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nasa2000

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2024
Zero Days
Ware, Ruth

Zero Days


sehr gut

Zero Days ist der neue Thriller von Ruth Ware. Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und im Grunde macht sie einen guten Job und gibt den Leser eine spannende Geschichte an die Hand. Dieser Thriller liest sich teilweise eher wie ein Actionthriller und hat so manche Überraschung parat.
Jack und ihr Ehemann Gabe werden von Firmen engagiert um deren Sicherheitssysteme zu prüfen und mögliche Lücken zu finden. Bei ihrem letzten geht etwas schief und Jack wird verhaftet. Als sie nach einigen Stunden kaputt und müde nach Hause kommt, findet sie ihren Mann ermordet am Schreibtisch. Es gibt keine Einbruchsspuren und es scheint auch nichts zu fehlen. Wer hat Gabe ermordet und warum? Schnell muss Jack feststellen das sie die Hauptverdächtige für die Polizei ist. Nun beginnt ein Katz und Maus Spiel denn Jack sucht den Mörder ihres Mannes, während die Polizei sie sucht.
Ich bin gut in das Buch rein gekommen. Ruth Ware hat eine angenehme und flüssige Art zu schreiben. Der Schreibstil ist rasant, spannend und fesselnd. Man kann das Buch kaum aus den Händen legen. Zudem ist es in der Ich Form geschrieben was es einem etwas leichter macht sich in die Geschichte reinzudenken. Stellenweise war es mir etwas zu Actionlastig und zu konstruiert. Das Jack immer wieder die Möglichkeit hatte zu fliehen oder zu entwischt war mir etwas zu unglaubwürdig. Irgendwann war mir auch klar was und eventuell wer hinter dem Mord steckt, doch bei Jack dauerte es für meinen Geschmack etwas zu lang und sie wirkte dadurch in ein, zwei Situationen etwas naiv.
Die Thematik der Pentest, Cyberkriminalität, Hacker usw fand ich äußerst interessant und spannend. Es sind Themen die uns alle in irgendeiner Form beeinflussen oder über den Weg laufen. Gerade wenn man nur daran denkt was man so mancher APP freigeben soll um sie vollumfänglich benutzen zu können. Die Autorin schafft es den Leser nicht nur mit einem spannenden Plot zu fesseln und zu Unterhalten sondern auch über die eigenen Datensicherung nachzudenken.
Es ist ein interessanter, spannender und rasanter Thriller mit ein paar kleinen Schwachpunkten. Es wirkt manchmal etwas konstruiert und unrealistisch.

Bewertung vom 01.01.2024
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

„Der späte Ruhm der Mrs Quinn“ ist der Debütroman von Olivia Ford. Es ist ein gelungener Roman mit viel Liebe, Gefühl, etwas Drama und vor allem viel Backen. Mich hat dieses Buch sofort gefesselt und begeistert.

Jenny Quinn ist 77 Jahre alt und hätte nicht damit gerechnet das in ihrem Leben nochmal was aufregendes geschieht. Ihre größte Leidenschaft ist das Backen und sie liebt die TV Sendung „Das Backduell“. Aus einer spontanen Idee heraus bewirbt Jenny sich bei der TV Show. Sie hält dies vor ihren geliebten Mann Bernard geheim, doch als sie zum Casting eingeladen wird verändert sich das Leben von Jenny.

Das Buch beginnt recht gemütlich und beschaulich. Der Schreibstil ist flüssig, lebendig, authentisch und sehr unterhaltsam. Ich bin gut in das Buch reingekommen und konnte es kaum aus den Händen legen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, der größte Teil spielt in der Gegenwart und ein Teil in der Vergangenheit. Denn Jenny hat ein großes Geheimnis und dies wird nach und nach gelüftet.

Da ich mit der Hauptprotagonistin die Leidenschaft des Backens und der Fernsehshow Das große Backen teile, konnte ich mich auch gut in sie hinein versetzte. Jenny aber auch alle anderen Protagonisten waren sehr sympathisch und liebevoll beschrieben.

Es wird ein gemütliches englisches Landleben mit viel Liebe und Backen vermittelt. Das Buch macht beim Lesen hungrig und man hätte so manches Gebäck von Jenny gerne probiert. Man mag es nicht für möglich halten, dass dies ein Debütroman der Autorin ist. Ein echtes Highlight und einfach nur lesenswert.

Bewertung vom 28.12.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Monster von Nele Neuhaus ist der 11. Band ihrer Taunus Krimireihe rund um die Ermittler Bodenstein/Sender. Ich kenne alle Teile der Reihe und freute mich auf den neuen Fall. Auch diesmal bin ich wieder begeistert. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen. Allerdings rate ich eher dazu sie komplett zu lesen, da auch das Privatleben der Ermittler immer wieder mit eingeflochten ist.
Das Buch Monster hat mehre Handlungsstränge. Zuerst wird das Team an einen Tatort gerufen bei dem eine junge Frau ermordet wurde. Es handelt sich um die 16 Jährige Schülerin Lissy. Ihre Eltern sind verzweifelt und am Boden zerstört. Schnell gibt es einen möglichen Tatverdächtigen, doch dieser ist wie vom Erdboden verschluckt. Es beginnt eine Hetzjagd da es sich bei dem Mann um einen abgelehnten afghanischen Asylbewerber handelt. Gleichzeitig wird ein junger Mann überfahren, alles deutet daraufhin das er vorher gefoltert und zu Tode gehetzt wurde. Als ein Richter am Gericht Geiseln nimmt bekommen alle Fälle eine ganz neue Dimension und nichts ist für die Ermittler mehr wie zuvor.
Das Buch hat sich wieder sehr schnell und leicht lesen lassen. Die Handlung ist spannend und die Autorin schafft es immer wieder den Leser zu überraschen. Es hat eine etwas düstere und manchmal beklemmende Atmosphäre.
Mir persönlich gefällt es immer wieder wie die Autorin es schafft den Leser zu fesseln. Die Kapitel sind immer recht lang, doch gibt es innerhalb des Kapitels kürzere Abschnitte. In denen wird zwischen den Perspektiven und Handlungsstränge hin und hergewechselt. So ist man bei jedem Teil immer Hautnah dabei und die Spannung wird dadurch hochgehalten.
Am Ende ging es mir im Fall Lissy etwas zu schnell mit dem Aufklären. Es gab noch einige Wirrungen die die Autorin eingebaut hatte, denen am Ende aber nicht nachgegangen wurde. Mit der Auflösung aller Fälle bin ich aber recht zufrieden. An manchen Stellen wirkt es etwas konstruiert und man fragt sich ob sowas wirklich möglich ist. Aber hey es ist ein fiktives Buch, es soll mich unterhalten und spannend sein. Und mal ehrlich das wahre Leben ist manchmal auch nicht glaubwürdig.
Diese Reihe ist unterhaltsam und spannend. Zudem hat sie sympathische Protagonisten mit denen man mitfühlt und sich in sie hineinversetzen kann. Es bereitet einem viele spannende Lesestunden.

Bewertung vom 21.12.2023
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Die vermisste Tochter von Soraya Lane ist der zweite Band ihrer „Verlorenen Tochter“ Reihe. Nachdem ich Band 1 so gerne gelesen habe freute ich mich schon auf Band 2. Was soll ich euch sagen? Auch dieser Teil hat mir wieder sehr gut gefallen. Als erstes kann ich sagen man muss Band 1 nicht kennen. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen und haben ihre ganz eigene Geschichte.
Claudia hat vor einem Jahr ihre Oma verloren und auch einige andere Veränderungen in ihrem Leben vorgenommen. Als sie von einem Notar eine ominöse hölzerne Schachtel mit dem Namen ihrer Großmutter bekommt beginnt für Claudia ein Rätsel. Was hatte ihre Oma mit einem Frauenhaus in London zu tun? Was sind das für Geheimnisvolle Zettel darin? Claudias Recherche bringt sie nach Kuba zu einer Familie die in den 1950iger Jahren die größten Zuckerrohrplantagen Kubas hatte und sehr reich waren. Doch was hat diese Familie mit Claudias zu tun?
Ich bin wieder gut in das Buch reingekommen. Der Schreibstil ist flüssig, leicht und sehr bildhaft. So konnte ich mir die Protagonisten und die Orte gut vorstellen. Gerade Kuba wurde sehr bildhaft beschrieben, so dass man Lust hatte gleich einen Flug nach Havanna zu buchen. Zudem schreibt die Autorin sehr gefühlvoll und auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, in der Gegenwart und der Vergangenheit. So lernt man nicht nur Claudia und ihr Leben kennen sondern im Jahr 1950 Esmeralda. Was diese beiden Geschichten verknüpft entpuppt sich nach und nach. So baut die Autorin eine gewisse Spannung auf die den Leser fesselt.
Für mich ging es teilweise zu glatt und die Puzzlestücke passten auch immer recht schnell und perfekt. Aber ehrlich gesagt, was will man auch viel Drama wenn es auf eine gekonnte und trotzdem spannende und unterhaltsame Art auch so geht. Für mich passte es einfach zu dem Genre der etwas leichten Wohlfühlromane. Er lädt zum Träumen ein und entfacht Fernweh. Die eine Liebesgeschichte ist tragisch die andere umso leichter.
Ein gefühlvolle Roman der zum Träumen einlädt, eine tragische und doch auch liebevolle Geschichte hat und sympathische Protagonisten. Etwas vorhersehbar aber trotzdem sehr lesenswert.

Bewertung vom 12.12.2023
Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen
Engel, Henrike

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen


sehr gut

Die Hafenärztin Ein Leben für die Hoffnung der Menschen von Ulrike Engel ist der vierte Band ihrer Hafenärztin Reihe. Ich habe die komplette Reihe gelesen und bin recht zufrieden mit den Büchern. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen und behandeln einen anderen Fall und doch bauen sie auch aufeinander auf. Daher würde ich schon empfehlen die Reihe zu lesen, aber es lässt sich auch gut als Einzelband lesen.

Ich bin wieder gerne nach Hamburg in das Jahr 1912 mit der Autorin gereist und habe wieder einige Abenteuer erlebt. Das Buch handelt auf drei Handlungssträngen die aber alle miteinander verknüpft sind. So haben wir auf der einen Seite Dr Anne van der Zwaan, dann den Polizisten Berthold Rheydt und seine Verlobte Helene Curtius.

Anne arbeitet im Hafenviertel und setzt sich vor allem für die Frauen ein. Dabei hat sie immer mehr mit Süchtigen zu tun und damit, dass das Medikament Heroin falsch eingenommen wird und bei einigen zu einem vorzeitigen tot führte. Berthold Rheydt muss sich um mehrere Dinge gleichzeitig kümmern. Zum einen wurden mehrere Kilo Heroin gestohlen, dann gibt es einen Mord der auf die Triaden hindeutet oder steckt vielleicht der Drogenhandel dahinter? Zudem glaubt er seine tote Frau könnte doch noch leben. Helene indes hat sich zum Ziel gesetzt Psychologie zu studieren.

Das Buch fängt sehr spannend und vielversprechend an. Es hat sich auch wieder sehr leicht und schnell lesen lassen. Frau Engel schafft es das damalige Hamburg, die tragischen Lebensumstände usw gut einzufangen. Auch sind die Personen sehr lebendig und authentisch dargestellt. Man kann sich in jeden gut hineinversetzen.

Allerdings wird das Buch ab ca der Hälfte etwas langatmig und nichtssagend. Man scheint sich im Kreis zu drehen und eigentlich weiß der Leser im Prinzip worauf alles hinaus läuft. Am Ende wird es dann plötzlich sehr hektisch und es passiert viel auf einmal und zack der Fall und alles andere ist geklärt und fertig. Der Epilog ist mir etwas zu sehr Friede Freude Eierkuchen alles ist schön und gut. Aber zum gesamt Bild des Buches passt es ganz gut.

Trotz der von mir empfunden Schwächen, die das Buch hat konnte ich es gut lesen. Es ist eine tolle Mischung aus Krimi und historischen Roman. Es hat ein interessantes Setting und sympathische Protagonisten.

Bewertung vom 04.12.2023
Kein Plan von nix! / Gregs Tagebuch Bd.18
Kinney, Jeff

Kein Plan von nix! / Gregs Tagebuch Bd.18


sehr gut

Gregs Tagebuch - Kein Plan von Nix von Jeff Kinney ist mittlerweile Band 18 der Gregs Tagebuch Reihe.

Wir lieben diese Comic Romane. Sie sind unterhaltsam, witzig und etwas überspitzt dargestellt und doch gar nicht so weit entfernt von der Realität.

Leider passt bei diesem Band der Klapptext nicht so gut zum Inhalt des Buches und doch wurden wir wieder gut unterhalten. Mein Sohn und ich haben das Buch innerhalb kürzester Zeit zusammen durchgesuchtet. Es hat uns wieder tolle gemeinsame Lesestunden beschert.

Greg nimmt uns mit in seinen Schulalltag. Nach einem landesweiten Schultest schneidet seine Schule sehr schlecht ab. Sie stehen kurz vor der Schließung und sind dazu auch noch Pleite. Die Schule hat viele Ideen um eine mögliche Schließung zu verhindern.

Der Schreibstil war wieder gewohnt leicht und auch gut verständlich. Wir mögen die Kombination aus Roman und Comic dadurch wird das Buch interessanter und wirkt locker. Die Illustrationen sind gewohnt in schwarz weiß gehalten, detailliert und humorvoll. Der Text wird dadurch zusätzlich belebt, verständlicher und lockert das Buch auf.

Mein Sohn hat die Geschichte gut verstanden und sogar ein paar parallelen zu seinen Schulen entdecken können. Sei es der Reflektionsraum oder das zeitliche Limit für einen Toilettengang. Und doch schüttelt man unwillkürlich mit dem Kopf und denkt, dass kann es so nie geben, aber leider ist nicht alles nur Fiktion.

Das Buch hat alles was jung und alt begeistert.

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Bewertung vom 18.11.2023
Mittsommersterne
Tietgen, Madita

Mittsommersterne


ausgezeichnet

Mittsommersterne von Madita Tietgen ist der zweite Band ihrer „Schweden im Herzen“ Reihe. Nachdem mich Teil eins schon total begeistert hat, freute ich mich auf Band zwei. Es ist ein tiefgründiger und sehr berührender Roman. Alle Teile sind in sich abgeschlossen und können unabhängig von einander gelesen werden. Allerdings würde ich empfehlen die Bücher der Reihe nach zu lesen.

Stina arbeitet in Stockholm für das Vasa Museum und lebt für ihren Bruder der vor 17 Jahren einen schweren Unfall hatte. Stina ist sehr in der Vergangenheit gefangen und konnte den Unfall von Thore nicht verarbeiten. Als das Museum eine Weihnachtsfeier ausrichten soll wird Stina von der Vergangenheit eingeholt. Denn der Kunde ist Andrik, der ehemals beste Freund von Thore und für Stina der Hauptschuldige für den Unfall. Doch ist immer alles so wie es scheint?

Ich mag den Schreibstil von Madita Tietgen, sie schreibt sehr lebendig, authentisch, emotional und fesselnd. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, man ist sofort in der Geschichte drin. Es ist aus der Sicht von Stina und aus der Sicht Andriks geschrieben. Dadurch bekommt die Geschichte ihre eigene Dynamik und die unterschiedliche Blickwinkel beleben die Geschichte. Es hat ein atmosphärisches Ambiente. Das verschneite Stockholm, das Museum oder die vielen andere Orte sind sehr bildhaft, lebendig und schön beschrieben.

Die Protagonisten sind alles sehr sympathisch und lebendig ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in die verschiedenen Personen reichenden und mitfühlen. Man spürte regelrecht die Zerrissenheit von Stina. Sie schwankt zwischen Wut, Verzweiflung, Ärger, Trauer und Liebe. Bis zu Schluss steht sie sich oft selbst im Weg und die Mauer die sie sich im Herzen aufgebaut hat bricht nur langsam zusammen.

Ein wirklich gefühlvoller Roman mit einigen Tiefs und Hochs der mich zum Weinen und Lachen gebracht hat. Ein tolles Buch mit einer Geschichte die von allem etwas hat, Ängste, Wut, Schuldgefühle, Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und vieles mehr.

Bewertung vom 16.11.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


ausgezeichnet

Helle Tage, dunkle Schuld von Eva Völler ist der Auftakt einer neuen Krimireihe. In dem Vorliegenden Band handelt es sich um einen historischen Krimi der in Teilen auf Tatsachen beruht. Hier verbindet die Autorin Fakten mit Fiktion. Zusätzlich spielt das Buch in der Nachkriegszeit. Es bietet einem Spannung, eine interessantes Setting, historische Hintergründe und auch eine Liebesgeschichte fehlt hier nicht. Bei all dem könnte man meinen das irgendein Bestandteil auf der Strecke bleibt, aber weit gefehlt. Frau Völler schafft es ihre Leser bzw Hören zu Fesseln, zu Täuschen und zu Unterhalten.

Essen 1948 der Krimibeamte Carl Bruns durfte während des Krieges aufgrund seiner jüdischen Vorfahren nicht als Polizist arbeiten nun kann er wieder in der Abteilung für Kapitalverbrechen tätig sein. Während er den Tod einer Frau untersucht kommt er auf eine grauenvoll Bluttat die drei Jahre zurück liegt. Hängen die beiden Fälle zusammen? Bei seinen Ermittlungen trifft er auf seine Jugendliebe Anne.

Das Hörbuch hat sich schnell und gut hören lassen. Ich war von Anfang an mitten in der Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und schlüssig. Auch die Vortragsweise von Steffen Groth ist unaufgeregt, angenehm und abwechslungsreich. Er spielt gekonnt mit seiner Stimme. Egal ob männlich, weiblich, alt, jung, traurig, freudig, Ruhrpott Dialekt oder russischer Akzent er gibt jeder Person seine ganz eigene Stimme. Dadurch lebte die Geschichte noch mehr auf.

Der Fall ist undurchsichtig und spannend geschrieben. Man ermittelt mit Carl quasi mit und ist immer wieder überrascht wozu Menschen alles fähig sind und waren. Es gibt immer wieder neue Hinweise und Motive. Am Ende wurde der Leser dann doch überrascht. Die Autorin spielt mit dem Zwiespalt zwischen Recht und Unrecht und wer wirklich ein Freund ist und wer ein falsches Spiel treibt. Sie zeigt auf, dass es nicht immer leicht ist zwischen einer Lüge und der Wahrheit zu unterscheiden. Alles hat immer zwei Gesichter.

Die Protagonisten waren gut beschrieben und dargestellt. Vor allem Carl und Anne waren mir sehr sympathisch und wirkten authentisch. Auch die anderen waren gut beschrieben. Ich konnte mich gut in die Gefühle und das Erlebte hineinversetzen.

Ein durchweg gelungener historischer Krimi der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 15.11.2023
Die Einladung
Fitzek, Sebastian

Die Einladung


gut

Die Einladung von Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller der düster und verwirrend ist. Ich habe noch nicht so viele Bücher von Fitzek gelesen, die meisten waren aber recht gut und da es um diesen Mann und seine Bücher immer einen Hype gibt kommt ja fast nicht an ihm vorbei. Doch so ganz kann ich den Hype nicht verstehen.

Ich fand die Grundidee des Buches gut. Sie ist simpel und schon häufig verwendet und doch kann man damit doch was neues machen. Eine kleine Gruppe von Menschen, eine einsame Hütte, eine Schuld, einen Mörder, keinen Fluchtweg und am Ende wird nur einer Überleben.

Nach dem Prolog hatte ich mich total auf das Buch gefreut. Es war spannend und hat einfach Lust auf das Buch gemacht. Allerdings hatte ich dann im ersten Drittel des Buches meine Probleme. Es war mir ehrlich gesagt zu verwirrend und durch die verschiedenen Zeiten auch zu konfus. Ich fand keinen Zugang zu der Geschichte oder den Personen. Allerdings nahm dann die Geschichte etwas an Fahrt auf, war Spannend blieb aber verwirrend. Fitzek arbeitet gekonnt mit Cliffhanger, düsteren und vielschichtigen Themen die einen berühren. Der psychologische Aspekt spielt hier eine wichtige Rolle.

Ich hatte ab der Hälfte des Buches eine Vermutung die sich am Ende auch erfüllte. Bis zur Auflösung bleibt alles etwas wirr und konfus. Am Ende klärt Fitzek zwar die Zusammenhänge, aber diese sind mir dann doch zu konstruiert und vor allem unglaubwürdig. Ja ein Buch besteht aus Fiktion und doch muss es für mich einen Hauch von Realität haben. Dies geht bei dem Buch so gänzlich verloren.

Es ist ein verwirrender und konfuser Thriller, der sich letztendlich gut lesen lässt. Den Hype kann ich aber nicht nachvollziehen.

Bewertung vom 07.11.2023
Mittsommerbriefe
Tietgen, Madita

Mittsommerbriefe


ausgezeichnet

„Mittsommerbriefe“ von Madita Tietgen ist ein berührender Roman und der Auftakt der Reihe „Schweden im Herzen“. Alle Bücher sind in sich abgeschlossen und können separat gelesen werden. Jedes Buch hat seine eigene Geschichte. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und wurde gut unterhalten.
In dem ersten Band lernen wir Alva kennen. Die junge Frau hat gerade ihren Großvater verloren und seine Buchhandlung geerbt. Alva ist untröstlich, in tiefer Trauer zudem steht der Buchladen kurz vor der Pleite. Alva hat eine grandiose Idee, sie veranstalten Dateabende in ihrer Buchhandlung. Ganz nach dem Motto: Sag mir, was du liest, und ich sage dir, wen du liebst. Doch ein Teilnehmer scheint etwas anderes zu verfolgen. Er hängt sich hartnäckig an Alva. Als geheime Briefe auftauchen wird Alvas Leben ganz durcheinander gewirbelt.
Ich bin schnell und gut in die Geschichte reingekommen. Dies lag zum einen an dem tollen, leichten Schreibstil der Autorin. Aber auch die Vortragsweise von Jana Marie Backhaus-Tors war sehr schön. Sie liest unaufgeregt, hat ein angenehmes Tempo und legt viel Gefühl in die Geschichte. Sie spielt mit den Emotionen der Protagonisten und transportiert diese gekonnt. Ich habe ihr gerne zugehört.
Die Geschichte rund um Alva und Siljan ist bewegend, unterhaltsam, amüsant und sehr bildhaft. So fühlte ich mich in die Buchhandlung nach Stockholm versetzt und würde diese gerne sofort besuchen. Es ist eine so schöne Atmosphäre die in dem Buch transportiert wird, dass man sich wünscht das Buch würde nicht enden. Die Grundidee des Buches ist nicht unbedingt neu, aber welcher Autor erfindet schon das Rad neu? Es kommt eher darauf an was ein Autor aus dem Buch macht. Und hier hat Madita Tietgen einen atmosphärischen Wohlfühlroman mit einigen Auf und Abs und ein paar Geheimnisse geschaffen. Er war etwas vorhersehbar und trotzdem sehr schön.
Das Buch lebt durch seine sympathischen Protagonisten mit denen man gleich mitfühlt. Egal ob Trauer, Freude, Wut oder Liebe all diese Gefühle werden sehr plastisch auf den Leser übertragen. Alle Personen sind sehr lebendig, authentisch und bildhaft beschrieben.
Ein richtiger Wohlfühlroman.