BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 612 BewertungenBewertung vom 30.07.2018 | ||
Jessica Vye ist 13 Jahre alt und weiß immer, was andere Menschen denken. Zusammen mit ihrer entwaffnenden Direktheit ist das eine gefährliche Kombination. Doch wer Jessicas reichlich schlagfertigen Vater erlebt, wundert sich über nichts; bei den Vyes fällt der Apfel offensichtlich nicht weit vom Stamm. Als die Schülerin 9 Jahre alt ist, hält kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in ihrer Schule ein Schriftsteller namens Hanger einen Vortrag darüber, wie man Autor wird. „Wir alle lieben ihre Bücher“, säuselt die Direktorin, obwohl niemand zuvor von dem Mann gehört hat. Jessica fragt sich, ob ihre Lehrerinnen überhaupt lesen können. Vom Schreiben scheinen sie zumindest keine Ahnung zu haben. Sie hat schon immer geschrieben und für sie öffnet sich mit Hangers Besuch ein Fenster zu einer anderen Welt. Mr Hanger schickt Jessica jedenfalls all ihre Texte zurück, die sie ihm am Bahnhof noch schnell in die Hand gedrückt hatte, und ermuntert sie zum Schreiben. |
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Bewertung vom 30.07.2018 | ||
G e r t r u d e stand im Sumpf irgendwo bei Branchville/Alabama einem riesigen Alligator-Weibchen gegenüber, das seine Jungen verteidigte. Auch Gertrude hätte ihre Töchter beschützen müssen, doch durch die Wirtschaftskrise zu Beginn des vorigen Jahrhunderts und den Alkoholismus von Vater Alvin steht die Familie P a r d e e kurz vor dem Verhungern. Gertrude kann seit ihrer Kindheit mit Waffen umgehen – und sie schießt. Zwei ihrer Töchter hat sie bereits bei ihrem Bruder gelassen, der aber niemanden mit durchfüttern kann. Bruder Berns hat Fäden geknüpft für Gertrude, sie könnte Arbeit in einer Näherei finden und in das bescheidene Arbeiterhäuschen ihrer verstorbenen Vorgängerin an der Nähmaschine ziehen. Doch in den Häuschen von Shag Rag haben bisher immer nur Schwarze gelebt … |
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Bewertung vom 16.07.2018 | ||
Für den schwedischen Eisenbahnbau sollten 1911 drei Tunnel freigesprengt werden. Als eine der Sprengladungen nicht explodiert, ist derjenige aus der Sprengmeistergruppe für die Entfernung verantwortlich, der sie angebracht hat. Die Ladung explodiert direkt vor Oskar Johansson, verletzt ihn schwer, unvorstellbar schwer. Die Zeitung schreibt, er wäre bei dem Unglück getötet worden; Oskar kämpft monatelang im Krankenhaus um sein Leben und gegen die Schmerzen. Seine schwangere Verlobte verlässt ihn, nachdem sie ihn angesehen hat. |
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Bewertung vom 07.07.2018 | ||
Katrina ist als frisch freigesprochene Tischlergesellin auf der Walz und hat sich den Regeln ihrer Zunft zu unterwerfen. Unterkunft und Verpflegung muss sie sich unterwegs erarbeiten und sie darf ihre Heimatgemeinde während dieser Zeit nicht betreten. Katrinas Gedanken wandern in Rückblenden in ihre frühe Kindheit, die sie mit Vater und Schwester Zoe in „Hyde“ verbrachte, gelegen in einem abgelegenen Waldstück. Etwas Grauenhaftes muss inzwischen passiert sein. Abweichend von der Zunftordnung will Katrina unbedingt Geld verdienen, das sie für einen geplanten Rachefeldzug benötigt. Gleich mehrere spannende Fragen stellen sich: Was ist mit Katrina geschehen, wo ist ihre Schwester, was genau ist Hyde (eine Gegend, ein Haus oder eine Lebenseinstellung?) und - in welche Reihenfolge gehören die Schnipsel ihrer Erinnerungen? Noch spannender wirkt die Handlung, indem Wagner nicht allein ihre Hauptfigur beschreibt, sondern andere auf Katrina reagieren lässt. - Zoe und Katrina wurden offenbar, tief in einem Wald hinter Brombeergestrüpp verborgen, auf hohem Niveau unterrichtet und gleichzeitig für ein Leben außerhalb des Waldes vorbereitet. Zoe wusste alles über Pflanzen und was sich aus Pflanzenauszügen herstellen lässt und Katrina wusste alles über Holz. Dass die Mädchen sich in große Gefahr bringen, wenn sie von der eingepaukten Routine abweichen, ist von Anfang an spürbar und lässt mich rätseln, wer sie so diszipliniert trainiert und warum. Gründe, um mit Kindern unterzutauchen, fallen mir viele ein; auch Eltern, die mit ihren Kindern autark leben wollen, hat es schon immer gegeben. Katrina wiederum ist überzeugt davon, dass der Mann, der sie derart sorgfältig über das Leben und die Natur unterrichtete, nicht der sein kann, den all ihre Kontaktpersonen in ihm sehen. - Nach einigen Umwegen landet Katrina im märchenhaften „Haus Waldkauz“ mit Türmchen und dem Charme abblätternder Emaille, für das ein Hausmeister gesucht wird. Offenbar hat es bisher kein Bewohner darin so lange ausgehalten, dass die notwendige Renovierung endlich in Angriff genommen werden konnte. Katrina als Handwerkerin scheint die passende Person für diese Aufgabe zu sein und wird von der Gemeinde eingestellt, der Eigentümerin des Hauses. Da Katrina deutlich Probleme mit ihrem schwächeren Bein hat und ihr Gesicht sorgfältig unter einem Tuch verbirgt, kann ich sie mir anfangs noch nicht frei stehend bei der Arbeit auf einem Ziegeldach vorstellen. Mitten im unwirtlichsten Winter plant sie die dringendsten Arbeiten und beginnt zu ahnen, dass das Haus wie ein Lebewesen agiert und mit einigen Geheimnissen aufwartet. Wie Katrina einen Schrank liebevoll restauriert und der Schrank darauf sichtlich antwortet, war eine der eindringlichsten Szenen für mich. Zugleich lässt Katrina die Suche nach ihrer Vergangenheit und dem Nachlass ihres Vaters nicht los, den er in Hyde für sie vergraben hat. - Von schlauen, handwerklich versierten Figuren wie Katrina hätte ich als 14-Jährige gern gelesen, allerdings hätte ich in dem Alter noch kein Interesse an den fantastischen Elementen des Romans gehabt. Als erwachsene Leserin hat der Roman mich kritisch fragen lassen, warum ich die Personen so einschätze, wie ich es tue - das tut mir immer gut. - Antje Wagner erzeugt mit einer Zuflucht hinter Brombeerranken und einem verwunschenen „sprechenden“ Haus eine unheimliche Atmosphäre, die mich sofort gepackt hat. Zahlreiche Handlungsabschnitte müssen von den Lesern erst zu einem neuen Faden verdrillt werden, ehe ein logisches Bild der Geschehnisse entstehen kann. Wer sich auf die reiche Symbolik des Romans einlassen kann, erfährt eine neue Sicht auf Erinnerungen contra Wahrheit, auf Elternschaft, Verletzungen, Therapie und auf Türen, die sich im Leben öffnen können. Das Lektorat bekommt leider nur ein Befriedigend, weil ein für die Auflösung wichtiger technischer Ablauf nicht ausreichend recherchiert wurde. - Empfehlen würde ich Hyde Lesern ab 16, die eine Prise Mystery vertragen. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 21.05.2018 | ||
Das Mädchen, das in der Metro las Wer jeden Tag um die gleiche Zeit mit der Bahn fährt, kennt seine Mitfahrer und sorgt sich, wenn an einem Tag ein gewohntes Gesicht fehlt. Juliette erträumt sich in der Metro auf dem Weg zur Arbeit in einem Maklerbüro ganze Geschichten zu ihren Mitfahrern und den Büchern, die sie lesen. Vom Kochbuch bis zum Nackenbeißer, die Auswahl der Bücher ist riesig, die Juliettes Mitfahrer lesen. Die junge Frau wollt einen Beruf mit Kontakten zu anderen Menschen – und landete in einem Maklerbüro. Als Juliette eines Tages an einer anderen Haltestelle aussteigt, landet sie hinter einem metallenen Tor bei Solimans „Bücher ohne Grenzen“, in einer märchenhaften Welt. Soliman sendet aus seinem Bücherlager Kuriere in die Welt, die ähnlich wie bei Bookcrossing Bücher bei sorgfältig ausgewählten Empfängern aussetzen. Für Juliette ist es zunächst ein Schock, als sie hier erfährt, dass die Frau tot ist, die neben ihr in der Metro ein Kochbuch gelesen hatte. |
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Bewertung vom 30.03.2018 | ||
Der Schiffsverkehr um Spitzbergen herum ist exakt geregelt, im Midgard-Fjord ist nur der Verkehr zur exklusiven Midgard-Lodge erlaubt. Da die Passagiere des Luxus-Kreuzfahrtschiffes Vanir darauf beharren, sie hätten mit ihrer Reise auch für die Sichtung eines Eisbären bezahlt, fährt die Vanir verbotenerweise in den Ffjord ein. Das hätte sie besser unterlassen; denn vor den Augen der Passagiere bricht mit einem in der Arktis noch nie beobachteten Getöse die Gletscherkappe ab und gibt im Eis eine Leiche frei. Ein so gewaltiges synchrones Kalben von Gletschern hat es bis dahin noch nie gegeben. Vor vier Jahren war an dieser Stelle Tom Harding, ein renommierter Umweltaktivist, beim Einsturz einer Eishöhle verschüttet worden. Gemeinsam mit seinem alten Freund Sean gehörte Tom zum Konsortium, das die Luxus-Lodge betreibt. Ohne Toms Ruf als Aktivist hätte das ehrgeizige Konsortium unter Leitung von Joe Kingsmith niemals die alte Walfangstation aus Privatbesitz kaufen können. Da das Sommereis in der Arktis durch den Klimawandel inzwischen erheblich geringer ausfällt, wachsen die Begehrlichkeiten: eine Transpolarroute für den Schiffsverkehr scheint realistisch, der Abbau von Bodenschätzen und nicht zuletzt Radarstationen, mit denen Ost und West sich gegenseitig abhören können. - Von der Seeseite aus sieht die Lodge noch immer wie eine in die Jahre gekommen Walfangstation aus, nur dem geübten Auge zeigt sich die Luxusherberge dahinter. Vier Jahre nach dem Unglück in der Eishöhle soll nun in Cambridge eine Anhörung zu Toms Tod klären, warum Sean überlebte und ob er Tom hätte retten können. Der gesamte Vorstand der Midgard-Lodge war damals zu einer Höhlentour unterwegs, Joe Kingsmith und zwei weitere Mitglieder kehrten bald wieder zum Eingang der Höhle zurück und nur Tom und Sean wurden von den einbrechenden Eismassen mitgerissen. Dem Gericht stellt sich nun die Frage, ob von Toms Tod jemand profitiert hätte und wie genau die Beziehung zwischen dem Betreiber-Gremium aussah. Nicht nur Sean ist noch immer sichtlich von den Ereignissen in der Höhle gezeichnet. Tom und Sean kannten sich seit ihrer Studentenzeit, als sie sich in der „Gesellschaft der verschollenen Polarforscher“ kennenlernten. Seit Sean sich als Kind die Geschichte erträumt hatte, sein unbekannter Vater wäre nach einem Schiffbruch verschollen, trieb ihn ein unbändiger Aufstiegswille voran. Er wollte beachtet werden und reich sein. Die Erhebung in den Ritterstand wäre seiner Ansicht nach das Mindeste, das er von der britischen Gesellschaft erwarten könnte. Mit der Anhörung in Oxford sticht das Gericht mitten in ein Wespennest und legt die Bitterkeit offen zwischen Menschen, die sich einmal nahestanden. Sean, seine erste Frau Gail, Tom und die Biologin Ruth haben einmal gemeinsam studiert. Nun stehen sich der Mentor des Midgard-Unternehmens und drei der vier Studienfreunde als Zeugen vor Gericht gegenüber; ihre Träume, privaten Schwächen und geschäftlichen Interessen werden bis ins Kleinste seziert. - Indem Laline Paull die Anhörung zum Tod von Tom Harding im Jahr 2019 stattfinden lässt, entwickelt sich ihr fesselnder Roman nach der zunächst angedeuteten Krimihandlung zum utopischen Ökothriller. Neben der unseligen Verknüpfung der handelnden Personen fand ich die Nähe ihrer Utopie zur unmittelbaren Gegenwart besonders beklemmend. Gefesselt haben mich die Charakterisierung der Figuren, die leichte Ironie der Schilderungen und die Landschaftsbeschreibungen. Eingeschobene Tagebuchaufzeichnungen von Polarforschern (nüchtern, tragikomisch und entlarvend) verdeutlichen, warum die Arktis für Generationen von Forschern Sehnsuchtsort war, welche Typen das Abenteuer anzog, aber auch die Gier, die Expeditionen aus vielen Ländern in den hohen Norden zog. Die zahlreichen Rückblenden in die Zeit vor 30 Jahren hätten optisch deutlicher von der Handlung der Gegenwart getrennt werden können. - Eine raffinierte Verknüpfung von Abenteuer in Schnee und Eis, Profitgier und Leidenschaft. |
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Bewertung vom 19.03.2018 | ||
Summ, wenn du das Lied nicht kennst Die 9-jährige Robin Conrad lebt in der südafrikanischen Bergarbeitersiedlung Boksburg; ihr Vater arbeitet als weißer Vorarbeiter in einer Goldmine. Wie alle weißen Kinder im Südafrika der Apartheid kennt Robin Schwarze nur als Hauspersonal, das in eigenen Quartieren im Garten der Wohnhäuser oder in Townships außerhalb der Städte lebt. Wenn ihr Kindermädchen Mabel in Abwesenheit der Eltern spätabends bei Robin bleibt, ist es selbstverständlich, dass Mabel auf dem Fussboden schläft. Am Tag des Schüleraufstands von Soweto werden Robins Eltern getötet und sie kommt zu ihrer kinderlosen Tante Edith, die mitten in Johannesburg in einem Hochhaus lebt. An diesem 16. Juni 1976 ist Beauty Mbali nach langer Reise aus dem schwarzen Homeland Transkei in Johannesburg angelangt, auf der Suche nach ihrer Tochter Nomsa, die in der Stadt zur Schule geht. Beauty gerät mitten in den Aufstand, der von Polizei und Militär mit brachialer Gewalt gegen die protestierenden Kinder niedergeschlagen wird. - Bianca Marais erzählt in der Ichform abwechselnd aus Robins und aus Beautys Sicht. Da die Ursachen für den Schüleraufstand von 1976 nicht in drei Sätzen erklärbar sind, hat mich die Autorin sofort für ihr Buch eingenommen, indem sie begreifbar macht, dass die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache in der Oberstufe schwarze Schüler benachteiligen wird. Robin erlebt als Kind bereits sehr eindringlich, dass ihr Englisch leichter fällt und sie sich von der Afrikaans sprechenden Minderheit herablassend behandelt fühlt. - Weil Edith so schnell keinen anderen Job findet, muss sie weiter als Stewardess arbeiten und braucht eine Betreuerin für Robin. Durch einen glücklichen Zufall wird ihr Beauty vermittelt, die für eine schwarze Frau ungewöhnlich gebildet ist – und bitte nicht wie eine „Maid“ behandelt werden sollte, wie Edith Robin eindringlich klarmacht. Die beiden Frauen und Robin bilden von nun an eine Notgemeinschaft. Edith kann unbesorgt arbeiten; Beauty erhält Arbeitspapiere, ohne die sie sich nicht außerhalb der Transkei aufhalten dürfte - und nicht weiter nach Nomsa suchen könnte. Aus einem konspirativen Netz von Apartheids-Gegnern erhält Beauty die Information, dass Nomsa evtl. über die Grenze in ein Nachbarland gebracht worden sein könnte, dass sie sich jedoch mit höchst gefährlichen Leuten eingelassen hat. - Beauty und Robin müssen sich zunächst zusammenraufen. Robin war ein wildes, abenteuerlustiges Kind, ehe sie zu Edith kam, das seine kindlichen Ängste im Gespräch mit einer imaginären Schwester bewältigte. Beauty s Geduld stellt Robin anfangs auf eine harte Probe, sie gehorcht nicht, schnüffelt Beauty nach, zutiefst verunsichert, ob ihre Betreuerin sie wegen Nomsa wieder mit der chaotischen Edith allein lassen könnte. Die ausgedachte Cat wird von Beauty sofort akzeptiert und spielt fortan eine wichtige Rolle in der Bewältigung von Robins Trauer um ihre Eltern und um ihr Kindermädchen Mabel, von dem sie sich im Stich gelassen fühlt. Robin ist mit glasklaren rassistischen Werten von der Überlegenheit der Weißen aufgewachsen, die sie anfangs so nachplappert, wie sie sie von anderen gehört hat. Erst durch die Begegnung mit Beauty stellt sie die Weisheit infrage, es gäbe keine schwarzen Lehrerinnen, aber auch das Gesetz der Apartheid, dass schwarzes Personal nicht in der Wohnung des Arbeitgebers zu schlafen hat. Beautys Suche nach Nomsa nimmt durch Robins Eingreifen schließlich die Form einer gefährlichen, nicht immer realistischen Abenteuergeschichte an, zu der einige sehr positiv dargestellte Helfer beitragen. - Bianca Marais Roman soll ihrem eigenem Kindermädchen Eunice ein Denkmal setzen. Die Darstellung des Alltags in einem rassistischen Staat aus der Sicht einer bis dahin behütet aufgewachsenen Neunjährigen finde ich außerordentlich gelungen. Leider schlägt die Autorin mit ihrem Vorsatz zu stark über die Stränge, ihren Lesern möglichst viel über das Südafrika der 70er Jahre zu vermitteln. Dass sie neben dem Schüleraufstand |
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Bewertung vom 13.03.2018 | ||
Für immer ist die längste Zeit Madeleine Starling ist vom Dach der Bibliothek in den Tod gestürzt. Wie es dazu kommen konnte, wird erst am Ende des Romans aufgedeckt. Sie hinterlässt Ehemann Brady, der seine Hilfe im Haushalt irgendwann einstellte, weil er es seiner Frau nie recht machen konnte, und die 17-jährige Eve, die zum Beginn des nächsten Schuljahres an ein auswärtiges College wechseln wird. Hilflose Trost-Versuche der mit ihnen trauernden Nachbarn und Freunde bringen Eve in Rage; jedes Lob für ihre selbstlose Mutter interpretiert sie als Kritik am eigenen Egoismus – und dem ihres Vaters. Vater und Tochter machen sich Vorwürfe, weil sie zu Maddys Lebzeiten ihre Bemutterung selbstverständlich hinnahmen und ihr niemals dankten. Während Mann und Tochter Maddys plötzlichen Tod zu verarbeiten suchen, kann Maddy selbst ihre Familie nicht loslassen. Auf einer Wolke schwebend, versucht sie die Wege ihrer Lieben von dort oben herab zu lenken. Engel können das, als hätten sie einen Zauberstab. Dass es am Boden nicht ohne sie geht, scheint Maddy sogar mit Befriedigung zu erfüllen. Brady braucht möglichst bald eine neue Frau, beschließt sie; denn allein würde er hilflos dem Schlachtfeld gegenüber stehen, in das er das Haus innerhalb kürzester Zeit verwandelt. Mit Blick auf ihre College-Bewerbung nimmt Eve Nachhilfe bei Rory, einer Lehrerin in den besten Jahren, die Maddy von ihrer Wolke herab zu Bradys neuer Frau bestimmt hat. Selbst die Sozialstunden, zu denen Eve nach einem leichtsinnigen Autounfall verknackt wird, erweisen sich als Segen für sie. |
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Bewertung vom 13.03.2018 | ||
Smita aus Badlapur/Indien will unbedingt, dass ihre Tochter Lalita es einmal besser hat und zur Schule gehen kann. Die Familie gehört zur Kaste der Unberührbaren. Sie sind rechtlos und werden für ehrliche Arbeit mit Almosen abgespeist. So steckt der Lehrer das Bestechungsgeld von Smita ein, nur um Lalita bei der ersten Gelegenheit das Klassenzimmer kehren zu lassen. Doch Smita setzt sich mit unerwarteter Härte durch, um für ihre Tochter den Schulbesuch zu erkämpfen. |
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Bewertung vom 12.03.2018 | ||
Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1 In New Orleans soll im Jahr 1919 ein Axtmörder sein Unwesen treiben. Er hat nicht nur mehrere italienische Lebensmittelhändler getötet, sondern sich sogar dreist mit einer Forderung direkt an die Öffentlichkeit gewendet. Am Tatort wurden jeweils Tarotkarten gefunden; offenbar soll der Eindruck erweckt werden, dass die Taten von einem Kreolen begangen wurden. Außer Michael Talbot, dem Ermittler der Kriminalpolizei, sind weitere Personen mit dem Fall beschäftigt: Riley als Journalist der Times Picayune, die junge Ida Davis, die eine Karriere in Pinkertons Detektiv Agentur anstrebt, und natürlich der Bürgermeister einer Stadt, die in hysterische Panik vor dem Typen mit der Axt verfallen ist. |
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