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Bücherwurm

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Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2025
Adler, Sarah

Maybe this is how it starts


ausgezeichnet

Ein herzerwärmender Roman über Liebe, die andauert
Als Millicents Flug nach Florida gestrichen wird, ist sie außer sich - es eilt, denn sie möchte die im Sterben liegende Frau Elsie sprechen, die die große Liebe ihrer besten Freundin und Mitbewohnerin Rose war. Mit im Gepäck ist Roses Asche, denn sie verstarb vor wenigen Monaten in hohem Alter und hinterließ wunderschöne Liebesbriefe und Erzählungen an eine außergewöhnliche Liebe. Um irgendwie rechtzeitig zu Elsie zu kommen, tut sich Milli kurzerhand mit dem zynischen Schriftsteller Hollis Hollenbeck zusammen. Obwohl sie keine Gemeinsamkeiten zu haben scheinen, lernen sich die beiden auf ihrem Roadtrip näher kennen und aus vorheriger Frustration und Neckereien entstehen langsam Anziehung und aufkeimende Gefühle.



Dieser Roman hat mich mit seiner herzerwärmenden Zartheit sehr begeistern können. Millicent ist mir als weibliche Hauptfigur mit ihrer chaotischen, direkten Art sehr schnell ans Herz gewachsen und auch beim männlichen Protagonisten Hollis merkte ich schnell, dass sich hinter der rauen Fassade ein weicher Kern befindet (Milli: "wie Zimtschnecken unter verbranntem Toast"). Es war so schön, den auftauenden Hollis zu erleben, der vom Miesepeter zu Millicents Unterstützer wurde. Die gegenseitigen Sticheleien und Kommentare brachten viel Humor mit sich und ich musste während des Lesens sehr viel Schmunzeln oder auch Giggeln. Vor allem habe ich aber die aufkeimenden romantischen Gefühle der beiden Hauptfiguren zueinander absolut nachempfinden können und dies sehr genossen. Denn die beiden Figuren hatten eine angenehme Tiefe mit ihren jeweiligen persönlichen Vorgeschichten und wirkten zudem auf mich einerseits wie ein altes Ehepaar mit ihren Zankereien und andererseits herrlich erfrischend und romantisch in ihren aufwallenden Gefühlen füreinander. Besonders gut gefallen hat mir, dass beide Figuren immer sehr schnell ausgesprochen haben, was sie denken oder was sie bewegt, sodass es keine unangenehmen oder unnötigen Missverständnisse gab, die in RomComs häufig als "Drama/Wendepunkt" genutzt und aufgebauscht werden. Neben den sehr starken Hauptfiguren hätte ich mir hier und da noch ein bisschen intensiver ausgearbeitete bzw. öfter auftretende Nebenfiguren z.B. Millicents Cousine gewünscht, was sich auf einem Roadtrip aber verständlicherweise schwer ermöglichen lies.



Während man hauptsächlich Millicent und Hollis in der Gegenwart begleitete, wurden immer wieder einzelne Kapitel als Rückblende auf die Beziehung zwischen Rose und Elsie eingestreut. Gefühlt hätte ich den Handlungsstrang von Rose und Elsie nicht gebraucht, denn er konnte mich emotional leider nicht ganz so erreichen. Erst als Millicent im Sunshine-State ankam und das Ende der Liebesbeziehung zwischen den beiden Frauen erfuhr, hat es mich richtig gepackt und ich hatte Tränen in den Augen.



Insgesamt hat mir der Debütroman der Autorin wirklich gut gefallen und ich bin schon gespannt auf ihr nächstes Werk!

Bewertung vom 30.05.2025
Ross, Rebecca

Dreams Lie Beneath


sehr gut

Clementine hütet mit ihrem Vater die Albträume der Kleinstadt, in der sie leben. Denn seitdem der ehemalige Herrscher von Azenor einen Fluch über das Land gebracht hat, werden die Albträume der Menschen in den Neumondnächten lebendig. Als eines Tages 2 junge Magier auf dem Tableau erscheinen, um ihnen die Vorherrschaft abzuringen, entspannt sich ein magischer Wettkampf, den Clem und ihr Vater verlieren. Clementine schwört ewige Rache und arbeitet fortan an einem Plan, ihr Zuhause zurückzuerobern und gleichzeitig Phelan und seinen Bruder zu erniedrigen.

Ich liebe die Romane der Autorin Rebecca Ross und so konnte mich auch "Dreams Lie Beneath" begeistern. Die Autorin hat eine besondere Art, sehr atmosphärisch und dicht zu schreiben, was mir wirklich sehr gut gefällt. Im Vergleich zur Vorgänger-Dilogie (Divine Rivals&Ruthless Vows) war ihr neuestes Werk insgesamt jedoch nicht ganz so flashend. Während das Magiesystem und das Worldbuilding mich sehr überzeugen konnten, hatte ich jedoch Schwierigkeiten mit Clementine und ihrem Rachefeldzug warm zu werden. Dies machte sie mir zunächst eher unsympathisch, doch als die Grenzen zwischen Rache und Liebe gegenüber Phelan verschwammen und Clementine endlich wieder mehr sie selbst wurde, war ich emotional voll mit an Bord! Gerne hätte ich noch mehr Szenen zwischen ihr und Phelan erlebt und wie sie weitere Albträume bekämpfen. Die Albträume selbst empfand ich als überraschend harmlos, ich hatte deutlich mehr Thrill erwartet. Das letzte Drittel des Romans, das sich dem Brechen des Fluchs widmete, kam mir erstaunlich märchenartig vor und wirkte auf mich nicht ganz so rund wie der Rest. Ich glaube, ich hätte auch "Dreams Lie Beneath" gerne als Dilogie gelesen, um mehr Zeit mit den Figuren und der Entwicklung zu haben. Nichtsdestotrotz war dieser Roman interessant und durch den Schreibstil der Autorin wieder sehr besonders und magisch!

Bewertung vom 30.05.2025
Oram, Kelly

Beauty and the Bachelor


ausgezeichnet

Vivian hat endlich ihren Traumjob ergattert und darf als Stylistin der Reality-Show "Marry me" arbeiten, die als Sprungbrett für ihre eigene Kollektion dienen soll. Im Fokus der Show steht Sebastian, der gegen seinen Willen unbedingt zeitnah eine Ehefrau finden muss, um die eigene Firma zu retten. Seinen Widerwillen kriegt Vivian direkt ab, als sie ihn zum Outfit-Planen einbestellt und Vivian kann nur den Kopf über so einen Unsympathen schütteln. Doch als 2 ihrer engen Freundinnen als "berühmte" Kandidatinnen die Show kurzfristig wegen eines schwer erkrankten Familienmitglieds verlassen wollen, bleibt die Produktion hart und will sie nicht aus ihrem Vertrag entlassen. Einzige Lösung: Vivian muss an ihre Stelle treten, um den Fame der Freundinnen in der Serie halten zu können. Gar nicht so leicht, wenn man dafür den Traumjob fallen lassen und sich fortan mit Mr. Grumpy höchstpersönlich rumschlagen muss.

Ich liebe das Cinder&Ella Universum und habe mich deshalb wahnsinnig auf "Beauty and the Bachelor" gefreut. Der Fokus lag diesmal auf Vivian, die beste Freundin von Ellamara, die schon in den vorherigen Bänden mit ihrer toughen Art für viele Lacher und tolle Momente gesorgt hatte. Dass sie nun im Mittelpunkt des Geschehens stand, hat mir daher umso mehr gefallen. Als männlichen Konterpart empfand ich Sebastian als gut gewählt, dessen raue Schale direkt von Vivian geknackt wurde. Der gewohnt flüssige und lockere Schreibstil der Autorin Kelly Oram hat sein Übriges getan und ich konnte den Roman nicht mehr aus den Händen legen. Ständig wollte ich wissen, wie es weiter geht und hatte wirklich das Gefühl, eine Bachelor-Serie zu sehen, so sehr standen mir die Szenen vor Augen! Was mich jedoch etwas verwunderte war, dass Sebastian sehr schnell von großen Gefühlen gegenüber Vivian sprach, die verständlicherweise noch nicht so involviert war. Das war mir persönlich zu früh und nicht ganz nachvollziehbar, dass er so gar keine Sorgen hatte, dass sie auch dauerhaft glücklich sein können und so früh heiraten werden, zumal er ja auch sein Unternehmen vor einer Goldgräbern schützen sollte... Da hat mich seine Sicherheit nicht überzeugen können und manches war mir zu sehr amerikanisch-prüde-konservativ. Besonders missfallen hat mir aber, dass Sebastian in meinen Augen kein Commitment gezeigt hat, um zu beweisen, dass es ihm wirklich um Vivian als Person geht und nicht darum, die Rolle der Ehefrau zu besetzen. Hier hätte ich mir einen etwas anderen Twist am Ende gewünscht.
Davon abgesehen war es aber ein sehr unterhaltsamer Roman mit vielen romantischen Szenen und man hat wahnsinnig die Anziehung zwischen Vivian und Sebastian fühlen können, ohne dass es nur um spicy Szenen ging! Ein netter Gimmick war zudem, die leibgewonnen Figuren wie Ella&Cinder, Ellas Familie und Vivians Dads wiederzutreffen.

Bewertung vom 30.05.2025
Whyte, Nicola

Marchfield Square


sehr gut

Als ein Mieter im beschaulichen Marchfield Square in London erschossen aufgefunden wird, schießt sich die Polizei schnell auf die Witwe ein - schließlich war der Tote ein frauenprügelnder Gauner. Da diese jedoch ein Alibi vorweisen kann und die Eigentümerin des eleganten Wohnkomplexes die Witwe entlasten möchte, beauftragt sie 2 Mieter, um Nachforschungen anzutreiben: Lewis, ein verkappter Krimiautor, der zwar analytisch, aber oft ungeschickt im Umgang mit Menschen ist, und Reinigungskraft Audrey, die zupackend und mit Empathie gesegnet ist. Gemeinsam begeben sie sich auf Spurensuche und bringen einige Geheimnisse zu Tage, was nicht jedem gefällt...

"Marchfield Square" ist ein Kriminalroman der Autorin Nicola Whyte und wird in wechselnden Kapiteln aus Sicht der Hauptfiguren Lewis, Audrey und Celeste wiedergegeben. Während mir die sympathische Audrey mit ihrer warmherzigen und die resolute Celeste mit ihrer ulkig-bestimmenden Art sofort ans Herz gewachsen sind, habe ich bei Lewis etwas länger gebraucht, um mit ihm warm zu werden. Er benahm sich oftmals wie die Axt im Walde und behandelte Audrey zunächst sehr von oben herab. Nach und nach knackte Audrey aber seine harte Schale und so wurde er auch mir allmählich sympathischer. Die Ermittlungen wirkten auf mich durchgehend nachvollziehbar und das Duo kam stets gut voran. Dennoch mangelte es mir manchmal entweder an mehr Thriller-Gefühl, um durchweg gebannt an den Seiten zu hängen, oder mehr Witz oder Behaglichkeit (durch Lewis Art). Sehr gut gefallen hat mir aber, dass der Fall und auch die kleineren Geheimnisse kaum vorhersehbar waren und die Auflösung schlüssig war und zudem noch die ein oder andere Überraschung bereit hielt. Das Setting im Marchfield Square konnte mich ebenfalls überzeugen und hatte Ähnlichkeiten zu "Das Fenster zum Hof", auch wenn es nicht so gruselig-spannend war wie der Klassiker. Auch, wenn mir keine Schauer über den Rücken gelaufen sind hat mir der Roman insgesamt wirklich gut gefallen und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!

Bewertung vom 30.05.2025
Maura, Catharina

The Wrong Bride / The Windsors Bd.1


sehr gut

Seit Jahren ist Ravens ältere Schwester Hannah Ares, dem ältesten Sproß der Windsor-Familie, versprochen. Die Familien sind wichtige Vertragspartner und kennen sich bereits seit Ewigkeiten - und genau so lange schwärmt Raven heimlich für den Verlobten ihrer Schwester. Ares und Hannah stehen nach 5 Jahren Beziehung nun kurz vor ihrer Hochzeit und Raven versucht, die Zeit tapfer durchzustehen. Als Hannah jedoch kalte Füße bekommt und die Hochzeit absagt, machen die Familien Druck und verlangen, dass Raven Ares heiratet. Denn im Vordergrund steht stets die Geschäftsverbindung und die wirtschaftlichen Interessen müssen geschützt werden. Raven ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Pflichtgefühl gegenüber ihrer Familie, ihrer heimlichen Liebe zu Ares, dem schlechten Gewissen gegenüber ihrer Schwester und dem großen Opfer, durch die Hochzeit auf die eigenen Bedürfnisse zu verzichten. Doch vielleicht bietet die Heirat ja auch einen Vorteil: Hat sie so die Chance, Ares für sich zu gewinnen?

"The Wrong Bride" von Catharina Maura ist wahnsinnig atmosphärisch und gut geschrieben. Obwohl es inhaltlich wirklich simpel gestrickt ist und ich über die zwanghafte Verheiratung reicher, eigenständiger, erwachsener Menschen durch die Matriarchin der Familie Windsor "Granny" nur den Kopf schütteln konnte und mich stets fragte, wer um Himmel sowas mit sich machen lassen würde, konnte ich den Roman nicht mehr aus den Händen legen. Die Geschichte wird in wechselnden Kapiteln aus Ravens und Ares' Sicht wiedergegeben und ich konnte mich unglaublich gut in Raven einfühlen. Ihre emotionale Lage wurde wirklich gut und nahbar dargestellt, die Komplexität und ihre Zerrissenheit - allein das Sehnen nach Aris aber auch das Sehnen, jemandes Nummer 1 zu sein, - ist mir sehr nahe gegangen. Ares als Figur ist ein attraktiver männlicher Konterpart, allerdings empfand ich seine schnelle Entdeckung, dass er eigentlich Raven liebt, unauthentisch, wenig realistisch und seine Eifersucht gegenüber Dritten zu toxisch. Auch, dass er als Superreicher wenig selbstreflektiert direkt andere Menschen "vernichtete" und Raven immer als "Besitz" bezeichnete, fand ich abstoßend. Dieser Roman sollte wegen der manchmal schwierigen Verhaltensweisen der Figuren wirklich nur für Erwachsene herausgegeben werden, weil Jüngere dies möglicherweise nicht richtig einordnen können und falsche Vorbilder erhalten. Davon abgesehen waren Raven und Ares als Paar aber niedlich und es gab einige süße Szenen. Ravens Mutter und Schwester waren die perfekten Figuren zum Hassen und ich habe mich ständig gefragt, womit sie Raven als nächstes behelligen werden. Mich irritierte, dass die Großmutter von Ares schalten und walten kann, wie sie will - ich bin gespannt und hoffe, dass ihre Figur in den kommenden Romanen kritisch hinterfragt wird. Etwas schade fand ich, dass die sozialen Kontakte von Raven und Ares jeweils erst sehr spät aufs Tableau kamen, vorher waren mir die beiden dann doch etwas zu sehr in ihrer Bubble. Als es eintönig wurde, lockerten diese Szenen den Roman glücklicherweise für mich auf.

Fazit: Auch, wenn meine innere Feministin sich windet, fand ich den Roman unterhaltsam und sehr kurzweilig und werde sicherlich auch die Folgebände lesen.

Bewertung vom 30.05.2025
Mullender, Rosie

Ghosted


gut

Nachdem Emily sang- und klanglos von ihrem Freund Andy sitzen gelassen wurde, hat sie sich umso mehr in die Arbeit des Projekts "Emily 2.0" gestürzt. Sie möchte erfolgreicher, schöner, klüger und einfach besser werden. Mit ihrem perfektionistischen Wahn nach dem "Better me" übertreibt sie es jedoch ein bisschen und erleidet fast einen Nervenzusammenbruch als auf einer Party in ihrer Wohnung der Strom ausfällt. Entgegen ihres gedanklichen Weltuntergangsszenarios sehen ihre Freunde das jedoch ganz gelassen und regen an, mittels Ouija-Brett eine Runde Geister anzurufen. Als der Name ihres Ex Andy auf dem Brett erscheint, denkt Emily ihre beste Freundin würde sich einen Scherz erlauben - doch im Nachgang erfährt Emily, dass Andy sie gar nicht geghostet und sitzen gelassen hat: Er ist tatsächlich gestorben und kehrt als Geist zurück, um mit ihr gemeinsam herauszufinden, was zu seinem Tod geführt hat.

"Ghosted" von Rosie Mullender ist eine RomCom, die entfernt an den Film "Ghost - Nachricht von Sam erinnert". Ich persönlich hatte Schwierigkeiten, mit der Protagonistin Emily warm zu werden, die sich in ihrem Selbstoptimierungswahn verliert und oftmals sehr unsympathisch und gestresst wirkte. Ihr liebenswerter Exfreund Andy, der als Geist wiederkehrt, und Emilys beste Freundin Zoe mit ihrer direkten, sarkastischen Art waren mir da wesentlich sympathischer. Besonders Andys Szenen waren unglaublich lustig und herzerwärmend - so einen Menschen hätte man zu gerne in seinem Freundeskreis. Neben Emilys Arbeit sowie ihrer zwanghaften Selbstoptimierung und den damit verbundenen Szenen ließen nicht nur romantische Szenen mit Prickeln vermissen, sondern auch die Ermittlungen etwas in den Hintergrund rücken, was ich mir anders gewünscht hätte. Zum Ende hin fügen sich die verschiedenen Stränge jedoch passend zusammen und die letzten Kapitel haben mich sehr abholen können. Insgesamt hätte ich mir aber mehr Witz und eine zeitnahere Veränderung bei Emily gewünscht - so fehlte mir leider der locker-flockige sowie auch der romantische Anteil einer RomCom.

Bewertung vom 21.05.2025
Große, Lara

If We Were Gods


sehr gut

Inhalt: Der Tag, an dem Olivia Dušková eines der begehrten Stipendien an der Arcane Academy erhält, ist der glücklichste ihres Lebens. Endlich kann sie die Arkanen Ebenen studieren – so, wie es nur an dieser exklusiven Hochschule in Schottland möglich ist – und ihr altes Leben in Prag hinter sich lassen. In einer Klasse mit den fünf talentiertesten Studierenden ihres Jahrgangs übt vor allem der ebenso intelligente wie gutaussehende Milo Sinclair eine große Faszination auf sie aus. Getrieben von ihrem Wunsch nach Anerkennung riskiert Olivia alles, um Teil ihrer elitären Gemeinschaft zu werden. Doch als die Gruppe, angestachelt von ihrem charismatischen Professor, einen gefährlichen Plan schmiedet, wird Olivia klar: Sie wollen heimlich auf die letzte der Arkanen Ebenen vordringen – ein Unterfangen, das an Wahnsinn grenzt. Die tiefen Ebenen sind aus gutem Grund verboten. Legenden zufolge wartet dort unten das ewige Leben … oder doch nur der Tod?

Ich war so gespannt auf diesen Roman, denn alleine das wunderschöne Cover macht einiges her! Dennoch habe ich länger gebraucht, um mit dem Roman warm zu werden. Dies lag einerseits daran, dass einem wirklich keine der Figuren auch nur ansatzweise sympathisch ist und man ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen kann, andererseits, dass doch einige Szenen zeitlich übersprungen wurden, sodass mir z.B. die Erfahrungen und Begegnungen auf den niedrigeren Ebenen fehlten. Insbesondere die Interaktionen zwischen den Figuren z.B. beim Fechten und die Emotionen hätten für mich besser dargestellt werden können. Ab der Mitte und besonders zum Ende hin hat mich der Roman jedoch sehr gepackt, weil ich wissen wollte, wie es ausging und auch, wenn ich einiges vorhersehbar fand, hat mich der Haupttwist dann doch überraschen können. Ich mochte auch die düstere Atmosphäre und fühlte mich von der Art her an die Atlas-Trilogie erinnert. Besonders gut gefallen hat mir das offene Ende, allerdings fehlte mir die ein oder andere Erklärung zum wissenschaftlichen Hintergrund und Funktionieren der Risse. Hier wurde manchmal die Realitätsebene zu sehr vernachlässigt. Kein Highlight, aber auf jeden Fall eine interessante, spezielle Fantasy-Geschichte.

Bewertung vom 21.05.2025
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


sehr gut

Ich war ja so gespannt, was Christoph Kramer als Autor fabriziert, und wurde definitiv positiv überrascht. Sein Coming-of-Age Roman ist locker und leicht und erinnerte mich an meine eigene Jugend. Er hat wahnsinnig gut geschildert, wie man als Teenie von einer Sekunde auf die nächste den absoluten Weltuntergang erlebt, weil der Schwarm jemand anderen küsst, nur um im nächsten Moment schon zu vergessen, dass man jemals in ihn/sie verliebt war. Von Freiheit und den kleinen und großen Problemen im Teeniealter las sich der Roman wie ein angenehmer Sommerabend nach einem Sommertag im Freien. Besonders angetan hat es mir aber das Nachwort, das den Kreis schließt und klar macht, was Wahrheit und was Fiktion ist. Überraschend gut!

Bewertung vom 21.05.2025
Fitzek, Sebastian

Horror-Date


sehr gut

Als Julius von seinem sterbenskranken Freund Raphael gebeten wird, wegen seiner schlechten körperlichen Verfassung zum Blind Date mit seiner angebeteten ebenfalls unheilbar kranken Onlinefreundin Nala zu gehen und sich für ihn auszugeben, ist er alles andere als begeistert. Schließlich hat er im Gegensatz zu Raphael überhaupt keine Ahnung von Literatur und kennt keinen einzigen Insider der beiden. Dennoch kann er ihm den Wunsch nicht ausschlagen und mimt den Schwerkranken - mit folgenschweren Katastrophen.

"Horror-Date" ist der nunmehr dritte "Nicht-Thriller" von Sebastian Fitzek und hat mir wirklich gut gefallen. Natürlich muss man seinen Verstand abschalten, weil man sonst ständig hinterfragt, warum Julius sich ständig in die schlimmsten Situationen begibt und nicht einfach für Aufklärung sorgt. Wenn man dies schafft, ist der Roman witzig, anrührend und herzergreifend. Besonders der unvorhersehbare Twist am Ende hat mich emotional sehr erreicht und auch die netten Gimmicks des Autors brachten mich zum Schmunzeln. Ab und zu wirkte der Sprachstil auf nicht etwas zu bemüht, sonst bietet der Roman aber ein kurzweiliges und emotionales Lesevergnügen und ist meiner Meinung nach der bisher beste "Nicht-Thriller" des Autors.

Bewertung vom 14.05.2025
Lloyd, Josie

Der Bright-Side-Running-Club


sehr gut

Inhalt: Es gibt wenig, das in Keiras Leben besser laufen könnte. Sie ist glücklich verheiratet, stolze Mutter einer pubertierenden Tochter und erfolgreiche Geschäftsinhaberin eines kleinen Keramikladens. Doch eine Routineuntersuchung zieht ihr plötzlich den Boden unter den Füßen weg: Diagnose Brustkrebs. Keira wäre aber nicht Keira, wenn sie einfach kampflos aufgeben würde. Sie ist fest entschlossen, dass die Erkrankung nicht ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen soll. Und so rennt sie dagegen an – im wahrsten Sinne des Wortes. Zusammen mit drei weiteren erkrankten Frauen gründet sie den Bright-Side-Running-Club, eine Laufgruppe, die sich gegenseitig Mut macht und unterstützt. Und es dauert nicht lange, bis sich ihnen immer mehr Frauen anschließen…

Dieser Roman hat mich unglaublich ergriffen. Die Autorin hat es geschafft, Keira unglaublich empathisch auf ihrem schweren Weg zu begleiten. Besonders berührend fand ich, dass die Handlung in einigen Aspekten auf wahren Begebenheiten beruht, da die Autorin selbst Brustkrebs hatte und ihre Erfahrungen mittels dieses Romans teilt. Es war teilweise so bewegend und herzergreifend, dass ich Pausen einlegen musste, um wieder zu mir zu kommen. Die Irrungen und Wirkungen im Gesundheitssystem, der Umgang Dritter mit Kranken und die persönliche Situation im familiären Umfeld wurden ergreifend beschrieben und nachvollziehbar dargestellt. Von Trauer, über Entsetzen, Wut und Freude, Erleichterung und Hoffnung war alles dabei.

Neben Keira als Protagonistin haben mich vor allem die Figuren der Lauftruppe sehr begeistert. So viele unterschiedliche Frauen, die es schaffen, sich gemeinsam durch die Krebserfahrung hindurchzuarbeiten und einander Halt zu bieten. Etwas schade fand ich in Bezug auf die Handlung, dass die Geschehnisse rund um Keiras berufliches Umfeld sehr durchschaubar waren. Zudem hätte ich mir mehr Kommunikation zwischen ihr und ihrem Ehemann gewünscht. Dennoch zeichnete die Geschichte ein gutes Bild ab, wie nicht nur die Betroffene selbst, sondern auch ihre Familie und Freunde eine Krebsdiagnose und -therapie bewältigen müssen. Dieser Roman ist auf jeden Fall etwas für Fans von Jojo Moyes und Cecilia Ahern!