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Sommerkindt

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 13.01.2025
Aber nach drei Strophen ist Schluss! / Online-Omi Bd.20
Bergmann, Renate

Aber nach drei Strophen ist Schluss! / Online-Omi Bd.20


sehr gut

Renate und ihre Weihnachtsvorbereitungen
Mit Witz und ihren ganz besonderen Charme begleiten man Renate bei den Vorbereitungen auf das schönste Fest im Jahr. Wobei es ja nicht gerade unerheblich ist frühzeitig mit den Weihnachtsvorbereitungen zu beginnen. Tja und bei Renate bedeutet dies schon viele viele Monate vor Weihnachten, wo der Normalbürger sich mitunter erstmal auf ein einen schönen entspannten Sommer freut.

Doch dieses Weihnachten bzw. die Vorbereitungen für eben jenes haben dieses Jahr so einige Widerstände gegen die Renate angehen muss.

Wer kommt denn schon in Weihnachtsstimmung und kann einen klaren Gedanken fassen, wenn eine Kernsanierung im laufenden Wohnbetrieb stattfinden und diese fast ein ganzes Jahr dauert. Dieser Lärm, der Staub und dann will das alles gar kein Ende nehmen.

Und als ob das alles noch nicht reicht lassen sich die Supermärkte auch noch Zeit mit dem Weihnachtssortiment, wie soll man denn da alles rechtzeitig zusammenbekommen?

Ich habe mich köstlich amüsiert bei diesen Weihnachtsroman mit der lieben alten Renate, obwohl ich zeitweise, wirklich die Befürchtung hatte, das könnte womöglich das letzte Weihnachten mit der guten alten Renate sein, da bereits am Anfang des Romans, die Gute Seele so sehr melancholische Gedanken hatte.

Ein Großteil des Romans hat leider die Kernsanierung/Entmietung eingenommen, was in Großstädten ja wirklich ein Problem ist. Das die gute Renate diese schadlos überstanden hat ist ihrem guten Gemüt zu verdanken. Aber in Weihnachtsstimmung bin ich dadurch nicht wirklich gekommen.

Fazit ein amüsanter Weihnachtsroman zum entspannen und abschalten. Humorvoll und witzig geschrieben. Jedoch hätte ich mir mehr Weihnachten und weniger von den langen Weihnachtsvorbereitungen gewünscht. Ansonsten Daumen hoch.

Bewertung vom 06.01.2025
Sweet Nightmare
Wolff, Tracy

Sweet Nightmare


sehr gut

sehr speziel
Die Triggerwarnung, die diesem Roman beigefügt wurde ist absolut gerechtfertigt.

In einem flüssigen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in eine absolut gewalttätige und fantastische Welt gleichermaßen.

Paranormale Jugendliche, die aufgrund ihrer Fähigkeiten oder aber Vergehen, auf der Calder Akademie landen, befinden sich auf einer Insel, auf der ihre Fähigkeiten weitestgehend geblockt sind. Bannzauber und ähnliches halten die Jugendlichen in ihrer menschlichen Gestalt. Das heißt jedoch nicht, das es unter ihnen friedlich zugeht. Das Gegenteil ist der Fall.

Einer dieser Jugendlichen ist Clemtentine, ein Menschenfresser, die seit ihrer Geburt auf dieser Insel mit ihrer Mutter ist. Seit eines kleines Vergehens muss sie sich um die Monster im Keller kümmern und diese regelmäßig füttern. Leider geht dies selten ohne Verletzungen ab.

Jude, ein Onario, alias Prinz der Albträume, ist ebenfalls seit frühester Kindheit auf der Insel. Lange Zeit waren Jude und Clemtentine eng befreundet, bis zu einem tragischen Vorfall. Seit dem geht Jude ihr regelrecht aus dem Weg.

Doch ein Hurrikan der höchsten Stufe rast auf die Insel zu, und deaktiviert so alle Schutzmaßnahmen, die getroffen wurden, damit die Jugendlichen sich nicht gegenseitig umbringen.
Und genau dieser Sturm und seine Folgen bewirken plötzlich bei Clementine seltsame neue Fähigkeiten, nicht nur das sie Geister sehen kann, plötzlich sieht sie alles in dreifacher Ausführung Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Ich finde das Clementine mit der ganzen Situation vollkommen überfordert ist, mit ihrer Gabe, mit ihrer Verwandlung und ihrer Rückverwandlung. Die meiste Zeit läuft sie vollkommen konfus mit ihren Freunden durch die Gegend, anstatt das Naheliegende ins Auge zu fassen, wie bspw. den magischen Teppich. Auf ihn haben es nicht nur Jude sondern auch die fiesen Fae abgesehen. Jude macht ein riesen Geheimnis um alles, verlangt immer und immer wieder Vertrauen, was mich als Leser irgendwann nur noch genervt hat.

Insgesamt ist dieser Roman wahrlich ein schieres Altraumszenario, alle gehen sich gegenseitig an die Gurgel, wollen sich umbringen oder schwer verletzen. Und das ganze Übel liegt darin, das die Jugendlichen in keinster Weise lernen ihre Fähigkeiten zu kontrollieren oder diese zum positiven einzusetzen. Mit ihnen werden Antiaggressionstrainings und ähnliches durchgeführt, was sie aber in keinster Weise auf die reale Welt vorbereitet. Mit ein Grund warum so viele der Absolventen mit dem Verlassen der der Insel in der realen Welt nicht lange überleben.

Das Cover und der Farbschnitt sind einfach nur genial.

Fazit Ein wahrlich gewalttätiger Roman, aus dem das Blut nur so tropft. Jugendliche in einen Tropensturm in einer Ausnahmesituation, alles eskaliert und die wenigsten bewahren eine kühlen Kopf. Schade fand ich wirklich, das die Jugendlichen weder ihre Kräfte sachgemäß anwenden gelernt haben noch dazu in er Lage sind rationale Entscheidungen treffen können. Sie laufen vollkommen konfus über die Insel und damit von einem Chaos ins nächste. Da dieser Roman schon ziemlich speziell ist, gibt es von mir zwar eine Leseempfehlung, jedoch sollte die Triggerwarnung berücksichtigt werden.

Bewertung vom 05.12.2024
Break the Cycle
Buqué, Mariel

Break the Cycle


sehr gut

sehr interessant, ersetzt jedoch nicht professionelle Hilfe
Im Mittelpunkt dieses Fachbuches steht das vererbte Trauma und wie man diese durchbricht.

Der Autorin gelingt es durch verständliche Wortwahl und einem flüssigen Schreibstil, dem interessierten Leser ihr Fachwissen zu vermitteln. Besonders hilfreich sind hierbei die Praxisbeispiele und vertiefende Fragen.

Dieses Buch ist sehr strukturiert und durchdacht aufgebaut. Als Leser habe ich sehr schnell gemerkt wie intensiv es ist, sich mit der Thematik auseinander zu setzen.

Ein schnelles Durchlesen ist weder gewollt noch zielführend, wenn man sich dem eigenen Traumata stellen will und diese aufarbeiten will. Es regt zum reflektieren und nachdenken und auch zum nachforschen an. Hat man genügend Erinnerungen durch Erzählungen oder gar noch Großeltern, wo man hier und da nachfragen kann, ist man klar im Vorteil.

Daher bin ich der Meinung das diese Lektüre, für den interessierten Lesen der erste Schritt ist sich mit familiären Traumata auseinander setzen zu können, jedoch nicht die Inanspruchnahme professioneller Hilfe ersetzt.

Bewertung vom 21.11.2024
Frevel
Kain, Nora

Frevel


ausgezeichnet

Jahreshighlight
Mit ihren packenden und leichtfüßigen Schreibstil hat die Autorin es geschafft mich nicht nur in diesen historischen Thriller zu ziehen, sondern mich auch bei der Stange zu halten.

Geht es in erster Linie um die ersten Schritte der Gerichtsmedizin, spielen im Hintergrund Themen wie Feminismus, Antisemitismus und der bevorstehende Industrialisierung eine Rolle.

Als Leser fällt es einen gleich auf, mit wie viel Hingabe und Liebe zum Detail und auch Hintergrundrecherche die Autorin das Frankfurt am Main des frühen 19. Jahrhunderts in ihren historischen Thriller auferstehen lässt. Man sieht die Gassen und Häuser förmlich vor sich aber auch das Elend. Zum einen ist es der Autorin auch richtig gut gelungen die Rohheit, dies Abgestumpftheit und Aberglaube/Unwissenheit und auf der anderen Seite die Anfänge der Aufklärung einzufangen.

So bietet dieser historischer Thriller nicht nur jede Menge Blut, Mord und Totschlag sondern auch für Leser, die gerne historische Romane lesen ein sehr fein gezeichnet Bild des damaligen Frankfurts.

Auch der Erzählstil ist einfach nur toll, nicht nur das er rasant ist, er lässt einen einfach nicht mehr los.

Die zwei Figuren, die mich am meisten beeindruckt haben ist zum einen Manon (die Arzttochter) und der angehende Journalist. Unterschiedlicher hätten die beiden Figuren wirklich nicht sein können. Manon, deutlich durch die Arbeit ihres Vaters geprägt, ist nicht nur sehr gebildet, sondern hat dadurch auch ein Selbstbewusstsein was für Frauen der damaligen Zeit eher ungewöhnlich ist. Der junge Journalist, verbirgt ein großes Geheimnis und ist sehr sensibel. Sobald er Blut sieht oder auch nur darüber gesprochen wird kämpft damit sich nicht zu übergeben. Er schafft es leicht mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Wohingegen Manon ihre Gegenüber regelrecht in die Flucht schlägt wenn sie darüber schwadroniert wie Körperteile präpariert oder obduziert werden.

Fazit: Ein wirklich genialer historischer Thriller, den ich nur jeden wärmstens ans Herz legen kann. Ich bin richtig begeistert. Und er ließt sich einfach super leicht und flüssig. Die Autorin hat mit viel Liebe zum Detail das alte Frankfurt mit seinen Bewohnern auferstehen lassen. Und noch dazu eine richtig spannende Story, die einen einfach nicht mehr loslässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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