und lesenswert. Ich fand es allerdings anstrengend und war froh, als es zu Ende war.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2025
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hochspannend und aktuell

Ingar Johnsrud hat schon einige Thriller geschrieben. Echokammer war mein Erster und ich bin restlos begeistert. Spannend von Anfang an und hochaktuell! Ich habe viel Stoff zum Nachdenken bekommen. Es ging los mit der These, dass brutale Strafen die Gesellschaft besser machen. Da war mir schon klar, wohin der Weg führt.
Schauplatz ist die norwegische Hauptstadt Oslo und deren Randgebiete. Hier wird in einigen Tagen die Wahl einer neuen Regierung stattfinden. Viele kurze Kapitel mit präzisen Zeit- und Ortsangaben und Countdown bis zur Wahl kreieren einen straffen Spannungsbogen und halten mich stets in Atem. Ingar Johnsrud erzählt zudem aus verschiedenen Perspektiven, ein Stilmittel, das ich sehr mag.

Das Ermittlerteam besteht aus Lieselott Benjamin, einer spröden, aber sehr guten Beamtin und Martin Tong, den ich von Anfang an sehr interessant finde, weil er so anders ist. Eine weitere wichtige Person ist Jens Meidell. Seine Mutter war einst eine berühmte Politikerin, er ist nun der juristische Berater der Arbeiterpartei. Meidells persönliche Tragödie und seine Verstrickungen in die politischen Machtspiele machen ihn zu einer besonders faszinierenden Figur.

Das alles bietet den Stoff für einen megaspannenden Polit-Thriller, der sich mit Rechtsterrorismus, Wahlkampfintrigen und Datenmanipulation auseinander setzt.

Echokammer ist hochaktuell und greift Themen auf, die in der heutigen politischen Landschaft von großer Bedeutung sind. Ingar Johnsrud gewährt interessante Einblicke hinter die Kulissen der Machtpolitik. Damit schafft er es, mich gleichzeitig zu faszinieren und abzustoßen.

Der Schreibstil ist fesselnd und dem Autor gelingt es einwandfrei, komplizierte Zusammenhänge auf verständliche Weise darzustellen. Die Handlung ist komplex, jedoch meisterhaft strukturiert, was den Roman zu einem echten Page-Turner macht.

Die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet, wobei jede Figur ihre eigenen komplexen Motivationen und Geheimnisse besitzt. Absolute Empfehlung!

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.05.2025
Hofland, Tom

Nimms nicht persönlich (eBook, ePUB)


weniger gut

Skurrile und brutale Satire

Ich mag Bücher, die anders sind. Daher hatte ich mich auf dieses Buch sehr gefreut. Denn der Roman "Nimms nicht persönlich" von Tom Hofland sollte eine faszinierende Mischung aus schwarzem Humor und satirischen Elementen bieten. Die Geschichte dreht sich um den Qualitätsmanager Lute und die düsteren Machenschaften des Headhunters Lombard. Trotz dieser interessanten Prämisse konnte das Buch mich nicht ganz überzeugen.

Die Kombination aus Skurrilität und Brutalität war für meinen Geschmack etwas zu extrem und beeinträchtigte mein Lesevergnügen. Insbesondere der Mangel an auflockerndem Humor hat dazu beigetragen, dass die Geschichte stellenweise schwer verdaulich war. Die Horrorelemente erschienen mir manchmal unpassend und störten meinen erzählerischen Fluss.

Insgesamt konnte "Nimms nicht persönlich" von Tom Hofland meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen. Die übertriebene Skurrilität, die ausgeprägte Brutalität und der fehlende Humor machten das Buch für mich zu einer weniger erfreulichen Lektüre. Dennoch könnte es Leserinnen und Leser ansprechen, die eine Vorliebe für diese Art von ungewöhnlicher Mischung haben. Mein Geschmack war es leider nicht.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.