Benutzer
Benutzername: 
Glückliche
Wohnort: 
Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2025
Nicolai, Thomas

Maulberg


ausgezeichnet

Wieviel Experiment verträgt das Land?

Schon als ich das auffallende, auf alt und oft genutzt gemachte, Cover sah, war meine Neugier geweckt. Als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Ja, die Handlung kann man sich gut im Klappentext erlesen, aber man muss sich das mal vorstellen. Eine (fiktive) ostsächsische Gemeinde startet im Jahr 2016 ein Experiment, für vier Wochen DDR Verhältnisse zu gestalten.

Nach demokratischer Abstimmung wurde es dann auch so durchgeführt. Kein Internet, nur Ostfernsehen, Telefonanschlüsse nur für wenige, keine Smartphones, nur wenige hatten ein Auto. Aus dem Supermarkt wurde die Kaufhalle mit entsprechend eingeschränktem Warenangebot. Das Reisen wurde unterbunden und die Gemeinde wurde eingezäunt. Schon ziemlich krass.

Meine Erwartungen hinsichtlich des Buches gingen ein wenig in eine andere Richtung, aber das Buch hat mich dennoch in jeder Hinsicht überzeugt.

Die ganze Szenerie und die Protagonisten sind gut gezeichnet, ich konnte mir die Gemeinde mit ihren Einwohnern bildhaft vorstellen. Der Schreibstil ist flüssig.

Das Buch zeigt, was passiert, wenn man Bedingungen oder Verhältnisse ändert, wenn man bisher unbedeutenden Personen eine gewisse Macht oder eine Position überträgt. Das ist schon erstaunlich und manchmal beängstigend.

Ich habe das Buch mit Interesse und großer Anteilnahme gelesen, bin ich doch in der DDR geboren und aufgewachsen und konnte im Buch einiges wiedererkennen, anderes habe ich so nicht wahrgenommen bzw. fand ich übertrieben. Leider blitzte der Humor, den ich so sehr mag, nur selten auf. Das war aber bei der Handlung wahrscheinlich auch nicht angebracht.

Ich weiß nicht, ob jeder, der die DDR nicht kennt, nach der Lektüre ein reales Bild der damaligen Verhältnisse hat. Einiges trifft es schon recht gut. Ich fand die Idee zu diesem Buch toll. Die Umsetzung betrachte ich als gelungen. Insofern spreche ich eine Lese Empfehlung aus.

Bewertung vom 24.05.2025
Nolde, Chris

Vollblutspießer


sehr gut

Was ist ein Vollblutspiesser?

Das Buch „Vollblutspiesser“ von Chris Nolde, erschienen im Adakia Verlag, hat mich allein schon wegen des wirklich auffälligen Covers und wegen des originellen Titels angesprochen.

Es erzählt die Geschichte von Max und seiner Freundin Emma, die in ihren frühen dreißiger Jahren aus Berlin nach Bonn gezogen sind und damit einen gravierenden Wandel in ihrem Leben erfahren. Die sprudelnd, lebendige Hauptstadt und das beschaulich-ruhige Bonn sind Gegensätze, auf die beide in dieser Form nicht vorbereitet waren.

Hinzu kommt, dass Emma davon ausging, dass Max auch in Bonn weiter Romane schreibt. Darüber ist sich Max gar nicht mehr sicher, das Schreiben will ihm nicht von der Hand gehen.
Beide entfremden sich zunehmend, weil sie nicht mehr miteinander reden, wie es früher zwischen ihnen üblich war. Diese Beziehungsprobleme und auch andere Themen, die Max umtreiben, nehmen einen großen Raum in der Geschichte ein.

Ich bin mit Max nicht recht warm geworden. Seine Gedanken drehen sich sehr um sich selbst. Er nimmt seine Arbeit nicht ernst, versucht, sich vor ihr zu drücken und anderen beständig etwas vorzumachen.

Auch seine sich im weiteren Verlauf der Geschichte vollziehende Entwicklung konnte mich nicht überzeugen. Sie erfolgte nach meinem Gefühl zu schnell - war aber letztendlich schön.

Und schließlich sah ich im Buch den Bezug zu einem Vollblutspießer nicht. Ich denke aber, dass das auf die Position des Betrachters (und seine Erfahrungen) ankommt.

Mein Fazit ist, dass Max es sich ziemlich schwer macht, erwachsen zu werden. Seine Erfahrungen und Wirrungen auf dem Weg dahin waren werden gut beschrieben. Ich rechne es ihm hoch an, dass er letztendlich doch zu einer Entscheidung findet und diese konsequent umsetzt.

Bewertung vom 20.05.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

Wundervolle Geschichte um Bücher, Hoffnung und die Liebe

Das Buch ist eine wunderschöne Geschichte, die viel tiefer geht, als es der Titel vermuten lässt.

Es gibt bereits zwei Vorgänger zu diesem Roman („Das Lavendelzimmer“ und „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“). Ich kenne sie beide (noch) nicht, kam aber auch so ganz schnell in die Geschichte hinein.

Was mich von Beginn an verzaubert hat, ist der wunderbare und einzigartige Schreibstil von Nina George. Sie verwendet eigene Wortkreationen, die treffend sind und deren Inhalt sich sofort erschließt. Ihre Satzkreationen sind so besonders, oft habe ich sie mehrmals gelesen, weil sie mich so fasziniert haben.

Erzählt wird die Geschichte von Francoise, einem elfjährigen Mädchen, das in Paris mit ihrer Mutter in einer schönen Wohnung lebt. Die Mutter ist krank und nicht in der Lage, den Haushalt zu führen. Also hat Francoise diesen Part übernommen und ist vollauf damit beschäftigt, vor der Welt zu verbergen, dass ihre Mutter nervlich krank ist.
Auf Umwegen kommt sie auf das Bücherschiff von Monsieur Perdu, den wir samt seiner Auszubildenden Pauline im Folgenden kennen- und lieben lernen.

Es geht lebhaft zu in dieser Geschichte, soviel sei verraten. Ich habe das Buch mit Freude gelesen, fast schon Inbrunst, gelesen. Dabei ist es nicht nur zum Lachen oder Lächeln, was da so passiert. Auch ernste Themen bis hin zu Rassismus finden sich im Buch.

Die wunderbare Sprache, die abwechslungsreiche Handlung und die wirklich glaubwürdigen Charaktere haben das Lesen zu einem Erlebnis gemacht und große Gefühle entfacht. Gleichzeitig spielen Bücher eine Rolle, die es in der Realität gibt. Ich habe mehrere Titel auf meine Wunschliste gesetzt. Hinzu kommen Lebensweisheiten und philosophische Betrachtungen, die dem Buch eine besondere Tiefe verleihen.

Ich empfehle dieses Buch wärmstens zur Lektüre.

Bewertung vom 06.05.2025
Freytag, Anne

Blaues Wunder (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ein psychologisches Kammerspiel vom Feinsten

Der Roman „Blaues Wunder“ von Anne Freytag hat mich tief beeindruckt. Ich habe ihn als Audiobook gehört, gelesen von Sandra Voss für den Verlag SAGA Egmont.

Eine Gruppe von sieben Personen auf einer Super-Luxus-Jacht im Pazifik. Es fehlt an nichts, es bleiben keine Wünsche offen.
Eingeladen hat der Besitzer der Yacht und Chef von Ferdinand und Kilian. Dabei sind die Ehefrauen und der Sohn von Walter.

Schon zu Beginn wird klar, dass es darum geht, wen von beiden, also Ferdinand oder Kilian, Walter als seinen Nachfolger bestimmen will. Demzufolge ist auch klar, dass es sich um eine echte Konkurrenzsituation handelt, in welcher jeder als der Beste dastehen will. Die jeweiligen Ehefrauen unterstützen das Anliegen ihrer Gatten.

So weit, so gut. Jedoch wird nach und nach und nur ganz allmählich klar, dass nichts ist, wie es scheint. Da gibt es ältere seelische Verletzungen, Kämpfe, Auseinandersetzungen. Aber alles bleibt schön unter der Decke. Nach außen hin wird gelächelt und eine Idylle vorgegaukelt, die so nicht existiert.

Anne Freytag hat einen sehr dynamischen Schreibstil. Sie kann Situationen und Gefühle präzise beschreiben. Es war einfach fesselnd, zuzuhören und mehr davon mitzubekommen, was wirklich Fakt ist.

All das enthüllt sich langsam und nur nach und nach, dafür umso einschneidender und überraschender. Es kam mir vor wie ein psychologisches Kammerspiel, am Ende ist nichts mehr, wie es anfangs schien.

Die Protagonisten sind sehr genau gezeichnet und ich hatte von allen eine gute Vorstellung. Im Verlauf der Handlung klärte sich dieses Bild immer mehr. Einfach hervorragend, wie feinfühlig und treffsicher die Autorin die gesamte Szenerie beschreibt.

Sandra Voss hat mit ihrer hervorragenden Sprecherleistung in hohem Maße dazu beigetragen, dass das Geschehen für mich noch eindringlicher spürbar wurde.

Ich empfehle diesen Roman unbedingt. Er lehrt uns, genau hinzuschauen, unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen und niemals vorschnell alles zu glauben was wir sehen.

Bewertung vom 03.05.2025
Perry, Devney

Indigo Ridge (MP3-Download)


sehr gut

Eine Polizistin und ein Rancher in Montana – da fliegen die Funken

Das war ein unterhaltsamer Roman. „Indigo Ridge“ von Devney Perry, Teil eins einer Reihe „Die Edens“, erlebte ich als Hörbuch, gesprochen von Dagmar Bittner und Louis Friedemann Thiele.

Der Roman handelt von Winslow, die nach einer enttäuschten Liebesbeziehung nach Quincy in Montana zieht, wo ihr Großvater lebt und wo sie sich erfolgreich um den Posten der Polizeipräsidentin beworben hat.

Gleich am ersten Abend lernt sie Griffin Eden kennen und hat mit ihm ein amouröses Abenteuer. Allerdings hatte sie angenommen, dass er ein Tourist sei und nicht in der Stadt wohnt. Wie sich später herausstellt, ist es nicht an dem und auch Griffin hatte gemeint, dass Winslow eine Touristin ist.

Im Weiteren entwickelt sich eine Liebesgeschichte, verbunden mit kriminalistischen Elementen, da sich ein Todesfall einer jungen Frau am Indigo Ridge ereignet, einem Berg, der sich auf dem Land von Griffin gelegen ist. Da es in der Vergangenheit immer wieder mal solche Unglücksfälle junger Frauen an diesem Berg gab, die alle als Selbstmord zu den Akten gelegt wurden, sind alle Einheimischen der Meinung, auch der jüngste Fall sei ein Selbstmord.

Allein Winslow will die Akte nicht so schnell schließen. Sie untersucht den Sachverhalt gegen alle Widerstände, kann aber auch keine Anzeichen für ein einen Mord finden.

Zum weiteren Inhalt und Verlauf möchte ich keine Aussagen machen. Da soll doch das Lese- bzw. Hör-Vergnügen den Vorrang haben.

Die Protagonisten sind gut beschrieben. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen und musste auch immer weiter hören. Die Sprecher haben einen guten Job gemacht.

Was mich etwas gestört hat, waren die typisch amerikanischen Übertreibungen und auch, dass es mir manchmal etwas zu zuckersüß aufgetragen war.

Auf jeden Fall hat mich das Buch bei meiner Arbeit im Haushalt gut unterhalten, auch wenn das Ende natürlich vorhersehbar war.

Bewertung vom 30.04.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


gut

Durchaus gute Ansätze

Der Roman „Was am Ufer lauert“ von Lenz Koppelstätter erzählt ein Abenteuer, das sich am Gardasee abspielt. Es geht um eine Frauenleiche und um Briefe, die Winston Churchill geschrieben haben soll und die seine Position zum italienischen Duce in einem anderen Licht erscheinen lassen würden, als das aktuell der Fall ist.

Die Darstellung der Familie Pitti-Sanbaldi, um die Brüder Francesco und Arnaldo mit dessen Tochter Gianna, fand ich erheiternd und unterhaltsam. Die kleinen Macken des Marchese Francesco werden in einem schönen Licht dargestellt. Die Figuren sind gut beschrieben.

Sie stolpern mehr oder weniger in einen Fall, der damit beginnt, dass Gianna eine Frauenleiche entdeckt, die dann einfach verschwunden ist. Bei der Leiche lag eine leere CD-Hülle mit der Aufschrift „Churchills Geheimnis“. Damit ist die Neugier der Reporterin, ihres Vaters, ihres Onkels und ihrer Chefin bei der örtlichen Zeitung geweckt.

Die Aufklärung des Falles tröpfelt dann so vor sich hin. Und dann kommen mit einem Mal ein faschistischer Amerikaner und rechte Italiener ins Bild, die es meiner Meinung nach nicht bedurft hätte. Es gab einen gewagten Einsatz der italienischen Polizei und dann war dieser Strang der Geschichte, auf den ich gut hätte verzichten können, auch schon zu Ende erzählt.

Und damit kam die Handlung auch wieder in diese angenehme Stimmung, die ich zu Beginn empfand. Der Fall wird aufgeklärt und der Friede und die Beschaulichkeit am Gardasee sind wieder hergestellt.

Alles in allem eine unterhaltsame Lektüre. Mir gefielen die handschriftlichen To-do-Listen von Gianna im Buch, die auch durchgestrichene, erledigte Aktivitäten enthielten und das gedruckte Fußball-Kreuzworträtsel samt Auflösung. Eine hübsche Idee.

Leider konnte mich die Handlung insgesamt nicht fesseln.

Bewertung vom 22.04.2025
Gottfried, Sara

Frauen, Essen, und Hormone


sehr gut

Interessante Fakten zu unserem ernährungsbedingten Hormonspiegel

Das Buch von Dr. Sara Gottfried „Frauen, Essen und Hormone“ hat mich interessiert, weil es den Einfluss unserer Ernährung auf unseren Hormonspiegel betrachtet.
Es besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil geht es um die theoretischen, wissenschaftlichen und ganz praktischen Grundlagen zum Thema. Dem schließt sich im zweiten Teil die Erklärung des vierwöchigen Gottfried-Programms an.

Der erste Teil bietet einen interessanten Einblick in die Materie. Mir wurde klar, wie wichtig ein ausgeglichener Hormonspiegel für meinen Körper ist. Daraus resultiert auch, dass eine Dysbalance Auswirkungen wie Übergewicht, Schlaflosigkeit und Unwohlsein nach sich zieht. Fragebögen zum Wachstumshormon und zum Testosteron zeigen, wie es diesbezüglich um uns bestellt ist. Im Weiteren werden Nahrungsmittel genannt, die das Problem noch verschärfen und deshalb gemieden werden sollten.

Das Gottfried-Programm wird im zweiten Teil gut und verständlich erklärt. Die Autorin führt uns Schritt für Schritt an die einzelnen Phasen heran. Das konkrete Vorgehen wird vorgegeben. Auch die Nahrungsmittel und die erforderliche Nahrungsergänzung werden aufgeführt. Dem schließen sich Rezepte für die vier Wochen an. Leider sind sie wegen der zum Teil recht exotischen, benötigten Zutaten und der Kleinstmengen für mich nicht praktikabel.

Ich wollte auch nicht diese Ernährungs-Methode ausprobieren, sondern mehr über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Hormonen erfahren. Das wird hier wirklich prima erklärt.

Mein Fazit ist die Erkenntnis, welch entscheidende Bedeutung die „richtige“ Ernährung für einen ausgeglichenen Hormonspiegel und damit für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden hat. Es werden geeignete und ungeeignete Nahrungsmittel benannt, auf die Bedeutung und Wirksamkeit des Intervallfastens hingewiesen und die Effektivität eines sportlichen Intervall-Trainings unterstrichen.
Das hat meine Sicht geschärft und mein Wissen erweitert.

Bewertung vom 21.04.2025
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


sehr gut

Was uns von den Südeuropäern unterscheidet

Da hat Herr Oetker den Deutschen schon sehr genau „aufs Maul", ins Herz und in die Seele geschaut. Mit viel Feingefühl hat er die Wesensart, die Schrullen und die Besonderheiten der Deutschen herausgearbeitet und treffsicher beschrieben.

Da er viel in den südlichen Gefilden von Europa gelebt und gearbeitet hat, kennt er auch die Lebensart und das Naturell der Bewohner der südeuropäischen Länder aufs Genaueste.
Damit kann er auch die Unterschiede bestens erkennen. Die Einstellung zum Leben und zur Arbeit und das Tempo, mit dem an Sachen herangegangen wird, unterscheiden sich wie Tag und Nacht.

Es ist zwar nicht wirklich neu, was dort geschrieben steht, aber es ist eben sehr gut auf den Punkt gebracht. Ich ertappte mich beim Schmunzeln oder Nicken, so sehr stimmte ich seinen Aussagen zu.

Schön sind diese Vergleiche und die Zusammenfassung der wichtigsten Punkte am Ende jeden Kapitels.

Einige Dinge kann ich übernehmen, ohne gleich gen Süden auszuwandern: Mehr Gelassenheit und Geduld haben und nicht alles so wichtig nehmen.

Das Buch hat mir gut gefallen und mir Impulse zum Überlegen und zur Reflexion geliefert.

Bewertung vom 13.04.2025
Anne Köhler

15-Minuten Gedächtnistraining für Senioren


ausgezeichnet

Ein schön gestalteter Gedächtnis-Trainer

Das Buch oder Arbeitsheft, egal wie man es nennt, tut, was es verspricht. Es bietet Knobeleien und Rätsel zum Training unserer grauen Zellen, besonders für Senioren. Ich kann mir jedoch lebhaft vorstellen, dass diese Aufgaben auch für Nicht-Senioren von Interesse sind.

Ich finde das Format des Buches gut gewählt, das Cover ansprechend und den Inhalt mitreißend. Die Schriftgröße ist angenehm, die Gestaltung ist sehr gut gelungen.

Das Vorwort ist kurz und auf das Nötigste begrenzt. Die Aufgaben gliedern sich in die Kapitel Wort und Sprache, Zahlen und Logik, Alltag sowie Wissen und Erinnerung. Im hinteren Buchteil finden sich die Lösungen.

Ich bin sehr angetan vom Aufbau des Buches, kann ich mir meine Aufgaben doch nach meinem Wunsch zusammenstellen und auch den Schwierigkeitsgrad steigern.

Es ist sicher eine schöne Geschenkidee. Ich werde mein Exemplar aber für mich nutzen.

Bewertung vom 10.04.2025
Moore, Georgina

Die Garnett Girls


sehr gut

Wenn einen die Vergangenheit nicht loslässt

Das luftig-leichte Cover, das drei junge Frauen im klaren, blauen Wasser in der Sonne stehend zeigt, täuscht ein wenig über die Schwere des Themas, um das es hier geht, hinweg. Aber es bildet keinen wirklichen Gegensatz.

Der Roman „Die Garnett Girls“ hat mich durchaus in seinen Bann gezogen.

Er erzählt von Margo, die von ihrer großen Liebe Richard, vor zwanzig Jahren verlassen wurde und ihre drei Töchter danach allein aufzieht. Da sie nach der Trennung von ihrem Mann in eine fast einjährige Depression gefallen ist und nicht für ihre auch unter dem Verlust des Vaters leidenden Kinder da war, haben auch deren Seelen ungeheuer gelitten. Die Narben sind noch im Erwachsenenalter zu spüren.

So beherrschen negative Gefühle wie Hass, Unglück, Unsicherheit und Selbstzweifel die drei Mädchen Rachel, Imogen und Sasha in unterschiedlichem Ausprägungsgrad.

Regelmäßig treffen sie sich bei der Mutter in Sandcove, ihrem früheren zuhause. Bei den von der Mutter organisierten Feiern und Festen fließt viel Alkohol und immer wieder brechen Konflikte auf, die daraus resultieren, dass die Mutter ihren Mann förmlich totschweigt. Er darf seit zwanzig Jahren nicht erwähnt werden, was die Spannungen noch mehr verschärft, da die Töchter das Ganze zumindest ein wenig verstehen wollen.

Der Schreibstil von Georgina Moore hat mich sehr angesprochen. Die einzelnen Protagonisten waren durch die Reihe klar skizziert, ich sah sie beim Lesen förmlich vor mir.

Die ganze Situation spitzt sich zu, als Richard Margo informiert, dass er im Sterben liegt und sie und seine Töchter noch einmal sehen möchte. Wie das auf alle wirkt und was sie mit dieser Sachlage machen, soll hier nicht beschrieben werden.

Wer gern Familiengeschichten mit ihren Geheimnissen und Verwicklungen liest, ist mit diesem Roman gut unterhalten. Mir haben dennoch ein wenig die Leichtigkeit und der Humor gefehlt.