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Insgesamt 17 Bewertungen
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Bewertung vom 03.03.2025
Rauch, Christine;Donnerberg, Ernestine

Wilde Pflanzen essen


sehr gut

Liebevoll & lustig gestaltet und einfach mal was Anderes

Das Buch ist eine Mischung aus Pflanzenführer, Bestimmungsbuch und Nachschlagewerk, ergänzt um einen kleinen Rezeptteil. Der Wildpflanzen-Part ist aufgeteilt in die Abschnitte krautige Pflanzen, Sträucher und Bäume. Jeder Pflanze ist eine Doppelseite gewidmet. Links findet sich jeweils eine Zeichnung mit den wichtigsten Infos zum Wuchs und zum (Wiederer-)kennen. Rechts ist dann ein bisschen was zur Pflanze beschrieben, ihre Eigenschaften werden in einer wiederkehrenden Systematik wiedergegeben und es werden „Serviervorschläge“, also Tipps zur Verköstigung unterschiedlicher Pflanzenteile gegeben.
Mir war der Kanal @Wildrausch bzw. die „Survival Siglinde“ vorab kein Begrifft. Die Neugier auf Wildpflanzen und die witzige Gestaltung des Umschlags haben mir aber Lust auf das Buch gemacht. Insbesondere die Illustrationen finde ich wahnsinnig gelungen. Zum einen witzig und zum anderen informativ, ist die Gestaltung sehr ansprechend und das Buch kommt nicht wie so ein klassisches Lehrbuch daher, was mich für gewöhnlich eher abschreckt. Nichtsdestotrotz habe ich in keiner Weise das Gefühl, dass der Inhalt oder die Professionalität darunter leidet. Vielmehr sind die Infos kurz und knackig aufbereitet und es gibt eine Reihe sinnvoller Kategorisierungen und kurzer Schlagwörter, die einem die Orientierung beim Lesen sehr einfach machen und in die man sich bereits nach den ersten zwei oder drei Pflanzen eingefunden hat.
Zum Schmunzeln bringt einen immer wieder die Mini-Siglinde, die auf jeder Seite auftaucht und meist einen mehr oder weniger komischen Spruch zum Besten gibt. Total sympathisch ist mir auch, dass sämtliche Pflanzen mindestens Augen oder sogar noch mehr menschliche Eigenschaften aufweisen. Da macht das Durchblättern richtig Freude. Trotz der vielen kleinen Details in den Illustrationen ist es den Autorinnen irgendwie gelungen, eine Übersichtlichkeit beizubehalten. Anders als man aufgrund des Covers auf den ersten Blick erwarten könnte, wirkt nichts überfrachtet oder überfüllt.
Einzig im Hinblick auf die Verwendung als Bestimmungsbuch sehe ich ein kleines Manko. Ich verstehe den Charakter der Zeichnungen total und finde es eigentlich auch gut, dass sie die Fotos aus anderen vergleichbaren Büchern ersetzen. Bei Pflanzen, die man allerdings noch nie bewusst gesehen hat oder welche gefährliche Doppelgänger besitzen, reicht die Zeichnung dann aber allein nicht aus. Hier hatte ich zunächst auf die angepriesene Begleitapp von Kosmos gehofft. Diese hat mich jedoch leider ziemlich enttäuscht und ich finde sie nicht sehr anwenderfreundlich. Die Fotos der Pflanzen sind ganz in Ordnung, zeigen teilweise aber nur Ausschnitte, sodass man sie zum Bestimmen auch nicht wirklich brauchen kann. Und die kurzen Video… naja, hier ist mir wieder einmal klar geworden, warum ich doch lieber auf das Geschriebene und Gezeichnete zurückgreife und nicht dem Insta-Profil folge. :D Aufgefallen ist mir noch, dass scheinbar gar nicht alle Videos fertig produziert sind, sondern sich an einigen Stellen noch Platzhalter in der App finden. Hier hätte ich bei Veröffentlichung des Buchs schon einen vollständigen Inhalt erwartet.
Insgesamt ein liebevoll und lustig gestaltetes kurzweiliges Buch für alle, die Interesse an Wildpflanzen und mal Lust auf etwas anderes als einen klassischen Naturführer haben.

Bewertung vom 24.11.2024
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Mit "Blutbuße" erhält Viveca Sten's schwedische Polarkreis-Krimireihe ihren dritten Teil. Er steht den anderen beiden in Nichts nach. Als Leser ist man mittlerweile mit den Charakteren vertraut und hat diese kennen und lieben gelernt. (Tipp an alle Neueinsteiger: Unbedingt mit Band 1 starten für das volle Lesevergnügen der Reihe!) So habe ich mich richtig auf Hannah Ahlander und Daniel Lindskog gefreut.

Wieder einmal schafft es die Autorin ein meiner Meinung nach sehr gelungenes und bis zum Ende nervenzerreißend spannendes Werk vorzulegen. Als Schweden-Fan überzeugt mich auch einmal mehr die Kulisse. Die Handlung ist vielschichtig und teils nicht vorhersehbar. Ich war als Leser zwischendurch immer wieder überrascht von den neuen Wendungen, was eines der Dinge ist, die diese Reihe insgesamt für mich ausmacht.

Insgesamt eine absolute Leseempfehlung auch für alle, deren Lieblingsgenre nicht im Krimibereich liegt!

Bewertung vom 23.11.2024
Jackson, Jenny

Pineapple Street


sehr gut

Drei ins eins

Das Buch handelt von der Familie Stockton, aus welcher mehrere Generationen eine Rolle spielen. Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive der ältesten Schwester Darley und der jüngsten Schwester Georgiana sowie der von Sasha, der Frau des mittleren Bruders Cord. Darley's Alltag wird dominiert von ihrem Muttersein, die beiden Kinder Poppy und Hatcher sind im Grundschulalter. Während sie zeitweilig damit hadert, ihren Job für diese Rolle aufgegeben zu haben, verliert ihr Mann Malcolm den seinen unerwartet. Georgiana findet nach Antritt ihres ersten Jobs im Büro ihre erste große Liebe, leider unter schwierigen Umständen, die die Romanze von Anfang kompliziert machen. Sasha ist Künstlerin, zeichnet leidenschaftlich gern als Hobby und verdient mit Design- und Marketingaufträgen als Selbstständige ihr Geld. Sie ist nach ihrer Hochzeit ins ehemalige Elternhaus der Familie gezogen, fühlt sich dort jedoch überhaupt nicht wohl. Sie nimmt sich als Außenseiterin wahr, die von der Familie des Ehemanns nicht akzeptiert und integriert wird, versteht deren Gepflogenheiten nicht und tut sich schwer damit, sich daran anzupassen.
Erzählt wird stets in der dritten Person, sodass man als Leser eine Mischung aus Nähe und Distanz zu den Figuren spürt. Zwar hat jede der drei ihren eigenen Erzählstrang und ihre persönliche Geschichte, durch die familiäre Verbindung tauchen aber die jeweils anderen immer wieder auch in der Geschichte der aktuellen Erzählerin auf. Was das Ganze sehr auflockert, sind die häufig in die Gegenwartserzählung eingeflochtenen kleinen Anekdoten und Blicke in die Vergangenheit, die in allen drei Erzählsträngen vorkommen.
Zwei der drei Charaktere waren mir von Anfang an sympathisch, den dritten habe ich während des Lesens nach und nach ebenfalls lieben gelernt. Alle sind sehr authentisch gestaltet, haben Tiefe und jede ihre Besonderheiten und Feinheiten, sei es von der Beschreibung ihres Aussehens und Handelns, der Gedanken oder des Umfelds her. Ein Leitmotiv, das alle drei verbindet, ist der Reichtum der Familie Stockton und wie jeder der Charaktere damit umgeht und davon beeinflusst wird. Hiermit habe ich mich zeitweilig etwas schwer getan, da insgesamt ein ziemlich versnobtes Bild gezeichnet wird. Ist nicht gerade ein Sympathiefaktor, durch den man sich als Leser besser mit den Figuren identifiziert.
Der Schreibstil an sich ist zwar eher nüchtern, dennoch verliert sich der Spannungsfaden ab und zu in etwas langwierigeren Ausführungen. Sprich: Zwischenzeitlich viel Text für wenig Handlung. Manche Passagen empfand ich somit etwas als zäh, konnte jedoch jedes Mal danach wieder gut in den Lesefluss zurückfinden, wodurch ich es insgesamt nicht als übermäßig störend bewerten würde. Die kleinen und großen Ereignisse im Laufe der Handlung sind sehr unterhaltsam und je weiter sich der Faden spinnt, desto mehr fiebert man als Leser bei jedem der drei Erzählstränge mit und wartet sogleich darauf, wie und ob die drei denn endlich zusammenkommen
Insgesamt eine gelungene Familiensaga mit drei individuell und mit Tiefgang gestalteten Protagonistinnen. Trotz kleinerer Schwächen in der Spannungskurve insgesamt absolut lesenswert.

Bewertung vom 23.11.2024
Lucas, Rachael

Midsummer House


sehr gut

Highlands mit Schwächen

Charlotte ist eine zielstrebige und bodenständige Frau, die ihre Pläne hartnäckig und vielleicht etwas stur verfolgt. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, das Anwesen Midsummer House von der alten Eigentümerin zu kaufen - auch wenn diese etwas exzentrisch ist und außergewöhnliche Bedingungen stellt. Eine davon ist, dass Charlotte drei Monate lang im Haus wohnen soll, während die Eigentümerin auf Reisen geht. Rob, der Neffe der Eigentümerin, ist Banker, jedoch gerade auf unbestimmte Zeit von seinem Job freigestellt, da man auf seine halb-legalen Geschäften gestoßen ist und nun Ermittlungen führt. Die neue Situation gepaart mit der vielen freien Zeit bringen ihn dazu, sein bisheriges Leben neu zu hinterfragen. So merkt er, dass er kaum echte Freundschaften hat und die Arbeit bisher den überwiegenden Teil seines Lebens ausmachte. Durch einen Zufall erfährt er, dass seine Tante Hilfe benötigt, und beschließt, ihr auf dem Anwesen zu helfen. So kommt es, dass das Midsummer House von Charlotte und Rob gemeinsam bewohnt wird. Zu allem Überfluss sind sie gar keine Fremden, wie sie aller Welt weismachen, sondern sich bei einem One Night Stand - absolute Premiere für Charlotte - bereits einmal begegnet...
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren erzählt, was das Ganze abwechslungsreich und interessant macht. Mit beiden konnte ich mich gut identifizieren und beide sind als Charaktere schön ausgestaltet, wenn auch mit klarem Fokus auf die plakativen Kerneigenschaften. Das Buch ist leicht lesbar, der Erzählstil liest sich flüssig. Allerdings braucht die Geschichte etwas, bis sie so richtig ins Rollen kommt. Erst nach ca. einem Drittel ziehen die beiden ins Midsummer House ein, obwohl man als Leser - auch durch den Klappentext - ja schon weiß, dass es darauf hinausläuft, und dort die Geschichte erst so richtig beginnt. Etwa ab der Hälfte wurde es dann meiner Meinung nach besser und die Ereignisse rund um das Zusammenleben beginnen.
Das Setting, die schottischen Highlands und dort der Ort Applemore, gefiel mir sehr gut und ist schön beschrieben sowie in die Geschichte eingebunden. Sehr gut gefallen hat mir vor allem die liebevolle Gestaltung der ganzen Personen aus Applemore und die idyllische Dorfgemeinschaft. Da konnte ich mich richtig gut hineinfühlen. Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe rund um Applemore. Ich hatte jedoch die beiden ersten vorab nicht gelesen und das war kein Problem, man kann die Geschichte gut solitär lesen.
Inhaltlich gab es ein paar Stellen, an denen mir die Geschichte etwas unglaubwürdig vorkam. So zum Beispiel als die alte Eigentümerin ohne Zögern in einen dreimonatigen Urlaub aufbricht, obwohl sie vorher betont, dass Midsummer House mehr als ein Haus für sie ist und ihr viel bedeutet. Und der Moment, als Charlotte und Rob für sie beide unerwartet das erste Mal im Haus aufeinander treffen: Nach ein paar Sätzen ist die Sache für sie geklärt und es ist klar, dass sie beide dort wohnen werden. Da hätte ich ein bisschen mehr Diskussion erwartet. Insgesamt hätte man meiner Meinung nach aus der Storyidee an sich mehr rausholen können, es gibt kaum knisternde Momente, wenige Turns und wenig Unerwartetes. Auch schwächeln die Dialoge zwischen den beiden Hauptfiguren, hier hätte ich mir etwas mehr Feuer gewünscht.
Fazit: Ein gut lesbares Buch für Zwischendurch, was jedoch leider nicht sein volles Potenzial ausschöpft und zu Beginn ein wenig langatmig ist. Dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und die Geschichte sowie den Ort gemocht. Insgesamt bin ich jedoch nicht so gefesselt, dass ich den Rest der Reihe unbedingt lesen möchte.

Bewertung vom 23.11.2024
Hansen, Tessa

Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff


sehr gut

Kuschelig-leichte Winterlektüre

Die Protagonistin dieses Buches ist Katja, die zusammen mit ihrer Freundin Miri eine ganz besondere Buchhandlung führt: Sie ist auf einem Schiff im Hamburger Hafen verortet. Während Band 1 der Reihe sich wohl um Miri dreht, steht diesmal Katja im Mittelpunkt. Ich kannte Band 1 vorab nicht, hatte jedoch keinerlei Probleme mich in die Geschichte einzufinden. Das gefällt mir schon einmal sehr gut!
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, es fällt leicht, sich Seite für Seite vorzuarbeiten. Die Handlung spielt im Winter, ich würde die Lektüre also eher für die kommenden Monate empfehlen. Habe mich im Herbst aktuell noch nicht ganz in die Stimmung hineinversetzen können.
Die Geschehnisse an sich sind nicht tiefgründig, aber doch unterhaltsam. Also eine nette kleine Liebesgeschichte für kuschelige Stunden bei einem warmen Tee. Katja als Figur gefiel mir gut und ich konnte gut mit ihr mitfühlen. Auch die anderen Charaktere sind meiner Meinung nach durch die Autorin schön gestaltet worden.

Bewertung vom 23.11.2024
Lück, Anne

Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1


ausgezeichnet

Geheimnisvolle Wächtergesellschaft im modernen London

Jewel & Blade ist der Name einer neuen Reihe der Autorin Anne Lück. Ich kannte sie bisher von ihrer St. Alex-Reihe, die mir sehr gefällt, und probierte nun auch einmal eins ihrer Fantasy-Bücher aus.
Als Leser lernt man zunächst die Protagonistin Harper kennen, welche als junge Frau, die etwas im Leben feststeckt, vorgestellt wird. Sie lebt mit ihrer jüngeren Schwester, welche seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, und ihrer alleinerziehenden Mutter zusammen. Kann sich nicht dazu durchringen, ihr pausiertes Studium wieder aufzunehmen und weiß auch sonst nicht so recht, wo sie sich zukünftig sieht. Bei der Arbeit in der Goldschmiede ihrer Mutter, erhält sie eines nachts merkwürdigen Besuch. Ein junger Typ bringt unter einem Vorwand einen alten Ring vorbei. Dieser löst durch Kontakt mit ihrem Blut die erste ihrer Visionen bei Harper aus: Sie sieht eine Szene zwischen König Artus und seiner Widersacherin Hexe Morgana. Der Besucher eröffnet ihr, dass sie einer Familie der Nachkommen von Artus‘ Tafelrittern angehört. Diese Nachkommen verstehen sich selbst als Wächter der Legende und – am wichtigsten – der Schmuckstücke, die ihnen von den Rittern vermacht wurden. Was das alles mit ihrem verschwundenen Vater zu tun hat, will Harper herausfinden und reist Hals über Kopf nach London. Dort lernt sie nicht nur weitere Verwandte kennen, sondern begegnet auch den elitären und abweisenden Wächterfamilien.
Die Autorin versteht es, eine Reihe lebendiger und individueller Charaktere zu erschaffen, die die Geschichte lesenswert machen. Neben Harper selber, die mir sehr sympathisch war, lernt man zunächst ihre Schwester Danica und ihre beste Freundin Willow kennen. Archer, der geheimnisvolle Besucher, entwickelt sich zu einem Schwarm. Aber da gibt es auch noch Lark, mit den wahnsinnig blauen Augen, der ihre Skepsis gegenüber der Wächtergesellschaft teilt, obwohl er wie sie dazu gehört. Auch ihre Tante und ihr Onkel, sowie vor allem ihre Cousine, sind spannende Charaktere, die einen als Leser voll und ganz abholen und die Geschichte abwechslungsreich machen. Besonders gut gefällt mir, dass man bis zum Ende nie so ganz weiß, wem man wie sehr vertrauen kann, und damit sehr mit Harper mitfühlt.
Obwohl Fantasy eigentlich nicht mein Genre ist, habe ich mich mit dieser Geschichte sehr wohlgefühlt. Das Setting ist eines der realen Welt – also kein Fantasieland oder ähnliches – und hier passen sich die besonderen Begabungen der Rittererben sowie die alten Legenden um König Artus super ein. Das Ganze ist so beschrieben, als könnte es tatsächlich im London von heute geschehen und der Realismus hat mir erlaubt, ganz einzutauchen. Die Handlung habe ich als durchgehend spannend und abwechslungsreich empfunden. Es gibt einige Überraschungen, die immer wieder Neues aufwerfen, sodass keine Längen entstehen. Daneben kommen schlagfertige Dialoge und die Gedanken und Gefühle der liebenswerten Charaktere nicht zu kurz, sodass ein gelungenes Gesamtpakte entsteht.
Meine Leseempfehlung für alle, die kein Faible für klassische Fantasy haben, aber sich gerne in eine alltagsnahe, geheimnisvolle Geschichte entführen lassen wollen. Die Autorin versteht ihr Handwerk und schafft eine abwechslungsreiche und immer wieder überraschende Erzählung mit vielseitigen und sympathischen Charakteren.

Bewertung vom 23.11.2024
Collins, Tessa

Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2


ausgezeichnet

Zauberhafte Geschichte im schönen Island

Im zweiten Band von Tessa Collins Reihe rund um die Blumentöchter tauchen wir als Leser ein in die Geschichte von Soley – der Butterblume – und reisen mit ihr nach Island. Soley ist Ende zwanzig, bekannte Popsängerin und muss zu Beginn der Geschichte aus einer Boulevardzeitschrift heraus feststellen, dass ihr Freund sie betrügt, woraufhin sie die Beziehung beendet. Zudem fühlt sie sich nach ihren vielen Auftritten rund um die Welt ausgebrannt und erschöpft und sehnt sich nach Ruhe und Entspannung. Die Entdeckung eines alten Gemäldes von einer Frau, die ihr verblüffend ähnlich sieht, entfacht in ihr den Wunsch, ihre väterlichen Wurzeln in Island zu erkunden, über die in ihrer Familie nie gesprochen wird. Sie beginnt, einiges zu hinterfragen und beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, was sie eigentlich im Leben erfüllt. Neben Soley’s Reise durch Island erzählt die Autorin im Rahmen von bereits aus dem ersten Band bekannten Zeitwechseln die Geschichte der isländischen Sigrún während der Zeit des zweiten Weltkriegs.

Bereits Band 1 der Reihe hatte mich überzeugt und auch diesmal hat es die Autorin wieder geschafft, mich in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Struktur der Reihe weist Parallelen zu Lucinda Riley’s Sieben Schwestern auf, die ich ebenfalls gern mag. Erwartungsgemäß ist die Story nicht Nervenkitzel-spannend, die Handlung hat mich aber doch so sehr gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Schließlich sind da einige Geheimnisse, die gelüftet werden wollen.

Die Autorin schafft es, auf eine unaufgeregte und leichte Art nicht nur parallel Soley’s und Sigrún’s Geschichten zu erzählen, sondern auch einen wunderschönen Einblick in die Landschaft und Mentalität Islands zu geben. Während des Lesens bin ich richtig eingetaucht in dieses Land und meine Reiselust wurde geweckt. Dabei bindet Tessa Collins die Beschreibungen der Natur und der Menschen geschickt in die Geschichte ein, sodass an keiner Stelle Längen entstehen und das Ganze sehr organisch wirkt.

Erzählt wird aus einer dritten Perspektive, dennoch ist man als Leser auf Anhieb in Gedanken und Gefühle beider Protagonistinnen involviert und kann sich super identifizieren. Auch die übrigen Figuren sind gelungen und individuell gestaltet, was die Geschichte abwechslungsreich und lesenswert macht.

Fazit: Ein gelungener zweiter Band von einer, wie ich finde, absolut lesenswerten Reihe rund um junge Frauen auf der Suche nach sich selbst. Island als Schauplatz hat mir persönlich sogar noch besser gefallen als Brasilien in Band 1 und meine Neugier auf dieses Land ist spätestens jetzt geweckt. Trotz der Einbindung in die Reihe kann man dieses Buch auch super einzeln lesen, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Für das volle Lesevergnügen empfehle ich aber natürlich, die anderen Bände anzuschließen.

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