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_owlsbookcorner
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Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2025
Schreiber, Christiane

Ein Fall für den fantastischen Flusenwutz / Andersgasse 7 Bd.1


gut

Christiane Schreiber erschafft mit dem Kinderkrimi, Andersgasse Nr. 7 - ein Fall für den Flusenwurtz, den ersten Band einer Reihe magischer Detektivgeschichten für junge Leser ab 8 Jahren.
Hauptprotagonist Karl lebt im Haus seiner Tante, dem gleichen Haus, in dem auch seine beste Freundin Elsa lebt. Hier wohnen weitere fantasievolle und skurrile Gestalten, die alles andere sind als normal und die beiden Kinder deshalb immer wieder einladen, ihren Geheimnien auf den Grund zu gehen. So z.B. ein unsichtbarer Mann, eine böse Hexe, wegen der Elsa sich nicht auf den Flur traut, oder der alte Seefahrer, der voller vergangener Geheimnisse steckt.
Alles in allem sind sie Figuren sehr interessant und voller Fantasie. Die Brillenschlange, die in der Handtasche wohnt, oder die Flusenwutze, die jeglichen Dreck auffressen.
Leider wurde mir der Hauptprotagonist Karl im Laufe des Bundes immer unsympathischer. Erst jagt er die Diebe und dann fängt er selbst am zu stehen, schert sich nicht um die Konsequenzen seines Handelns und zeigt keinerlei Einsicht, sondern rechtfertigt sich mit seinem forschenden Dedektivsein. Diese Charakteristik finde ich für Kinder dieses Lesealters unangemessen, da Protagonisten eine Vorbildfunktion haben sollen! Karl hingegen reitet sich immer tiefer rein.
So schön und spannend dieses Werk auch beginnt, desto mehr verliert es an Tiefe und Empathie im weiteren Verlauf.
Der Schreibstil ist dabei interessant und kindgerecht, die teils unheimlichen Wesen und ihr Handeln bzw. ihre Rolle, muss man in diesem Lesealter aber aushalten können.
Am besten haben mir die Illustrationen gefallen, die auch die Ergebnisse des Dedektivseins darstellen, weniger die teils überladene Story, die in sich nach meinem Geschmack nicht ganz rund ist. Vielleicht überzeugt der nächste Band mehr.

Bewertung vom 22.02.2025
Goodall, Anna

Das Portal zur Düsterwelt / Maggie Blue Bd.1


sehr gut

Autorin Anna Goodall entwirft mit ihrem Kinderbuch Maggie Blue – Das Portal zur Düsterwelt den Auftakt einer neuen Fantasy- Buchreihe für junge Leser ab 10 Jahren.
Protagonistin Maggie Blue muss mit ansehen, wie ihre Mitschülerin Ida über ein magisches Portal in eine düstere Parallelwelt, einen Ort mit sonderbaren und gefährlichen Gestalten und furchterregenden Geschehnissen, entführt wird. Mit ihrem sprechenden Kater Hoagy an ihrer Seite folgt Maggie Ida in die Düsterwelt und begibt sich in äußerte Gefahr. Umringt von Mordhexen, Gestaltwandlern und dem finsteren Herrscher der Düsterwelt Eldrow, der schreckliche Pläne im Sinn hat, versucht sie diese zu vereiteln.
Durch Goodalls sehr veranschaulichen Schreibstil kann man sich die Düsterwelt und die einzelnen Szenarien sehr gut vorstellen. Auch die Charaktere sind authentisch und sympathisch, oder sehr unangenehm, dargestellt. Vor allem der sprechende Kater Hoagy macht es einem leicht ihn gern zu haben.
Die Geschichte ist in sich schlüssig und hochgradig spannend erzählt, dennoch finde ich einige Beschreibung oder Thematiken, wie Depressionen und Mobbing, als auch Situationen wirklich sehr düster, bedrückend, fast brutal. Meiner Meinung nach noch nicht für das Lesealter von 10 Jahren geeignet, sondern erst für ältere Kids. Einzelnes bleibt offen und auch das Abenteuer von Maggie und Hoagy in der Düsterwelt scheint noch nicht zu Ende, was deutlich für eine Fortsetzung und eine Aufrechterhaltung der Spannung spricht. Wer ein hart gesonnener Fantasy- Liebhaber ist und es seinen Kids bereits zutraut ein solches Buch zu lesen, der kommt hier sicherlich auf seine Kosten. Ich fand es spannend, würde es persönlich aber nicht für meine Kinder kaufen, auch wenn es literarisch und stilistisch wirklich gelungen ist!

Bewertung vom 17.02.2025
Spratte, Annette

Blumen im Schuh


sehr gut

Blumen im Schuh ist der neuste und hoch einfühlsame Roman von Autorin Annette Sprattes, die uns mit auf eine Reise voller Emotionen nimmt und gleichzeitig liebevoll den Weg zur Selbstfindung in der Mitte des Lebens zeichnet.
Sprattes entführt den Leser in die emotionalen Gefilde von Protagonistin Elisabeth. Diese ist zurückhaltend, introvertiert und anfänglich kaum aushaltbar naiv und empfindet sich selbst ein gutes Leben und eine glückliche Ehe führen, bis ihre Welt ein einziger Trümmerhaufen zu werden scheint, als sie ihren Ehemann kurz vor der Silberhochzeit mit einer deutlich jüngeren Kollegin ertappt.
Erschüttert findet Elisabeth Zuflucht bei ihrer unkonventionellen Schwägerin Anja und deren Tochter. Hier auf dem abgelegenen Bauernhof, zwischen Pubertät und herzlicher Unordnung, beginnt sich Elisabeth allen Wiederständen zum Trotz, zu reflektieren, an Stärke zu gewinnen und neu kennen zu lernen. Elisabeths Weg zur Selbstfindung wird durch eine liebevolle und authentische Erzählweise begleitet, die den Leser schnell mit den Figuren und den Geschehnissen warm werden lässt. Eine herzerwärmende (Bild)Sprache durch lebensnahe Dialoge lässt die Geschichte und Verhaltensweisen authentisch wirken und so fühlt man intensiv mit Elisabeth, als ihr Noch-Ehenmann versucht ihr permanent Steine in den Weg zu legen.
Die Story könnte an einzelnen Stellen mehr Dynamik aufzeigen und wirkt vereinzelt sehr vorhersehbar. Wer eine ruhige und zeitgleich tiefgehende Geschichte sucht, ist hier mehr als gut bedient. Absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 13.02.2025
Neubauer, Annette

tiptoi® Meine Lern-Spiel-Welt - Logisches Denken


ausgezeichnet

Mit dem neusten Tiptoi- Buch aus der Reihe, Meine Lern-Spiel-Welt - logisches Denken, begleiten wir den kleinen sympathischen Tiger Theo. Theo wünscht sich nichts mehr als fliegen zu können, um diesem Wunsch näher zu kommen, begibt sich Theo auf eine abenteuerliche Reise und entdeckt in acht thematisch unterschiedlichen Kapiteln die Welt auf seine Weise. Neben interessanten und abwechslungsreichen, wenngleich auch sehr anspruchsvollen Rätseln können die jungen Tiptoi- Nutzer ebenso viele spannende Tiere kennenlernen, entspannende Lieder singen oder auf eigene Entdeckungsreise gehen.
Dieses Buch schult das selbständige Lernen und bezieht Kinder wunderbar und interaktiv mit ins Geschehen ein.
Die Illustrationen gehen diesmal sehr ins Pastellige, was meiner Töchter besonders gut gefallen hat. Meine große Tochter konnte die Spiele und Rätsel beinahe selbständig lösen, meine 4 Jährige brauchte wiederum noch Begleitung und Unterstützung. Die Zielgruppe würde ich demnach eher bei Kindern im Vorschul- oder Grundschulalter (6-8 Jahren) ansetzen. Dennoch hat uns das Buch sehr viel Spaß und Abwechslung bereitet und begleitet seither auf längeren Autofahrten.
Meinerseits sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 21.01.2025
King, S. J.

Jagd um den Eiffelturm / Die Zeit-Agenten Bd.3


ausgezeichnet

Kinder ab 7 Jahren erleben in 'Die Zeitagenten, Jagt um den Eifelturm Band 3, ein spannendes Abenteuer eingebettet in historische Ereignisse, in diesem Band in Paris. Zeitagenten, das sind acht Kinder aus aller Welt, die in der Zeit zurück reisen, um dem Bösen, einem Zeitdieb namens Mora, der über 'Ticker' verfügt, mit denen er die Zeit beeinflussen kann, das Handwerk zu legen. Derweil bleibt die Welt im Hier und Jetzt stehen, dass die Agenten nicht auffliegen und nichts verpassen.
In diesem Band, nehmen Hannah aus den USA und Alex aus Neuseeland den Auftrag an, den Bau des Eifelturms 1889 sicherzustellen, denn Mora hat dem Architekten Gustav Eifel die Pläne gestohlen und sein Handeln verändert natürlich auch die Gegenwart. Leider verfügt Mora über Ticker, mit welchen er die Agenten immer wieder aufhält. Dank der Hilfe des Kuckucks Tempo, der die Kinder begleitet, wird am Ende der Bösewicht in einer spannenden Aktion schließlich ausgetrickst und das Gute siegt.
In der Geschichte werden immer wieder französische Worte eingebettet, was es authentisch macht, eine Reise nach Frankreich angetreten zu haben. Der Schreibstil liest sich flüssig und verständlich und ist auch was für geübte Selbstleser. Der Band ist in sich schlüssig, lebhaft und spannend und erzählt eine eigene, zu den anderen Bänden unabhängige Geschichte.
Die schönen schwarz weiß Illustrationen passen ideal zur erzählen Geschichte und lassen die sympathischen Protagonisten aufleben.
Super finde ich vor allem die nebenbei vermittelten historischen Informationen und das der Leser während der Rahmenhandlung auf Persönlichkeiten, wie dem Erfinder Thomas Edison, Feinkosthändler Henry Heinz oder Maler Edvard Munch, trifft.
Diese Reihe wird sicher ihre Liebhaber finden und wird von mir ganz klar weiterempfohlen.

Bewertung vom 18.12.2024
O'Farrell, Maggie

Lina und der Schnee-Engel


sehr gut

Lina und der Schneeengel erzählt die zauberhafte und berührende Geschichte von einem kranken und zugleich mutigen und neugierigen kleinen Mädchen, das an einem verschneiten Winterabend etwas Magisches erlebt. Als Protagonisten Lina in jener Nacht unerwartet ihrem Schneeengel aus dem Vorjahr begegnet, vollzieht sich ein kleines Wunder, was Lina bei der Genesung verhilft.
Die poetische Erzählung lädt zu einer Reise in die eigene Fantasie ein. Begleitet wird sie durch wunderschönste Illustration, welche die Geschichte perfekt einfangen und zauberhaft begleiten. Dabei wirken die Seiten, wie auch das Buchcover, sehr hochwertig und edel.
Inhaltlich bzw sprachlich, wie auch stilistisch, finde ich die Geschichte für ältere Kinder ein bisschen besser geeignet.
Die verzauberte und winterliche Atmosphäre der Erzählung passt perfekt in die Vorweihnachtszeit, was dieses Buch zu einem idealen Weihnachtsgeschenk macht.

Bewertung vom 05.12.2024
Sonneson, Josefine

Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft


ausgezeichnet

"Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft", von Josefine Sonneson, ist ein wunderschönes (Hör-)Buch für Kinder ab 10 Jahren (kann aber deutlich früher gehört werden).
Im Mittelpunkt stehen die beiden Protagonisten Elli und Jaro. Sie wohnen nicht nur im selben Mehrfamilienhaus, sondern sind auch beste Freunde. Wie jedes Kind plagen die beiden geheime Ängste. Jaro hat Angst vor Hunden, Elli vor offenen Gewässern. Doch eines Tages trifft Jaro den Entschluss, sich seinen Ängsten endlich zu stellen und gemeinsam arbeiten sie Tag für Tag daran, ihren Bammel los zu werden. Bis plötzlich Tami, ein neue Mädchen im Haus, einzieht und alles auf den Kopf stellt.
Sonneson greift in ihrem Werk wichtige Themen wie, Freundschaft und Zusammenhalt, Eifersucht und Heranwachsen, sowie Mut und Ängste (besiegen) auf.
Die Geschichte zeigt liebevoll, dass eine Freundschaft nicht durch einen kleinen Streit erschüttert wird und das Ängste zum Leben eines jeden dazugehören.
Der Schreibstil ist leicht verständlich und für das entsprechende Alter, aber auch jüngere Kinder, gut nachzuvollziehen. Wortwitze lockern das Ganze etwas auf.
Die sanfte und sympathische Stimme von Friedel Morgenstern, die das Hörbuch eingesprochen hat, passt perfekt und wirkt ebenso einladend wie das Thema selbst. Sie lässt die Protagonisten regelrecht lebendig werden, was dieses Hörbuch zu einem absoluten Genuss für Groß und Klein werden lässt. Zuhörer kommen hier auf ihre Kosten, können schmunzeln, sich identifizieren und vielleicht selbst den Mut sammeln, sich ihren Ängsten zu stellen.
Schade fand ich persönlich nur, dass die Geschichte vom Volumen so lang war, dass man sie nicht auf eine Hörfigur spielen konnte, da wir unseren Kindern nicht jedes Mal den Laptop zum Hören anmachen wollen. Alles in allem aber eine wunderschöne Geschichte, die man gehört oder gelesen haben sollte.

Bewertung vom 30.11.2024
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


sehr gut

Eva Biringers "Unversehrt" ist ein unglaublich interessantes und vielschichtiges Werk zum Thema weiblicher Schmerz.
Bereits das Buchcover macht auf metaphorische Weise auf die unterschiedlichsten Formen des weiblichen Schmerzes aufmerksam.
Aus mannigfaltigen Gesichtspunkten beleuchtet Biringer dieses literarisch, meiner Meinung nach, noch viel zu wenig berührte Thema und beschreibt neben fundierten empirischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten und Ergebnissen, auch aus der eigen Familiengeschichte anhand des Gesundheitszustandes ihrer eigenen Großmutter. Hierbei geht es nicht einzig um den körperlichen Schmerz den eine Frau oftmals mehr zu erleiden hat als ihr männliches Gegenüber. Viel öfter sind Frauen Opfer körperlicher und emotionaler Züchtigung und Gewalt. Frauen gebären und auch wenn es eines der wundervollsten Dinge im Leben einer Frau ist, Kinder bekommen zu können, so geht dies auch mit Schmerzen, Einschränkungen und dauerhaft körperlichen Veränderungen einher. Desweiteren greift Biringer die feministische Perspektive auf, aus der weiblicher Schmerz weitestgehend bagatellisiert und schlimmer noch ignoriert wird. Ein Erwartungshaltung von Verdrängen und Herunterschlucken, sowie das Drängen zum Weitermachen und Durchhalten. Warum leben wir in einer Welt, wo wir nicht aussprechen dürfen, was uns schmerzhaft erscheint, was uns belastet und welche Last wir nicht mehr schaffen zu tragen, aus welchem Grund auch immer. Doch am spannendsten fand ich persönlich den Aspekt und die Auseinandersetzung mit der Epiginese - dem "Generationsübergreifenden Gesundheitseffekt", dem Weitergeben von Schmerz über Generationen hinweg. Mit dem passenden Zitat von Sabina Schwachenwalde "Manche Menschen erben Immobilie, andere erben Traumata".
Der Schreibstil blieb über das Werk hinweg unaufgeregt und laß sich ohne weitere Anstrengung. Die unterschiedlichen Kapitel zu den vielseitigen Herangehensweisen und Gesichtspunkten fand ich gut gewählt und weitestgehend stimmig. An einigen Stellen hätte es gern mehr an Tiefe sein dürfen, dann hätte es im Ganzen deutlich runder gewirkt. Nicht so gelungen fand ich Beispiele, einen Mann mit zum Arzt nehmen zu sollen, dass dieser den weiblichen Schmerz besser verstehen/ nachvollziehen kann. Generell fänd ich es gut, wenn wir einfach bei uns bleiben und auf unsere Bedürfnisse aufmerksam machen, ohne selbst in die Rolle des Diskriminierenden zu verfallen, denn Männer tragen nicht (immer) Schuld am weiblichen Schmerz. Trotz entl vernachlässigter Gendermedizin oder kultureller Ästhetisierung weiblichen Leidens, haben auch Männer in der Historie ihre Opfer gebracht und generationsübergreifend Schmerz erlitten. Hier hat man ab und an das Gefühl, dass die Autorin ihren persönlichen Unmut spürbar mitschwingen lässt.
Dennoch spannend und empfehlenswert.

Bewertung vom 14.11.2024
Kessel, Carola von;Beckmann, Lia;Schirdewahn, Lea

Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not


sehr gut

Für Pferdeliebhaber ab 8 Jahren hat Autorin Carola von Kessel, gemeinsam mit den beiden pferdeaffinen YouTuberinnen, Lia und Lea, das bereits zweite spannende Leseabenteuer geschaffen. Ich selbst kannte die beiden sozial-Media- Sternchen noch nicht und fand auch die Geschichte, welche hier erzählt wurde weitestgehend vorhersehbar und daher wenig spannend. Da meine Tochter aber selber eine absolute Pferdenärrin ist, ist das Buch hier total eingeschlagen. Es ist ein interaktiver Lesespaß, der neben einer interessanten Geschichte auch Rätsel für den Leser bereithält. Das Buchcover ist sehr ansprechend und das Buch durch und durch für junge Leser geeignet. Ein einfacher und angenehmer Schreibstil, zudem überschaubare Kapitel, machen es zu einer Lesefreude für das angegebene Lesealter. Lia und Lea sind selbst die Protagonisten in ihrer Geschichte und so wird auch aus ihrer Sicht, teilweise hervorgehoben durch Sprechblasen und Nachrichten, erzählt. Für kleine Pferdemädchen eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.11.2024
Göhlich, Susanne

Was ist ein Mensch?


sehr gut

Autorin Susanne Göhlich schaffte mit Hamster Poldi einen der zauberhaftesten Protagonisten, die ich je in einem Kinder(Sachbuch) habe kennenlernen dürfen. Mit Witz und Tiefgang begleiten wir einen kleinen Hamster der seine menschliche Mitbewohnerin Maja Löcher in den Bauch fragt, zu: Was ist ein Mensch?
So möchte dieses nachtaktive Tier bspw. verstehen, warum ein Mensch nachts schlafen muss, was und warum Menschen für Gefühle haben, wozu Bewegung wichtig ist und noch vieles mehr.
Dabei ist dieses Sachbuch so ganz anders als viele andere, denn der Leser wird charmant und allumfassend durch das wissbegierige Erfragen eines Hamsters mit einer Menge an biologischen, evolutionären und psychologischen Sachwissen in Berührung gebracht.
Die Kapitel sind für sich sehr kompakt und inhaltlich interessant, aber gleichzeitig an einigen Stellen etwas überladen gestaltet. Spannend, das Wissen wird wie auf einer gemeinsamen kleinen Abenteuerreise durch den menschlichen Organismus und den menschlichen Alltag gestaltet. Wir erfahren, wie ein Mensch aus Sicht eines kleinen Nagetieres wahrgenommen und verstanden wird.
Die Texte sind teilweise wirklich sehr fachlich und enthalten viel Sachwissen. Schwierige Bezeichnungen werden an Ende des Buches im Glossar von Poldis "geliebten Wörtern", wie es so charmant heißt, noch einmal zusammengefasst, aber ein Kinderbuch für Erstklässler oder Erstleser ist das hier auf gar keinen Fall! Selbst als Erwachsene, war es mir beim Vorlesen an einigen Stellen zu komplex und einige Wörter wirklich schwer vorzulesen und noch schwerer zu merken. Ich würde es eher mit Beginn des Biologie- Unterrichts, in der fünften Klasse, sehen. Deshalb leider einen dicken Punkt Abzug. Süß fand ich wiederum Poldis HamsterRAD am Ende eines jeden Kapitels, wo nützliche Tipp und Wissenswertes noch einmal zusammengefasst werden. Die Illustrationen sind zauberhaft und Poldi einfach ein süßes freches Kerlchen, mit dem nebenbei Lernen einfach nur Spaß machen kann.