"Auf diesen Blättern spricht sich eine Seele aus, die unaufhörlich und mit bohrender Eindringlichkeit die Grundlagen des philosophischen und geistigen In-der-Welt-Seins reflektiert. Immer wieder finden sich echte Perlen in den Notaten, solche mit Haiku-Qualität, mantrisch aufgeladen und dicht. Sie regen an zum radikalen Selberdenken, Selbermeditieren, überhaupt zum Selbst-Sein im tiefsten Sinn." (Jochen Kirchhoff)
„‚Der Himmel ist auch die andere Erde‘ ist ein Buch, das man nicht liest, sondern in dem man liest. Was mich tröstet ist, daß Sie, wie auch ich, zu denen gehören, die sich schreibend selbst zu helfen versuchen. Ihr Buch hat schon jetzt einige Eselsecken und an den Seitenrändern Markierungsspuren.“ (Reiner Kunze)
"Wer das zutiefst anregende Buch aufschlägt, begegnet einer unglaublichen Gedankenfülle. Jedem, der bereit ist, sich der Sinnfrage des Lebens zu stellen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es lässt Raum zum Nachdenken und Aufatmen in Freiheit.“ (Prof. Dr. Dr. Gotthold Hasenhüttl in: Der Kreis Nr. 275/276 S.43-45 München 2016, ISSN 2197-6007)
"Das Tagebuch ist so intim, dass nur darin lesen darf, dessen Wahlverwandtschaft sicher ist. Es gibt Dinge - und solche Tagebücher zählen dazu - die man vor der Welt schützen muss." (Monika Lamers)
"Hoffentlich spüren die Leser, wie sehr der Autor mit Herz und Seele und lebendiger Erfahrung hinter dem Geschriebenen steht." (Wilfried Huchzermeyer)
„Philosophie war einmal meine Heimat: von Heidegger bis nach Indien, ich habe in der Uni München keinen Guardini versäumt Heisenberg war dort mit einer Gastvorlesung. Martin Buber war da. Einer sagte: 'Nichtwissen ist schwerer zu erarbeiten als Wissen.Das ist wahrscheinlich wahr und braucht den Umweg. Unbedingt über das Wissen. Denke ich. Schade, dass wir keine lange Verbindung aufnehmen können. Nichts hat mich damals mehr interessiert als das, wovon Sie reden.“ (Janosch)
„Zu betonen ist die Makellosigkeit der Sprache. Sie ist klar und prägnant, führt Wesentliches vor. Kein Wort zu viel, keines zu wenig (...) Ein schönes Buch, das den ehrlich Suchenden zum Verweilen, Bedenken und Seinlassen führt.“ (Dr. Rüdiger Haas in: AUFGANG 14, Augsburg 2017)
"Auf diesen Blättern spricht sich eine Seele aus, die unaufhörlich und mit bohrender Eindringlichkeit die Grundlagen des philosophischen und geistigen In-der-Welt-Seins reflektiert. Immer wieder finden sich echte Perlen in den Notaten, solche mit Haiku-Qualität, mantrisch aufgeladen und dicht. Sie regen an zum radikalen Selberdenken, Selbermeditieren, überhaupt zum Selbst-Sein im tiefsten Sinn." (Jochen Kirchhoff)
„‚Der Himmel ist auch die andere Erde‘ ist ein Buch, das man nicht liest, sondern in dem man liest. Was mich tröstet ist, daß Sie, wie auch ich, zu denen gehören, die sich schreibend selbst zu helfen versuchen. Ihr Buch hat schon jetzt einige Eselsecken und an den Seitenrändern Markierungsspuren.“ (Reiner Kunze)
"Wer das zutiefst anregende Buch aufschlägt, begegnet einer unglaublichen Gedankenfülle. Jedem, der bereit ist, sich der Sinnfrage des Lebens zu stellen, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es lässt Raum zum Nachdenken und Aufatmen in Freiheit.“ (Prof. Dr. Dr. Gotthold Hasenhüttl in: Der Kreis Nr. 275/276 S.43-45 München 2016, ISSN 2197-6007)
"Das Tagebuch ist so intim, dass nur darin lesen darf, dessen Wahlverwandtschaft sicher ist. Es gibt Dinge - und solche Tagebücher zählen dazu - die man vor der Welt schützen muss." (Monika Lamers)
"Hoffentlich spüren die Leser, wie sehr der Autor mit Herz und Seele und lebendiger Erfahrung hinter dem Geschriebenen steht." (Wilfried Huchzermeyer)
„Philosophie war einmal meine Heimat: von Heidegger bis nach Indien, ich habe in der Uni München keinen Guardini versäumt Heisenberg war dort mit einer Gastvorlesung. Martin Buber war da. Einer sagte: 'Nichtwissen ist schwerer zu erarbeiten als Wissen.Das ist wahrscheinlich wahr und braucht den Umweg. Unbedingt über das Wissen. Denke ich. Schade, dass wir keine lange Verbindung aufnehmen können. Nichts hat mich damals mehr interessiert als das, wovon Sie reden.“ (Janosch)
„Zu betonen ist die Makellosigkeit der Sprache. Sie ist klar und prägnant, führt Wesentliches vor. Kein Wort zu viel, keines zu wenig (...) Ein schönes Buch, das den ehrlich Suchenden zum Verweilen, Bedenken und Seinlassen führt.“ (Dr. Rüdiger Haas in: AUFGANG 14, Augsburg 2017)
Bewertung vom 10.07.2020
Trappen, Benedikt Maria;Rinser, Luise;Anagarika Govinda, Lama
Aufschlussreiche Ergänzung der Biografie Luise Rinser
Die anhand von Briefen, veröffentlichten und unveröffentlichten Aufzeichnungen und Zeitzeugen analysierte Begegnung der Schriftstellerin mit dem deutsch-tibetischen Lama, die in der Biografie von José Sánchez de Murillo nicht erwähnt wird, erhellt nicht nur das Interesse Luise Rinsers am östlichen Denken, sondern korrigiert zugleich wesentliche Aspekte ihrer Beziehung zu Karl Rahner und dessen vor allem später Theologie.
Abschied von den Selbsttäuschungen
Muhô Nölke, der deutsche Abt des japanischen Zen-Klosters Antaiji, der gleicherweise in der abendländischen wie in der morgenländischen Kultur verwurzelt ist, tastet sich in seinem neuen Buch an den vier klassischen griechischen Liebesbegriffen - Storge, Eros, Philia und Agape - entlang und setzt sie mit buddhistischen Lehren in Beziehung, um Liebe mit Gelassenheit zu versöhnen. Vor allem aber reichert er seine Ausführungen mit eigener Lebenserfahrung an und macht dabei unmissverständlich klar, dass wir uns von den für uns vorteilhaften Versionen unserer Lebensgeschichten verabschieden, die Wirklichkeit der anderen in den Blick bringen und und uns mit den Augen der anderen sehen lernen müssen, wenn wir Fortschritte auf dem Weg spiritueller Entwicklung machen wollen. Er zertrümmert damit meisterhaft das Bild, das viele sich vielleicht von einem Zen-Meister machen und wirft den Leser auf sich selbst zurück. Was mehr können wir von einem guten Zen-Buch erwarten?
Das Buch sei hervorgegangen aus der Zusammenarbeit von Philosophie und Medizin. Das sich der Forschung dabei zeigende Tiefenphänomen – Gier – gehöre naturgeschichtlich dem Wesen des Menschen zu. Dieser zeichne sic „tiefenpathologisch“ dadurch aus, dass er wolle, was er nicht könne. Nachdem der Autor seine umfassende Zeitdiagnostik aus allen Bereichen des Lebens im Stil von Heideggers Analyse des uneigentlichen Daseins zusammengetragen und ausgebreitet hat, stellt sich die Frage, was angesichts dieser Verfassung der Welt und der Wesensverfassung des Menschen zu tun sei. Eigentlich heilbar hält Sánchez den Menschen nicht, zumal auch die Reformbewegungen von der Gier befallen und zum Scheitern verurteilt sind. Zu diesen zählt er neben den christlichen Orden , dem Buddhismus und dem Projekt „Weltethos“ des Theologen Hans Küng auch sich selbst. Projekte berauschen in der Idee. Die Wirklichkeit ernüchtert. Es fehlen die Menschen, die fähig und bereit sind, sie entsprechend umzusetzen. Vernunft ist nur ein schöner Traum. Hoffnung bestehe einzig darin, dass der Mensch seine wesentliche Verfassung – zu wollen, was er nicht kann – erkenne und akzeptiere und damit wenigstens an diesem wesentlichen Unvermögen nicht mehr leide. Bestimmend bleibt das Tiefenphänomen der Zeitlichkeit des Lebens, das sich in immer gleicher Wiese vollzieht. Aufgang und Durchbruch folgen Reife, Alter, Tod und Untergang oder Übergang. Der Mensch solle sich daher im Vorläufigen einrichten, auf Zeit. Er soll mehrere Berufe lernen, damit er immer wieder wechseln kann. Ehen sollen nur noch auf Zeit geschlossen werden, mit der Option der Verlängerung. Auch Führungspositionen sollen längstens zwei Jahre vergeben werden, danach sieht man weiter.
All das ist allerdings nicht neu. Man konnte das bei Sánchez schon vor dreißig Jahren lesen. Neu ist allerdings die Überzeugung, dass auch die Demokratie eine „fehlgeborene Idee“ sei. An dieser Stelle merkt der Leser auf. Zur Demokratie zählen auch freie Presse, Enzyklopädien und Internetportale, die Wissen für alle bereit stellen. Bloße, weil mühelos erworbene Information, befindet Sánchez, die den Anschein weckt, die Menschen vermögen das Schwierige und Komplexe in gleicher Weise. In besonderer Weise gilt dies für Wikipedia, wo jeder sich jeden Anschein geben und beliebig „mitmischen“ kann. Verfallserscheinungen der „Oberfläche“, die gleichfalls von der Gier geprägt sind. Auch Philosophen vermögen nicht, was sie wollen und lehren, doziert er am Beispiel Heideggers, von dem er – mit Heinrich Rombach - Wesentliches gelernt hat. Doch geht es bei alledem wirklich um „die Menschheit“? Oder doch um den Menschen Sánchez geht, der nicht konnte und kann, was er „eigentlich“ wollte und will. Transpersonale Psychologie, Kundalini-Yoga, Zen und tantrischer Buddhismus z.B. kennen erprobte Mittel und Wege der Diagnose und Therapie, die nicht in die Resignation, das sich Abfinden, die Anpassung und die Mittelmäßigkeit führen, sondern ins Offene, Freie einer im Durchbruch in die Transzendenz gegründeten bodenständigen hilfreichen Existenz. Sánchez und mit ihm die neue, gerade erst im Aufgang begriffene Idee einer „Tiefenpathologie“ tragen zur Lösung der Probleme des Menschen und unserer Zeit wohl eher nicht bei.
Mit seinem neuen, umfangreichen Buch, in dem er an seine frühen Bücher „Traumzeit“ (1978) und „Der Wissenschaftler und das Irrationale“ (1981) anknüpft, hat der Ethnologe, Philosoph und Bewusstseinsforscher Hans Peter Duerr eine umfassende Bestandsaufnahme sogenannter Jenseitsreisen, außerkörperlicher Erfahrungen und Nahtoderlebnisse vorgelegt, die es keinem erstzunehmenden Wissenschaftler mehr erlaubt, an der Faktizität der geschilderten Erlebnisse zu zweifeln. Das Buch kann daher jetzt schon als Standardwerk künftiger Forschung bezeichnet werden. Duerr hat darin etwa 3540 Bücher und Aufsätze ausgewertet, eine Fleißarbeit ohne gleichen. Qualifiziert für die Aufarbeitung des Themas ist er zudem durch eigene außerkörperliche Erfahrungen, Nahtoderlebnisse und Drogenerfahrungen, die ihm bei der Differenzierung der in Frage stehenden Phänomene gute Dienste leisten. Die Bestandsaufnahme bezieht sich ebenso auf zahlreiche der im Laufe der Geschichte vorgebrachten Ansätze des Verstehens und Erklärens, die Duerr allerdings nicht systematisch aufarbeitet, sondern bei passender Gelegenheit mit kurzen, oft klaren und treffenden Bemerkungen charakterisiert und in ihre Grenzen verweist. Dass dabei sprachkritischen Überlegungen eine bedeutsame Rolle zukommt, war zu erwarten. Überraschend und erstaunlich ist allerdings, dass der zweite große Denker, den Duerr früh gelesen und bewundert hat, im Literaturverzeichnis gänzlich fehlt: Friedrich Nietzsche. Heißt das, dass Duerr die Auseinandersetzung mit dem „Irrationalen“ inzwischen ausschließlich von der sprachphilosophisch scheinbar gesicherten Insel abendländischer Rationalität aus führt?
Berücksichtigt werden von ihm zahlreiche wichtige medizinische, physiologische, psychiatrische, ethnologische und philosophische Erkenntnisse und Argumentationen, ein solides Handwerkszeug, um wild wuchernde Phantasien und Irrtümer zu beschneiden. Glaubt er damit aber etwa die traumähnliche Welterfahrung des tantrischen Buddhismus in Frage stellen zu können, greift er deutlich zu kurz. Ontologische Grundfragen lassen sich auf diese Weise nicht „abschneiden“.
Auch blendet Duerr aus, was man spätestens wieder seit Heidegger über das Wesen metaphysischer Fragen und Antworten weiß: Sie sagen weniger etwas über „Gott“ und „Jenseits“ aus, als über das Entwicklungspotenzial des menschlichen Erlebens. Auch die Frage nach der Bedeutung, Auswirkung des im „Jenseits“ der Alltagswelt Erlebten für unser Leben kommt leider zu kurz. Die Frage nach dem „ontologischen“ Status der Erlebnisweisen tritt dahinter erst einmal zurück. „Nenn es einen Traum“, schrieb Wittgenstein, „es ändert nichts“.
Dass Duerr auch zeitgenössische Philosophen und Bewusstseinsforscher berücksichtigt, Thomas Metzinger etwa und Jochen Kirchhoff, deutet darauf hin, dass er, nachdem er die Philosophie seinen groß angelegten kulturphilosophischen Projekten wegen seit langem nicht mehr weiter verfolgt hatte, inzwischen wieder den Anschluss gesucht und gefunden hat
Heidegger hatte Duerr vor Jahrzehnten in einem Gespräch bescheinigt hatte, das „Zeug“ zum Philosophen zu haben. Duerr allerdings war damals bereits davon überzeugt, dass Wittgenstein die Probleme der Philosophie bereits endgültig gelöst habe. Eine, auch im Nachhinein, vielleicht doch allzu voreilige Überzeugung.
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