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MartinaP

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Bewertung vom 02.07.2025
Lachmann, Käthe

Der Feind in meinem Beet


sehr gut

Klappentext:

»Warum solltest du den Nachbargarten gepachtet haben? Du sagst zu allem ›Blume‹, egal, ob es sich um einen Kaktus oder eine Ligusterhecke handelt!«

Mit dreiundvierzig hat Maren den Absprung aus ihrer eintönigen Ehe mit Lars geschafft. Ablenkung findet sie, als sie endlich einen der begehrten Kleingärten in Hamburg ergattert. Sie fällt jedoch aus allen Wolken, als Lars plötzlich im Nachbargarten auftaucht, den er offenbar gepachtet hat. Ausgerechnet Lars, für den »Grün« nur an der Ampel eine Bedeutung hat. Und nun weigert er sich, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen, und unternimmt obendrein dubiose Versuche, Maren zurückzugewinnen.

Dabei möchte sie viel lieber ihr Singledasein genießen und endlich zu sich selbst finden. Und dann ist da auch noch der verdammt lustige und attraktive Tammaro vom Garten an der Ecke, mit dem man sich nicht nur wunderbar über den Baumschnitt unterhalten kann …



Seit einigen Jahren sind Kleingärten ja wieder groß in Mode und deswegen ist es nur logisch, dass Käthe Lachmann uns mit ihrem neuen Roman in eine Kleingartenanlage entführt.

Maren, die Hauptfigur (die Geschichte wird in der Ich-Form erzählt), hat nach Trennungsstress von Ehemann Lars dringend Ruhe und Ablenkung nötig und pachtet sich eine Kleingarten, wo sie sich all das erhofft. Dazu noch Sonnenschein und ein Stück Kuchen - die Welt ist perfekt.

Dummerweise hat sie natürlich auch einen Gartennachbarn - Exmann Lars! Der plötzlich feststellt, dass ihm eigentlich doch noch viel mehr an Maren liegt, als bisher gedacht. Die Wiederum eigentlich gar kein Interesse mehr an eine Beziehung und schon gar nicht an Lars hat.

Als ob das nicht schon genug Chaos wäre, taucht auch noch der attraktive Tammaro auf......ebenfalls Kleingärtner. Und schon ist das Spiel am Laufen.

Käthe Lachmann beschreibt das Leben in einer Kleingartenanlage inklusive Sommerflohmarkt etc. amüsant und hat einen sehr leicht zu lesenden Schreibstil. Ich musste mehrmals laut auflachen, denn der Humor kommt hier wirklich nicht zu kurz. Deshalb hatte ich das Buch auch in einem Rutsch durch.

Leider konnte ich insbesondere mit Maren nicht wirklich warm werden. Irgendwie fand ich ihr Verhalten stellenweise eher Spätpubertär und nicht unbedingt authentisch mit einer Frau Ü 40, die mitten im Leben stehen sollte. Ihr beste Freundin Evi war mir wesentlich sympathischer. Etwas langatmig war die Geschichte um die Trennung von Lars, hier hätte ich mir ein etwas flotteres Erzähltempo gewünscht.

Unabhängig davon würde ich das Buch aber allen empfehlen, die eine leichte Geschichte zum Abschalten und Entspannen suchen und einfach mal die Seele baumeln lassen wollen.

Bewertung vom 27.06.2025
Pierre, Marie

Der Weg der Frauen / Das Pensionat an der Mosel Bd.3


ausgezeichnet

Klappentext:

1912: Pauline Martin ist schockiert, als sie erfährt, dass ihre Schülerin Sophie in Metz bei einer Kundgebung für Frauenrechte verhaftet wurde. Obwohl sie bald darauf wieder entlassen wird, hat das Ganze Konsequenzen für Pauline, denn der Ruf ihres Pensionats hat erheblichen Schaden genommen. Als Sophie kurze Zeit später aus Luxemburg zurückkehrt, ist sie vollkommen verändert. Das einst selbstbewusste Mädchen ist nun blass, still, bisweilen geradezu apathisch. Pauline forscht nach und stößt in Sophies Elternhaus auf Ungeheuerliches. Gleichzeitig taucht Paulines ehemaliger Verlobter Roland in Diedenhofen auf und wirbt erneut um sie. Als Erich von Pliesnitz davon erfährt, zieht er sich enttäuscht zurück. Pauline muss sich entscheiden – und könnte dadurch alles verlieren.

Der Weg der Frauen ist der dritte Teil der Saga "Das Pensionat an der Mosel". Obwohl ich Teil 1 und 2 nicht gelesen habe, bin ich trotzdem sehr schnell in die Geschichte reingekommen. Sehr geholfen hat mir dabei das Verzeichnis der handelnden Figuren am Anfang des Buches.

Die Geschichte spielt in Diedenhofen wo Pauline Martin ein Pensionat führt, und jungen Mädchen dabei Unterstützung gibt, den für sie richtigen Weg durchs Leben zu finden. Aufgrund gesellschaftlicher Zwänge der damaligen Zeit gestaltet sich ihre aufkeimenden Liebe zum jungen Hauptmann von Pliesnitz als schwierig und scheinbar sogar undenkbar. Dazu kommt noch das Wiedersehen mit ihrem Ex-Verlobtem, einem Bankierssohn der erneut um Pauline wirbt.

Auch beruflich steckt Pauline in Schwierigkeiten: ihre Schülerin Sophie wird verhaftet, als sie sich bei einer Kundgebung für Frauenrechte einsetzt, woraufhin sie zunächst zurück zu ihren Eltern muss. Die Handlung hier hat mich absolut gefangen genommen und teilweise war ich einfach schockiert über die "Methoden" der damaligen Zeit, Frauen oder Mädchen zum Schweigen zu bringen. Pauline kämpft für ihre Schülerin und am Ende gibt es bezüglich Sophies Mutter eine überraschende Wendung.

Auch sonst läuft nicht alles rund im Pensionat: ein geheimnisvoller Spion scheint alles daran zu setzen, das Pensionat gesellschaftlich untragbar zu machen.

Marie Pierre gelingt es, die Charaktere so darzustellen, dass man sich ohne Schwierigkeiten die einzelnen Personen vorstellen kann. Irgendwie habe ich sie alle lieb gewonnen.

Was mich an diesem Buch am Meisten fasziniert hat ist aber der tiefe Einblick in die damalige Zeit. Frauen mussten um Emanzipation und Selbstverwirklichung kämpfen, durften nicht wählen, als Lehrerin nicht heiraten usw. Anhand von Pauline wird gut dargestellt, wie sich gebildete Frauen zunehmend aus diesem engen Korsett befreien wollten und konnten..........Vorkämpferinnen für die Freiheiten und Rechte, die wir heute genießen dürfen.

Das Buch liest sich wie von selbst, ist unterhaltsam und doch historisch fundiert geschrieben. Abgerundet wird es durch Kartenmaterial von Diedenhofen / Elsaß-Lothringen sowie einem Verzeichnis, in dem die französischen Begriffe, die Marie Pierre immer wieder einfließen lässt -was das Buch sehr authentisch macht - nachlesen kann. Sehr interessant auch das Nachwort, welches nochmals die Entwicklung der Frauenrechte beleuchtet.

Für mich ein mehr als gelungener Roman bei dem ich mich nicht nur gut unterhalten gefühlt habe, sondern sogar noch ein wenig meine Geschichtskenntnisse auffrischen konnte.

Bewertung vom 15.06.2025
Dreyer, Tine

Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset


ausgezeichnet

Klappentext:

Die 48-jährige Liv ist Ehefrau, Mutter, Küchenplanerin und – nachdem ihre erste Hitzewallung eine tödliche Kettenreaktion auslöst: Mörderin. Jetzt schläft Liv nicht mehr nur wegen des Hormonmangels schlecht, sondern auch wegen ihrer Schuldgefühle. Aber sich stellen und ins Gefängnis gehen, ist keine Option, immerhin muss sie sich um drei pubertierende Kinder und ihren Mann Jörn kümmern, und natürlich um Marlies und Werner, ihre betagten Schwiegereltern. Bleibt nur eins, um Ruhe zu finden: Liv muss ihre Einstellung ändern, ein positives Mindset erarbeiten. Ausgerechnet eine Exprostituierte und ihre Schwiegermutter helfen ihr dabei. Unglücklicherweise kommt es trotz aller Bemühungen zu weiteren Morden – aber wenigstens stehen ihr die beiden dabei mit einem positiven Mindset zur Seite.



Obwohl ich Band 1 nicht gelesen habe, war es überhaupt kein Problem mich in das Buch einzufinden. Bereits im ersten Kapitel lernen wir Livs chaotische Familie bei einer aus dem Ruder laufenden Familienparty kennen. Und damit auch die Hauptprotagonisten. Bereits nach den ersten Seiten habe ich meine Lieblingsfigur auserkoren: Marlies, die megacoole 87-jährige Schwiegermutter!!!

Die satirischen Schilderungen der weiteren Handlungen, in denen Liv es mit Drogendealern zu tun bekommt, strotzen vor Witz und Humor. Höhepunkt des Buches war für mich, als Marlies als Alibi-Kontaktperson für den vermeintlichen Drogenverkauf im Altenheim herhalten musste. Die sich daraus ergebenden, tödlichen, Probleme und wie Liv, Marlies und Iza, ehemalige Prostituierte und jetzt "Mädchen für alles" bei Livs Schwiegereltern, sich aus der Situation wieder herausmanövrieren ist einfach köstlich beschrieben.

Tine Dreyers Schreibstil ist flüssig, die Dialoge sind spritzig und die immer wieder in kursiv dazwischen geschobenen Gedanken von Liv humorvoll und beleuchten die ganze Szene nochmal intensiv von Livs Seite.

Fazit: Ich würde das Buch unbedingt als Lektüre empfehlen, wenn man einfach mal was zum Abschalten und Lachen braucht. Egal ob frau gerade in der Menopause ist oder nicht - Spaß beim Lesen ist absolut garantiert. Natürlich ist die ganze Geschichte völlig überzeichnet und unrealistisch dargestellt - aber es handelt sich ja nicht um ein Sachbuch oder die Tageszeitung und von daher: einfach nur gelungen.

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