Für True Crime-Fans
True Crime ist ja zur Zeit in Mode - was läge da näher, als sich auch mal in der Tierwelt umzusehen, die ja bekanntlich voller ‚Verbrechen‘ steckt. Die vielen, recht kurzen Kapitel sorgen dafür, dass sich das Buch leicht lesen lässt. Dennoch erfährt man hier selbst als Naturkennerin viel Neues über allerlei Summendes und Brummendes, beispielsweise über Kuckuckshummeln und Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, aber auch wenn z.B. lateinische Namen gebraucht werden. Viele der beschriebenen Ereignisse im Tierreich waren für mich völlig neu, da ich diese nichtmal für möglich gehalten und somit entsprechend nicht gekannt habe.
Die Kapitel sind gespickt von (übertriebenen) comicartigen Illustrationen, die das ganze etwas auflockern und dem Buch noch mehr von seinem leicht makaberen Touch verleihen.
Alles in allem ein amüsantes und interessantes Buch, wenn man sich zumindest ein wenig für die Tierwelt begeistern kann.
Sia Piontek entführt mit ihrem zweiten Krimi um die Ermittlerin Carla Seidel in einen Wald ins Wendland. Bei einer Drückjagd wird einer der Teilnehmenden ermordert aufgefunden. Im selben Zeitraum war auch ihre Tochter Lana mit ihrem Schwarm in diesem Wald. Nach und nach werden hier Geheimnisse aufgedeckt.
Der Krimi war mein erster in der Reihe und kann unabhängig vom ersten Fall gelesen werden. Die Perspektiven wechseln von überwiegend Claras Erzählungen zu denen ihrer fast 18-jährigen Tochter Lana. Dadurch ergibt sich ein recht hoher Spannungsbogen, denn Clara hat nicht nur mit der Aufklärung des Mordes, bei dem es zunächst kaum Hinweise gibt, sondern auch mit dem anstehenden Geburtstag von Lana zu kämpfen. Aufgrund der Gewalttaten ihres Ehemannes hatte Clara gegen diesen ein Kontakt- bzw. Umgangsverbot erwirkt, welches aber bei Volljährigkeit erlischt.
Der Erzählstil ist sehr leicht lesbar und trotzdem wunderbar spannend. Wir erfahren alle nötigen, aber nicht zu viele Details und man fiebert wirklich bis auf die letzten Seiten mit. Die Ermittlerin ist authentisch und lebensecht, was dem ganzen ein gutes Drumherum gibt. Auch wenn es gegen Ende wieder recht 'schnell' geht, tut das der wirklich guten und spannenden Unterhaltung keinen Abbruch.
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