Ich denke, dieses Buch ist nur etwas für eingefleischte Katzenfans. Denn wie der Titel schon vermuten lässt: Es geht von vorne bis hinten um Katzen. Man begleitet einen Wurf Kätzchen von ihrer Geburt bis in ihre ersten Lebensjahre. Die zunächst verdrießliche Protagonistin nimmt die Streunermama samt Babys zu sich nach Hause, taut mit der Zeit auf und merkt, wie viel Freude einem die kleinen Flauschballen doch bereiten können.
Wer selbst Katzen hat, wird viele der beschriebenen Szenen wiedererkennen. Ich selbst musste beim Lesen viel schmunzeln und schwelgte in Erinnerungen. Stellenweise kommt sogar der Flair eines Sachbuchs auf. Man lernt immer wieder etwas Wissenswertes über Katzen.
Wer sich darüber hinaus mehr von diesem Roman erhofft, wird wohl enttäuscht.
Es ist ein Wohlfühlroman über süße Katzenbabys, nicht mehr, nicht weniger. Wer die Samtpfoten liebt, wird hiermit ein paar angenehme Lesestunden haben.
Gelesen hat man das Buch schnell, es fühlt sich an wie eine erweiterte Kurzgeschichte. Im Fokus stehen Geheimnisse, Vergangenheitsbewältigung und Trauer. Und mehr möchte ich gar nicht preisgeben, denn am besten erlebt man diese Geschichte ohne viel Vorwissen.
Die Charaktere sind nahbar, wenn auch nicht alle sympathisch. Die Freundesgruppe hat eine fragwürdige Dynamik. Richtige Freundschaft sehe ich nur zwischen ein paar wenigen Personen. Gewisse Beweggründe sind für mich inakzeptabel, auf menschlicher Ebene jedoch auch nachvollziehbar.
Das Ende ließ mich frustriert zurück, was aber, glaube ich, durchaus vom Autor gewollt ist. Es spiegelt leider die Realität wider.
Wer Lust hat auf einen Kurzritt mit unvorhersehbarer Handlung und ernsten Denkanstößen, der ist bei „Haus Waldesruh“ auf jeden Fall an der richtigen Adresse.
Diesem Buch hätte es gutgetan, mindestens 100 Seiten länger zu sein – und so etwas behaupte ich nicht oft. Während das Worldbuilding angenehm war, konnte ich leider kaum Bezug zu den Charakteren aufbauen. Rahel und Asher blieben eher platt, ihre Vergangenheit wird nur rudimentär erwähnt. Eigentlich mag ich einen actionreichen Start, aber vielleicht hätten hier einleitende Kapitel geholfen, in denen man die zwei bei ihrem jeweiligen Alltag begleitet, bevor Rahel in die Akademie eingeliefert wird. So wären ihre anfänglichen Glaubenssätze und Gedanken glaubwürdiger rübergekommen und ihre spätere Entwicklung hätte mehr Gewicht. Die Chemie zwischen Asher und Rahel war dadurch auch eher holprig. Ab der Hälfte/ dem letzten Drittel bin ich mit den beiden etwas wärmer geworden. Der Spice hat geholfen :)
Eins muss man „Vanity Falling“ aber lassen: Es wurde nie langweilig. Man ist nahezu durch die Handlung gerast, in jedem Kapitel war was los. Doch ich hätte mich an Filler-Content nicht gestört. Der Akademie-Alltag mit Unterricht und allem drum und dran kam zu kurz, aber vor allem auch sämtliche Nebencharaktere! Die waren in der Regel nur da, wenn sie für die Handlung relevant waren. Olivia soll Ashers beste Freundin sein? Davon habe ich nichts gemerkt. Wer ist dieser Nikolai und warum ist er so verdammt nett? Keine Ahnung, ist er einfach. Ann und Eden sind absolute Seelenschwestern? Bis zu einem gewissen Plotpunkt wusste ich nicht mal, dass Ann existiert. Solche Sachen. Diese Beziehungen besser auszuarbeiten, hätte auch die Protagonisten greifbarer gemacht.
Auch wenn das alles etwas harsch klingt bisher, bin ich nach wie vor begeistert von der Grundidee. Das Konzept mit den sieben Todsünden und die Welt, die darauf aufbaut, waren fesselnd. Nur leider konnte mich die Story emotional nicht abholen.
Also wer Band 1 gut fand, wird auch Teil 2 garantiert lieben. Es geht absolut spannend weiter, die märchenhafte, jedoch düstere und makabre Stimmung bleibt erhalten, und obwohl es im Mittelteil ein paar Längen für mich gab, bin ich von der Fortsetzung sehr begeistert. Gerade das Finale hat mich umgehauen!
Stella Tack versteht es, eine intensive Welt zu erschaffen. Stiltechnisch wird sie aber nicht meine Lieblingsautorin. Es fiel mir schon in Band 1 auf, aber sie hat ein Faible für bestimmte Ausdrücke (I'm looking at you "unvermittelt" und "gellend", unter anderem). An einer Stelle hat jemand innerhalb von zwei Seiten dreimal "den Blick schweifen lassen". So was fällt mir leider extrem auf und reißt mich etwas raus, aber dank der guten Story kann ich darüber hinwegsehen.
Vielleicht ein Mini-Spoiler, aber mit Cole werde ich nicht warm. Ich verstehe, warum er ist, wie er ist, aber das ist mir alles zu glatt geleckt und perfekt. Nee, da sitze ich lieber alleine im Eck mit meinem Edward-Fan-Fähnchen :)
Ich freue mich jedenfalls ungemein auf den dritten Teil!
Nachdem ich Babel gelesen und geliebt habe, wollte ich unbedingt ein weiteres Buch von R. F. Kuang lesen. Und was soll ich sagen? Yellowface hat nicht enttäuscht. Ich habe es an zwei Tagen verschlungen.
Es ist faszinierend, dass man bei einem Roman, wo kein einziger Charakter gut wegkommt (allen voran die Protagonistin June), trotzdem so mitfiebern kann. Im Ernst, June ist total verdorben. Und doch habe ich mich passagenweise dabei erwischt, wie ihr eigenes Gaslighting an sich selbst auch bei mir gewirkt hat. Muss ich mir Sorgen machen?
Allgemein liefert des Buch viel Stoff zum Grübeln. Als Person, die chronisch online ist, haben mich Themen wie kulturelle Aneignung und Cancel Culture sowieso schon umtrieben. Yellowface hat mir dahingehend neue Denkanstöße und Perspektiven geliefert. Allen voran die Leitfrage: Wer darf was schreiben? Darauf wird es wahrscheinlich nie eine allgemeingültige Antwort geben, doch es ist interessant, sich darüber Gedanken zu machen.
Also das Buch ist jetzt schon ein Jahreshighlight für mich, große Empfehlung!
Lange Zeit lagen die Kurzgeschichten von Diane Oliver eher im Schatten und bekommen jetzt mit diesem Sammelband hoffentlich die nötige Aufmerksamkeit.
Olivers Kurzgeschichten sind wie eine Zeitkapsel, die den Lesenden zurück in die USA der 60er-Jahre aus Sicht der Afroamerikaner befördert, wobei die damaligen Verhältnisse bis heute nachhallen und somit weiterhin relevant bleiben. Olivers Schreibstil und Themen würde ich als unaufgeregt bezeichnen. Fast schon nüchtern behandelt sie alltägliche Situationen und kann damit trotzdem Emotionen erwecken. Die Geschichten sind authentisch, das bekommt man deutlich zu spüren.
Ich erkenne an, welche geschichtliche und gesellschaftliche Relevanz dieser Sammelband hat, muss aber auch gestehen, dass mich die meisten Kurzgeschichten auf persönlicher Ebene nicht komplett abgeholt haben. Vielleicht war es nicht ganz mein Schreibstil. Dennoch ein bereicherndes Leseerlebnis außerhalb meiner Komfortzone über unheimlich wichtige Themen.
Ich empfehle auch wärmstens das Nachwort von Tayari Jones. Es verleiht dem Werk den nötigen Kontext und liefert wissenswerte Hintergrundinformationen.
In den ersten paar Kapiteln musste ich unweigerlich an einen meiner Lieblingsfilme denken, Jurassic Park. Ein steinreicher Exzentriker versammelt eine Gruppe Experten, um ihnen seine brandneue, revolutionäre Idee vorzustellen. Nur dass es diesmal nicht um prähistorische Tiere geht, sondern um einen futuristischen, von einer KI gesteuerten Escape Room. Was kann da schon schiefgehen?
Poznanski verbindet hier geschickt das populäre Konzept Escape-Spiele mit der immer größer werdenden Angst vor der fortschreitenden Technologie. Gerade in Zeiten von Chat GPT ein brandheißes Thema.
Das war mein erster Roman der Autorin und die erste Hälfte war ich hooked. Das Zusammenspiel aller Charaktere hat mir gefallen, ich konnte mir die Burg gut vorstellen und aus dem Spiel wird schnell böser Ernst. Dabei wird nicht an Grausamkeit und Absurdität gespart, was die Ideen der KI betrifft.
Leider hat mich das Buch im letzten Drittel ein bisschen verloren. Irgendwann verschwimmen die Räume und gemeinen Tricks der KI zu einem Brei. Und zu guter Letzt die Auflösung, die mich leider nicht abholen konnte. Ich hatte mir mehr Black-Mirror-Vibes erhofft und nicht das, was es am Ende geworden ist.
Und das ist jetzt sehr persönlich, aber es gab einen bestimmten Charakter, der unfassbar unnötig war. Ich habe die ganze Zeit gehofft, die besagte Person wird noch relevant für einen großen Reveal, aber nein. Einfach nur strunzdumm und nervig :) Sorry.
Alles in allem 3,5 Sterne von mir, aber ich runde gerne auf 4 auf, da ich die Grundidee sehr gut finde und die meiste Zeit doch unterhalten wurde.
Alles in allem hat mir dieser zweite Band der Breaking-Waves-Reihe in Sachen Romance besser gefallen als der erste. Hier steht von den vier Freundinnen Isabella im Mittelpunkt, und ihre Geschichte fand ich spannender als die von Avery. Es war interessant, mehr über ihren Hintergrund und ihre Familie zu erfahren. Ihre Schwester war mir sehr sympathisch.
Auch der Love Interest hat mir mehr zugesagt, wenngleich Preston schon fast zu perfekt rüberkam.
Im Verlaufe des Buchs wird ein ziemlich heftiges Thema aufgearbeitet (Triggerwarnung gibt's ganz hinten), aber es wurde meines Erachtens geschmackvoll behandelt.
Leider kam mir der Mystery-Teil viel zu kurz diesmal. Man hat fast keine neuen Erkenntnisse rund um Josie gewonnen. Ich hätte gerne mehr Spannung, mehr Krimi... Immer wieder merke ich, dass reine Romancebücher wohl einfach nichts für mich sind, auch wenn sie eigentlich ganz gut gemacht sind. Wobei ich bei manchen Dialogen mit den Augen rollen musste. Das war manchmal arg gestelzt und unrealistisch. Keine Ahnung, ob das ein Genreding ist oder am Schreibstil der Autorin liegt.
Ich werde die nächsten Bände trotzdem lesen, weil ich unbedingt wissen will, wie sich die Sache mit Josie auflöst. Jetzt stecke ich drin, so ist das mit Serien :)
Ich habe damit gerechnet, dass mir „When the King falls“ gefallen würde, ich hätte aber niemals gedacht, dass es mich SO dermaßen mitreißen würde!
Allein durch den Klappentext kann man ja erahnen, in welche Richtung die Reise geht, daher habe ich mich auf keine großen Überraschungen eingestellt. Und doch: Ich habe mit Florence mitgefiebert, eine Gefühlsachterbahn durchlebt und mich an der ein oder anderen Stelle eben doch überraschen lassen. Erwähnenswert ist vielleicht, dass hier definitiv die Romance im Vordergrund steht, nicht Fantasy. Es funktioniert aber überaus gut.
Marie Niehoff schreibt wirklich schön, so lebendig und bildlich, man kann sich nur in der Geschichte verlieren. Alle Hauptcharaktere waren ausgearbeitet und glaubhaft. Die Spannung zwischen Florence und Benedict hat regelrechtes Herzflattern bei mir ausgelöst. Dabei bin ich eigentlich gar kein großer Vampir-Fan. Vielleicht ändert sich das jetzt… Nach einer längeren Leseflaute war das endlich wieder ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen wollte.
Das Wordbuilding lässt zugegebenermaßen viele Fragen offen (mehr dazu in Band 2?), aber das emotionsreiche Leseerlebnis macht das für mich wett. Ganz große Empfehlung!
Mir fällt es schwer, dieses Buch zu bewerten. Einerseits fand ich es spannend und lehrreich, die Geschichte und Kultur eines Landes kennenzulernen, das mir so fremd ist. Auch die Welt zwischen Leben und Tod mit ihren ganz eigenen Regeln und Realitäten hat mir sehr gut gefallen. Magischer Realismus ist sowieso meins.
Andererseits muss ich zugeben, dass mich das Buch im Mittelteil verloren hat. Lange Zeit hatte ich keine Lust, weiterzulesen. Die Handlung war leider etwas verworren, Beziehungen zwischen Charakteren nicht klar, der Schreibstil schwer zu folgen. Die vielen Namen konnte ich mir schwer merken und zuordnen. Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd für das Buch, haha.
Ich bin aber froh, drangeblieben zu sein, denn zum Schluss nahm die Erzählung noch mal Fahrt auf und es wurden alle offenen Fragen geklärt.
Alles in allem hätte mir das Buch mit 100 bis 200 Seiten weniger besser gefallen. Ich spreche eine Empfehlung für all diejenigen aus, die anspruchsvolle, internationale Literatur schätzen oder mal ihre Komfortzone verlassen möchten. Ein interessanter Roman, der mich an meine Grenzen gebracht hat!
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