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thebookpassion
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Bewertungen

Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2015
Die letzten Eiskrieger / Drachenelfen Bd.4
Hennen, Bernhard

Die letzten Eiskrieger / Drachenelfen Bd.4


ausgezeichnet

Nach dem schrecklichen Massaker muss Nandalee fortan ohne ihren Geliebten leben. Sie zerbricht förmlich daran und verliert ihren Glauben an die Drachen. Nandalee möchte nie wieder zur Spielfigur der Drachen werden. Werden die Drachen ihr Verhalten tolerieren? Währenddessen bereiten sich die Menschen, Elfen und Zwerge für die erste Schlacht vor. Es wird ein erbarmungsloser und vor allem ein kalter Kampf. Kann es bei dieser Schlacht überhaupt Gewinner geben? Können die Zwerge wirklich Seite an Seite mit den Drachen gegen die Menschen kämpfen und ihren Zwist vergessen?

,,Die letzten Eiskrieger“ leitet endgültig die große Schlacht der Völker ein und erstmalig treffen die Heere offen aufeinander. Aber die Drachen und Devantahre würden wider ihrer Natur handeln, wenn sie keine ausgefeilten und intriganten Pläne hätten.
Der vorletzte Band des Drachenelfen Epos unterscheidet sich deutlich von den Vorgängern, denn er nimmt Abstand von zuvor zentralen Charakteren wie z.B. Nandalee und Aron und rückt Charaktere in den Vordergrund, die in den vorherigen Bänden eher weniger handlungstragend waren. Die Nebencharaktere rücken damit mehr in den Fokus und erhalten wesentlich mehr tiefe und Fassetten.
Die Haupthandlung der vorangegangenen Bände kommt dadurch nur sehr wenig weiter und man merkt einfach, dass die Figuren sich endgültig für die große Schlacht in Position bringen und die letzten weichen für die Handlungen im Abschlussband gestellt werden. Durch das intensive Eingehen auf die Nebenschauplätze wird das Erzähltempo deutlich gedrosselt. Die Welten erhalten dadurch aber auch noch mehr Facetten, da man durch die Zwerge z.B. noch ganz andere Informationen erhält.

Ich muss glaube ich nicht mehr erwähnen, wie sehr ich den Schreibstil von Bernhard Hennen mag, denn auch im vierten Band trumpft er mit dem gewohnt guten Schreibstil auf. Eindringlich beschreibt er das Grauen und die Kälte der Welt und das ein oder andere Mal hat es mich gefröstelt. Der Auto kreiert durch seine Beschreibung eine drückende Atmosphäre.
Ich weiß wie es ausgehen muss, da ich auch die Elfen Romane gelesen habe und dennoch hoffe und bange ich mit den Figuren mit.

Jeder Charakter macht eine unglaubliche Entwicklung durch und so scheint manchmal nichts mehr zu sein wie es war. Manche Figuren entdecken Seiten an sich, die sie noch nicht kannten, sei es ihre böse und blutrünstige oder ihre mitfühlend oder liebevolle Seite.
Bidayn wird z.B. von der liebenswerten und gewissenhaften Elfe zu einer, für mich, absoluten unsympathischen Drachenelfe. Sicherlich kann ich ihr Verhalten in gewisser Weise verstehen, da sie einiges durchmachen musste, dennoch ist sie mir einfach zu blutrünstig und unmoralisch geworden. Sie ist einfach zu einer perfekten Drachenelfe geworden.
Auch die Zwerge konnten mich in diesem Band überraschen. Sie haben in ,,Die letzten Eiskriege“ einfach wesentlich mehr tiefe erhalten und wurden mir dadurch einfach sympathisch. Die Zwerge sind halt doch nicht nur ungewaschene und kleine stinkende Wesen.
Nandalee wird in diesem Roman nur sehr selten erwähnt. Ich verstehe die gründe finde es aber dennoch schade, da sie sich einfach zu einer meiner Lieblingscharakteren gemausert hat.

Auch der vorletzte Band des Drachenelfen Epos konnte mich begeistern und ich bin schon auf den Abschluss der grandiosen Reihe gespannt. Die Idee, den Nebencharakteren mehr Raum zu lassen fand ich wirklich toll und gelungen, auch wenn mir Nandalee etwas gefällt hat.


(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Bewertung vom 27.04.2015
Das schwarze Herz / Echos der Vergangenheit Bd.2
Barnes, Mark

Das schwarze Herz / Echos der Vergangenheit Bd.2


sehr gut

Coradjins Plan ist gescheitert und es ist ihm nicht gelungen das Amt des Hochkönigs anzutreten. Er hat einen starken Verlust erlitten bei dem seine Frau ums Leben kam und sein Sohn Belamandris lebensgefährlich verletzt wurde. Doch Aufgeben ist für Coradjin keine Option und so fängt er an neue Intrigen zu schmieden, denn nur er, davon ist er fest überzeugt, kann sein Volk zu einem glanzvollen Zeitalter führen. Coradjin ist von seiner Vision überzeugt und ist bereit seine Prinzipien über Bord zu werfen um sein Ziel zu erreichen, denn zum Schluss zählt nur der Sieg.


Es ist schon einige Monate her, dass ich den ersten Teil ,, Echos der Vergangenheit“ gelesen habe und ich befürchtete zunächst, dass ich Probleme haben werde in die komplexe Geschichte einzutauchen, da ich auch im ersten Teil einige Anlaufschwierigkeiten hatte. Doch bevor die Geschichte richtig los geht erhält der Leser, in einem Extra Kapitel, ein Überblick über das zuvor Geschehene. Wer das Buch also schon vor einiger Zeit gelesen hat kann so wesentlich einfacher in die Geschichte einsteigen und wenn man den ersten Teil erst vor kurzem gelesen hat kann der Leser einfach das Kapitel überblättern und muss sich nicht mit langen Wiederholungen rumplagen. Dank des Kapitels konnte ich daher Problemlos in die gefährliche Welt eintauchen.

Erneut stehen die politischen Intrigen und Machtspiele klar im Vordergrund und so benötigt man vor allem Zeit und Konzentration um das Buch zu lesen und zu verstehen, denn es ist nicht immer im ersten Moment klar ersichtlich, wer für welche Partei Sympathie ergriffen hat. Nach und nach habe ich jedoch einen Einblick in die Intrigen erhalten und es wird von Seite zur Seite deutlicher, welche Parteien es gibt.

Mark Barnes konnte mich durch seine wundervollen verschachtelten Sätze überzeugen. Ich musste jedoch auch im zweiten Teil das ein oder andere Mal das Glossar zu Hilfe nehmen, da es eine Unmengen von fremden Wörtern gibt. Familien-, Länder- und Völkernamen wirken allesamt fremd und ich konnte sie mir daher schwer merken.

Die Charaktere sind glaubwürdig und authentisch skizziert. Alle Figuren besitzen eine unglaubliche Tiefe. Jede Figur hat etwas Dunkles aber auch etwas Helles an sich und so sind die Protagonisten nicht nur in schwarz und weiß unterteilt. Die Protagonisten und die Antagonisten haben allesamt nachvollziehbare Beweggründe und so kam es stellenweise vor, dass ich auch Sympathie für z.B. Corajidin hatte.
So ist Corajidin z.B. unglaublich erschüttert von dem Tod seiner Frau und er würde alles geben, um sie wieder zum Leben zu erwecken. Zudem ist Corajidin durchaus bewusst, dass er zu weit geht und seine Prinzipien mittlerweile alle über Bord geworfen hat.
Auch Indris ist nicht der typische glanzvolle Held, sicherlich hat er ein wesentlich größeres Talent als alle anderen, jedoch entspricht er einfach nicht dem Bild eines strahlenden und reinen Helden. Indris wird immer von einem düsteren Schatten verfolgt, denn er ist auch ein Mörder und bereit das Leben eines Menschen ohne mit einer Wimper zu zucken zu beenden.
Vor allem Mariam und Belamandris haben es mir angetan. Mariam, die Tochter Corajidins, ist eine starke Frau, die weiß, wie sie sich in einer Männer beherrschten Welt durchsetzen kann. Zudem hält sie in jeder noch so schwierigen Situation zu ihren Freunden und hält, im Gegensatz zu ihrem Vater, an ihren Prinzipien fest, auch wenn es bedeutet, ihrem Vater den Rücken zuzukehren. Belamandris ist dagegen vollkommen zerrissen. Auf der einen Seite liebt er seine Schwester abgöttisch und möchte sie nicht verletzten und auf der anderen Seite fühlt er sich verpflichtet seinem Vater zu dienen.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Teil der ,,Kampf der großen Häuser“ Trilogie begeistert. Die Protagonisten wirken allesamt realistisch unglaubwürdig. Die Komplexe Handlung, die mit vielen Intrigen gespickt sind hebt sich deutlich vom restlichen Genre ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Bewertung vom 09.03.2015
Atlantia
Condie, Ally

Atlantia


gut

Mit ,,Atlantia“ entführt Ally Condie die Leser in eine spannende und kreative Unterwasserwelt. Grade der Anfang des Jugendromans besticht durch einen ganz eigenen Charme. Denn dank der tollen Beschreibung, habe ich schon in den ersten Seiten einen Einblick in die interessante Welt Atlantias erhalten. Die Stadt ist schön und schrecklich zu gleich, eine Unterwasserstadt die viele Geheimnisse birgt.

Die kurzen Kapitel und der, für Jugendbücher typischer, leichter Schreibstil ermöglicht es, schnell in die Geschichte einzutauchen und die Seiten fliegen nur so dahin.

Die beiden Schwestern Rio und Bay scheinen, grade nach dem Tod ihrer Mutter, eine enge Bindung zu haben und so lässt sich Rio das Versprechen abnehmen, dass sie unten bleiben wird und nicht, wie es ihr größter Wunsch ist, nach oben zu gehen. Umso geschockter ist sie, als Bay sich entscheidet nach oben zu gehen. Plötzlich ist sie ganz alleine in der Unterwasserwelt. Die Autorin schafft es, Rios Gefühle der Einsamkeit eindringlich und authentisch darzustellen. Ich konnte sofort nachvollziehen, wie sich Rio fühlen muss und habe aber den ersten Seiten mit ihr gelitten. Jedoch gelingt es der Autorin nicht, Rio zu einem starken und mehrdimensionalen Charakter heranwachsen zu lassen. Alles bleibt relativ oberflächlich. Und auch die Liebesbeziehung zwischen Rio und True wirkt einfach zu flach. Ich hatte das Gefühlt, dass die Autorin der Meinung ist, dass zu einem Jugendbuch unbedingt eine Liebesgeschichte gehört und sie nur wenig Wert auf die Tiefe der Beziehung gelegt hat. True wirkt wirklich nett. Er gehört zu der Sorte, die jede Schwiegermutter mit Kusshand nehmen würde. Er ist intelligent, charismatisch und sehr aufmerksam. Mir ist der Charakter jedoch etwas zu stereotypisch und er könnte noch ein paar Ecken und Kanten gebrauchen. Auch Rios Tante Maire gelingt es nicht, mich in ihren Bann zu ziehen. Sie ist jedoch der vielschichtiges Charakter und besteht nicht nur aus schwarz oder weiß. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt auf welcher Seite sie wirklich steht und welchen Plan sie verfolgt.

Der Abschluss wurde meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt. Grade die Fragen und Probleme wurden mir zu schnell und zu einfach erklärt und die vielen Zufälle wirken einfach zu gestellt. Der Showdown war also viel zu schnell und ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte wirklich gut getan.


Der Anfang von ,,Atlantia“ hat mich wirklich begeistert. Die tollen Beschreibungen haben mich sofort in den Bann gezogen und ich konnte mir die Unterwasserwelt richtig gut vorstellen. Grade in den ersten Kapiteln habe ich mit Rio mitgefiebert und gehofft, dass sie einen Weg aus dieser schrecklichen Situation findet. Ich hätte mir zudem noch mehr Beschreibungen zum Oben gewünscht, so kann ich mir die Welt leider nur Schemenhaft vorstellen. Aber zum Ende hin verlor die Geschichte immer mehr ihren Charme. Es wirkte auf mich alles viel zu oberflächlich. Die Protagonisten Handel fragwürdig. Der Geschichte fehlen eindeutig ein paar Seiten damit die Protagonisten, das Oben und auch das Ende glaubwürdiger erscheinen.

Drei von sechs Buchherzen.

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1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2013
Frostblüte
Marriott, Zoë

Frostblüte


ausgezeichnet

Frost versucht vor ihrer Vergangenheit zu fliehen und ein Gegenmittel gegen ihren Wolfsdämonen zu finden. Ihre Reise führt sie zu dem entfernten Ruan. Sie verdingt sich als Gelegenheitsarbeiterin und versucht so zu überleben. Durch einen Zufall beobachtet sie, wie Räuber einen Überfall auf einen Ziegenhirt planen. Frost kann nicht tatenlos zusehen und greift ein, ohne zu wissen, dass sie den Plan des Ziegenhirten zunichte macht: Die Räuber in einen Hinterhalt zu locken und gefangen zu nehmen. Es stellt sich heraus, dass die Ziegenhirten Luca und Arian in Wahrheit Soldaten sind, die gegen die Aufständischen des Landes kämpfen. Frost schließt sich mit einem unguten Gefühl der Gruppe an und versuch ihren Wolfsdämonen unter Kontrolle zu bekommen.

Zoe Marriott erschafft mit ,,Frostblüte“ eine wundervolle und einfühlsamen Jugendroman. Es stehen nicht die Phantastische Elemente oder die Liebesgeschichte von Frost und Luca im Vordergrund, sondern der harte und lange Weg der Selbstfindung.

Frost wirkt nicht wie eine junge Protagonistin, sondern wie eine junge Frau die schon viele Enttäuschungen erlebt hat und viele schlimme, zugleich tragische Augenblicke durchleben musste und dennoch setzt sie ihr Leben immer und immer wieder ein um anderen Menschen das Leben zu retten. Sie wirkt resigniert und bar jeder Hoffnung, sie verachtet sich selbst und kann ihre Andersartigkeit nicht akzeptieren, dies wird gut durch die Ich Perspektive vermittelt und unterstrichen. Luca ist ein einfühlsamer und ein zu gutgläubiger Mann, er sieht in jedem Menschen das Gute und wurde deswegen schon des Öfteren stark enttäuscht. Seine düstere und schreckliche Vergangenheit bestimmen sein handeln, denn er möchte Ruan vor dem Bösen befreien. Lucas versucht Frost bei ihrer Selbstfindung zu helfen. Er möchte ihr vermitteln, dass sie etwas wert ist und er sie mit ihren Ecken und Kanten akzeptiert und man nicht so wie andere Menschen sein muss um akzeptiert zu werden, sondern nur das eigene Handeln zählt. Die Liebe zwischen Lucas und Frost ist unsagbar zart, rein und verletzlich und bar von jeglichem Kitsch. Arian ist ein einsamer und junger Mann, dessen einziger halt Lucas ist und umso erzürnter ist er, das Frost Lucas Zeit stiehlt. Er hat eine harte Schale, aber einen sehr weichen Kern.

Mit ihrer Bildhaften und Detail liebenden Sprache gelingt es Zoë Marriott den Leser schon ab den ersten Sätzen in ihren Bann zu ziehen. Ihre Sätze wirken harmonisch und fließen fast nahtlos ineinander über.
Szenen aus Frosts Vergangenheit sind Kursiv gedruckt, sodass der Leser weiß in welcher Zeit er sich grade befindet.

,,Frostblüte“ ist ein wundervolles und einfühlsames Jugendbuch voller Liebe, Magie und Realität. Ich konnte das Buch, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen und ich war bis zur letzten Seite von der Geschichte gefesselt.

Bewertung vom 07.10.2013
Mondherz
Spies, Christiane

Mondherz


sehr gut

Konstantinopel fällt im Jahre 1455 unter dem gnadenlosen Ansturm des osmanischen Heers, es scheint, als ob Ungarn endgültig verloren ist.
Die junge Adelige Veronika besucht die Hochzeit ihrer Cousine und erlebt einen grauenvollen Mord an einem Priester, denn so scheint es, wird der Priester von einer riesigen Bestie zu Tode gebissen. Auch Veronika wird von dem furchteinflössenden Tier angegriffen, sie überlebt den Angriff jedoch. Das Leben von Veronika verändert sich ab diesem Moment grundlegend, denn in ihr erwacht eine Wölfin. Der geheimnisvolle Gábor versucht Veronika zu helfen, sich in der neuen Welt zurechtzufinden, denn er selbst ist ein Wertvolles Mitglied des Werwolfbundes.

Christiane Spies gelingt es ihn ihrem Debüt Roman ,,Mondherz“ reale und fiktive Ereignisse zu einer wundervollen Geschichte zu verweben. Wer jedoch eine spannungsgeladene Geschichte, reich an Fantasy Elementen erwartet, wird enttäuscht. Ein Großteil der Story wird von den historischen Aspekten, als auch von der Liebesgeschichte zwischen Veronika und Gábor eingenommen.

Der Schreibstil zeichnet sich durch eine gut durchdachte Wortwahl aus und ermöglicht dem Leser so ein schnelles Abtauchen in die Geschichte. Leider legen teilweise zu ausführliche und sich wiederholende Beschreibungen dem Lesefluss Stolpersteine in den Weg, sodass ,,Mondherz“ stellenweise recht zäh ist.

Veronika ist, für das Jahrhundert typisch, sehr religiös und gottesfürchtig, sie hadert deswegen umso mehr mit ihrem neuen Schicksal. Sie hält sich, da sie jetzt eine Wölfin ist, für eine Teufelsgestalt. Ihre ständige Angst vor Gottes Straffe macht sie zunächst zu einem sehr anstrengenden Charakter. Zum Glück entwickelt sich Veronika im Laufe der Geschichte und wird durch einen harten und langen Weg zu einer starken Frau.
Gábor wird als ein mysteriöser und starker Mann dargestellt. Nur langsam lüftet sich das Geheimnis rund um seine Abstammung. Für ihn zählt Treue und Loyalität zum Bund als höchste Gabe und umso schwieriger wird es für ihn seine Liebe zu Veronika zu akzeptieren, da die Liebe der beiden vom Bund nicht geduldet wird.
Die Liebesgeschichte artet nicht zu einer vor Teenager-Romantik bestimmten Geschichte aus, beinhaltet dennoch zu wenig Tiefe um authentisch zu wirken. Die Beziehung wird zum größtenteils von dem Faktor der unmöglichen und nicht gebilligten Liebe bestimmt.

Das Cover von ,,Mondherz“ ist wunderschön und vor allem passend gestaltet. Es wirkt mythisch und düster. Der realistisch gestaltete Wolf unterstreicht den Inhalt des Romans und verdeutlicht, was den Leser in ,,Mondherz“ erwartet.

Alles in allem ist ,,Mondherz“ ein gelungenes Debüt mit leichten schwächen und erhält von mir vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 07.10.2013
Das Flüstern der Nacht / Dämonenzyklus Bd.2
Brett, Peter V.

Das Flüstern der Nacht / Dämonenzyklus Bd.2


ausgezeichnet

Die Stämme Krassias haben sich zusammen um eine gewaltige Armee von Wüstenkreigern zu erschaffen, um die Städte des Nordens einzunehmen. Angeführt wird diese furchterregende Armee von Jadir, dem selbsternannten Erlöser. Doch auch der Norden hat einen Erlöser ernannt: Arlen, der tätowierte Mann.
,,Das Flüstern der Nacht“ ist die Vorsetzung des Epos rund um den tätowierten Mann Arlen und um den Kampf gegen die Dämonen. Der zweite Band schließt nahtlos an ,,Das Lied der Dunkelheit“ an und ist, so wie der erste Band, voller Dramatik und tiefgreifenden Charakteren.

,,Das Flüstern der Nacht“ vertieft das Wissen über die Dämonen und vor allem über Jadir, Arlen nimmt nur einen kleinen Teil der Geschichte ein.
Jadir steht größtenteils im Vordergrund. Peter V. Brett schildert anschaulich und voller Spannung, wie sich Jadir von Kindesbeinen an entwickelt und was seine Beweggründe sind, den Kampf gegen die Dämonen aufzunehmen und vor allem warum er sich zu dem lang erhoffen Erlöser ernennt. Aufgrund der anschaulichen Schilderung von Jadirs Leben, verliert er seine Oberflächlichkeit und wird nicht zu einem eindimensionalen Gegenspieler von Arlen. Der Leser kann das Verhalten von Jadir nachvollziehen. Auch die Mentalität der Krassias wird dem Leser in ,, Das Flüstern der Nacht“ nahe gebracht, sodass er die Gepflogenheiten des Volks besser verstehen kann.
Auch die Dämonen werden im zweiten Band näher erläutert. So Besitz das Dämonenvolk intelligente und gerissene Dämonen Prinzen, die die Dämonen anführen und einen Schlachtplan gegen die Menschen ersinnen.
Leesha wird im Laufe der Geschichte immer unsympathischer. Sie spielt sich zu der Anführerin aller Menschen auf und was sie sagt ist Gesetzt. Sie wirkt herrisch und selbstverliebt und erlernt viele Fertigkeiten in einigen Tagen, für die andere Menschen mehrere Jahre benötigen. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch, dass sie zum Ende hin einfach nur noch hormongesteuerte Entscheidungen trifft.

Peter V. Brett gelingt es, das Aufeinanderprallen der Kulturen authentisch dazustellen und gut durchdacht wirken zu lassen. Er fesselt die Leser, wie in ,,Das Lied der Dunkelheit“, mit seiner bildgewaltigen Sprache und zieht den Leser in seinen Bann.

Alles in allem hat mir auch der zweite Band ,,Das Flüstern der Nacht“ in seinen Bann gezogen. Leider hat mir der nervige Charakter von Leesha teilweise etwas von meiner Lesefreude genommen und deswegen gibt es vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.09.2013
Skinned / Lia Kahn Bd.1
Wasserman, Robin

Skinned / Lia Kahn Bd.1


sehr gut

Lia Kahn gehört zu den Reichen und Beliebten ihrer Gesellschaft, bis sie beinah bei einem Unfall stirbt. Sie erwacht in einem künstlichen und für sie furchterregenden Körper auf. Nichts kann ihr mehr schaden zu fügen. Lia wird weder altern noch wird sie jemals wieder schmerzen empfinden. Ihre Eltern haben einen Downloadeingriff durchführen lassen. Lias Gedanken und Erinnerungen werden aus ihrem Gehirn auf einen Speicher eines künstlichen Gehirns gezogen von nun an ist Lia ein sogenannter Skinner oder MechHead. Doch sie muss einen hohen Preis für diesen Eingriff zahlen, fortan wird sie von ihren Freunden verstoßen und auch ihre Familie kann mit ihrer Veränderung nicht umgehen. Nur der sensible Außenseiter Auden steht ihr zur Seite.

,,Skinned“ ist kein oberflächlicher Jugendroman, sondern setzt sich mit vielen Problemen der Gesellschaft auseinander. So strebt unsere Gesellschaft immer mehr nach Perfektion. In Lias Welt ist es den Menschen mittlerweile gelungen, dass sich Eltern die Gene ihrer Kinder aus einem Katalog auszusuchen können und auch die Technik ist weit vorangeschritten, so gelingt es einer Firma z.B. die Skinner zu erschaffen. Ein weiteres wichtiges Thema in ,,Skinned“ ist die Frage, was einen Menschen ausmacht: Der Körper, ein freier Wille, gesammelter Erfahrung und das dadurch resultierende Verhalten, eine Mischung aus beiden oder gar etwas ganz anderes?
Robin Wasserman legt wenig Wert auf eine gute Spannungskurve sondern vielmehr auf Denkanstöße. Die Atmosphäre des Romans ist daher sehr melancholisch, traurig und nachdenklich. Eine einfühlsame und einfache Wortwahl rundet alles ab.

Die Anfängliche Oberflächlichkeit und Ich- Bezogenheit von Lia war zu anfangs recht ansträngend und lässt die Protagonistin wenig sympathisch wirken. Lia verändert sich im Laufe des Jugendromans jedoch weiter und wird von einer zunächst ängstlichen Person zu einer jungen Frau, die gegen ihre Ängste kämpft und vor allem um einen Platz in der Gesellschaft. Der Außenseiter Auden versucht Lia zu helfen und ist von ihrer Andersartigkeit fasziniert. Er selbst wurde auf natürlichem Wege zur weltgebracht und die Eltern haben seine Gene nicht manipuliert, sodass er nicht zu dem gängigen Schönheitsideal passt. Unter normalen Umständen gäbe es für Auden keine Chance sich mit Lia zu unterhalten oder gar anzufreunden. Lias Familienmitglieder sind sehr schlecht ausgearbeitet. Lias Schwester ist einfach nur eine extrem große und nervige Zicke, ihre Mutter neigt zu hysterischen Anfällen und ihr Vater ist der alles bestimmende Tyrann.

Alles in allem hat mir ,,Skinned“ sehr gut gefallen und mich zum nachdenken angeregt. Aufgrund der teilweise schlecht ausgearbeiteten Charaktere gibt es von mir vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 26.09.2013
Zweilicht
Blazon, Nina

Zweilicht


ausgezeichnet

Jay reist für ein Jahr, als Austauschschüler nach New York, die Heimat seines verstorbenen Vaters. Seine geheimnisvolle Mitschülerin Madison fasziniert ihn mit ihren Indianeraugen von Anfang an. Doch hin und wieder taucht ein Mädchen auf, das nur Jay sehen kann und den anderen Menschen verborgen bleibt. Ihr Name ist Ivy und so schnell wie sie auftaucht verschwindet sie auch immer wieder. Sie offenbart Jay ein New York, das verwunschen ist und das sich die Natur zurückgeholt hat. Was ist Wirklichkeit und was nur Trug?

Nina Blazon erschafft in ,,Zweilicht“ eine Welt die nur so vor Magie und Sehnsüchten strotzt. Phantastische als auch dystopische Elemente verweben sich zu einer wundervollen, gut durchdachten Story die den Leser nicht mehr los lässt. In ,,Zweilicht“ ist nichts so wie es scheint.

Der flüssige Erzählstil kombiniert mit einer zauberhaften Satzkonstruktion und einer wunderschönen Wortwahl bewirkt, dass der Leser schon nach wenigen Seiten mitten in der Welt von Jay ist. Nina Blazon weiß vortrefflich, wann sie die Umgebung beschreiben muss oder eine andere Begebenheit das Augenmerk der Geschichte benötigt.
Die facettenreiche Geschichte voller Mythen und Magie lässt den Leser nicht mehr los, sondern lässt ihn mitfiebern, mitfühlen und den Atem anhalten. Die unverhofften Wendungen bewirken, dass das Jugendbuch von der ersten bis zu letzten Seite spannend bleibt.

Die Geschichte wird aus Mos, Jays und Ivys Sicht erzählt, sodass der Leser einen Eindruck von den verschieden Gefühlen erhält, dennoch bleiben die beiden Protagonistinnen sehr geheimnisvoll und geben nur Stück für Stück Informationen von sich preis. Jeder Protagonist hat ecken und kannten, alle tragen ein mehr oder weniger schweres Päckchen mit sich rum, mit dem sie sich auseinander setzen müssen. Jay ist voller innerer Zweifel. Er versucht jedoch gegen seine Zweifel anzukämpfen um ein freies und glückliches Leben führen zu können. Zusätzlich positiv zu bemerken ist, dass ,,Zweilicht“ zwei Heldinnen hat, die den männlichen Protagonisten rette und nicht wie so oft der männliche Protagonist der Retter ist.

,,Zweilicht“ hat mich sofort mit der facettenreichen Geschichte eingefangen. Ich habe mitgefiebert, war gefesselt, bewegt und atemlos bis zur letzten Seite. Ein wunderschöner Jugendroman.

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Bewertung vom 23.02.2011
Léon und Louise
Capus, Alex

Léon und Louise


ausgezeichnet

Für Léon ist es Liebe auf den ersten Blick, als er die lebensfroh Louise während seiner Reise zu seinem neuen Arbeitsplatz erblickt. Langsam entwickelt sich eine tiefere Beziehung zwischen den beiden, wobei Louise , ein freiheitleibendes Mädchen , sich währt und Leon erst nach längerem werben nicht mehr wieder stehen kann und so unternimmt Louise mit Léon eine Fahrradtour ans Meer. Während dieser unbeschwerten Zeit entsteht ein starkes Band, das sie für immer miteinander verbindet und sich nie durchtrennen lässt.

Da, die Geschichte wären der Zweiweltkrieg spielt bleiben auch die Protagonisten nicht von der Gewalt verschont. Léon und Louise geraten in einen Kriegsangriff und werden für viele Jahre voneinander getrennt, denn beide halten sie den anderen für tot und leben fortan ein Leben ohne den Anderen.
Wie der Zufall jedoch will treffen sie sich nach Jahren wieder und lassen ihre Beziehung kurzzeitig wieder aufleben und versuchen danach weiter ohne einander auszukommen und zu leben, was ihnen jedoch nicht ganz gelingen will, denn egal wie weit entfernt sie von einander sind, sie sind immer noch durch ihre Liebe miteinander Verbunden.

Der Autor hat einen einfühlsamen poetischen und dennoch einfachen Schreibstil, sodass die Wörter und die erzeugten Bilder wie in einem Film an einem vorbeirauschen und man sich direkt in der Welt von Léon und Louise befindet.

Alex Capuse schafft es eine Geschichte voller Gefühle und Liebe nicht kitschig und doch einfühlsam zu erzählen, sodass die Gefühle an Intensität gewinne.

Die Geschichte wird von einem Enkel Léons erzählt. Die Erzählerperspektive erlaubt es dem Leser dennoch an den Gefühlen Leons teil zu haben um die Liebe und seine Handlungsweise besser verstehen zu können, Vorteilhaft an der Erzählerperspektive ist zudem , dass nicht auch die Gefühle der anderen involvierten Personen mit einbezogen werden, sodass alles übersichtlich und nicht unnötig kompliziert ist.

Man fiebert mit Léon mit und hofft, dass sein Leben positiv verläuft, dass er Louise wieder findet oder mit ihr zusammen bleiben kann und wenn das schon nicht gelingt, sie sich wenigstens nicht wieder aus den Augen verliehen.
Alles in allem ein gefühlvolles Buch, dass eine Geschichte von der Macht der Liebe erzählt, dass einen nicht mehr los lässt und noch lange bewegt. Rund um einfach ein wunderbares Buch.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.