Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Alina

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 18.10.2023
Mutterkuchen
On, Marie

Mutterkuchen


ausgezeichnet

Eine eindrückliche biografische Erzählung

Das Buch „Mutterkuchen“ ist eine eindrückliche autobiografische Erzählung, auf die man sich bewusst einlassen muss. Erst dann entfaltet die Geschichte ihr eigentliches Potenzial. Bereits das Cover und der Titel haben mich angesprochen und neugierig auf die Geschichte gemacht, die dahintersteckt. Die Autorin nimmt ihre Leserschaft mit auf eine Reise von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Dabei schildet sie Szenen und Ereignisse aus ihrem Leben auf eine Art und Weise, als würde sie einem mündlich ihre Geschichte erzählen. Der Schreibstil harmoniert dabei gut mit dem, was erzählt wird. Statt eines blumigen und ausschweifendem Erzählens, wird die Geschichte durch einen gut auf den Punkt gebrachten Stil entwickelt. Das Leid – besonders im ersten Teil – wird dadurch nur unterstrichen und wirkt sehr wahrhaftig. Immer wieder musste ich mir beim Lesen in Erinnerung rufen, dass es sich hierbei ja um eine autobiografische Erzählung handelt und das Leben, in das ich Einblicke haben durfte, tatsächlich so gelebt wurde und keine fiktive Welt darstellt. Umso nahbarer wurde die Erzählung und die Protagonistin bzw. Autorin, und ich habe auf eine sehr persönliche Art die Lebensentwicklung mitverfolgt und mitgefühlt. Jedes Tief und jedes Hoch haben mich sehr berührt. An einigen Stellen hatte ich Probleme Menschen und ihre Namen zuzuordnen, da in einigen Abschnitten auf bestimmte Personen nur kurz eingegangen worden ist. Im Kontext der Erzählweise passt es allerdings zur Geschichte. „Mutterkuchen“ ist ein Buch, auf das man sich bewusst einlassen muss. Tut man dies aber, so hat man die Chance auf ein berührendes Buch, das zum Mitfühlen und Mitleiden einlädt und einem sein eigenes Leben hinterfragen lässt.

Bewertung vom 17.10.2023
Die Postbotin
Schneefuß, Elke

Die Postbotin


sehr gut

Eine Geschichte über starke Frauen, Familie und die Liebe

Der Roman versetzt seine Leserschaft in das Berlin der Anfangszeit der Weimarer Republik. Durch die historischen – und zum Teil noch immer bestehenden – Orte konnte ich gut in die Geschichte eintauchen. Wobei ich an einigen Stellen gerne noch tiefer in das historische Berlin von 1919 eingetaucht wäre. Sowohl das Cover als auch die schön gestaltete Karte von Berlin im Buch sorgen für eine gute Atmosphäre.

Das Buch erzählt die Geschichte der Postbotin Regine, aber auch der anderen Frauen in ihrem Umfeld. Jede Einzelne von ihnen steht vor in einem Spannungsverhältnis mit der Familie, der Arbeit, den Nachkriegsproblemen und natürlich auch der Liebe. Dabei gefiel mir der Schreibstil von Elke Schneefuss auch sehr gut, der weder zu komplex und verschaltet als zu einfach gehalten war. Dadurch wurde ich regelrecht an das Buch gebunden und konnte es kaum aus der Hand legen. Über die 400 Seiten hinweg konnte man Regine, Evi und Co. Dabei erleben, wie sie über sich hinauswuchsen und ihre persönlichen Probleme meisterten. Allerdings entstanden durch die vielen unterschiedlichen Charaktere auch viele unterschiedliche Handlungsstränge, die mir persönlich am Ende zu wenig aufgeklärt worden sind. Hier sehe ich noch Potenzial – auch für eine mögliche Fortsetzung der Geschichte. Alles in ein einem handelt es sich bei der Geschichte um die Postbotin um eine Erzählung, die so auch hätte stattfinden können und die besonders für historische Romane liebende Menschen interessant ist.

12