Benutzer
Benutzername: 
Buchkathi

Bewertungen

Insgesamt 260 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2025
Raffaelli, Valentina

Hauptsache Salat


ausgezeichnet

Grandios, bunt, lecker und für jeden was dabei

Ich liebe Salate in allen Formen und Farben. Doch wer nicht alleine lebt und einen Partner hat, der die eigene Salatliebe nicht teilt, wird mein Problem verstehen. Ich muss ganz schön viel Tricksen, mit neuen Ideen locken und den Salat immer mal wieder anders machen, damit wird beide gerne Salat essen. Ich betrachte dieses Buch ab sofort als meinen ganz persönlichen Mitstreiter.
In diesem Buch werden wahnsinnig viele Salatkreationen präsentiert mit allen möglichen und bisher für unmöglich gehaltenen Zutaten. Dieses Buch verdient eher den Namen vollumfassende Sammlung an allen möglichen Salatrezepten als den einfachen Titel Kochbuch, denn das wird ihm nicht gerecht. Und obwohl die Rezepte, die nach Jahreszeiten angeordnet sind, alle sehr kreativ sind, sind die Anleitungen doch leicht verständlich und gut nach zu kochen. Darauf bekommt man auch direkt Lust, denn die Bilder, die es zu jedem Gericht gibt, sind wirklich sehr ansprechend. Zusätzlich dazu gibt es verschiedene Exkurse zu einzelne Gemüsesorten, ausgefallenen Rezepten und Tipps und Tricks, sodass man ebenso wissen zu den Rezepten aufbauen kann. Besonders gut haben mir die Einstiegsseiten mit Informationen zu verschiedenen Essigsorten und Ölen gefallen.
Die Kreationen haben mich richtig inspiriert und auch wenn ich mal eine Zutat nicht mochte, habe ich diese frei weggelassen oder ersetzt oder mir manchmal auch nur eine Dressing-Idee von den Salaten geklaut. Dieses Buch hat meine Salatliebe auf eine neue Stufe gehoben und hilft dabei, ihn immer wieder neu in unser Essen einzubauen.

Bewertung vom 01.06.2025
Oecal, Achim

Fast & Tasty


ausgezeichnet

Eigentlich mag ich jedes Rezept aus diesem Buch

Fast und Tasty so heißt das neue Kochbuch vom bekannten Social Media-Koch Kitchenachim und es hält, was es verspricht! Wie ich auf dieses Kochbuch gekommen bin? Ich bin immer auf der Suche nach neuen Ideen, die sowohl ausgesprochen lecker sind als auch in der Zubereitung nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Schnell und lecker könnte also auch mein Küchen-Leitspruch und nicht nur der Titel dieses Kochbuchs sein.
Die größte Auszeichnung für ein gelesenes Kochbuch dürfte sein, wenn der Leser mindestens ein Gericht nachkocht. Ich würde die Regel aufstellen wollen je mehr Gerichte nachgekocht werden, desto gelungener das Kochbuch. Dann kann man dieses Kochbuch nur in den höchsten Tönen loben. Denn ich habe schon einiges nachgekocht und kann bestätigen, dass es sich immer an schnell und lecker hält. Es dürfte eigentlich für jeden etwas dabei sein aus den Kategorien Snacks, Salate, Gemüse, Fleisch und Fisch, Nudelgerichte sowie süße Kreationen.
Die Abwechslung ist wirklich echt und auch die Kreativität. Denn die Rezepte sind mal was Neues. Die Anleitungen dazu sind wirklich einfach und man weiß immer, auf wie viel Vorbereitungszeit und auf welche Portionsgrößen man sich einstellen muss. Dazu gibt es zu den meisten Rezepten noch einen Tipp, wie man sie variieren kann, sie zusätzlich aufpeppen kann und wie man sie kombinieren kann. Insbesondere letzteres macht es sehr einfach, wenn man neues kombinieren will. Ein zusätzliches Highlight sind natürlich die äußerst ansprechenden Bilder, die einem das Wasser direkt im Mund zusammenlaufen lassen.
Ich fand es einfach nur klasse und lege es jedem ans Herz, der den gleichen Küchenleitspruch lebt wie ich: Gerne schnell und lecker!

Bewertung vom 18.05.2025
Mommsen, Janne

Das Licht in den Wellen


ausgezeichnet

Starke Frau wandert aus

Ich mag historische Romane mit zwei Zeitperspektiven, wovon eine Zeitebene in der Jugend der Hauptperson spielt und eine im Hier und Jetzt, wenn die Protagonistin schon alt ist und auf ihr Leben zurückblickt. Genau das ist in das Licht in den Wellen der Fall. Mit Inge Martensen, die kurz vor ihrem 100. Geburtstag steht, erleben wir nochmal ihre Jugend als Rückblick und im Hier und Jetzt eine Schiffsreise, die sie mit ihrer Ur-Enkelin macht, um noch einmal nach New York zu reisen.
Inge kommt von der kleinen Insel Föhr, die sie Anfang zwanzig kurz nach dem zweiten Weltkrieg Hals über Kopf in Richtung New York verlässt. Wir lernen sie als Jugendliche kurz nach diesem Entschluss kennen und können ihre beschwerlichen Anfänge in New York hautnah miterleben. Schön zu sehen ist auch, wie sie sich vom stillen Mädchen, dass sich seinem Schicksal ergibt, zu einer weltoffenen starken Frau entwickelt, die ihr Glück selbst in die Hand nimmt. Dass sie in dem Erzählstrang der Gegenwart genau so einen Schub auch für ihre Urenkelin plant, wird schnell deutlich. Denn Urenkelin Swantje ist sehr begabt in ihren Modeentwürfen und so schlägt Uroma Inge zwei Fliegen mit einer Klappe, als sie vorschlägt, noch einmal nach New York zu reisen, um die Plätze wiederzusehen, wo sie so glücklich war, und gleichzeitig ihrer Urenkelin die Türen zu einer Karriere zu eröffnen. Wir erleben damit gleich zweimal einen Neuanfang, auch wenn die historische Erzählschiene deutlich mehr Raum einnimmt.
Gerade die Anfänge von Inge in New York und wie sie sich durchgeschlagen hat, haben mir sehr, sehr gut gefallen. Es ist eine Freude zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt und wie sie glücklich wird. Natürlich gab es auch emotionale Momente, die ebenfalls sehr gut transportiert wurden. Insbesondere haben mir auch die Sätze auf Föhringer Platt sehr gefallen. Es hat das Leseerlebnis abgerundet und hat mich auch manchmal zum Schmunzeln gebracht, weil es sich für einen Nicht-Friesen doch stellenweise lustig anhört.
Lediglich die Ansprache der Personen fand ich zwischenzeitlich etwas verwirrend. So ist in allen historischen Kapiteln die Rede von Inge und Hauke. Dann folgt relativ in der Mitte ein Kapitel, was eher aus Toms Perspektive erzählt scheint, wo die beiden als Mom und Dad auftauchen. Danach geht es dann noch in die Bezeichnung auf Föhringer Platt und das bunt gemischt. Auch wenn es zu keiner Zeit so war, dass man die Personen gar nicht zuordnen konnte, wäre etwas mehr Durchgängigkeit besser für mich gewesen.
Ein tolles Leseerlebnis, was das Leben einer starken Frau zeichnet und gleichzeitig etwas darüber lernen lässt, wie Föhringer Auswanderer Mitte des 20.Jahrhunderts ihr Glück in New York gemacht haben.

Bewertung vom 18.05.2025
Sperry, London

Passion Project


ausgezeichnet

Sehr intensive Emotionen und absolut gut geschrieben

Bennet lebt in New York. Doch von dem schillernden bunten Leben, das man mit dieser Stadt assoziiert, ist bei ihr nichts zu spüren. Sie wohnt dort, um über den Verlust ihrer verstorbenen Jugendliebe hinweg zu kommen. Denn eigentlich war es Sams Traum, den Bennet nun anstatt ihm lebt. Als ihre Freundin sie zu einem Date mit einem Fremden überredet, lernt Bennet Henry kennen. Dieser erkennt schnell, dass die traurige Fremde etwas braucht, dass ihr Leben bereichert. So werden die beiden Freunde und Henry macht sich mit Bennet auf die Suche nach etwas, das ihre Begeisterung und Leidenschaft weckt. Schnell fühlen sich die Unternehmungen als Freunde für Bennet eher nach Dates an und es entwickeln sich Gefühle. Bei diesen Emotionen muss sich Bennet die Frage stellen, ob sie ich wirklich bereit fühlt für eine neue Liebe. Ist sie schon über den Tod von Sam hinweg?
Beim Klappentext hatte ich zuerst vermutet, dass hinter dem Ausdruck Verlust der ersten Liebe steckt, dass sich Bennets Exfreund von ihr getrennt hat und sie deshalb traurig ist. Dass Sam aber gestorben ist, finde ich durchaus erwähnenswert, weil das für mich eine andere Art von Traurigkeit ist. Da die Emotionen wirklich gut transportiert werden und man sie hautnah nachfühlen kann, ist dieses Buch vielleicht nicht für jeden etwas.
Ich fand es wahnsinnig authentisch und grandios gelungen, wie echt sich Bennets Emotionen angefühlt haben. Sie vegetiert anfangs mehr als das sie lebt und man kann sie durch Henry bei einer wahnsinnigen Wandlung beobachten. Denn er weckt ihre Lebensgeister und das nicht ganz platt, indem er dafür sorgt, dass sie sich in ihn verliebt. Er versucht stattdessen durch viele Unternehmungen, ihr dabei zu helfen, herauszufinden, wofür sie brennt und zeigt ihr so wieder die schönen Seiten des Lebens. Das fand ich total schön und tiefgründig. Es zeigt ganz subtil, dass es niemanden braucht, der einen glücklich macht, sondern es viel mehr an jedem selbst liegt, etwas zu finden, dass die eigene Leidenschaft weckt.
Natürlich kommt auch die Liebe in diesem Roman nicht zu kurz. Die Chemie zwischen Henry und Bennet stimmt einfach, es knistert gewaltig und ich mag, wie sie miteinander umgehen. Denn es fühlt sich einfach sehr real an, wie sie miteinander witzeln, sich gegenseitig aufziehen, aber auch ernste Gespräche führen und einander ernst nehmen. Es war einfach ein mega schönes Leseerlebnis, was ich so intensiv gar nicht erwartet hatte!

Bewertung vom 30.04.2025
Bach, Ina

Goldene Wege / Die Münchner Ärztinnen Bd.3


ausgezeichnet

Ich hätte diese Enden für die Freundinnen nie kommen sehen und bin sehr begeistert.

Auf diesen dritten Band habe ich schon seit der letzten Seite von Band zwei hin gefiebert! Denn die Triologie von den Münchner Ärztinnen, welche um 1900 spielt, hat mich schon ab Band 1 gepackt und ich musste einfach wissen, wie es für die Freundinnen Änny, Fanny, Elsa und Lulu weitergeht. Während ich im ersten Band noch bemängelt habe, dass sich kein Handlungsstrang im ersten Band so richtig auflöst, hat mich das im Verlauf so richtig an die Reihe gefesselt.
Die drei Freundinnen Fanny, Elsa und Lulu sind mittlerweile amtliche Medizinstudentinnen, auch wenn die männlichen Mitstudenten und Professoren es ihnen nicht gerade leichtmachen. Doch so langsam geht es auf das Ende des Studiums zu und die Zukunft ruft. Auch privat läuft nicht alles rund für sie. Elsa trauert um ihre Tochter Tilda, die in der Adoptivfamilie verstorben sein soll. Fanny bekommt von ihren Eltern weiterhin keine Anerkennung für ihr Studium und auch der berittene Polizist will nicht aus ihrem Herz verschwinden. Lulu hängt immer noch an ihrem Radrennfahrer Thaddy, der sich irgendwie nicht so richtig auf sie einlassen und sich binden will. Für Änny sieht es ähnlich schlecht aus. Denn sie ist in eine Depression verfallen, seit sie aus dem Gefängnis entlassen wurde und ihr geht es immer schlechter. Gegen all diese Widrigkeiten unternehmen die Freundinnen ihr Möglichstes und versuchen ihr Glück.
Das Beste an dieser Reihe ist nach meinem Empfinden die Spannung. Sie kommt vor allem dadurch, dass die Wendungen der Geschichte kaum vorhersehbar sind. Ich hatte zwar mehrfach eine Idee, wie es weitergehen könnte. Doch ich musste meine Theorien so oft widerrufen, dass ich eigentlich zugeben kann, keine Ahnung gehabt zu haben, wie es ausgehen wird. Auch die Kapitel, die immer abwechselnd eine andere der Freundinnen in den Mittelpunkt stellen, sorgen für eine Steigerung der Spannung. Denn bevor man bei der gerade spannendsten Wendung erfährt, wie es weitergeht, sind erstmal zwei oder drei andere Freundinnen mit ihrem Leben dran. Das war einfach grandios.
Mir haben auch die unterschiedlichen Charaktere der Freundinnen sehr gut gefallen und wie sie sich gewandelt haben. Manchmal ist es ja bei historischen Romanen etwas schwierig, sich in die Charaktere hineinzuversetzen, weil die Gesellschaft und die Einstellung der Frauen ganz anders waren, aber das ist in diesem Buch gar nicht der Fall. Natürlich passen die vier in ihre Zeit und dennoch haben sie eigene Wünsche und Ziele, sodass man gut mit ihnen mitfühlen kann. Ich mochte es auch sehr, dass die Liebe nicht zu kurz kommt und man neben den schwereren Themen auch etwas Liebe miterleben kann.
Ich fand die Triologie einfach unfassbar gelungen und bin sehr traurig, dass ich die vier Freundinnen nicht noch in einem vierten Band begleiten darf.

Bewertung vom 30.04.2025
Wrede, Anja

Tüfteln und Knobeln mit Dominosteinen. 30 Karten mit kniffligen Rätseln für Kinder


ausgezeichnet

Fordert das Gehirn und macht Spaß

Ein kleines Spiel zwischendurch, dass die Zeit vertreibt und die Gedanken sammelt? Das ist genau das richtige für mich und ich bin ganz begeistert von Tüfteln und Knobeln mit Dominosteinen. Denn es fordert das Gehirn und schaltet das Gedankengetümmel des Alltags ab.
Bei diesem Spiel, dass sich eigentlich an Kinder aber der ersten oder zweiten Klasse richtet, benötigt man zusätzlich zu diesem Spiel einen Satz Dominosteine. Aus dem Kartenstapel nimmt meine Karte heraus und versucht diese mit den Dominosteinen nachzulegen. Falls man eine leichte Herausforderung bevorzugt, baut man einfach nur die Figur nach mit der nicht bedruckten Seite der Steine nach oben. Falls es etwas schwerer sein darf, nimmt man die richtige Seite der Steine und legt diese unter Beachtung der Domino-Regeln an – also gleiche Punkte an gleiche Punkte.
Für mich ist das nicht nur ein tolles Kinderspiel, sondern auch für uns Erwachsene super zum Runterkommen. Es dauert nicht lange, macht Spaß und braucht nicht viel. Von mir gibt’s einen Daumen hoch!

Bewertung vom 30.04.2025
Grossmann-Hensel, Katharina

Leben etc.


ausgezeichnet

Ich mochte es sehr!

Habt ihr auch schon Situationen erlebt, wo ihr nachher dachte „Oh man, wenn das jemand von oben beobachtet hat, der lacht sich tot“. Mir jedenfalls ging das schon öfter so. Mit einem solchen schmunzelnden, leicht ironischen Blick von oben schaut auch Katharina Grossmann-Hensel auf Situationen aus dem Leben in ihren Cartoons.
Natürlich wird hier alles etwas überspitzt dargestellt, aber das gefällt mir sehr gut. Ich mochte es sehr, in diesem Buch zu blättern und mir die einzelnen Cartoons anzuschauen. Bei manchen musste ich wirklich lachen, weil es mir so bekannt aus dem Alltag vorkam. Bei anderen wiederrum musste ich etwas grübeln und ich habe über die Botschaft des Cartoons nachgedacht. Denn bei allem Humor gibt so manches Bild durchaus einen Impuls, im Alltag die ein oder andere Verhaltensweise abzulegen. Manchmal muss ein lustiges Bild ja den Finger in die Wunde legen.
Ich mochte es sehr gerne und empfehle es all jenen, die das Leben gerne mit Selbstironie betrachten und nicht zu ernst nehmen.

Bewertung vom 30.04.2025
König, Karin

Küstensommer


ausgezeichnet

Wenn die Jugendliebe plötzlich wieder da ist

Manchmal muss es einfach eine fluffig leichte Urlaubslektüre sein, die an einem schönen Ort spielt, Liebe versprüht und in der auch ein bisschen Drama für die nötige Spannung sorgt. All diese Kriterien erfüllt Küstensommer ganz wunderbar – das nehme ich schon einmal vorweg.
In Karin Königs neuem Buch geht es um Nina Meerbach. Sie ist alleinerziehende Mutter einer kleinen, fußballverrückten Tochter und bis auf die leichten, alltäglichen Probleme läuft ihr Leben an der Ostsee eigentlich ganz gut. Wäre da nicht ihr Exmann, der davon träumt, die gemeinsame Tochter zu sich nach Hamburg mitzunehmen. Auch der Spagat zwischen ihrem Beruf als Lehrerin und der eigenen Pension, die sie zusammen mit ihrer Schwester betreibt, welche wir schon aus dem ersten Band von Karin König kennen, lässt nicht immer genug Zeit für ihre Tochter oder etwas Freizeit für sich selbst. Doch so richtig herausfordernd wird es erst, als Töchterchen Hannah einen neuen Fußballtrainer bekommt. Er ist nämlich kein Unbekannter für Nina, sondern ihre Jugendliebe, die damals Hals-über-Kopf verschwand und ihr Herz brach.
Die Beschreibung lässt es schon erahnen. Zuerst ist Nina gänzlich genervt von Chris und geht ihm aus dem Weg. Doch die Anziehung von damals flackert wieder auf und das Knistern wächst stetig zwischen den beiden. So eine langsame aber knisternde Liebe ist genau das richtige für einen Liebesroman, finde ich. Mir hat es sehr gefallen, wie Nina anfangs zögert und zwischen Vernunft und Gefühlen hin und hergerissen ist. Ich konnte mich richtig gut in sie hineinversetzen. Besonders mochte ich die Szenen, wo ihre Tollpatschigkeit für den ein oder anderen lustigen Moment sorgt.
Auch Chris finde ich als Protagonisten gut gelungen. Er ist zu den Kindern ein echter Sonnenschein, scheint aber ansonsten sehr verschlossen und öffnet sich Nina nur sehr langsam. Dass man dadurch nicht hinter seine Fassade und Absichten blicken kann, erhöht die Spannung ungemein und ich bin mehrmals geschwankt in meiner Einschätzung, ob er ein Guter oder ein Arsch ist. Ich verrate jetzt mal nicht, was er nun wirklich ist, aber so viel sei gesagt: Die Chemie zwischen Nina und ihm ist spürbar und die Liebesgeschichte wirklich sehr gelungen.
Als kleinen Optimierungspunkt muss ich anführen, dass ich mir noch mehr Szenen am Meer gewünscht hätte. Zwar kommt die schöne Kulisse durchaus vor, kommt aber nicht so gut zur Geltung wie im ersten Band. Gut, im ersten Band stand das Surfen im Mittelpunkt. Da ist es beim Fußball schon schwieriger, das Meer öfter einzubinden.
Alles in allem war ich aber sehr angetan von dieser Geschichte und habe das Buch regelrecht verschlungen. Wer also eine kleine Leseauszeit am Meer gebrauchen kann, die auch noch so schön knistert, ist hier genau richtig!

Bewertung vom 30.04.2025
Minoglio, Andrea

Wir messen die Welt


ausgezeichnet

Viele Bilder viel Wissen in Vergleichen, das kommt gut an

Manche Kinder-Sachbücher vermitteln Wissen an Kinder, bei denen Erwachsene nur müde gähnen. Doch in diesem Buch findet sich so mancher Aspekt, den auch die meisten Erwachsenen noch nicht gekannt haben. Darauf möchte ich sogar wetten.
Denn das Kinder-Sachbuch Wir messen die Welt nimmt sich Fakten der Welt aus den Themengebieten Natur, Leben auf der Erde sowie Konstruktionen und Bauwerke vor und präsentiert interessantes Wissen auf anschauliche Art. Das bedeutet, dass die Fakten bebildert und in anschaulichen Vergleichen präsentiert werden. Meistens gibt es einen gut verständlichen, einleitenden Erklärtext, eine Infografik und Bilder die das ganze bestärken. Schön beschreiben lässt sich diese aufwendige Gestaltung beispielsweise an der Seite mit der durchschnittlichen Lebenserwartung, wo in der Infografik jedes Tier und der Mensch einzeln als Bild präsentiert wird mit seiner Lebenserwartung an einem Zeitstrahl als Geburtstagskerzen dargestellt. Auch die Themenfolge innerhalb der Kapitel bildet einen schönen roten Faden und dennoch sind es logisch abgeschlossene Einheiten. Sie eignen sich zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen und sprechen alle interessierten Weltentdecker ab 10 Jahren an.
Ich selbst hatte als Kind ein Kinderlexikon und habe beim Lesen dieses Buches mehrfach daran zurückgedacht. Im direkten Vergleich mit einem Kinderlexikon gewinnt nach meiner Ansicht auf jeden Fall dieses Buch, weil es mehr auf die Zusammenhänge eingeht. So bleibt das Wissen besser hängen und gleichzeitig macht das Lesen mehr Spaß durch die aufwendige Darstellung.
Sehr gelungen und von mir gibt’s eine fette Leseempfehlung nicht nur für Kinder!

Bewertung vom 29.04.2025
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


ausgezeichnet

zehn pragmatische Ansätze für mehr Glück

Manches mal im Urlaub im Süden denkt man sich, ach, die Leute hier sind so glücklich. Das muss an der tollen Umgebung liegen. Doch tut es das wirklich oder leben die Menschen im Süden einfach anders, was dann in mehr Glück resultiert? Genau dieser Frage, was wir von den Südländern für ein glücklicheres Leben lernen können, geht Alexander Oetker auf den Grund.
Mich hat die Frage begeistert und ich habe die zehn Kapitel wirklich gerne gelesen. Denn in jedem einzelnen geht der Autor auf einen anderen Aspekt ein, der das Leben der Südländer glücklicher macht. Es handelt sich dabei nicht um hochtrabende Dinge, die so im Alltag unmöglich sind, oder die sich nur verwirklichen lassen, wenn man am malerischen Meer lebt. nein, es sind viel mehr die kleinen Dinge, die man ganz einfach im alltäglichen Gewusel anders machen kann.
Mein Lieblingskapitel war das mit dem Titel Lauf langsam. Dort geht es nicht nur um Entschleunigung im Leben, sondern auch darum, doch einfach mit langsamen Spaziergängen die Umwelt zu genießen, runterzukommen und sich nicht nur mit Sport zu stressen. Das hört sich in meinen Worten ziemlich belehrend an. Das schafft Alexander Oetker viel besser. Denn er bringt Beispiele aus seinen Erfahrungen im Süden, die mal lustig mal ernst sind. Er erzählt, wie es ihm ergangen ist und macht daraus so logische Schlussfolgerungen, dass ich mir mehr als einmal dachte, ach, darauf hätte ich auch kommen können.
Für mich war das ein rundum gelungenes Leseerlebnis, aus dem ich viel für mein tägliches Leben mitgenommen habe. Manchmal machen ja schon die kleinen Veränderungen den großen Unterschied. Ich probiere es auf jeden Fall aus.